Begrüßung (Wiederholung vom 04.10.2020)

Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie mit dem altvertrauten Psalmvers
„Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.“ (Psalm 145,15)

Dieser Psalmvers weist uns auf das Erntedankfest hin.
Gerade an so einem besonderen Tag fehlt uns die bunte frohe Gemeinschaft, wie wir sie sonst in unseren Erntedankgottesdiensten erleben.
Aber die steigenden Corona-Infektionszahlen erfordern eher wieder zunehmende Vorsicht.

Dennoch haben wir Grund zum Erntedank. Auch in dieser Krisenzeit lässt Gott die Pflanzen wachsen und gedeihen.
Gerade wir haben immer noch genug, ja sogar reichlich zu essen. Wir wissen, dass das nicht überall auf der Welt so ist.
Deshalb haben wir trotz der Corona-Krise genug Grund zur Dankbarkeit.
Diesem wollen wir heute im Gottesdienst Ausdruck verleihen.

In dieser Dankbarkeit wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Erntedank feiern und mit den Christinnen und Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind,
im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

 Singen, lesen oder hören Sie: Auf, Seele, Gott zu loben EG 690

Psalm
In dem Buch der Psalmen stehen auch viele sogenannte Schöpfungspsalmen. Gebete, in denen die Psalmbeter Gott für seine gute Schöpfung loben und danken. Wir beten mit einigen Versen aus dem Psalm 104.

Psalm        104,1.10-15.27-30.33 (Neue Genfer Übersetzung)

1Preise den HERRN, meine Seele!
HERR, mein Gott, groß und erhaben bist du,
mit Herrlichkeit und Pracht hast du dich bekleidet.
10Auf Gottes Befehl hin ergießen sich Quellen in die Flusstäler,
zwischen den Bergen schlängeln sich ihre Wasserläufe.
11Sie tränken die Tiere des freien Feldes,
Wildesel löschen dort ihren Durst.
12Da finden auch die Vögel ihre Nistplätze,
zwischen den Zweigen lassen sie ihre Stimme ertönen.
13Von seinen Wohnungen in der Höhe aus bewässert Gott die Berge.
Von der Frucht, die seine Werke hervorbringen, wird die Erde gesättigt.
14Gras lässt er hervorsprießen für das Vieh
und allerlei Pflanzen für den Bedarf des Menschen,
damit dieser aus dem Schoß der Erde sein tägliches Brot gewinnt.
15Er schenkt Wein, der das Herz des Menschen erfreut,
Öl, mit dem er sein Gesicht pflegt,
und Brot, das sein Herz stärkt.
27Alle Lebewesen hoffen auf dich,
dass du ihnen ihre Speise gibst zur rechten Zeit.
28Du gibst sie ihnen, sie sammeln alles ein.
Du öffnest ´freigebig` deine Hand,
und sie werden satt von ´deinen` guten Gaben.
29Doch wenn du dein Angesicht verbirgst, dann erschrecken sie.
Entziehst du ihnen den Lebensatem,
so scheiden sie dahin und werden wieder zu Staub.
30Entsendest du deinen Lebensatem, dann werden sie geschaffen.
Und so erneuerst du den Anblick der Erde.
33Zur Ehre des HERRN will ich singen mein Leben lang,
für meinen Gott musizieren, so lange ich bin.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.


Kyrie-Gebet

Gott, heute feiern wir Erntedank.
Doch an vielen Tagen des Jahres vergessen wir zu danken:
für das, was uns unserer Hände Arbeit eingebracht hat;
für das, was wir an geglückten Beziehungen erleben;
für Heilung von Krankheit oder Schmerz.

Gott wir vergessen immer wieder,
dass unser Bemühen ohne deinen Segen nichts wert ist.
Wir rechnen uns alles gern als unseren eigenen Verdienst an.
Und darüber vergessen wir oft, dich zu loben.

Gott, wenn wir ernten konnten,
dann lass uns die nicht aus dem Blick verlieren,
die vielleicht keine Ernte einbringen konnten.
Es fällt uns immer wieder schwer zu teilen und abzugeben,
gerade wenn wir selbst hart dafür gearbeitet haben.

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns.


Gnadenspruch
Gott hat seine Hand aufgetan und sich erbarmt, denn
Solange die Erde steht soll nicht aufhören Saat u nd Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.
Amen!


Gebet
Guter Gott,
aus deiner Hand kommt alles Leben,
durch deine Güte erhältst du unser Leben.
Du lässt die Früchte des Feldes gedeihen,
Zeichen deiner Liebe, die Himmel und Erde, Zeit und Ewigkeit umfängt.
Gieß deinen Segen aus über die ganze Welt,
dass in den Früchten der Erde deine Güte erfahren wird.
Dir sei Ehre und Preis in Ewigkeit. Amen.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 502 Nun preiset alle Gottes Barmherzigkeit

Einleitung zum Evangelium

Wunderbar ist, was hier geschieht.
4000 Menschen, sieben Brote, einige Fische – und alle werden satt.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, hat Jesus einmal gesagt. Wohl wahr!
Es ist mehr, was die Menschen erfüllt und am Ende zufrieden nach Hause gehen lässt.
Das haben sie offenbar in diesem Moment in der Wüste erlebt.
Markus erzählt es in seinem Evangelium so:

Evangelium: Markus 8,1-9

1 Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen:  2 Mich jammert das Volk, denn sie haben nun drei Tage bei mir ausgeharrt und haben nichts zu essen.  3 Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen.  4 Seine Jünger antworteten ihm: Wie kann sie jemand hier in der Wüste mit Brot sättigen?  5 Und er fragte sie: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben.  6 Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte und brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus.  7 Und sie hatten auch einige Fische, und er dankte und ließ auch diese austeilen.  8 Sie aßen aber und wurden satt und sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll.  9 Und es waren etwa viertausend; und er ließ sie gehen. 

Halleluja
Lobet den Herrn!
Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,
ihn loben ist lieblich und schön.          (Psalm 147,1)
Halleluja.


Apostolisches Glaubensbekenntnis

Singen oder hören Sie: EG 508 Wir pflügen und wir streuen

Predigt
anlässlich der Ausstellung „Pflanzen der Bibel. Belebend. Heilend. Nährend“


Liebe Gemeinde!
Der Herbst ist da und mit ihm das Erntedankfest.
Der Sommer ist vorbei.
Das Obst von den Bäumen gepflückt. Die Beeren gesammelt, die meisten Felder abgeerntet und die meisten Blumen verblüht.
Grund genug „Danke“ zu sagen.
Was für ein wunderbarer Schatz sind all die Pflanzen, die Gott auf dieser Erde wachsen lässt, damit sie uns nähren, aber auch heilen und beleben.
Schon die Bibel berichtet uns von über 100 Pflanzenarten.
Viele davon sind uns auch heute noch bekannt.
Da gibt es Gerste und Ur-Weizen,
Alraune und Aloe Vera,
Apfelbäume, Dattelpalmen, und Feigen,
Weinstöcke und Granatapfel,
Johannisbrotbaum, Linsen und Olivenbäume,
Brennessel, Schwarzkümmel, Senf und Kamille,
Flachs, Gras und Papyrus,
Lorbeer und Myrrhe,
Klatschmohn, Disteln und Lilien.
Und viele, viele mehr.

Wir backen mit dem Getreide, machen die Speisen schmackhaft mit den Kräutern und Gewürzen, essen das Obst oder machen Saft oder Wein und nutzen manche Lebensmittel oder Kräuter zum heilen und beleben.
In der Bibel erzählen uns die Pflanzen auch von den Lebensumständen und der Kultur der Menschen im biblischen Israel: Was die Menschen gegessen und wie sie Ackerbau betrieben haben – und auch, was sie von der Heilkunst verstanden.

Feigen und Oliven gehörten zu den Grundnahrungsmitteln.

An der Verwendung von Oliven lässt sich gut verdeutlichen, wie vielfältig schon vor 2000 Jahren die Pflanzen genutzt wurden.

Olivenöl wurde z.B. versetzt mit anderen Bestandteilen wie Zimt und Myrrhe und für Salbungen von Königen, Priestern und Propheten verwendet.
Auch heute wurde wieder entdeckt, wie wertvoll Olivenöl für unsere Speisen ist, aber auch für Seife und heilende Wirkung.
„Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Striemen und frische Wunde, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind“, heißt es im Buch Jesaja (Jesaja 1,6).
Denn schon in biblischer Zeit wurde die Olive als Heilpflanze eingesetzt, weil man ihr entzündungs-hemmende und stärkende Wirkung nachsagt.
Deshalb wurde sie z.B. bei Hautverletzungen angewendet.
Zumindest zur hautpflegenden Wirkung wird sie auch heute wieder oft eingesetzt.
Auch der barmherzige Samariter behandelt die Wunden des Verletzten mit Öl und Wein, bevor er sie verbindet.
Wein wurde früher auch oft mit anderen Heilkräutern vermischt. Diese lösten sich im Wein und wurden schneller resorbiert.
Dafür reichten allerdings kleinste Mengen Alkohol, also keine Empfehlung, deshalb reichlich Wein zu trinken.
Das bekannteste Beispiel aus der Bibel ist sicherlich der mit Myrrhe gewürzte Wein, der Jesus bei seiner Kreuzigung gereicht wurde, um seine Schmerzen zu lindern. Myrrhe hat nicht nur eine desinfizierende und schleimlösende Wirkung, sondern wirkt auch entzündungshemmend und fiebersenkend. Heute wird Myrrhe vorwiegend in der Zahnpflege verwendet oder als Tinktur bei Entzündungen von Zahnfleisch und Mundschleimhaut.
In der Klostermedizin, z.B. bei Hildegard von Bingen, fanden auch andere Heilkräuter aus der Bibel wie Kümmel, Knoblauch, Brennessel und Lorbeer Verwendung.
Selbst heute noch sind viele Heilpflanzen aus der Bibel wichtiger Bestandteil in der modernen Naturheilkunde oder werden von der Wellnessindustrie vermarktet. So ist Aloe Vera heutzutage nicht nur in Cremes und Getränken zu finden sondern sogar in Kaugummis.

Und hinter all diesen wunderbaren Pflanzen steckt das schöpferische Handeln Gottes.
Keine Pflanze könnte der Mensch anbauen und pflanzen, wenn nicht dieses schöpferische Handeln Gottes schon da wäre. Wenn nicht Regen und Sonnenschein, Wärme und Kälte, Tag und Nacht sich abwechseln würden.

Bei allem Lob über Gottes Schöpfung will ich natürlich nicht vergessen:
Viele, viele Hände arbeiten daran, dass Felder bestellt und Blumen gepflanzt werden.
Gott schmeißt die Pflanzen nicht einfach so vom Himmel, sondern es muss eine Menge menschliche Arbeit hinzukommen. Es muss gesät und gepflanzt, gepflegt und auch mal künstlich gewässert werden, wenn der Regen ausbleibt.
Dann erst kann das Wunder der Schöpfung den Menschen auch zugute kommen.

Das heißt aber auch: Wir haben die Verantwortung dafür, dass es auch für künftige Generationen wachsen und blühen kann.
Mit allem was dazu gehört, um diese Schöpfung zu erhalten, auch wenn das mal eigene persönliche Einschränkungen bedeutet, um den Klimawandel aufzuhalten und Gottes Schöpfung zu bewahren.

Deshalb ist es wichtig, das Staunen nicht zu vergessen.
Wir sollten die Pflanzen um uns herum und alles, was daraus entsteht, unser tägliches Brot, nicht selbstverständlich nehmen. Gott hat sie uns anvertraut. Aus Dankbarkeit sollten wir gut damit umgehen und sie bewahren, sie hegen und pflegen und dafür sorgen, dass unsere Umwelt nicht zerstört und verschmutzt wird.

Am Erntedankfest gehören Staunen über Gottes Schöpfung und Lob und Dank an Gott für diese Schöpfung zusammen.

Der Psalm 104, den wir vorhin gebetet haben, der versucht das.
Der Psalmist zählt die Werke der Schöpfung auf und immer wieder kommt er dazu, Gott für seine wunderbaren Taten zu loben.

Ich denke manchmal: Wenn heute einer einen Schöpfungspsalm schreiben würde, dann käme er nicht mit einer Bibelseite aus, denn durch die Naturwissenschaften wissen wir heute soviel über die Zusammenhänge der Natur, wir sehen immer deutlicher, wie durchdacht alles ist, wie perfekt in der Schöpfung alles zusammenarbeitet, dass wir aus dem Staunen und Loben gar nicht wieder herauskommen.
Denn ich glaube, dass diese komplexen Systeme, die unser Leben ausmachen, nicht von allein entstanden, sondern Gottes guter Schöpfung entsprungen sind.

Wer Gott, dem Schöpfer dankt, kann Gottes Werk nicht der Zerstörung durch andere preisgeben, sondern muss sich einsetzen für die Erhaltung dieser wundervollen Natur, der Umwelt, dem Ökosystem Erde oder kurz der Schöpfung Gottes.
Nicht Beherrschung, sondern Liebe und Gemeinschaft mit der Natur hat schon der berühmte Mathematiker Blaise Pascal im 17. Jh. gefordert.
Wenn der Mensch ein Teil dieser Schöpfung ist, die er erhalten und bewahren muss, dann gilt dies auch für den Umgang mit den Mitmenschen, die Mitgeschöpfe sind.

Das ist der dritte Aspekt des Erntedankfestes. Dass wir neben aller Dankbarkeit den Blick nicht verlieren, dass zur Bewahrung der Schöpfung auch der Einsatz für den Frieden, die Mitmenschen und die gerechte Verteilung der Gaben gehört.

Am Erntedankfest erinnern wir uns deshalb auch an die ethische Botschaft Jesu, wie er sie uns in der Geschichte der Speisung der 4000, wie wir (Sie) sie heute im Evangelium gehört (gelesen) haben, vorlebt.
Wenn wir die guten Gaben der Schöpfung Gottes weltweit miteinander teilen, dann erfüllen wir den Willen Gottes.

Amen!

 
Singen, lesen oder hören Sie: EG 677 Die Erde ist des Herrn

 

 Abkündigungen (Wiederholung vom 04.10.2020)

Dieser Gottesdienst wird anlässlich der Ausstellung „Pflanzen der Bibel“ am 04. Oktober 2020 in der Gnadenkirche und am 11. Oktober 2020 in der Martinskirche gehalten. Deshalb wird es am kommenden Sonntag keinen Lesegottesdienst geben.

Danach habe ich Urlaub. Pfarrer Irle und Frau Hamann werden die Gottesdienste in Gnadenkirche und Martinskirche halten, aber auch da wird es keine Lesegottesdienste geben.

Der nächste Lesegottesdienst wird deshalb erst zum 1. November erscheinen. Dieser Gottesdienst wird der Gottesdienst zum Reformationstag am 31.10.2020 sein.

Dieser Gottesdienst wird dann in der Martinskirche gehalten, da in der Gnadenkirche für die Konfirmandinnen und Konfirmanden vom 30.10. – 03.11. ein Escape-Room zu Luther und der Reformation aufgebaut werden wird.


Fürbittengebet

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

Jesus lehrt uns beten:
„Unser tägliches Brot gib uns heute!“
Wir danken heute für das Brot, für die Nahrung für Leib und Seele und bitten Gott, dass er seine Nahrung für Leib und Seele allen Menschen schenkt.

Wir denken an die Menschen, die wenig oder gar nichts zu essen haben.
Guter Gott hilf uns, mit den Hungernden zu teilen.

Wir denken an die Menschen, die Gottes gute Schöpfung verschmutzen oder zerstören, ihren Müll einfach in die Natur werfen, Abwasser in Flüsse und Meere leiten und Rohstoffe ausbeuten.
Guter Gott, hilf uns achtsam zu werden, wo wir Müll und Verschmutzung vermeiden können.
Schenke den Verantwortlichen in der Wirtschaft und Politik Ideen und Willen zu einem schonenden Umgang mit deiner Schöpfung.

Wir denken an die Menschen, die direkt oder indirekt in und für die Landwirtschaft arbeiten, damit wir täglich zu essen haben.
Guter Gott, lass uns dankbar sein für die Arbeit, die andere für uns tun und ihre Nahrungsmittel für uns entsprechend wert schätzen.

Wir denken an die Menschen, die ihre Gaben nutzen, um deine Schöpfung zu bewahren.
Guter Gott, schenke den Menschen, die sich für die Bewahrung von Klima und Umwelt einsetzen Kraft für ihr Engagement.
Wir denken an die Menschen in unserer Kirchengemeinde, die belastet sind durch Trauer oder Einsamkeit, Krankheit oder Leid.
Guter Gott schenke uns Zeit und Ideen, wie wir auch mit Ihnen Gemeinschaft erfahrbar machen können.

Guter Gott wir wollen dich loben und preisen für deine Gaben mit dem Gebet, dass Jesus Christus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel,
        geheiligt werde dein Name.
        Dein Reich komme.
        Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
        Unser tägliches Brot gib uns heute.
        Und vergib uns unsere Schuld,
          wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
        Und führe uns nicht in Versuchung;
          sondern erlöse uns von dem Bösen.
        Denn dein ist das Reich und die Kraft,
          und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 461 Aller Augen warten auf Dich


Segen
Der Herr mache hell deine Tage.
Er lenke einen Sonnenstrahl in dein Herz,
wenn das Dunkel dich ängstigt.
Er lenke einen Sonnenstrahl in deine Seele,
wenn die Nacht dich umfängt.
Überall und auf allen Wegen
möge dich sein strahlendes Licht
führen und begleiten. Amen.


Und jetzt noch ein kleiner Nachtrag:
Kennen Sie die amerikanische Version unseres traditionellen Erntedankliedes „Wir pflügen und wir streuen“? Der Text wurde ziemlich genau übersetzt, die Melodie ein bisschen verändert. In Amerika heißt es
„All Good Gifts“.

(mit Video zum Mitsingen)

Bekannt wurde diese Version übrigens durch das 70er Jahre „Flower-Power“ Musical „Godspell“ in dem sich 10 junge Leute auf die Suche nach dem christlichen Glauben machen und dabei Geschichten aus dem Leben Jesu nach dem Matthäusevangelium kennenlernen.


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Liebe Gemeinde!

Heute hält in der Martinskirche und in der Gnadenkirche Wilfried Voß (Pfarrer im Ruhestand) die Gottesdienste.
Für Sie hat er diesen Gottesdienst als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.
Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Begrüßung
Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.(PS 103,2)

Liturgische Eröffnung
Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
…der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm 146
Halleluja! Lobe den Herrn, meine Seele!
Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.
Verlasset euch nicht auf Fürsten;
sie sind Menschen, die können ja nicht helfen.
Denn des Menschen Geist muss davon,
und er muss wieder zu Erde werden;
dann sind verloren alle seine Pläne.
Wohl dem, dessen Hilfe der Gott Jakobs ist,
der seine Hoffnung setzt auf den Herrn, seinen Gott,
der Himmel und Erde gemacht hat,
das Meer und alles, was darinnen ist;
der Treue hält ewiglich,
der Recht schafft denen, die Gewalt leiden,
der die Hungrigen speiset.
Der Herr macht die Gefangenen frei.
Der Herr macht die Blinden sehend.
Der Herr richtet auf, die niedergeschlagen sind.
Der Herr liebt die Gerechten.
Der Herr behütet die Fremdlinge
und erhält Waisen und Witwen;
aber die Gottlosen führt er in die Irre.
Der Herr ist König ewiglich,
dein Gott, Zion, für und für. Halleluja!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kyriegebet
Gott, vor dir können wir uns nicht verstecken. Du weißt, wer wir sind: traurige und frohe Menschen, verängstigte und getroste, zufriedene und unzufriedene Menschen; Menschen mit gutem und Menschen mit schlechtem Gewissen, voller Hoffnung und in einsamer Hoffnungslosigkeit.
Aber darin, Herr, sind wir alle gleich, dass wir vor dir und voreinander immer wieder versagen.
Vergib uns barmherzig, wo wir nicht nach deinem Willen fragten. Wir bitten dich, weil du uns um Christi Willen erhören willst.
Herr, erbarme dich unser.    

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns.

Zuspruch 
Gott hat gute und heilbringende Gedanken über uns. Er erbarmt sich über unseren Unfrieden, unser Streiten, unsere Müdigkeit und unsere Zweifel. Er wartet, dass wir ihm vertrauen, auch wenn wir seine Gedanken nicht verstehen.

Hören Sie: Ein Licht geht uns auf in der Dunkelheit – Orgelimprovisation

 

Lesung des Evangeliums
11 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa.
12 Als er in ein Dorf ging, kamen ihm zehn Aussätzige* entgegen. Sie blieben in gehörigem Abstand stehen
13 und riefen laut: »Jesus! Herr! Hab Erbarmen mit uns!«
14 Jesus sah sie und befahl ihnen: »Geht zu den Priestern und lasst euch eure Heilung bestätigen!« Und als sie unterwegs waren, wurden sie tatsächlich gesund.
15 Einer aus der Gruppe kam zurück, als er es merkte. Laut pries er Gott,
16 warf sich vor Jesus nieder, das Gesicht zur Erde, und dankte ihm. Und das war ein Samariter*.
17 Jesus sagte: »Sind nicht alle zehn gesund geworden? Wo sind dann die anderen neun?
18 Ist keiner zurückgekommen, um Gott die Ehre zu erweisen, nur dieser Fremde hier?«
19 Dann sagte er zu dem Mann: »Steh auf und geh nach Hause, dein Vertrauen hat dich gerettet.«        

Halleluja
Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt,
so erbarmt sich der HERR über die, die ihn fürchten.
Halleluja


Glaubensbekenntnis
(EG 817)
Wir glauben an den einen Gott,
der Himmel und Erde geschaffen hat
und uns Menschen zu seinem Bild.
Er hat Israel erwählt,
ihm die Gebote gegeben
und seinen Bund aufgerichtet
zum Segen für alle Völker.

Wir glauben an Jesus von Nazareth,
den Nachkommen Davids,
den Sohn der Maria,
den Christus Gottes.
Mit ihm kam Gottes Liebe
zu allen Menschen,
heilsam, tröstlich
und herausfordernd.
Er wurde gekreuzigt
unter Pontius Pilatus,
aber Gott hat ihn auferweckt
nach seiner Verheißung,
uns zur Rettung und zum Heil.

Wir glauben an den Heiligen Geist,
der in Worten und Zeichen
an uns wirkt.
Er führt uns zusammen
aus allen Völkern,
befreit von Schuld und Sünde,
berufen zum Leben
in Gerechtigkeit und Frieden.
Mit der ganzen Schöpfung hoffen wir
auf das Kommen des Reiches Gottes.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 317 – Lobe den Herren


Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen
Hören wir nun den Predigttext, der für den diesjährigen 14. Sonntag nach Trintatis vorgeschlagen ist. Wenn ich ihn vorlese werden sie sofort denken: jawoll, kenne ich.

1 Jesus ging nach Jericho hinein und zog durch die Stadt.
2 In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich.
3 Er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei. Aber er war klein und die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht.
4 So lief er voraus und kletterte auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus sehen zu können; denn dort musste er vorbeikommen.
5 Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und redete ihn an: »Zachäus, komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!«
6 Zachäus stieg schnell vom Baum und nahm Jesus voller Freude bei sich auf.
7 Alle sahen es und murrten; sie sagten: »Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!«
8 Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand zu viel abgenommen habe, will ich es ihm vierfach zurückgeben.«
9 Darauf sagte Jesus zu ihm: »Heute ist dir und deiner ganzen Hausgemeinschaft die Rettung zuteil geworden! Auch du bist ja ein Sohn Abrahams.
10 Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.«

So zu lesen im 19. Kapitel des Lukasevangeliums.

Kurt Tucholsky hat einmal gesagt, das deutsche Schicksal sei es, vor einem Schalter zu stehen. Und das deutsche Ideal sei es, hinter einem Schalter zu sitzen. Ich möchte es einmal dahingestellt sein lassen, inwieweit dieses Ideal typisch deutsch ist. Auf jeden Fall war Zachäus ein Mann, der dieses „Ideal“ des Hinter-dem-Schalter-Sitzens zu einer gewissen Perfektion gebracht hatte: „ Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich.“
  Er war aber nicht nur reich, sondern auch ausgesprochen unbeliebt. Als lauter Schaulustige auf der Straße standen, um Jesus zu sehen, ließen sie ihn nicht durch, und man kann es förmlich vor Augen sehen, wie sie zusammenrückten, um diesen kleingewachsenen Mann hinten stehen zu lassen.
 Von klein an hatte er unter diesem körperlichen Mangel – der doch eigentlich gar keiner war – gelitten. Viel Spott hatte er ertragen müssen. Und so hat sich vielleicht schon früh in ihm der Wunsch herausgebildet, seine körperliche Kleinheit irgendwie zu kompensieren, es den anderen irgendwie zu zeigen, es sie spüren zu lassen, dass man an ihm, dem kleinen Zachäus, nicht so schnell vorbeikommt.
  Also beschloss er, ganz groß rauszukommen. Und da er ohnehin ein Outsider war, konnte er es sich leisten, zu diesem Zweck Wege zu betreten, die für die Juden seinerzeit verpönt waren. Zachäus arbeitete mit der verhassten Besatzungsmacht zusammen und fing an, für sie Steuern bzw. Wegezoll einzutreiben.
  So ein Zöllner musste Jahr für Jahr einen bestimmten Betrag an die Römer abführen, und was er darüber hinaus erwirtschaftete, gehörte ihm. Er konnte auf die Zölle ohne weiteres 100 – 200 Prozent draufschlagen, und so wurde er reich in einem an sich armen Land. Man konnte gegen ihn nichts machen, denn die Zöllner standen unter dem Schutz der Römer. Und diese Machtposition nutzte Zachäus – wie alle anderen Zöllner auch – weidlich aus. Die Leute sollten es einmal bereuen, ihn wegen seiner Körpergröße verspottet zu haben. Was man manchmal schon bei kleinen Beamten beobachten kann, die hinter ihren Schreibtischen ob einer vergessenen Unterschrift sich aufführen wie ein Sultan, das machte Zachäus im großen Stil.
  Der Preis, den er dafür bezahlen musste, war hoch: nämlich die totale gesellschaftliche Isolation. Wenn Sie jemals an der früheren deutsch-deutschen Grenze den Schikanen eines solchen Zöllners ausgesetzt waren, dann wissen Sie, welchen Beliebtheitsgrad ein Zöllner oder gar ein Oberzöllner zur Zeit Jesu hatte. Und es muss den Leuten ein diebisches Vergnügen bereitet haben, Zachäus nicht vorbeizulassen, als sie da am Wegrand standen und auf Jesus warteten.
  Wir können uns sehr gut erklären, warum die Straßen in Jericho damals voll waren. Jesus hatte wenige Stunden vorher einen stadtbekannten Blinden geheilt. So was verbreitet sich wie ein Lauffeuer, so was füllt die Straßen. Was wir aber nicht erklären können, ist, was diesen Zachäus treibt.  In Jericho lebte ein Mann namens Zachäus. Er war der oberste Zolleinnehmer in der Stadt und war sehr reich.
   Er wollte unbedingt sehen, wer dieser Jesus sei.  Anders als viele Leute, die dort am Wegrand standen, wollte er nicht sehen, ob sich vielleicht noch eine Sensation ereignet. Er wollte nicht sehen, was dieser Wundertäter alles noch tun und sagen würde. Das interessierte ihn alles nicht. Zachäus wollte sehen, wer Jesus wirklich ist. Es ist keine oberflächliche Neugierde oder Sensationslust, die ihn treibt, sondern ihn interessiert die Kernfrage: Wer im letzten und im tiefsten ist Jesus?
  Liebe Gemeinde – ich halte die leidenschaftliche Frage nach der Person Jesu für den ersten Schritt zur Heilung des im Inneren so tief verletzten Zachäus: „Jesus, wer bist du?“ – Zachäus stellt die Frage mit einer Leidenschaftlichkeit, die sogar bereit ist, sich vor anderen lächerlich zu machen.
  Zachäus lässt in seiner leidenschaftlichen Suche nach Jesus seine Maske fallen und zeigt sich, wie er wirklich ist, nämlich klein. Für den Moment kümmert es ihn nicht, dass das eine erneute Demütigung für ihn bedeutet, sondern kurzentschlossen steigt Zachäus auf einen Baum. Ein peinlicher Anblick: Stellen Sie sich beispielsweise eine ortsbekannte Persönlichkeit vor, die auf einen Baum klettert, um bei einem Gottesdienst zuschauen zu dürfen, bei dem man ihn nicht vorlässt! Die Presse des folgenden Tages möchte ich nicht lesen. Dabei hat Zachäus im Moment noch das Glück, dass die anderen alle nach Jesus Ausschau halten und ihn nicht weiter beachten!
  Ich glaube, das ist unheimlich wichtig: Wir können Jesus nur erkennen, wenn wir unsere Maske aufgeben und mit dem vornehmen Getue aufhören und uns so zeigen, wie wir wirklich sind. Die Leute, die in der ersten Reihe stehen, sehen Jesus zwar auch, aber sie sehen ihn nur von außen, sie sehen nur das, was er sagt und tut, und wir werden noch sehen, dass sie das überhaupt nicht verstehen. Wir müssen, wenn wir Jesus wirklich erkennen wollen, wenn wir wirklich sehen wollen, „wer er ist“, uns verwundbar machen, wir dürfen unsere Verletzlichkeit nicht weiter kaschieren, sondern wir müssen sie offenlegen.
  So erscheint Jesus am Ende der Straße, immer näher kommt Jesus, die Leute jubeln ihm zu. Sie hoffen, dass Jesus vielleicht noch für ein zweites Wunder gut ist, sie spüren vielleicht, dass eine erneute Sensation in der Luft liegt. 
Anders Zachäus. Er saugt den Anblick dieses Mannes förmlich auf. Er sieht das gleiche, was die anderen auch sehen, aber er schaut durch das Äußere hindurch. Und irgendwie muss das Jesus spüren, denn auf seinem Weg bleibt er plötzlich unvermittelt stehen und schaut hoch. Als würde er die Sehnsucht dieses Mannes spüren.
  Ich halte das für den dichtesten Moment der ganzen Geschichte, wo sich der Blick des einen in den Blick des anderen senkt, wo sich die beiden Auge in Auge gegenüberstehen, bzw. nur der eine steht und der andere klammert sich im Baum fest. Sekunden des Schweigens. Und dann macht Jesus etwas Sensationelles: Er nennt Zachäus beim Namen.
  Ich glaube, dass dieser Moment für Zachäus die reine Seligkeit war. Und plötzlich sind die Augen aller endgültig auf den kleinen Mann im Baum gerichtet. Es ist, als hätte er ein großes Schild um den Hals: „Ja, ich bin klein! Ja, es ist peinlich! Ja, die Situation ist lächerlich!“ Aber keiner wagt es, zu lachen.
  Jesus sagt: „Zachäus, komm da runter.“ Da gehörst du nicht hin. »Zachäus, komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!«
 Zachäus stieg schnell vom Baum und nahm Jesus voller Freude bei sich auf.

 Die anderen, die drum herum stehen und die Sache mitbekommen, sind total sauer: „Bei dem! Bei Zachäus! Ausgerechnet bei diesem offensichtlichen Sünder, bei diesem Geldsack, diesem Kollaborateur ist er eingekehrt.“
Oder, wie es in der VOLXBIBEL übersetzt wird: “Er will bei so einem Dreckskerl zu Gast sein, obwohl der offensichtlich nicht so lebt, wie Gott es will“.
  Stellen Sie sich vor, Jesus käme heute in die Stadt, und er würde nicht einkehren beim Pfarrer oder bei einer Presbyterin, und auch die anderen bereitstehenden Honoratioren des Ortes würde er einfach stehen lassen und bei dem stadtbekanntesten Schuft und Halsabschneider, ausgerechnet den würde Jesus besuchen.
Komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!«
 Jesus stellt dem Zachäus keinerlei Bedingungen, er macht ihm keinerlei Auflagen! Er nennt Zachäus mit Namen, darum kann man getrost davon ausgehen, dass er auch weiß, womit dieser Mann seinen Lebensunterhalt bestreitet; aber mit keinem Wort gibt er zu erkennen, dass er den Lebensstil des Zachäus missbilligt. Nein, er sagt einfach: Es ist mir ein absolutes Bedürfnis, bei dir zuhause einzukehren. Ich muss!
  Die Leute haben auf die Sensation gewartet – und da haben sie sie. Sie haben auf ein erneutes Wunder gewartet, und es vollzieht sich vor ihren Augen, aber sie nehmen sie nicht wahr. Vielmehr heißt es hier: Alle sahen es und murrten; sie sagten: »Bei einem ausgemachten Sünder ist er eingekehrt!«
Zachäus kümmert sich nicht darum. Vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben ist er wirklich unabhängig von dem, was die Leute denken und sagen. Und so vollzieht sich in seinem Leben die große Wandlung:
  Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: »Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand zu viel abgenommen habe, will ich es ihm vierfach zurückgeben.«
Oder noch einmal mittels VOLXBIBEL ins Jetzt übersetzt: „  … ich werde sofort die Hälfte von meinem Barvermögen an Obdachlose und Sozialhilfeempfänger verteilen…“
 Die einfache Tatsache, dass Jesus bei Zachäus einkehrt, löst in dessen Leben eine Revolution aus.
Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten.«, sagt Jesus. Vielen Menschen fehlt – obgleich sie sich vielleicht als religiöse Sucher bezeichnen – die Bereitschaft, ihre Maske abzulegen, mit der sie sich selbst und andere über ihren eigentlichen Zustand hinwegtäuschen. Sie sagen: „So schlimm sieht es bei mir doch nicht aus, ich fühle mich ganz wohl!“ – und entsprechend wenig sind sie offen für eine grundlegende Veränderung in ihrem Leben. Anders bei Zachäus.^
Komm schnell herunter, ich muss heute dein Gast sein!«
 Zachäus geht darauf ein und sein Leben erfährt eine völlige Kehrtwendung: Aus dem Menschenverächter wird ein Menschenfreund. Aus dem, der andere betrog, wird einer, der um Verzeihung bittet. Aus dem, der hinter dem Geld her war, wird einer, der Geld geradezu verschwenderisch verteilt und verschenkt. Zachäus leistet mehr als Wiedergutmachung, er leistet mehr, als man vernünftigerweise von ihm verlangen kann. Zachäus tut Dinge, die Jesus mit keinem Wort von ihm gefordert hat. Wo die Dankbarkeit uns treibt, braucht es keine Gebote. Darum ist ein Christ auch nicht jemand, der die Zehn Gebote hält, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, sondern ein Christ ist jemand, den die Dankbarkeit treibt. Zachäus ist geradezu maßlos in seinem Bedürfnis, seiner Dankbarkeit und seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Seiner Dankbarkeit und seiner Freude darüber, dass er bei dem Sohn Gottes das gefunden hat, was ihm die Menschen zeit seines Lebens verweigert hatten: bedingungslose Annahme und Zuwendung. Wenn Jesus bei einem Menschen einkehrt, geschieht das immer bedingungslos, aber es bleibt nie folgenlos.
  Jesus kommentiert dieses Geschehen mit den Worten: „>Heute ist dir und deiner ganzen Hausgemeinschaft die Rettung zuteil geworden!<“ – Also nicht nur Zachäus, sondern auch die Menschen um ihn herum profitieren von diesem Geschehen.

Und schließlich gilt das uns allen gleichermaßen. Dir und mir.  Darum braucht es auf meiner und deiner Seite Ehrlichkeit, Offenheit und alles in allem auch Mut, sich auf jenen Mann einzulassen, der von sich gesagt hat: „Ich bin gekommen, um zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“

Das ist das Angebot. Nehmen wir es doch getrost ganz einfach an. Amen

Hören, lesen oder singen Sie: EG 353 – Jesus nimmt die Sünder an


Abkündigungen
Am kommenden Sonntag werden wir in unserer Gemeinde Kirche mit Kindern feiern. Auch diesen Gottesdienst werden wir als Lesegottesdienst zur Verfügung stellen.

Weitere Veranstaltungshinweise folgen aus Platzgründen erst kommende Woche wieder.


Fürbitten
Gott,
deine Liebe umfasst alle Menschen,
uns selbst und alle anderen,
auch die, die uns fremd sind,
auf die wir zornig wurden,
die uns ärgerlich sind,
die uns zur Last wurden,
die uns langweilten.
Wir bitten dich:
Schenke uns ein Stück von deiner Weise,
die Menschen wahrzunehmen:
lass uns die großen Möglichkeiten entdecken,
die in jeder und jedem von uns verborgen sind.
Zeige uns in den Fremden deine Weite,
in den Lästigen und denen, die uns anstößig sind,
deine Fragen an uns,
in den Ärgerlichen und Langweiligen deine Geduld.
Lass uns spüren,
dass sich unser eigenes Leben nicht in dem erschöpft,
was wir heute sind.
Mache uns aufmerksam für unsere Möglichkeiten,
uns in deiner Gnade immer wieder neu zu entdecken.
Wecke in uns den Glauben, der niemanden aufgibt,
nicht die anderen und nicht uns selbst,

Vater unser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen    

Der Herr
voller Liebe wie eine Mutter und gut wie ein Vater,
Er segne dich
er lasse dein Leben gedeihen, er lasse deine Hoffnung erblühen,
er lasse deine Früchte reifen.
Der Herr behüte dich
er umarme dich in deiner Angst, er stelle sich vor dich in deiner Not.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir
wie ein zärtlicher Blick erwärmt, so überwindet er bei dir,
was erstarrt ist.
Er sei dir gnädig
wenn Schuld dich drückt, dann lasse er dich aufatmen
und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich
er sehe dein Leid, er tröste und heile dich.
Er gebe dir Frieden
dass Wohl des Leibes, das Heil deiner Seele,
die Zukunft deinen Kindern.
Amen.

Singen oder hören Sie: EG 575 – Segne und behüte uns


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer i.R. Wilfried Voß
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Am Pfingstfest feiern wir den „Geburtstag der Kirche“. Nach Jesu Tod und
Auferstehung haben sich die ersten Christen an diesem Tag wieder
öffentlich zur Feier des Gottesdienstes getroffen. Gott hat seinen
Heiligen Geist zu den Menschen gesandt, um sie zu trösten und ihnen
Kraft, Mut und Zuversicht für die kommende Zeit zu schenken.
Trost, Mut und Zuversicht brauchen wir gerade in der jetzigen Zeit. So
wollen wir diese Zusage Gottes mit zwei Gottesdiensten feiern.

Gottesdienste Pfingstsonntag:

  • Martinskirche um 10.00 Ur mit Pfarrer Herbert Irle.
  • Gnadenkirche um 11.15 Uhr Open-Air-Familiengottesdienst mit Pfarrerin
    Angelika Ludwig
    Mit diesem Familiengottesdienst wollen wir auch während der Corona-Krise
    an unsere „Kirche mit Kindern“ anknüpfen und regelmäßig ein
    kindgerechtes Gottesdienstangebot machen.

Einen Lesegottesdienst für Familien werden Sie / werdet Ihr auch am
Pfingstsonntag ab 9:30 Uhr auf unserer Homepage finden.

Wir bitten zu beiden Gottesdiensten Nase-Mund-Masken mitzubringen, um
ältere Gemeindemitglieder und uns selbst zu schützen.

Begrüßung

liebe Gemeinde, wir feiern wieder Gottesdienste in unseren Kirchen.
Nach dem Corona-Schutzkonzept mit eingeschränkter Platzzahl.
Wir möchten dennoch, dass auch diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben müssen und wollen weiterhin einen Gottesdienst zu Hause feiern können uns so in Gedanken mit uns verbunden sind.
Heute, am Sonntag Exaudi (Höre Herr) wird LP Joachim Riemann die Gottesdienste in unseren Kirchen mit der Gemeinde feiern und hat diesen Gottesdienst für Sie als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt.
Herzlichen Dank dafür.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst

Ihre Pfarrerin, Angelika Ludwig


Und nun beginnt der Gottesdienst von und mit Herrn Riemann:

 Stimmen Sie sich ein mit Musik

Wenn Sie eine CD o.ä. zu Hause haben, deren Musik Ihnen gerade gut tut, dann hören Sie zu Beginn und zwischen den Texten Instrumentalmusik oder Lieder.

 Begrüßung

„Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Mit diesem Wochenspruch aus dem Johannesevangelium (12,32) begrüße ich Sie ganz herzlich in diesem Gottesdienst. Mitten in die Situation des Abschieds spricht Jesus diese Verheißung, verspricht uns, dass er uns nicht allein lassen wird. Auf dieses Versprechen hin sind wir zusammengekommen und feiern miteinander die Gemeinschaft mit Gott, die er uns schon heute in Wort und Sakrament schenkt.

Schön, dass Sie heute hier sind. Herzlich willkommen. Einen guten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

…der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen (EG 136) oder hören Sie: O komm Du Geist der Wahrheit

(mit Text zum Mitsingen)

(Posaunenchor)

Psalm (Psalm 27, 1.7-14)
Wir beten mit Worten aus Psalm 27:
(hier in der Neuen Genfer Übersetzung oder schlagen Sie den Psalm in Bibel oder Gesangbuch auf, wenn Sie mit den vertrauten Worten beten möchten)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil –
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg,
vor wem sollte ich mich erschrecken?
Höre, Herr, wenn ich nun mit lauter Stimme rufe,
sei mir gnädig und antworte mir!
In meinem Herzen wiederhole ich deine Worte:
„Kommt vor mein Angesicht, sucht meine Nähe!“
Ja, Herr, das will ich tun: ich will vor dein Angesicht treten.
Verbirg dich daher nicht vor mir,
stoße mich, deinen Diener, nicht im Zorn zurück,
denn du warst zu jeder Zeit meine Hilfe!
Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, mein Retter und mein Gott!
Selbst wenn Vater und Mutter mich verließen,
der Herr nimmt mich dennoch auf.
Lass mich deinen Weg erkennen, Herr,
und leite mich auf ebener Bahn –
tu es meinen Feinden zum Trotz!
Liefere mich nicht dem Mutwillen meiner Widersacher aus,
denn es treten falsche Zeugen gegen mich auf!
Aus ihrem Mund kommen heftige Worte voller Unrecht und Gewalt.
Dennoch bin ich gewiss, dass ich am Leben bleiben und sehen werde,
wie gütig der Herr ist.
Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut –
ja, hoffe auf den Herrn.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.


Kyriegebet

Wenn andere über uns herziehen,
wenn sie über uns lachen,
wenn sie nichts hören wollen
und unsere Liebe oder das,
was wir dafür halten,
ins Leere läuft,
wo schöpfen wir dann Kraft,
wo suchen wir Trost?
Herr, nimm uns an,
und zeige uns, wie wir uns ändern können.

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Gnadenzuspruch:
Der Gott aller Gnade
wird euch aufrichten, stärken, kräftigen
und auf einen festen Grund stellen.
(vgl. 1. Petrus 5,10)


Tagesgebet:

Gott im Himmel und auf Erden,
dein Licht erleuchtet uns,
dein Wort dringt uns ins Herz.
So schickst du uns deinen Heilgen Geist,
der uns leitet.
Sei du bei uns, damit wir bei dir sind,
heute und alle Zeit.
Amen.

Singen (EG 128) oder hören Sie: Heiliger Geist, du Tröster mein

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen Sonntag Exaudi:
Es steht bei Johannes im 16. Kapitel:

Jesus sprach zu seinen Jüngern:
Jetzt gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat;
und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?
Doch weil ich dies zu euch geredet habe,
ist euer Herz voller Trauer.
Aber ich sage euch die Wahrheit:
Es ist gut für euch, dass ich weggehe.
Denn wenn ich nicht weggehe,
kommt der Tröster nicht zu euch.
Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt,
wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde
und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe
und ihr mich hinfort nicht seht;
über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Ich habe euch noch viel zu sagen;
aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in aller Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selber reden;
und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen;
denn von dem Meinen wird er`s nehmen
und euch verkündigen.
Alles, was der Vater hat, das ist mein.
Darum habe ich gesagt:
Er nimmt es von dem Meinen
und wird es euch verkündigen.

Halleluja
Gott ist König über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Halleluja
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja

Singen (EG 153) oder hören Sie: Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt

PREDIGT
Predigttext: Jeremia 31,31-34

Liebe Gemeinde.
Was für eine Achterbahn der Empfindungen und Erfahrungen haben die Jünger in wenigen Wochen erlebt: Der Tod Jesu am Kreuz, als alles zu Ende schien, seine Auferstehung, das Wieder-mit-ihm-zusammen-Sein, das den Glauben an seine Auferstehung erst ermöglicht und dann doch wieder die Trennung an Himmelfahrt. Da hinein das Versprechen Jesu einer Trennung nur auf Zeit, seines Bei-ihnen-Seins im Heiligen Geist. Mit dieser Verheißung schickt Jesus die Jünger nach Jerusalem, um auf den Geist zu warten. In dieser Wartezeit liegt der heutige Sonntag; eine Zeit der Vorfreude auf den Geist und zugleich der Unruhe, was noch kommen wird. Eine Zeit des Alleinseins und vielleicht der Empfindung, im Stich gelassen worden zu sein.

Im Stich gelassen zu sein, ist ein Gefühl dieser Tage. Die Menschen im Stich gelassen zu haben, ist auch ein Vorwurf, der in diesen Tagen gegenüber den Kirchen erhoben wurde. Die Kirchen hätten in der Corona-Krise versagt. Sagt die ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht. Die Kirche habe in dieser Zeit Hunderttausende Menschen alleingelassen, Kranke, Einsame, Alte, Sterbende, kritisierte Lieberknecht in der Zeitung „Die Welt“. „Da wurde kein letzter Psalm gebetet, es gab keinen Trost, keine Aussegnung am Sterbebett“, sagte die CDU-Politikerin und frühere evangelische Pastorin. Die Kirchen ließen diese Vorwürfe nicht unbeantwortet:  „Die pauschale Kritik von Frau Lieberknecht weise ich entschieden zurück“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der Deutschen Presse-Agentur. Für die katholische Seite sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, das glatte Gegenteil sei richtig: „Unsere Krankenhausseelsorger haben Unglaubliches geleistet, unsere Palliativbegleiter ebenfalls“, versicherte Kopp. „Die Kritik von Frau Lieberknecht ist überhaupt nicht nachvollziehbar.“

Ich glaube auch, dass die Kritik von Frau Lieberknecht nicht gerechtfertigt ist. Aber sie ist dennoch Ausdruck eines Schmerzes, den viele Menschen in diesen Wochen empfinden. Fehlende Besuchsmöglichkeiten in Krankenhäusern und Altenheimen sind nur ein Beispiel. Aus anderen Gegenden der Welt gibt es noch erschreckendere Nachrichten: Wo Angehörige ihre Verstorbenen in Massengräbern suchen. Und manchmal sind die Umstände auch bei uns so, dass Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern.

Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins kannten auch Menschen früherer Zeiten. Wie schon gesagt zum Beispiel die Jünger zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten in Jerusalem. Wir wissen heute um Pfingsten, um das Kommen des Heiligen Geistes, den Jüngern damals werden vielleicht Zweifel und Fragen gekommen sein. Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins haben vielleicht auch die Hörerinnen und Hörer des Jeremia empfunden. Das Ende Israels und Judas als Folge des Bundesbruchs sind bereits eingetreten. Das Gericht ist vollzogen. Nun stehen Volk und Prophet vor der Frage: Wie geht es weiter? Darauf gibt Gott eine überraschende, nicht zu erwartende Antwort, die die Menschen in ihrer Bedrückung ernst nimmt.

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den Herrn«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Gott öffnet einen neuen Horizont. Das, was war, der Bruch des Bundes mit Gott ist nicht vergessen, aber vergeben. Die Vergangenheit des Menschen bestimmt nicht das zukünftige Handeln Gottes. Er möchte einen neuen Bund mit den Menschen, denn Gott ist zuverlässig, steht treu zu seinen Verheißungen. Und damit die Menschen in diesem Bund treu zu Gott stehen, schreibt er ihnen sein Gesetz in die Herzen, denn die Menschen sind eine Herzensangelegenheit Gottes.

Das, was Gott den Menschen durch den Propheten verspricht, ist in Erfüllung gegangen. Das Exil in Babylon ist zu Ende gegangen, das Volk konnte heimkehren, der Tempel in Jerusalem wurde wieder aufgebaut. Den Bund, den Gott den Menschen verspricht, den hat er in Christus neu gegründet, in seinem Leben, Sterben und Auferstehen. Und er hat an Pfingsten den Heiligen Geist in die Herzen der Menschen gegossen, damit wir treu zu ihm stehen.

Und dieser Bund gilt auch in diesen Tagen. Es ist für mich ein großer Trost: Wenn ich mich von Menschen im Stich gelassen fühle, darf ich darauf vertrauen, dass Gott mich nicht im Stich lässt. „Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf“, heißt es im Psalm 27 (Vers 10). Und wenn ich Menschen im Stich lassen muss, da Besuche nicht möglich sind oder Rücksichtnahme und Vorsicht Abstand empfehlen, darf ich darauf vertrauen, dass Gott bei den Menschen ist. Wenn Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern, ist Gott bei ihnen. Er ist immer mit dem Menschen im Bunde und er ist die Verbindung zwischen Menschen, die momentan getrennt sind. Darauf vertraue ich.

 

Das alles können wir nicht beweisen, doch wir können es glauben. Manche werden vielleicht sagen, nur glauben. Doch wir dürfen das Vertrauen nicht gering schätzen. Auf das Versprechen Gottes können wir nur mit Vertrauen antworten. Vertrauen, das unser Leben ändern kann. Vertrauen auf den Heiligen Geist. Auf den Geist, der mein Leben ausfüllen kann, der die Grenzen meines Alltags sprengen kann, in alle Bereiche meines Daseins eindringen will. Der Heilige Geist will nicht nur ein Geist der Gebete und des Gottesdienstes sein. Deshalb hat ihn uns Jesus bei seinem Abschied auch verheißen: Als einen Begleiter, der zu einer bestimmten Zeit nicht nur an einem Ort sein kann, sondern einen, der gleichzeitig bei allen sein kann, überall auf dieser Welt. Der Geist Gottes will uns nahe sein in unserem Leben, will in uns sein, von innen her Kraft geben. Naturwissenschaftlich kann man sicherlich nicht nachweisen, dass Gottes Geist uns erfüllt; aber wenn wir ihn annehmen, dann können wir es an seiner Wirkung spüren. Wie die Kraft des Geistes spürbar wird, das kann jeder nur für sich selbst in seiner konkreten Lebenssituation erfahren. Es kann vielleicht sein, dass ich in Trauer und Abschied den Mut finde, neue Wege zu gehen oder dass sich Freude und Dankbarkeit in mir breit machen, obwohl die äußere Situation gar nicht danach ist, oder … Trauen wir dem Geist nicht zu wenig zu. Trauen wir Gott nicht zu wenig zu. Dietrich Bonhoeffer schreibt aus der Nazi-Haft, die mit seinem Tod endete: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will … In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.“

Der Sonntag Exaudi ist auch ein Sonntag des Wartens. Wir müssen alle auf den Heiligen Geist warten, niemand besitzt ihn, besitzt Gott ja so, dass er nicht mehr warten müsste. Und wir leben momentan in einer Zeit des Wartens. Darauf, dass es besser, normaler wird. Dass Kontakte wieder möglich sind ohne Abstand, Plexiglas-Scheibe zwischen uns und Maske. Darauf, dass wir wieder einander in den Arm nehmen dürfen, um zu trösten. Ich stelle mir manchmal vor, was das für ein Fest sein wird: Einander die Hand zu geben, in den Arm zu nehmen. Aber wir müssen warten. Und niemand weiß, wie lange noch. Das ist manchmal schwer zu ertragen. Wie das Warten auf Gott. Doch wir können dieses Warten ertragen – so glaube ich – weil wir fest darauf vertrauen dürfen, dass Gott uns erwartet. Und wir ihm im Warten entgegen leben. Und er schon bei uns ist. Denn er lässt uns nicht im Stich.
Amen.

Singen (EG 648) oder hören Sie: Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Abkündigungen

Zur Zeit sind noch nicht alle Plätze Sonntags besetzt.
Wenn Sie spontan kommen, dann dürfen wir Sie nur hineinlassen, wenn noch ausgewiesene Plätze frei sind.

Deshalb:
Wenn Sie am Gottesdienst teilnehmen möchten, dann melden Sie sich gerne am Freitag zu den Bürozeiten an. Dann bekommen Sie sofort eine Auskunft, ob noch genug Plätze frei sind.


Fürbittengebet

Herr Jesus Christus,
du hast uns deinen Geist versprochen, den Geist der Wahrheit und des Trostes, der Hoffnung und des Mutes. Deinem Versprechen dürfen wir trauen. Wir bitten dich:

Für alle, die kein Zutrauen mehr zu sich haben. Gib ihnen Selbstvertrauen und das Gefühl geliebt zu sein. Für alle, die die Welt nur noch grau in grau sehen können. Gib ihnen Lebensfreude und Lebensmut. Für alle, die sich einsam und verlassen fühlen. Gib ihnen Mut, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen.

Für alle Menschen, die an Covid-19 oder anderen Krankheiten leiden. Steh ihnen bei, dass sie wieder gesund werden. Tröste die Sterbenden und begleite sie auf ihrem Weg. Und zeige den Ärztinnen und Ärzten Wege auf, Krankheiten zu besiegen.

Für alle Regierenden. Lass sie stets das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick behalten.

Für uns alle, die wir dich jeden Tag so nötig brauchen. Gib uns Glaubensstärke und Mut, deinen Namen zu bezeugen.

Für unsere Verstorbenen, deren Weg hier auf Erden zu Ende gegangen ist. Dass sie ewige Heimat bei dir im Himmel finden.

Herr, unser Gott,
ohne deinen Geist bleibt unser Leben Stückwerk. Alles verdanken wir deiner Liebe. Sende uns deinen Geist. Stärke unser Vertrauen in dich, schenke uns die Kraft, deinem Willen zu folgen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen (EG 666) oder hören Sie: Selig seid ihr

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre  eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Laienprediger Joachim Riemann.
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt; LP Riemann

Begrüßung

Hören Sie: Posaunenchor Telemann

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.
Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.
Noch einmal begrüße ich Sie mit diesem Ostergruß am heutigen Sonntag mit dem Namen „Rogate – Betet“.
An diesem Sonntag steht das Nachdenken über unser christliches Gebet im Mittelpunkt unserer Gottesdienste.
Unser Gebet geschieht im Namen Jesu. Er hat uns das Beten gelehrt, er tritt für uns bittend ein vor Gott. So können wir darauf vertrauen, dass unser Rufen gehört, unsere Klage vernommen, unser Dank angenommen, unser Lob in den Himmel aufgenommen wird, wie auch der Spruch für heute und die kommende Woche ausdrückt:
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“ Ps 66,10 (a)

So wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind.
So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Singen (EG 166) oder hören Sie: Tut mir auf die schöne Pforte

 

Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung.
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Beten wir mit Worten aus Psalm 95:
1 Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils!
2 Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
6 Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
7 Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Herr Jesus Christus, du hast uns ermuntert, uns in deine Nähe
zu begeben und vor dir auszusprechen, was uns auf dem Herzen liegt.
Du sagst: „Bittet, und ihr werdet empfangen!“
Genau daran erinnert uns der heutige Sonntag „Rogate“.
Im Gebet dürfen wir alles vor dir aussprechen, was uns bewegt.
So bitten wir dich um deine Nähe.
Nimm alles weg, was wir an Schuld und Last mit gebracht haben. Öffne unser Innerstes für dich. Lass uns in diesem Gottesdienst die Kraft deiner Gegenwart erfahren. Sprich du selbst in unser Leben hinein, damit wir Zuversicht und Mut gewinnen für unseren Alltag. Amen!

Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Oder hören Sie: Kyrie Posaunenchor

Gnadenzuspruch
Jesus tröstet uns, indem er zu uns sagt;
Kommet her zu mir alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken. Amen!

Singen (EG 136) oder Hören Sie: O, komm du Geist der Wahrheit

Lesung          Lk 11, 5-13

Wie soll ich beten?
Gibt es da nicht eine Richtlinie für das richtige Beten?
Kann man das lernen?
Im 11. Kapitel des Lukasevangeliums ist nachzulesen,
wie das Vaterunser zu den Menschen kam.
Und es ist deutlich, dass es nicht nur bei den Worten bleiben kann.
Den Worten des Gebetes müssen Taten folgen.
Hören wir die Worte aus Lukas 11:

5 Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote;  6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,  7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.  8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.  9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.  10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.  11 Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete?  12 Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete?  13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Halleluja.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
Noch seine Güte von mir wendet.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: Cantate Jubilate gesungen von unserem Chor „Cantabella“

 

 Predigt

 Liebe Gemeinde,
kennen Sie das Sprichwort: „Not lehrt beten“!?

Haben Sie in den letzten Wochen gebetet? Mehr als sonst? War die Not groß genug, um die Menschen beten zu lehren?
Und wie haben Sie gebetet?
Die Jugendlichen im Konfirmandenunterricht haben oft gar keine Idee mehr, wie das geht: Beten. Und wofür ist das Beten überhaupt gut? Das worum wir bitten, tritt meistens doch nicht ein – wie z.B. die Eins in Mathe, aber auch die Bitte um Heilung. Und ich denke, die Jugendlichen sind nicht allein mit ihren Fragen zum Gebet.

Wie sollen wir eigentlich beten? Und warum? Mit dieser Frage sind schon die Jünger an Jesus herangetreten. Jesus hat sich oft zum Gebet zurückgezogen. Vielleicht kam einer von den Freunden anschließend zu ihm und hat gefragt: Meister, wie sollen wir denn beten? Mit welchen Worten? An welchen Orten? Eine Antwort, die Jesus gegeben hat, steht in der Mitte der Bergpredigt und ist heute unser Predigttext.

Jesus hat uns erklärt warum wir beten dürfen und wie wir beten können:
Mt 6,5-15
5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. 10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. 11 Unser tägliches Brot gib uns heute. 12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Es gibt so viel mehr zu unserem heutigen Predigttext zu sagen, zu jeder einzelnen Bitte des Vater unsersl als man in einer Predigt sagen kann. Deshalb möchte ich mich heute auf die Frage „Wie sollen wir beten?“ konzentrieren.

Wie sollen wir beten?
Zunächst einmal sollen wir  ins stille Kämmerlein gehen.
Sollen wir wirklich nur im Verborgenen beten?
Sollen wir gar nicht öffentlich im Gottesdienst beten?
Nein. Das ist damit nicht gemeint.
Aber sehen und gesehen werden – das ist für ein Gebet nicht angemessen.
Es geht nicht darum, Frömmigkeit zur Schau zu stellen, sondern das persönliche oder gemeinschaftliche Gespräch mit Gott zu suchen. Nur darum geht es. Meine Konzentration auf Gott. Egal, ob andere es sehen oder nicht.
Das Gebet ist kein Wettbewerb.
Ich habe heute schon 3x gebetet und Du?
Aufrichtiges Gebet und Leistungsgedanke sind einander fremd.

Wie sollen wir beten?
Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. Deshalb müsst ihr nicht viele Worte machen. Ein Gebet ist keine lange Rede, keine rhetorische Kunst. Kurze einfache Sätze sind völlig ausreichend. So wie das Herz es uns sagt. Das Gebet muss nicht formvollendet formuliert werden.
Das ist manchmal das Problem unserer Gottesdienste und Gebetsgemeinschaften. Menschen trauen sich nicht, in unsere Fürbitten einzustimmen, weil sie Angst haben, dass sie sich versprechen, dass sie keine eleganten Sätze formulieren können oder dass ihr persönliches Anliegen dort keinen Platz hat.
Darum geht es nicht. Ein kurzer Satz, vielleicht nur zwei Worte, ein Anliegen, das von Herzen kommt – das ist ausreichend vor Gott.
Und Christen tun gut daran, auch so ein kurzes Gebet wert zu schätzen – auch im Gottesdienst.
Dann werden wir getragen vom gemeinsamen Gebet.
Und wenn uns wirklich mal die Worte fehlen, dann nimmt uns Jesus in wenigen, einfachen Worten mit hinein in das Vertrauen, das zwischen ihm, dem Sohn, und dem Vater, seinem Vater und unserem Vater, herrscht.
Mit seinem Gebet stimmen wir in seine Worte ein und werden Teil dieser Vertrauensbeziehung zwischen Vater und Sohn. Betend werden wir Kinder Gottes und Geschwister untereinander.

Beten schafft Nähe, viel mehr Nähe, als alle komplizierten Reden es können. Beten schafft aber auch Distanz. Betend treten wir ein Stück zurück und legen unsere Erfahrungen in Gottes Hand. Betend denken wir über das nach, was wir erleben. Wir teilen uns mit und geben etwas ab. Das, was vorher Macht über uns gewinnen wollte, bekommt seine rechte Größe zurück.
Das Beten gibt die rechten Maßstäbe.

„Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet.“
Warum sollen wir dann beten?
Und weiß er wirklich was wir brauchen?
Eine eins in Mathe! Heilung von Krankheit! Frieden auf der Welt! Ein Tor beim Fußballspiel.

Wie oft haben wir das Gefühl: wir beten – und nichts passiert.
Wir spüren einfach nichts davon, wie Gott uns hilft und wie seine Kraft uns trägt? Was dann?
Und wozu braucht man nun das Gebet? Was passiert da denn eigentlich? Ja, heute am Sonntag Rogate darf man auch mal fragen, wie das Gebet eigentlich funktioniert. Ist denn das Gebet so etwas wie der Direktzugang zur großen Wunscherfüllungsmaschine, alles sofort und zum Nulltarif und ohne Transportkosten?

Nein so funktioniert es nicht.

Und dennoch dürfen wir darauf vertrauen, dass beim Gebet unsere Wünsche keineswegs zu kurz kommen. Denn nicht umsonst heißt ja die vierte Bitte des Vater unsers “Unser tägliches Brot gib uns heute”. Und das umschließt ja nach der Erklärung Martin Luthers, Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut ein, eben alles was wir zur leiblichen Nahrung und Bewahrung unseres Lebens brauchen. Es umschließt Menschen, die mich lieben und eine Aufgabe, die meinem Leben einen Sinn gibt.

Hier hilft uns das Vaterunser zu verstehen, warum wir beten.
Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe.

In diesem Satz des Vater unsers wird deutlich worum es geht.
Es geht darum, dass bei uns Wirklichkeit wird, was mit Jesus begonnen hat: das Reich Gottes ist mitten unter Euch.
Überall dort wo Menschen heil werden, überall dort, wo Menschen einander vergeben und überall dort, wo die tätige Nächstenliebe erfahrbar wird, ahnen wir etwas vom Reich Gottes.
Ein Gebet kann uns verändern. Es kann uns einen festen Standpunkt in einer unruhigen Zeit geben. Es zeigt mir, wo oben und unten ist. Betend bin ich so, wie ich bin: Mensch, geliebtes Kind, zum Himmel ausgerichtet, aufrecht.
Betend wende ich mich zu Gott und zu Schutz und Wohl meines Nächsten.
Denn Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott will, dass die Menschen heil werden an Leib und Seele.
Martin Luther hat im Kleinen Katechismus geschrieben: Gottes Wille geschieht auch ohne unser Gebet.
Und trotzdem ist unser Gebet nicht unnütz, denn im Gebet beten wir darum, dass sein Wille auch in unserem Leben geschieht. Sein Wille – nicht unser Wille.
Nicht die Ausbeutung der Schöpfung und der Menschen, nicht mein persönlicher Reichtum und Erfolg. Nicht mein privates Interesse gegen die Interessen der ganzen Gemeinde und aller Menschen.
Indem wir beten, lassen wir uns in den Wirkungsbereich Gottes hinein ziehen. Wir setzen uns der Liebe Gottes aus und lassen seine Liebe in unser Leben hinein.

Aber wahrscheinlich geht es vielen von Ihnen wie mir. Wir machen auch die Erfahrung, dass wir beten und unsere Erlebnisse nicht mit der Liebe Gottes in Einklang bringen.
Eine junge Mutter ist schwer erkrankt und bittet Gott, nicht zu sterben, damit sie sich um ihre kleinen Kinder kümmern kann. Und dennoch stirbt sie.
Wir leben in einer Zeit, wo uns ein Virus in unsere Schranken weist und bitten, dass dieser Zustand schnell vorübergehen möge, aber wir lernen Tag neu aus den Medien, dass das noch lange dauern wird und wir nicht wissen, wie viele Menschen diesem Virus noch zum Opfer fallen.
Wir bitten, dass es uns gelingt, in Frieden mit den Menschen in unserem Umfeld und auf der ganzen Welt leben dürfen und doch gelingt es nicht, den Streit mit dem Nachbarn oder dem Bruder beizulegen.
Ist das Gottes Wille?
Eine schwere Frage, auf die die Antwort nicht leicht ist.
Ich kann nicht glauben, dass Gott das leiden von Menschen will. Und Menschen, die gerade durch ein tiefes dunkles Tal gehen, zu sagen, dass das bestimmt einen Sinn hat oder Gott das so will, ist zynisch.
An manchem Leid ist sicherlich der menschliche Wille nach immer mehr, schneller, höher oder billiger beteiligt.
An manchem Leid sind die bösen Mächte, die Gegenspieler Gottes, beteiligt, von denen schon in der Bibel die rede ist.
Und manchmal weiß ich wirklich nicht, was Gott dann mit uns vorhat. Und warum sein Wille so gar nicht meinem Willen gleicht.
Aber ich halte daran fest: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott ist der barmherzige Vater, der mich in schweren Zeiten nicht allein lässt.
Seine Gegenwart stärkt und tröstet auch in schweren Zeiten.
Aber manche Not wird bleiben. Da geschieht Gottes Wille nicht. Warum das so ist? Irgendwann darf ich ihn vielleicht fragen.
Und bis dahin halte ich an ihm fest, gegen allen Augenschein.
Wenn ich bete: Dein Wille geschehe.
Amen!

Hören oder singen Sie: Christoph Zehendner: Unser Vater

 

Abkündigungen

Das Presbyterium hat das Schutzkonzept für die Wiederaufnahme der Gottesdienste erstellt.
Am 17. Mai beginnen wir wieder mit Gottesdiensten in der Gnadenkirche und der Martinskirche, damit wir niemanden wegschicken müssen, weil alle Plätze besetzt sind.
Durch die Abstandsregel sind die Plätze in beiden Kirchen auf ca. 16 Plätze begrenzt. Wenn viele Einzelpersonen kommen haben wir etwas weniger, wenn Ehepaare bzw. Familien kommen , die zusammen sitzen dürfen sind es etwas mehr Plätze.

Dafür melden Sie sich bitte freitags zu den Bürozeiten telefonisch an.
Die Gottesdienste werden wir aber auch weiterhin als Lesegottesdienste im Internet veröffentlichen und ausdrucken.

Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

 

Hören oder singen Sie: Er hört dein Gebet

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

Fürbitten

Herr, unser Gott, in der Gewissheit dass deiner Nähe bitten wir …

… für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Wirtschaft. Lass sie mit Bedacht und Geduld ihre Entscheidungen treffen.
… für alle, die in unseren Parlamenten tätig sind. Lass sie zum Wohle aller regieren.
… für alle, die in Krankenhäusern und Altenheim ihren wichtigen Dienst tun. Stärke sie in ihrer oft nicht leichten Arbeit.
… für alle, die mit Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Schenke ihnen gutes Gelingen bei dieser Aufgabe.
… für alle Gemeindemitglieder, die heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns hier in der Kirche Gottesdienst feiern können.
… für alle, die in unseren Gemeinden tätig sind. Lass sie mit einem fröhlichen Glauben ihr Christ sein leben und bezeugen.
… für alle, die sich nach einer Stärkung ihres Glaubens sehnen. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die ihnen Mut machen.
Amen!


Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen

Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig,
der Herr (er) hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.

G.:    Amen.

Hören Sie: Posaunenchor Lobe den Herren

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Eigene musikalische Gestaltung mit Posaunenchor Drensteinfurt und Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei unseren eigenen Aufnahmen die zu dem Zeitpunkt geltenden Abstandsregeln eingehalten.

Begrüßung

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie herzlich zu diesem Gottesdienst am Sonntag Kantate – „Singet“! So heißt dieser Sonntag.
Das betont auch der Wochenspruch, der uns durch diesen Gottesdienst leiten wird:
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
(Ps 98,1a)

Für diesen Gottesdienst haben einige Musiker und Musikerinnen aus unserer Kirchengemeinde sich in kleiner Besetzung getroffen und für Sie Musik gemacht.
Ich danke ganz herzlich den Musikerinnen und Musikern aus unserem Posaunenchor, aus unserem Chor „Cantabella“, Dieter Losinzky (Posaunenchoraufnahme) Francisco Puente (Gitarre), Christoph Hönig (Klavier und Aufnahmetechnik), Claus Olaf Finnemann (Unterstützung bei der Choraufnahme) und Christian Maaß für die technische Umsetzung auf unserer Homepage.
Leider können sie die Musik nur hören und sehen, wenn Sie den Gottesdienst im Internet lesen anklicken.

Wenn Sie den Gottesdienst in ausgedruckter Form lesen, dann finden Sie die Choräle des Posaunenchors mit den Liednummern des Gesangbuches zum Lesen oder Singen zu Hause.

Die ersten Kirchengemeinden feiern wieder Gottesdienste in ihren Kirchen, wir werden dies voraussichtlich ab 17.Mai 2020 tun – unter den vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften.
Dazu gebe ich Ihnen in den Abkündigungen mehr Informationen.

So wissen wir uns in Gedanken verbunden.
Wir treten im Geiste zusammen und sind durch Gebet und Hören auf Gottes Wort miteinander verbunden.

Auch in der Zeit der Unruhe und Belastung sind wir verbunden im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

 

Singen (EG 449) oder hören Sie: Die güldene Sonne (Posaunenchor)

 

Psalmen

Die Psalmen aus der Bibel sind wohl die verbreitetsten Gebete der Welt, die immer wieder gebetet werden.
In diesen – ursprünglich gesungenen Gebeten – finden religiöse Erfahrungen und menschliche Gefühle in großer Dichte und Tiefe ihren Ausdruck.
Die Vielfalt aller menschlichen Gefühle spiegeln sich in besonderer Weise in den Psalmen.
Jubel und Freude, Trauer und Verzweiflung, Dankbarkeit und Empörung, Lob und Klage finden sich in den Psalmen. Alle diese Erfahrungen und Gefühle finden ihren Zuhörer in Gott, an den sich die Psalmen wenden.

So hat Rainer Maria Rilke einmal geschrieben:
„Ich habe die Nacht einsam hingebracht … und habe schließlich … die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein.“

So wollen wir beten mit Worten aus Psalm 98:

 

Psalm
        (In der Übersetzung von Martin Luther)

Singet dem Herrn ein neues Lied,
denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.
Der Herr lässt sein Heil kundwerden;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!
Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!
Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.  Die Ströme sollen frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem Herrn;
denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker,
wie es recht ist.

     (oder in einer neuen, modernen Übertragung)
Singt Gott ein neues Lied;
denn er überschüttet uns mit Geschenken aus seiner Hand,
mit Geschenken des Lebens.
Er sorgt für neue Hoffnung durch seine große Kraft.
Er gibt sein Ziel für ein erfülltes Leben bekannt
und lässt die Völker wissen,
was er sich unter Gerechtigkeit vorstellt.
Er vergißt nicht, was er für das Volk Israel getan hat,
als er es in die Freiheit führte,
und in der Wüste bei ihm blieb:
Mit seiner ganzen Zuwendung und Treue.
Das muß sich herum sprechen in der Welt.
Laßt eure Herzen sprechen ihr Menschen,
singt, lacht, freut euch, tanzt und macht Musik.
Musik mit allen Instrumenten, die ihr findet.
Das Brausen des Meeres ist die schönste Begleitung,
das Plätschern der Bäche ist wie Gesang,
und die Kuppen der Berge strahlen wie frohe Gesichter.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Hören und Sehen Sie: „Sing ein Lied“ (A. Ludwig und F. Puente)

Text:
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.
Nebel senkt sich sacht. Sing ein Lied, auch wenn Du nicht siehst, wenn der Kummer siegt.
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.

Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.
Wenn die Seele treibt, sing ein Lied. Teilst du deinen Traum, nimmt die Hoffnung Raum.
Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.

Hoffnung, die sich lohnt, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.
Wo das Leben wohnt, sing ein Lied. Dank steigt in uns auf, fliegt zum Himmel rauf.
Hoffnung, nimmt sich Raum, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.

 

Kyrie-Gebet

Gott, wir blicken zurück auf die Woche, die hinter uns liegt.
Es tut uns leid, daß uns manches nicht so gelungen ist
wie Du es uns zutraust
und wir es uns für ein gutes Zusammenleben wünschen:
Zu oft stimmten wir ein in die eingängige Melodie derer,
die den Ton angeben,
wo wir besser unser eigenes Lied hätten erfinden und ausprobieren können.
Zu oft stimmten wir ein in die vorgeschriebenen Harmonien, wo Protestlieder besser geklungen hätten.
Zu oft stimmten wir uns ein auf das allgemeine Schweigen
wo wir hätten laut werden sollen.
Wir seufzten zu wenig mit denen, denen ein Kloß im Hals sitzt. Wir klagten zu selten mit denen, denen vor Schreck die Stimme wegbleibt.
Wir lachen nicht genug mit denen,
die uns mit ihrer Lebensfreude anstecken wollen.
Gott, zum Glück hörst du Dir verständnisvoll unsere gelungenen und unsere verunglückten Lieder an und kannst dir darauf deinen eigenen Reim machen.
Du läßt uns aufatmen und gibst uns Luft für eine neue Woche. Hab Erbarmen mit uns!

Singen oder sprechen Sie: Kyrie (Posaunenchor)
Kyrie, eleison
Christe, eleison
Kyrie, eleison

 

Gnadenzusage

Barmherzig und gnädig ist Gott  geduldig und von großer Güte. Gott gibt deinem Leben einen neuen Klang, stimmt sich freundlich auf dich ein und läßt dich deine eigene Melodie finden. Singe Gott ein neues Lied.

 

Gebet

Gott, du hast uns die Musik geschenkt. Sie ist die Sprache des Herzens – für unsere Seele. Sie ist die Sprache des Herzens, um unsere Gedanken und Gefühle vor dich zu bringen.
Schenke uns jetzt ein offenes Ohr, um auf Dein Wort zu hören.
Amen.

 

Singen (EG 503) oder hören Sie: Geh aus mein Herz und suche Freud (Posaunenchor)

 

Einleitung zum Evangelium

Schon immer suchte sich die Begeisterung ihre Lieder.
So sang die große Jüngerschar fröhliche Lieder,
als sie zusammen mit Jesus nach Jerusalem kamen.
Ihr Gesang wurde sogar „liturgiefähig“:
Wir singen ihre Worte bis heute im Gottesdienst.

Die Geschichte dazu steht bei Lukas im 19.Kapitel:

 

Evangelium       (Lukas 19,37-40)

37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten,  38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!  39 Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!  40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

Halleluja.
Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: „Cantate Jubilate“ (Chor)

 

Cantate Jubilate!
Let us sing for joy tot he Lord!
Cantate Jubilate!
Let us worship the Lord with a song.
Sing a song of praise this special day,
come kneel before the Lord.
With a mighty voice, let us rejojoice,Cantate Jubilate!
Singet und jauchzet!
Lasst uns aus Freude für den Herrn singen!
Singet und jauchzet!
Lasst uns den Herrn mit einem Lied anbeten.
Singt ein Lied, um diesen besonderen Tag zu loben,
lasst uns vor dem Herrn niederknien.
Mit einer mächtigen Stimme lasst uns jubeln,
singet und jauchzet!
Our Lord is strong and mighty.
He hears us when we pray.
He fills our lives with goodness
and cares for us each day.
Unser Herr ist stark und mächtig.
Er hört uns, wenn wir beten.
Er füllt unsere Leben mit Güte
und wacht jeden Tag über uns.
Our Lord is kind and faithful.
His love is ever true.
His glory fills the heavens
and makes our lives brand new!
Oh, sing!
Unser Herr ist freundlich und treu.
Seine Liebe ist immer wahrhaftig.
Sein Ruhm füllt die Himmel
und erleuchtet unsere Leben!
Oh, sing!

 

Predigt

„Singet dem Herrn ein neues Lied! Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!“
So fordert uns der Psalm des heutigen Sonntags auf.

Andererseits müssen wir gerade lernen, dass durch das Singen besonders viele Viren in die Luft gepustet werden und deshalb der Gemeindegesang erst einmal unterbleiben muss. Chöre und Posaunenchöre dürfen nicht spielen oder proben. Höchstens in kleinster Besetzung für den Gottesdienst eine Aufnahme machen.
Solche Erkenntnisse und Notwendigkeiten hatte der Psalmbeter sicherlich nicht im Blick.

Vielmehr wusste der Psalmbeter um die Bedeutung des Singens und des Musizierens für den Menschen.
Und genau darum geht es am Sonntag Kantate! Sich darauf zu besinnen, wie wichtig Musik für die Seele eines jeden Menschen ist.
Sie ist Ausdruck unserer tiefsten Gefühle mit unserem ganzen Körper.
Wir können ausdrücken, was uns bewegt und was wir nicht in Worte fassen können.
Außerdem ist Singen gesund. Es stärkt und aktiviert das Immunsystem unseres Körpers, es weitet und stärkt die Lungen.

Singen gehört in das Miteinander der christlichen Gemeinde, es gehört in den Umgang mit sich selbst und es gehört auch in die Beziehung zu Gott. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“
Deshalb ist Musik auch für unseren Glauben und unsere Gottesdienste so wichtig.
Um so wichtiger, dass wir unser Singen und musizieren in der evangelischen Gemeinde aufrecht erhalten. Denn es gehört von alters her zum jüdischen, zum christlichen Glauben und ganz besonders zur evangelischen Gemeinde. Denn schon Luther hat die Bedeutung des gemeinsamen Singens erkannt und deshalb viele Liedtexte in deutscher Sprache geschrieben – zu seiner Zeit eher selten.

In Psalm 98 geht es aber nicht um die Frage, wie alt, aus welchem Jahr oder Jahrhundert ein Lied sein soll. Es geht nicht um die Frage, ob klassische oder moderne Musik.
Hier geht es um unsere innere Haltung. Um ein Singen und Musizieren, das aus dem Herzen kommt und Gott erlebt, ihn lobt und ihm dankt.
Darüber hinaus darf die Musik natürlich auch uns selbst erfreuen und glücklich machen. Menschen, die Musik machen können, können oft ihre Gefühle in diese Musik legen, gerade die Gefühle, die sie verbal nicht ausdrücken können. Das geht natürlich auch mit Kunst und Gestaltung, aber Musik bringt alles im Körper in Schwingung und erreicht deshalb noch andere Regionen, gerade auch der Seele.

Das gemeinsame Singen und Musizieren ist in Deutschland in unserer Gesellschaft und besonders auch in den weiterführenden Schulen aber weitgehend verloren gegangen. Immer weiter hat es sich in den privaten Bereich einiger weniger Menschen verlagert. Ganz im Gegensatz z.B. zu England, Skandinavien, Afrika und Asien.

Nun ist es aber so, dass das, was wir in der Kindheit und Jugend nicht kennenlernen, sich uns als Erwachsenen oft nur schwer erschließt. Deshalb ist es so wichtig, dass das gemeinsame aktive Singen und Musizieren von Kindern und Jugendlichen wieder gefördert wird.
In den letzten Jahren aber ist dieses Defizit deutlich geworden und es haben sich Formen entwickelt, sich die gemeinsame Musik zurückzuholen.

Können Sie sich heutzutage noch ein Fußballspiel im Stadion ohne Fan-Gesänge vorstellen?
Waren Sie schon mal bei einem Rudelsingen?
Von den unendlichen Casting-Shows im Fernsehen ganz abgesehen.
Die Lieder und Gesänge dort sind nicht unbedingt neu. Sie haben auch nicht alle unbedingt künstlerisches Niveau und der Gesang ist auch nicht immer ganz formvollendet. Aber es stiftet Gemeinschaft und schafft Begeisterung.
Aber das meint unser Psalm nicht!

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn ER tut Wunder!

Ihr, die ihr Gott kennt, mit IHM verbunden seid und mit IHM Gemeinschaft habt, singt und musiziert vor und für Gott.
Für unseren Gott, der ein genialer Schöpfer ist, für unseren Gott, der Schuld vergibt und Gnade walten lässt, der uns führt und heil macht.
Lobt ihn mit Eurer Stimme und Euren Instrumenten und steckt andere damit an. Be – Geist – ert euch und andere mit der Musik.

Nun gibt es aber auch für Christen Zeiten, in denen einem gar nicht zum Singen zumute ist, wo es einem sogar die Sprache verschlägt. Zeiten,  in denen Trauer und Schmerz, Klage und Ohnmacht sich breit macht.

Singen und Musik hat aber nicht nur mit Jubelliedern zu tun. Gerade in den Psalmen, den gesungenen Gebeten der Bibel, finden sich viele Klagelieder – und viele Trostlieder.

Aber auch dann steht da: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Es geht um den Gott, der auch dann da ist und wirkt und sogar Wunder tut, wenn ich das im Augenblick nicht sehe und spüren kann.
Gerade jetzt während der Corona-Krise, fällt uns manches schwer auf die Seele.
Und nüchtern müssen wir feststellen: Gott ist nicht der große Krisen- und Problem-Verhinderer oder -Auflöser.
Aber die Geschichten der Bibel machen uns immer wieder deutlich:
Gott ist der große Verwandler bzw. der große Impulsgeber für Verwandlung. Das kann das Wunder sein. Dass wir aus der Krise verwandelt herausgehen.
So wie es in Psalm 98 heißt:

Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  Er gedenkt an seine Gnade und Treue.

Schauen wir also voller Hoffnung in die Zukunft und singen ein neues Lied.
Konzentrieren wir uns nicht auf das was fehlt, sondern auf das was wird – verwandelt, weil wir aus der Krise gelernt haben, bei allem Schweren und Belastenden dieser Zeit, bei aller Trauer um die Menschen, die wir durch das Virus verlieren.

Und gerade in dieser Zeit gehört das Singen dazu.
Denn es kann trösten. Wenn ich selbst gerade nicht singen kann und will, dann kann ich Liedern und Musik zuhören, die trösten.
Denn gerade unsere christlichen Lieder, alte und neue, bieten Texte, in der wir alle menschlichen Lebenslagen wiederfinden.
In der Musik können wir der Seele Raum geben.
Sie umfasst  alle Lebensbereiche, nicht nur Freude, Jubel und Fröhlichkeit, sondern auch Tod, Trauer und Krise.

In einem Interview mit einem Musikpsychologen habe ich gelesen wie wichtig es ist, wenn man niedergeschlagen und traurig, einsam oder ängstlich ist, Musik und Lieder zu hören oder zu singen, die Hoffnung geben, zuversichtlich und fröhlich sind.

Und dann singen Sie einfach mit. Innerlich im Gottesdienst und so laut sie mögen zu Hause unter der Dusche, beim Putzen oder Kochen. Tanzen Sie dabei durch die Wohnung.

Erleben Sie vielleicht das Wunder einer kleinen Zuversicht, ein bisschen Trost der Seele durch ein frohes Lied.

1 Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.  2 Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  3 Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.  4 Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!  5 Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!  6 Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König! 

Amen!

Singen (EG 324) oder hören Sie: Ich singe dir mit Herz und Mund (Posaunenchor)

 

Abkündigungen

Liebe Gemeinde,
ich hoffe, dass wir ab 17.Mai 2020 wieder in beiden Kirchen Gottesdienste feiern können. Es sind noch einige Vorkehrungen zu treffen, aber ich hoffe, dass wir, Presbyter, Presbyterinnen und ich bis zum 17.05.2020 alle Vorbereitungen fertig bekommen.
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ein Muster-Schutzkonzept erstellt, dass wir für unsere Kirchengemeinde schriftlich ausarbeiten und umsetzen müssen.
Grundlegend sind: Handdesinfektion, Nase-Mund-Maske, Abstandsregel.
Die Abstandsregel begrenzt unsere Sitzplätze. In beiden Kirchen werden es nur ca. je 16 Plätze sein.
Deshalb ist eine telefonische Anmeldung am Freitag vorher im jeweiligen Gemeindebüro notwendig.
Sonst laufen Sie Gefahr, dass wir Sie nicht einlassen dürfen.
Es wird einen geregelten Eingang und Ausgang geben. Eine Anwesenheitsliste muss erstellt werden, damit ggf. Infektionsketten vom Gesundheitsamt nachvollzogen werden können.
Wenn mehrere Personen aus einem Haushalt kommen, die zusammensitzen wollen und dürfen, müssen Presbyter und Presbyterinnen dies kontrollieren, wenn sie ihnen nicht persönlich bekannt sind. Dafür bringen sie bitte für Notfälle ihren Personalausweis mit.
Gemeinsames singen ist in den Gottesdiensten derzeit noch untersagt, ebenfalls die Feier des Abendmahls.
Auch wenn das jetzt erst einmal eher ungewohnt und abschreckend klingt, so denke ich, dass wir uns unter den gegebenen Umständen freuen dürfen wieder Gottesdienste zu feiern.

Ich bemühe mich auch weiterhin Lesegottesdienste zu erstellen, ob das jeden Sonntag möglich sein wird, kann ich derzeit noch nicht absehen.


Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet

Wir danken Dir, Gott, und freuen uns über den Schatz an Liedern und Musik, mit denen wir Dich ehren können.
Es tut uns gut, Dir fröhlich oder auch traurig Lieder zu singen;
es richtet uns auf und macht unser Herz weit.
Wir bitten dich:
Segne den Dienst der Organisten, Musikerinnen und Chöre und ihrer LeiterInnen in unserer Kirchengemeinde.

Vor Dir denken wir an Menschen, die in Unfrieden und großer Sorge leben.
In der Stille bringen wir sie vor Dich: …………………
Wir bitten dich: Lass Deine Augen auf sie gerichtet sein,
Gott, höre ihr Rufen und Klagen und gib ihnen,
was nach Deinem Rat gut ist.

Wir denken an die Menschen in aller Welt, die unter der Corona-Krise leiden.
Wir bitten dich:
Sei du bei denen, die sich im Kampf gegen die Krankheit einsetzen,
damit anderen geholfen wird.
Behüte alle Erkrankten, schenke Ihnen die Kraft zu genesen.
Und gib uns allen Vernunft zum besonnenen Umgang mit dieser Herausforderung.
Lass uns und alle erfahren, dass unser Leben in dir allein geborgen ist.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!

Singen (EG 317) oder hören Sie: Lobe den Herren (Posaunenchor)

Segensbitte

Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Segne uns mit deiner Gegenwart.
Segne uns mit Kraft, Mut und Geduld.
Segne uns mit Hoffnung und Zuversicht.
Segne uns mit der Gewissheit, dass Du bei uns bist.
Segne uns mit deinem Frieden.

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

 

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Musikalische Gestaltung von A. Ludwig und F. Puente, Posaunenchor Drensteinfurt, Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei allen Aufnahmen die geltenden Abstandsregeln eingehalten.

1. Sonntag nach Ostern – Quasimodogeniti

Begrüßung

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit diesem Ostergruß begrüße ich Sie heute morgen.

Dieser Ostergruß begleitet uns nicht nur am Ostersonntag, sondern durch die ganze Osterzeit, die vor uns liegt.

Wir wissen noch nicht, wann wir uns wieder persönlich im Gottesdienst zurufen können und dürfen.

Die Zeit bis zu der Gottesdienste verboten bleiben ist auf jeden Fall bis zum 04.Mai verlängert worden.
Die Kultusminister sollen nun mit den Vertretern und Vertreterinnen sprechen, wie es danach weiter gehen kann.

Sicherlich nicht ohne Einschränkungen und Regeln, aber vielleicht können wir in kleinen Schritten unser Gemeindeleben wieder aufnehmen.
Diese Hoffnung möchte ich nicht aufgeben.
Diese Hoffnung stärkt auch der Predigttext für den heutigen Sonntag, der schon vor einigen Jahren festgelegt wurde und doch so gut in unsere Situation passt.

So wissen wir uns in Gedanken verbunden.
Wir treten im Geiste zusammen und sind durch Gebet und hören auf Gottes Wort miteinander verbunden.

So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

 

Singen oder hören wir:
EG 116 Er ist erstanden Halleluja!


Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung:

Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Wir beten mit Worten aus Psalm 116:
(EG 750.1  oder Psalm 116,1-10 hier in einer Übertragung)

I        Ich liebe meinen Gott, denn Gott hört mir zu,
wenn ich mit ihm rede.
II       Ein offenes Ohr hat er mir geschenkt.
Deshalb will ich mein Leben lang mit ihm reden.
I        Manchmal habe ich Angst, bin traurig oder in Not.
II       Dann rufe ich Gott beim Namen: Gott, bitte hilf mir!
I        Wie gnädig ist Gott! Was er verspricht, das hält er auch.
Unser Gott ist voller Erbarmen.
II       Gott beschützt alle, die seine Hilfe brauchen.
Er nimmt meinen Kummer
und schenkt mir neuen Mut.
Denn Gott kümmert sich um mich.
I        Er hat mir geholfen.
Ich höre auf zu weinen.
Ich spüre wieder festen Boden unter den Füßen.
II       So kann ich meinen Weg gehen im Vertrauen auf Gott.
I        Auch wenn ich nicht mehr weiter weiß,
kann ich Gott Vertrauen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

 

 Singen oder hören wir:
Hören wir: Euer Herz erschrecke nicht!

 

Kyrie-Gebet

Ostern ist eine Woche her.
Jesus, wie jedes Jahr haben wir von deiner Auferstehung gehört.
Doch manchmal fällt es uns schwer daran zu glauben.
Es gibt so viel in der Welt, bei dem wir nichts vom Schein deiner Auferstehung sehen:
Viele Menschen sind vom Corona-Virus betroffen.
Viele Menschen sterben, die Situation in vielen Krankenhäusern dieser Welt sind katastrophal.
Immer noch gibt es Krieg und Gewalt.
Menschen müssen auch in dieser schweren Zeit ihre Heimat verlassen müssen.
Die Zustände in den Flüchtlingslagern sind in Corona-Zeiten noch unzumutbarer als sie es sowieso schon sind.
Manchmal trifft uns die Angst, dass wir in diesen Zeiten allein im Krankenhaus sein müssen.
Manchmal verlieren wir den Mut.
Manchmal zweifeln wir an dem Licht,
dass deine Osterbotschaft in die Welt bringt.
Dann fällt es uns schwer für andere Menschen Licht zu sein.
Lass uns nicht allein mit unseren Fragen!
Mach unserer Mutlosigkeit ein Ende.

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Hören oder singen wir: Kyrie eleison (Taize)

 

Gnadenzuspruch

Der auferstandene Christus erbarmt sicher über uns und ruft uns zu: »Ich lebe, und ihr sollt auch leben.«

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.

Hören wir: Osterlied (Keith Green / Heizmann)

 

Lesen wir einen Abschnitt aus dem Johannesevangelium im 20. Kapitel:
(Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen)

19 Es war am Abend jenes ersten Tages der neuen Woche.

Die Jünger hatten solche Angst vor den Juden, dass sie die Türen des Raumes, in dem sie beisammen waren, verschlossen hielten.
Mit einem Mal kam Jesus, trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«

20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie froh.

21 »Friede sei mit euch!«, sagte Jesus noch einmal zu ihnen.
»Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch.«

22 Und er hauchte sie an und sagte: »Empfangt ´den` Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben;
wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.«

24 Thomas, auch Didymus genannt, einer der Zwölf,
war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war.

25 Die anderen erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!«
Thomas erwiderte: »Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.«

26 Acht Tage später waren die Jünger wieder beisammen;
diesmal war auch Thomas dabei.
Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!«

27 Dann wandte er sich Thomas zu. »Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an!«, forderte er ihn auf. »Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!«

28 Thomas sagte zu ihm: »Mein Herr und mein Gott!«

29 Jesus erwiderte: »Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du.
Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.«

Halleluja.
Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich.
Halleluja.    (Ps 126.3)
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Singen oder hören wir: EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein


Liebe Gemeinde!

Ich möchte Sie heute mitnehmen auf eine Reise in die Vergangenheit.
Eine Reise in die Zeit, aus der der heutige Predigttext stammt.
Wir reisen nach Babylon in das Jahr 550 vor Christus.
Dorthin sind viele Frauen, Männer und Kinder aus Judäa gebracht worden. Mehr als 1000 Kilometer weit weg von ihrer Heimat, in ein fremdes Land mit fremden Menschen und einem fremden Gott.
Die Menschen aus Judäa hatten einen grausamen Krieg verloren.
Jerusalem ist zerstört worden, die Felder niedergebrannt. Auch der Tempel in Jerusalem steht nicht mehr. Nun müssen sie in der Fremde, in Babylon, Leben.
Viel schwerer als die Zerstörung ihrer Heimat aber wiegt etwas Anderes:
Das Vertrauen zu Gott war zerschlagen:
Dadurch sehen sie in ihrem Leben keinen Sinn mehr.

Bisher hatten sich die Menschen aus Judäa als Gottes auserwähltes Volk verstanden. Sie hatten erlebt, dass Gott buchstäblich in letzter Sekunde rettend eingreift. Aber diesmal ist es anders gewesen: kein Wunder hat sie gerettet, kein Schilfmeer die feindlichen Truppen ertränkt.
Gott hat es zugelassen, dass sein Volk von Feinden besiegt wird.
Viele Überlebende waren am Boden zerstört.
Da war der Schmerz über die verlorene Heimat, die Trauer über getötete Freunde und Angehörige, die Angst vor der ungewissen Zukunft.
Und: Sie verstanden Gott und die Welt nicht mehr.
Sie sahen sich von Gott verlassen und vergessen.
„Warum hat Gott das zugelassen? Ist Marduk, der Gott der Babylonier, mächtiger? Oder hat der Herr uns vergessen? Wie soll es weitergehen?“

Mitten in diese Situation in Babylon hinein tritt eines Tages ein Prophet – die Bibel nennt ihn Jesaja.

Hören wir, was er seinen Landsleuten in der Gefangenschaft und uns zu sagen hat (Jes 40,26-31):

26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß, dass nicht eins von ihnen fehlt.  27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist dem Herrn verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber«?  28 Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.  29 Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.  30 Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;  31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Diese Worte aus der Bibel sind, wie alle biblischen Überlieferungen, von Menschen in ihrer ganz persönlichen Situation erzählt und aufgeschrieben worden. Sie beschreiben ihre persönlichen Erfahrungen, die sie mit Gott gemacht haben.
Und obwohl diese Worte in dieser ganz besonderen Situation und vor so langer Zeit geschrieben wurden, so sprechen sie mich auch heute in der gegenwärtigen Zeit der Corona-Krise noch ganz persönlich an.
Oft ist es in meinem Leben so, dass Gott mich durch die menschlichen Worte der Bibel immer wieder ganz neu anspricht, je nachdem in welcher Situation ich mich befinde.
Vielleicht kennen Sie auch solche Momente in ihrem Leben?

Der Prophet hat diese Worte in eine scheinbar aussichtslose Lage hinein gesprochen.
Die Menschen hatten alles verloren, was Ihnen wichtig war.
Familie und Freunde, Gottesdienste, ihren Tempel.
Sie waren kraftlos. Ließen „ihre Köpfe hängen“.

Diesen Menschen ruft der Prophet zu:
„Hebt eure Augen in die Höhe und seht!“

Versuchen Sie, diese Bewegung einmal für sich nachzuvollziehen: Den Kopf heben und in die Höhe sehen.
Merken Sie, dass sich dadurch Ihre ganze Körperhaltung verändert?

Sie werden aufrechter, der Oberkörper wird weiter, sie bekommen mehr Luft.
Versuchen Sie einmal alles zu tun, was die Atmung groß und weit werden lässt. Aufrecht sich an der frischen Luft bewegen ist nicht nur ein wichtiger körperlicher Beitrag, sondern auch ein seelischer: Wenn wir uns aufrichten, wenn unser Blick wieder weit wird, wenn wir regelmäßig atmen können, dann kann die Angst kleiner werden.
„Hebt eure Augen in die Höhe und seht!“
Diese Worte wollten den Menschen damals und sie wollen uns heute Lebendigkeit und Kraft geben, die uns immer wieder neu in Bewegung bringen kann.
Und auch viele Menschen, die zur Risikogruppe gehören, die ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen sollen, kann die Sonne vielleicht auf den Balkon, in den Garten oder ans offene Fenster locken, um Lebendigkeit und Atem in ihre Körper zu bringen.

Aber hilft das wirklich: „Hebt eure Augen in die Höhe und seht!“

Ich weiß nicht, ob die Israeliten sie damals für sich annehmen konnten oder als billigen Trost abgetan haben.
Ich weiß auch nicht, was die Zukunft für uns bringen wird.
Für die Israeliten aus Judäa kam eine Zeit „danach“. Eine Rückkehr in die Heimat, in die „Normalität“, ein neuer Anfang. Ein Leben, das so ganz anders war als das vor dem Exil.
Viel kleiner und bescheidener, viel angewiesener.

Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.  29 Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.  30 Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;  31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Viele Menschen brauchen in dieser Zeit ganz besondere Kraft.
Kranke, Ärzte und Pfleger in den Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Mitarbeiter/-innen in den Supermärkten.
Kranke Menschen zu Hause, aber auch Menschen, die jetzt besonders einsam sind.

Ich denke an die vielen Menschen, die Unglaubliches geleistet haben in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten, bei der Arbeit  oder durch Hilfe für Menschen, die Unterstützung brauchen.

Besonders denke ich auch an die Menschen, die alleinstehend sind oder in Krankenhäusern liegen und keinen Besuch bekommen dürfen. An die Sterbenden, denen die Begleitung durch die Familie fehlt.
Wenn ich daran denke, treiben mich Trauer und Angst um.

„Hebt eure Augen in die Höhe und seht!“
Müde Menschen bekommen von ihm Kraft!

Dieser Satz schenkt mir Hoffnung. Lässt mich in diesen Tagen durchhalten und auf eine Zeit „danach“ hoffen.

Wie können wir in Gottes Namen Kraft schenken?

Telefonieren, Briefe schreiben und Mails verschicken und auf diese Weise von dem weitergeben, was uns selbst bewegt und Hoffnung gibt.

Das mag auch Jesaja so erlebt haben, wenn er schreibt: Die auf Gott warten, bekommen neue Kraft. Warten: Es gehört Geduld dazu. Geduld, die viele von uns in diesen Wochen haben mussten und immer noch haben müssen.

Ich hoffe, dass wir alle diese Erfahrung machen können: Wir werden wieder aufatmen, Kraft bekommen und weiterlaufen können.

Und vielleicht können wir aus diesem notwendigen derzeitigen Exil wieder gestärkt in ein ganz neues Miteinander finden, in dem wir uns daran erinnern, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind und miteinander und füreinander leben können.
Gott helfe uns dabei, uns allen.

AMEN!

 

Singen oder hören wir:
EG 117,1-3         Der schöne Ostertag

 oder


Fürbittengebet

Guter Gott, wir heben unsere Augen auf und schauen auf das Licht,
das mit Ostern in unsere Dunkelheit kommt.

Gerade in dieser schweren Zeit können Menschen das Licht deiner Auferstehung nicht sehen oder fühlen.

Gott wir denken vor dir an die schwer kranken Menschen,
die keinen Besuch bekommen dürfen.
Schenke Ihnen Kraft für diese schwere Zeit.

Gott, wir denken an die Trauernden.
Schenke ihnen Trost, damit sie weiter leben können.

Gott, wir denken an die vielen Menschen in den medizinischen und pflegenden Berufen.
Schenke ihnen Kraft und lass sie nicht müde werden.

Gott wir denken in diesen unruhigen Zeiten an die Menschen, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Kirche.
Schenke ihnen Weisheit gute Entscheidungen für uns alle zu treffen.

Gott wir denken an die Menschen, die von Krieg und Flucht betroffen sind.
Schenke ihnen Menschen, die ihnen Mut und Kraft für die Zeit in der Fremde und die Hoffnung auf Frieden in ihrer Heimat geben.

Gott wir denken an die Christen in der Welt, die ihren Glauben nicht in Freiheit leben können.
Schenke ihnen immer wieder die Kraft ihren Glauben in der österlichen Freude leben zu können.

Hilf uns die Botschaft Jesu mutig in die Welt zu tragen, damit die Welt sich verändern kann.

In dieser Hoffnung stimmen wir in in das Gebet, das Jesus uns gegeben hat:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

 

Segensbitte

Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Segne uns mit deiner Gegenwart.
Segne uns mit Kraft, Mut und Geduld.
Segne uns mit Hoffnung und Zuversicht.
Segne uns mit der Gewissheit, dass Du bei uns bist.
Segne uns mit deinem Frieden.

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

 

Singen oder hören wir:
EG 99        Christ ist erstanden
zum Mitsingen

Corona Brass Herne

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt; A. Ludwig

Die Evangelischen Mirjam-Gemeinde lädt am Sonntag zu zwei Gottesdiensten ein. Um 11:15 Uhr in der Gnadenkirche in Ascheberg begrüßen wir herzlich alle großen und kleinen Menschen zur Kirche mit Kindern.
Wie ist es, wenn wir uns auf unsere Sinne konzentrieren? Was hören, fühlen, spüren wir, wenn wir nicht sehen können? Gemeinsam mit Bartimäus wollen wir erkunden, was und wie wir unsere Welt auf verschiedene Art und Weise „erleben“.
Anschließend laden wir alle Gottesdienstbesucher zum Kirchencafé ins Gemeindehaus ein. Dort erwartet eine „Sinnesstation“ alle Interessierten, lassen Sie sich überraschen!

Was hat dieser Jesus eigentlich getan? Um 18 Uhr beginnt in der Martinskirche in Drensteinfurt ein Jugendgottesdienst gestaltet von den Konfirmandinnen und Konfirmanden sowie den Gemeindepaten zum Leben und Wirken Jesu. Wir werden Geschichten aus dem Leben Jesu hören, die von den Jugendlichen erzählt und illustriert werden.

Am Sonntag, den 26. Januar 2020, feiert die Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Gottesdienste in Drensteinfurt in der Martinskirche um 10:00 Uhr mit Pfarrer em. Voß und um 11:15 in Ascheberg in der Gnadenkirche mit Pfarrerin Ludwig. Für beide Wahlbezirke wird in diesen Gottesdiensten der bestandskräftige Wahlvorschlag mit den Namen der Kandidatinnen und Kandidaten für die anstehenden Presbyteriumswahlen bekanntgegeben.

Nachdem das Gemeindehaus und die Martinskirche in Drensteinfurt wieder zugänglich sind, finden am Sonntag, den 21.07.2019, in der Ev. Mirjam-Kirchengemeinde wieder 2 Gottesdienste statt. Um 10 Uhr beginnt in der Gnadenkirche in Ascheberg ein Gottesdienst für Jung&Alt. In der Martinskirche in Drensteinfurt feiert die Gemeinde um 11:15 einen Gottesdienst mit Abendmahl.