Begrüßung

Hören Sie: Posaunenchor Telemann

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.
Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.
Noch einmal begrüße ich Sie mit diesem Ostergruß am heutigen Sonntag mit dem Namen „Rogate – Betet“.
An diesem Sonntag steht das Nachdenken über unser christliches Gebet im Mittelpunkt unserer Gottesdienste.
Unser Gebet geschieht im Namen Jesu. Er hat uns das Beten gelehrt, er tritt für uns bittend ein vor Gott. So können wir darauf vertrauen, dass unser Rufen gehört, unsere Klage vernommen, unser Dank angenommen, unser Lob in den Himmel aufgenommen wird, wie auch der Spruch für heute und die kommende Woche ausdrückt:
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“ Ps 66,10 (a)

So wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind.
So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Singen (EG 166) oder hören Sie: Tut mir auf die schöne Pforte

 

Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung.
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Beten wir mit Worten aus Psalm 95:
1 Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils!
2 Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
6 Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
7 Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Herr Jesus Christus, du hast uns ermuntert, uns in deine Nähe
zu begeben und vor dir auszusprechen, was uns auf dem Herzen liegt.
Du sagst: „Bittet, und ihr werdet empfangen!“
Genau daran erinnert uns der heutige Sonntag „Rogate“.
Im Gebet dürfen wir alles vor dir aussprechen, was uns bewegt.
So bitten wir dich um deine Nähe.
Nimm alles weg, was wir an Schuld und Last mit gebracht haben. Öffne unser Innerstes für dich. Lass uns in diesem Gottesdienst die Kraft deiner Gegenwart erfahren. Sprich du selbst in unser Leben hinein, damit wir Zuversicht und Mut gewinnen für unseren Alltag. Amen!

Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Oder hören Sie: Kyrie Posaunenchor

Gnadenzuspruch
Jesus tröstet uns, indem er zu uns sagt;
Kommet her zu mir alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken. Amen!

Singen (EG 136) oder Hören Sie: O, komm du Geist der Wahrheit

Lesung          Lk 11, 5-13

Wie soll ich beten?
Gibt es da nicht eine Richtlinie für das richtige Beten?
Kann man das lernen?
Im 11. Kapitel des Lukasevangeliums ist nachzulesen,
wie das Vaterunser zu den Menschen kam.
Und es ist deutlich, dass es nicht nur bei den Worten bleiben kann.
Den Worten des Gebetes müssen Taten folgen.
Hören wir die Worte aus Lukas 11:

5 Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote;  6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,  7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.  8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.  9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.  10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.  11 Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete?  12 Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete?  13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Halleluja.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
Noch seine Güte von mir wendet.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: Cantate Jubilate gesungen von unserem Chor „Cantabella“

 

 Predigt

 Liebe Gemeinde,
kennen Sie das Sprichwort: „Not lehrt beten“!?

Haben Sie in den letzten Wochen gebetet? Mehr als sonst? War die Not groß genug, um die Menschen beten zu lehren?
Und wie haben Sie gebetet?
Die Jugendlichen im Konfirmandenunterricht haben oft gar keine Idee mehr, wie das geht: Beten. Und wofür ist das Beten überhaupt gut? Das worum wir bitten, tritt meistens doch nicht ein – wie z.B. die Eins in Mathe, aber auch die Bitte um Heilung. Und ich denke, die Jugendlichen sind nicht allein mit ihren Fragen zum Gebet.

Wie sollen wir eigentlich beten? Und warum? Mit dieser Frage sind schon die Jünger an Jesus herangetreten. Jesus hat sich oft zum Gebet zurückgezogen. Vielleicht kam einer von den Freunden anschließend zu ihm und hat gefragt: Meister, wie sollen wir denn beten? Mit welchen Worten? An welchen Orten? Eine Antwort, die Jesus gegeben hat, steht in der Mitte der Bergpredigt und ist heute unser Predigttext.

Jesus hat uns erklärt warum wir beten dürfen und wie wir beten können:
Mt 6,5-15
5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. 10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. 11 Unser tägliches Brot gib uns heute. 12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Es gibt so viel mehr zu unserem heutigen Predigttext zu sagen, zu jeder einzelnen Bitte des Vater unsersl als man in einer Predigt sagen kann. Deshalb möchte ich mich heute auf die Frage „Wie sollen wir beten?“ konzentrieren.

Wie sollen wir beten?
Zunächst einmal sollen wir  ins stille Kämmerlein gehen.
Sollen wir wirklich nur im Verborgenen beten?
Sollen wir gar nicht öffentlich im Gottesdienst beten?
Nein. Das ist damit nicht gemeint.
Aber sehen und gesehen werden – das ist für ein Gebet nicht angemessen.
Es geht nicht darum, Frömmigkeit zur Schau zu stellen, sondern das persönliche oder gemeinschaftliche Gespräch mit Gott zu suchen. Nur darum geht es. Meine Konzentration auf Gott. Egal, ob andere es sehen oder nicht.
Das Gebet ist kein Wettbewerb.
Ich habe heute schon 3x gebetet und Du?
Aufrichtiges Gebet und Leistungsgedanke sind einander fremd.

Wie sollen wir beten?
Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. Deshalb müsst ihr nicht viele Worte machen. Ein Gebet ist keine lange Rede, keine rhetorische Kunst. Kurze einfache Sätze sind völlig ausreichend. So wie das Herz es uns sagt. Das Gebet muss nicht formvollendet formuliert werden.
Das ist manchmal das Problem unserer Gottesdienste und Gebetsgemeinschaften. Menschen trauen sich nicht, in unsere Fürbitten einzustimmen, weil sie Angst haben, dass sie sich versprechen, dass sie keine eleganten Sätze formulieren können oder dass ihr persönliches Anliegen dort keinen Platz hat.
Darum geht es nicht. Ein kurzer Satz, vielleicht nur zwei Worte, ein Anliegen, das von Herzen kommt – das ist ausreichend vor Gott.
Und Christen tun gut daran, auch so ein kurzes Gebet wert zu schätzen – auch im Gottesdienst.
Dann werden wir getragen vom gemeinsamen Gebet.
Und wenn uns wirklich mal die Worte fehlen, dann nimmt uns Jesus in wenigen, einfachen Worten mit hinein in das Vertrauen, das zwischen ihm, dem Sohn, und dem Vater, seinem Vater und unserem Vater, herrscht.
Mit seinem Gebet stimmen wir in seine Worte ein und werden Teil dieser Vertrauensbeziehung zwischen Vater und Sohn. Betend werden wir Kinder Gottes und Geschwister untereinander.

Beten schafft Nähe, viel mehr Nähe, als alle komplizierten Reden es können. Beten schafft aber auch Distanz. Betend treten wir ein Stück zurück und legen unsere Erfahrungen in Gottes Hand. Betend denken wir über das nach, was wir erleben. Wir teilen uns mit und geben etwas ab. Das, was vorher Macht über uns gewinnen wollte, bekommt seine rechte Größe zurück.
Das Beten gibt die rechten Maßstäbe.

„Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet.“
Warum sollen wir dann beten?
Und weiß er wirklich was wir brauchen?
Eine eins in Mathe! Heilung von Krankheit! Frieden auf der Welt! Ein Tor beim Fußballspiel.

Wie oft haben wir das Gefühl: wir beten – und nichts passiert.
Wir spüren einfach nichts davon, wie Gott uns hilft und wie seine Kraft uns trägt? Was dann?
Und wozu braucht man nun das Gebet? Was passiert da denn eigentlich? Ja, heute am Sonntag Rogate darf man auch mal fragen, wie das Gebet eigentlich funktioniert. Ist denn das Gebet so etwas wie der Direktzugang zur großen Wunscherfüllungsmaschine, alles sofort und zum Nulltarif und ohne Transportkosten?

Nein so funktioniert es nicht.

Und dennoch dürfen wir darauf vertrauen, dass beim Gebet unsere Wünsche keineswegs zu kurz kommen. Denn nicht umsonst heißt ja die vierte Bitte des Vater unsers “Unser tägliches Brot gib uns heute”. Und das umschließt ja nach der Erklärung Martin Luthers, Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut ein, eben alles was wir zur leiblichen Nahrung und Bewahrung unseres Lebens brauchen. Es umschließt Menschen, die mich lieben und eine Aufgabe, die meinem Leben einen Sinn gibt.

Hier hilft uns das Vaterunser zu verstehen, warum wir beten.
Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe.

In diesem Satz des Vater unsers wird deutlich worum es geht.
Es geht darum, dass bei uns Wirklichkeit wird, was mit Jesus begonnen hat: das Reich Gottes ist mitten unter Euch.
Überall dort wo Menschen heil werden, überall dort, wo Menschen einander vergeben und überall dort, wo die tätige Nächstenliebe erfahrbar wird, ahnen wir etwas vom Reich Gottes.
Ein Gebet kann uns verändern. Es kann uns einen festen Standpunkt in einer unruhigen Zeit geben. Es zeigt mir, wo oben und unten ist. Betend bin ich so, wie ich bin: Mensch, geliebtes Kind, zum Himmel ausgerichtet, aufrecht.
Betend wende ich mich zu Gott und zu Schutz und Wohl meines Nächsten.
Denn Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott will, dass die Menschen heil werden an Leib und Seele.
Martin Luther hat im Kleinen Katechismus geschrieben: Gottes Wille geschieht auch ohne unser Gebet.
Und trotzdem ist unser Gebet nicht unnütz, denn im Gebet beten wir darum, dass sein Wille auch in unserem Leben geschieht. Sein Wille – nicht unser Wille.
Nicht die Ausbeutung der Schöpfung und der Menschen, nicht mein persönlicher Reichtum und Erfolg. Nicht mein privates Interesse gegen die Interessen der ganzen Gemeinde und aller Menschen.
Indem wir beten, lassen wir uns in den Wirkungsbereich Gottes hinein ziehen. Wir setzen uns der Liebe Gottes aus und lassen seine Liebe in unser Leben hinein.

Aber wahrscheinlich geht es vielen von Ihnen wie mir. Wir machen auch die Erfahrung, dass wir beten und unsere Erlebnisse nicht mit der Liebe Gottes in Einklang bringen.
Eine junge Mutter ist schwer erkrankt und bittet Gott, nicht zu sterben, damit sie sich um ihre kleinen Kinder kümmern kann. Und dennoch stirbt sie.
Wir leben in einer Zeit, wo uns ein Virus in unsere Schranken weist und bitten, dass dieser Zustand schnell vorübergehen möge, aber wir lernen Tag neu aus den Medien, dass das noch lange dauern wird und wir nicht wissen, wie viele Menschen diesem Virus noch zum Opfer fallen.
Wir bitten, dass es uns gelingt, in Frieden mit den Menschen in unserem Umfeld und auf der ganzen Welt leben dürfen und doch gelingt es nicht, den Streit mit dem Nachbarn oder dem Bruder beizulegen.
Ist das Gottes Wille?
Eine schwere Frage, auf die die Antwort nicht leicht ist.
Ich kann nicht glauben, dass Gott das leiden von Menschen will. Und Menschen, die gerade durch ein tiefes dunkles Tal gehen, zu sagen, dass das bestimmt einen Sinn hat oder Gott das so will, ist zynisch.
An manchem Leid ist sicherlich der menschliche Wille nach immer mehr, schneller, höher oder billiger beteiligt.
An manchem Leid sind die bösen Mächte, die Gegenspieler Gottes, beteiligt, von denen schon in der Bibel die rede ist.
Und manchmal weiß ich wirklich nicht, was Gott dann mit uns vorhat. Und warum sein Wille so gar nicht meinem Willen gleicht.
Aber ich halte daran fest: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott ist der barmherzige Vater, der mich in schweren Zeiten nicht allein lässt.
Seine Gegenwart stärkt und tröstet auch in schweren Zeiten.
Aber manche Not wird bleiben. Da geschieht Gottes Wille nicht. Warum das so ist? Irgendwann darf ich ihn vielleicht fragen.
Und bis dahin halte ich an ihm fest, gegen allen Augenschein.
Wenn ich bete: Dein Wille geschehe.
Amen!

Hören oder singen Sie: Christoph Zehendner: Unser Vater

 

Abkündigungen

Das Presbyterium hat das Schutzkonzept für die Wiederaufnahme der Gottesdienste erstellt.
Am 17. Mai beginnen wir wieder mit Gottesdiensten in der Gnadenkirche und der Martinskirche, damit wir niemanden wegschicken müssen, weil alle Plätze besetzt sind.
Durch die Abstandsregel sind die Plätze in beiden Kirchen auf ca. 16 Plätze begrenzt. Wenn viele Einzelpersonen kommen haben wir etwas weniger, wenn Ehepaare bzw. Familien kommen , die zusammen sitzen dürfen sind es etwas mehr Plätze.

Dafür melden Sie sich bitte freitags zu den Bürozeiten telefonisch an.
Die Gottesdienste werden wir aber auch weiterhin als Lesegottesdienste im Internet veröffentlichen und ausdrucken.

Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

 

Hören oder singen Sie: Er hört dein Gebet

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

Fürbitten

Herr, unser Gott, in der Gewissheit dass deiner Nähe bitten wir …

… für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Wirtschaft. Lass sie mit Bedacht und Geduld ihre Entscheidungen treffen.
… für alle, die in unseren Parlamenten tätig sind. Lass sie zum Wohle aller regieren.
… für alle, die in Krankenhäusern und Altenheim ihren wichtigen Dienst tun. Stärke sie in ihrer oft nicht leichten Arbeit.
… für alle, die mit Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Schenke ihnen gutes Gelingen bei dieser Aufgabe.
… für alle Gemeindemitglieder, die heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns hier in der Kirche Gottesdienst feiern können.
… für alle, die in unseren Gemeinden tätig sind. Lass sie mit einem fröhlichen Glauben ihr Christ sein leben und bezeugen.
… für alle, die sich nach einer Stärkung ihres Glaubens sehnen. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die ihnen Mut machen.
Amen!


Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen

Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig,
der Herr (er) hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.

G.:    Amen.

Hören Sie: Posaunenchor Lobe den Herren

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Eigene musikalische Gestaltung mit Posaunenchor Drensteinfurt und Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei unseren eigenen Aufnahmen die zu dem Zeitpunkt geltenden Abstandsregeln eingehalten.

Begrüßung

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie herzlich zu diesem Gottesdienst am Sonntag Kantate – „Singet“! So heißt dieser Sonntag.
Das betont auch der Wochenspruch, der uns durch diesen Gottesdienst leiten wird:
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
(Ps 98,1a)

Für diesen Gottesdienst haben einige Musiker und Musikerinnen aus unserer Kirchengemeinde sich in kleiner Besetzung getroffen und für Sie Musik gemacht.
Ich danke ganz herzlich den Musikerinnen und Musikern aus unserem Posaunenchor, aus unserem Chor „Cantabella“, Dieter Losinzky (Posaunenchoraufnahme) Francisco Puente (Gitarre), Christoph Hönig (Klavier und Aufnahmetechnik), Claus Olaf Finnemann (Unterstützung bei der Choraufnahme) und Christian Maaß für die technische Umsetzung auf unserer Homepage.
Leider können sie die Musik nur hören und sehen, wenn Sie den Gottesdienst im Internet lesen anklicken.

Wenn Sie den Gottesdienst in ausgedruckter Form lesen, dann finden Sie die Choräle des Posaunenchors mit den Liednummern des Gesangbuches zum Lesen oder Singen zu Hause.

Die ersten Kirchengemeinden feiern wieder Gottesdienste in ihren Kirchen, wir werden dies voraussichtlich ab 17.Mai 2020 tun – unter den vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften.
Dazu gebe ich Ihnen in den Abkündigungen mehr Informationen.

So wissen wir uns in Gedanken verbunden.
Wir treten im Geiste zusammen und sind durch Gebet und Hören auf Gottes Wort miteinander verbunden.

Auch in der Zeit der Unruhe und Belastung sind wir verbunden im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

 

Singen (EG 449) oder hören Sie: Die güldene Sonne (Posaunenchor)

 

Psalmen

Die Psalmen aus der Bibel sind wohl die verbreitetsten Gebete der Welt, die immer wieder gebetet werden.
In diesen – ursprünglich gesungenen Gebeten – finden religiöse Erfahrungen und menschliche Gefühle in großer Dichte und Tiefe ihren Ausdruck.
Die Vielfalt aller menschlichen Gefühle spiegeln sich in besonderer Weise in den Psalmen.
Jubel und Freude, Trauer und Verzweiflung, Dankbarkeit und Empörung, Lob und Klage finden sich in den Psalmen. Alle diese Erfahrungen und Gefühle finden ihren Zuhörer in Gott, an den sich die Psalmen wenden.

So hat Rainer Maria Rilke einmal geschrieben:
„Ich habe die Nacht einsam hingebracht … und habe schließlich … die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein.“

So wollen wir beten mit Worten aus Psalm 98:

 

Psalm
        (In der Übersetzung von Martin Luther)

Singet dem Herrn ein neues Lied,
denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.
Der Herr lässt sein Heil kundwerden;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!
Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!
Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.  Die Ströme sollen frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem Herrn;
denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker,
wie es recht ist.

     (oder in einer neuen, modernen Übertragung)
Singt Gott ein neues Lied;
denn er überschüttet uns mit Geschenken aus seiner Hand,
mit Geschenken des Lebens.
Er sorgt für neue Hoffnung durch seine große Kraft.
Er gibt sein Ziel für ein erfülltes Leben bekannt
und lässt die Völker wissen,
was er sich unter Gerechtigkeit vorstellt.
Er vergißt nicht, was er für das Volk Israel getan hat,
als er es in die Freiheit führte,
und in der Wüste bei ihm blieb:
Mit seiner ganzen Zuwendung und Treue.
Das muß sich herum sprechen in der Welt.
Laßt eure Herzen sprechen ihr Menschen,
singt, lacht, freut euch, tanzt und macht Musik.
Musik mit allen Instrumenten, die ihr findet.
Das Brausen des Meeres ist die schönste Begleitung,
das Plätschern der Bäche ist wie Gesang,
und die Kuppen der Berge strahlen wie frohe Gesichter.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Hören und Sehen Sie: „Sing ein Lied“ (A. Ludwig und F. Puente)

Text:
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.
Nebel senkt sich sacht. Sing ein Lied, auch wenn Du nicht siehst, wenn der Kummer siegt.
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.

Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.
Wenn die Seele treibt, sing ein Lied. Teilst du deinen Traum, nimmt die Hoffnung Raum.
Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.

Hoffnung, die sich lohnt, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.
Wo das Leben wohnt, sing ein Lied. Dank steigt in uns auf, fliegt zum Himmel rauf.
Hoffnung, nimmt sich Raum, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.

 

Kyrie-Gebet

Gott, wir blicken zurück auf die Woche, die hinter uns liegt.
Es tut uns leid, daß uns manches nicht so gelungen ist
wie Du es uns zutraust
und wir es uns für ein gutes Zusammenleben wünschen:
Zu oft stimmten wir ein in die eingängige Melodie derer,
die den Ton angeben,
wo wir besser unser eigenes Lied hätten erfinden und ausprobieren können.
Zu oft stimmten wir ein in die vorgeschriebenen Harmonien, wo Protestlieder besser geklungen hätten.
Zu oft stimmten wir uns ein auf das allgemeine Schweigen
wo wir hätten laut werden sollen.
Wir seufzten zu wenig mit denen, denen ein Kloß im Hals sitzt. Wir klagten zu selten mit denen, denen vor Schreck die Stimme wegbleibt.
Wir lachen nicht genug mit denen,
die uns mit ihrer Lebensfreude anstecken wollen.
Gott, zum Glück hörst du Dir verständnisvoll unsere gelungenen und unsere verunglückten Lieder an und kannst dir darauf deinen eigenen Reim machen.
Du läßt uns aufatmen und gibst uns Luft für eine neue Woche. Hab Erbarmen mit uns!

Singen oder sprechen Sie: Kyrie (Posaunenchor)
Kyrie, eleison
Christe, eleison
Kyrie, eleison

 

Gnadenzusage

Barmherzig und gnädig ist Gott  geduldig und von großer Güte. Gott gibt deinem Leben einen neuen Klang, stimmt sich freundlich auf dich ein und läßt dich deine eigene Melodie finden. Singe Gott ein neues Lied.

 

Gebet

Gott, du hast uns die Musik geschenkt. Sie ist die Sprache des Herzens – für unsere Seele. Sie ist die Sprache des Herzens, um unsere Gedanken und Gefühle vor dich zu bringen.
Schenke uns jetzt ein offenes Ohr, um auf Dein Wort zu hören.
Amen.

 

Singen (EG 503) oder hören Sie: Geh aus mein Herz und suche Freud (Posaunenchor)

 

Einleitung zum Evangelium

Schon immer suchte sich die Begeisterung ihre Lieder.
So sang die große Jüngerschar fröhliche Lieder,
als sie zusammen mit Jesus nach Jerusalem kamen.
Ihr Gesang wurde sogar „liturgiefähig“:
Wir singen ihre Worte bis heute im Gottesdienst.

Die Geschichte dazu steht bei Lukas im 19.Kapitel:

 

Evangelium       (Lukas 19,37-40)

37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten,  38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!  39 Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!  40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

Halleluja.
Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: „Cantate Jubilate“ (Chor)

 

Cantate Jubilate!
Let us sing for joy tot he Lord!
Cantate Jubilate!
Let us worship the Lord with a song.
Sing a song of praise this special day,
come kneel before the Lord.
With a mighty voice, let us rejojoice,Cantate Jubilate!
Singet und jauchzet!
Lasst uns aus Freude für den Herrn singen!
Singet und jauchzet!
Lasst uns den Herrn mit einem Lied anbeten.
Singt ein Lied, um diesen besonderen Tag zu loben,
lasst uns vor dem Herrn niederknien.
Mit einer mächtigen Stimme lasst uns jubeln,
singet und jauchzet!
Our Lord is strong and mighty.
He hears us when we pray.
He fills our lives with goodness
and cares for us each day.
Unser Herr ist stark und mächtig.
Er hört uns, wenn wir beten.
Er füllt unsere Leben mit Güte
und wacht jeden Tag über uns.
Our Lord is kind and faithful.
His love is ever true.
His glory fills the heavens
and makes our lives brand new!
Oh, sing!
Unser Herr ist freundlich und treu.
Seine Liebe ist immer wahrhaftig.
Sein Ruhm füllt die Himmel
und erleuchtet unsere Leben!
Oh, sing!

 

Predigt

„Singet dem Herrn ein neues Lied! Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!“
So fordert uns der Psalm des heutigen Sonntags auf.

Andererseits müssen wir gerade lernen, dass durch das Singen besonders viele Viren in die Luft gepustet werden und deshalb der Gemeindegesang erst einmal unterbleiben muss. Chöre und Posaunenchöre dürfen nicht spielen oder proben. Höchstens in kleinster Besetzung für den Gottesdienst eine Aufnahme machen.
Solche Erkenntnisse und Notwendigkeiten hatte der Psalmbeter sicherlich nicht im Blick.

Vielmehr wusste der Psalmbeter um die Bedeutung des Singens und des Musizierens für den Menschen.
Und genau darum geht es am Sonntag Kantate! Sich darauf zu besinnen, wie wichtig Musik für die Seele eines jeden Menschen ist.
Sie ist Ausdruck unserer tiefsten Gefühle mit unserem ganzen Körper.
Wir können ausdrücken, was uns bewegt und was wir nicht in Worte fassen können.
Außerdem ist Singen gesund. Es stärkt und aktiviert das Immunsystem unseres Körpers, es weitet und stärkt die Lungen.

Singen gehört in das Miteinander der christlichen Gemeinde, es gehört in den Umgang mit sich selbst und es gehört auch in die Beziehung zu Gott. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“
Deshalb ist Musik auch für unseren Glauben und unsere Gottesdienste so wichtig.
Um so wichtiger, dass wir unser Singen und musizieren in der evangelischen Gemeinde aufrecht erhalten. Denn es gehört von alters her zum jüdischen, zum christlichen Glauben und ganz besonders zur evangelischen Gemeinde. Denn schon Luther hat die Bedeutung des gemeinsamen Singens erkannt und deshalb viele Liedtexte in deutscher Sprache geschrieben – zu seiner Zeit eher selten.

In Psalm 98 geht es aber nicht um die Frage, wie alt, aus welchem Jahr oder Jahrhundert ein Lied sein soll. Es geht nicht um die Frage, ob klassische oder moderne Musik.
Hier geht es um unsere innere Haltung. Um ein Singen und Musizieren, das aus dem Herzen kommt und Gott erlebt, ihn lobt und ihm dankt.
Darüber hinaus darf die Musik natürlich auch uns selbst erfreuen und glücklich machen. Menschen, die Musik machen können, können oft ihre Gefühle in diese Musik legen, gerade die Gefühle, die sie verbal nicht ausdrücken können. Das geht natürlich auch mit Kunst und Gestaltung, aber Musik bringt alles im Körper in Schwingung und erreicht deshalb noch andere Regionen, gerade auch der Seele.

Das gemeinsame Singen und Musizieren ist in Deutschland in unserer Gesellschaft und besonders auch in den weiterführenden Schulen aber weitgehend verloren gegangen. Immer weiter hat es sich in den privaten Bereich einiger weniger Menschen verlagert. Ganz im Gegensatz z.B. zu England, Skandinavien, Afrika und Asien.

Nun ist es aber so, dass das, was wir in der Kindheit und Jugend nicht kennenlernen, sich uns als Erwachsenen oft nur schwer erschließt. Deshalb ist es so wichtig, dass das gemeinsame aktive Singen und Musizieren von Kindern und Jugendlichen wieder gefördert wird.
In den letzten Jahren aber ist dieses Defizit deutlich geworden und es haben sich Formen entwickelt, sich die gemeinsame Musik zurückzuholen.

Können Sie sich heutzutage noch ein Fußballspiel im Stadion ohne Fan-Gesänge vorstellen?
Waren Sie schon mal bei einem Rudelsingen?
Von den unendlichen Casting-Shows im Fernsehen ganz abgesehen.
Die Lieder und Gesänge dort sind nicht unbedingt neu. Sie haben auch nicht alle unbedingt künstlerisches Niveau und der Gesang ist auch nicht immer ganz formvollendet. Aber es stiftet Gemeinschaft und schafft Begeisterung.
Aber das meint unser Psalm nicht!

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn ER tut Wunder!

Ihr, die ihr Gott kennt, mit IHM verbunden seid und mit IHM Gemeinschaft habt, singt und musiziert vor und für Gott.
Für unseren Gott, der ein genialer Schöpfer ist, für unseren Gott, der Schuld vergibt und Gnade walten lässt, der uns führt und heil macht.
Lobt ihn mit Eurer Stimme und Euren Instrumenten und steckt andere damit an. Be – Geist – ert euch und andere mit der Musik.

Nun gibt es aber auch für Christen Zeiten, in denen einem gar nicht zum Singen zumute ist, wo es einem sogar die Sprache verschlägt. Zeiten,  in denen Trauer und Schmerz, Klage und Ohnmacht sich breit macht.

Singen und Musik hat aber nicht nur mit Jubelliedern zu tun. Gerade in den Psalmen, den gesungenen Gebeten der Bibel, finden sich viele Klagelieder – und viele Trostlieder.

Aber auch dann steht da: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Es geht um den Gott, der auch dann da ist und wirkt und sogar Wunder tut, wenn ich das im Augenblick nicht sehe und spüren kann.
Gerade jetzt während der Corona-Krise, fällt uns manches schwer auf die Seele.
Und nüchtern müssen wir feststellen: Gott ist nicht der große Krisen- und Problem-Verhinderer oder -Auflöser.
Aber die Geschichten der Bibel machen uns immer wieder deutlich:
Gott ist der große Verwandler bzw. der große Impulsgeber für Verwandlung. Das kann das Wunder sein. Dass wir aus der Krise verwandelt herausgehen.
So wie es in Psalm 98 heißt:

Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  Er gedenkt an seine Gnade und Treue.

Schauen wir also voller Hoffnung in die Zukunft und singen ein neues Lied.
Konzentrieren wir uns nicht auf das was fehlt, sondern auf das was wird – verwandelt, weil wir aus der Krise gelernt haben, bei allem Schweren und Belastenden dieser Zeit, bei aller Trauer um die Menschen, die wir durch das Virus verlieren.

Und gerade in dieser Zeit gehört das Singen dazu.
Denn es kann trösten. Wenn ich selbst gerade nicht singen kann und will, dann kann ich Liedern und Musik zuhören, die trösten.
Denn gerade unsere christlichen Lieder, alte und neue, bieten Texte, in der wir alle menschlichen Lebenslagen wiederfinden.
In der Musik können wir der Seele Raum geben.
Sie umfasst  alle Lebensbereiche, nicht nur Freude, Jubel und Fröhlichkeit, sondern auch Tod, Trauer und Krise.

In einem Interview mit einem Musikpsychologen habe ich gelesen wie wichtig es ist, wenn man niedergeschlagen und traurig, einsam oder ängstlich ist, Musik und Lieder zu hören oder zu singen, die Hoffnung geben, zuversichtlich und fröhlich sind.

Und dann singen Sie einfach mit. Innerlich im Gottesdienst und so laut sie mögen zu Hause unter der Dusche, beim Putzen oder Kochen. Tanzen Sie dabei durch die Wohnung.

Erleben Sie vielleicht das Wunder einer kleinen Zuversicht, ein bisschen Trost der Seele durch ein frohes Lied.

1 Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.  2 Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  3 Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.  4 Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!  5 Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!  6 Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König! 

Amen!

Singen (EG 324) oder hören Sie: Ich singe dir mit Herz und Mund (Posaunenchor)

 

Abkündigungen

Liebe Gemeinde,
ich hoffe, dass wir ab 17.Mai 2020 wieder in beiden Kirchen Gottesdienste feiern können. Es sind noch einige Vorkehrungen zu treffen, aber ich hoffe, dass wir, Presbyter, Presbyterinnen und ich bis zum 17.05.2020 alle Vorbereitungen fertig bekommen.
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ein Muster-Schutzkonzept erstellt, dass wir für unsere Kirchengemeinde schriftlich ausarbeiten und umsetzen müssen.
Grundlegend sind: Handdesinfektion, Nase-Mund-Maske, Abstandsregel.
Die Abstandsregel begrenzt unsere Sitzplätze. In beiden Kirchen werden es nur ca. je 16 Plätze sein.
Deshalb ist eine telefonische Anmeldung am Freitag vorher im jeweiligen Gemeindebüro notwendig.
Sonst laufen Sie Gefahr, dass wir Sie nicht einlassen dürfen.
Es wird einen geregelten Eingang und Ausgang geben. Eine Anwesenheitsliste muss erstellt werden, damit ggf. Infektionsketten vom Gesundheitsamt nachvollzogen werden können.
Wenn mehrere Personen aus einem Haushalt kommen, die zusammensitzen wollen und dürfen, müssen Presbyter und Presbyterinnen dies kontrollieren, wenn sie ihnen nicht persönlich bekannt sind. Dafür bringen sie bitte für Notfälle ihren Personalausweis mit.
Gemeinsames singen ist in den Gottesdiensten derzeit noch untersagt, ebenfalls die Feier des Abendmahls.
Auch wenn das jetzt erst einmal eher ungewohnt und abschreckend klingt, so denke ich, dass wir uns unter den gegebenen Umständen freuen dürfen wieder Gottesdienste zu feiern.

Ich bemühe mich auch weiterhin Lesegottesdienste zu erstellen, ob das jeden Sonntag möglich sein wird, kann ich derzeit noch nicht absehen.


Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet

Wir danken Dir, Gott, und freuen uns über den Schatz an Liedern und Musik, mit denen wir Dich ehren können.
Es tut uns gut, Dir fröhlich oder auch traurig Lieder zu singen;
es richtet uns auf und macht unser Herz weit.
Wir bitten dich:
Segne den Dienst der Organisten, Musikerinnen und Chöre und ihrer LeiterInnen in unserer Kirchengemeinde.

Vor Dir denken wir an Menschen, die in Unfrieden und großer Sorge leben.
In der Stille bringen wir sie vor Dich: …………………
Wir bitten dich: Lass Deine Augen auf sie gerichtet sein,
Gott, höre ihr Rufen und Klagen und gib ihnen,
was nach Deinem Rat gut ist.

Wir denken an die Menschen in aller Welt, die unter der Corona-Krise leiden.
Wir bitten dich:
Sei du bei denen, die sich im Kampf gegen die Krankheit einsetzen,
damit anderen geholfen wird.
Behüte alle Erkrankten, schenke Ihnen die Kraft zu genesen.
Und gib uns allen Vernunft zum besonnenen Umgang mit dieser Herausforderung.
Lass uns und alle erfahren, dass unser Leben in dir allein geborgen ist.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!

Singen (EG 317) oder hören Sie: Lobe den Herren (Posaunenchor)

Segensbitte

Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Segne uns mit deiner Gegenwart.
Segne uns mit Kraft, Mut und Geduld.
Segne uns mit Hoffnung und Zuversicht.
Segne uns mit der Gewissheit, dass Du bei uns bist.
Segne uns mit deinem Frieden.

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

 

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Musikalische Gestaltung von A. Ludwig und F. Puente, Posaunenchor Drensteinfurt, Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei allen Aufnahmen die geltenden Abstandsregeln eingehalten.

Für die musikalische Andacht am 3. Advent um 18 Uhr in der Martinskirche wird seit einigen Wochen in den Musikgruppen der Gemeinde fleißig geübt. So arbeitete der Martinschor im November in einem Stimmbildungsseminar intensiv an dem Chorsatz „Maria durch ein Dornwald ging“ von Hugo Distler. Wichtig ist den Leitern der Gruppen, dass keine Weihnachtsmusik, sondern ausschließlich adventliche Stücke und Lieder wie „Macht hoch die Tür“, „O Heiland reiß die Himmel auf „oder „Die Nacht ist vorgedrungen“ dargeboten werden und zum Mitsingen einladen. Posaunenchor, Martinschor, Organist und Pianist wechseln sich im Anstimmen und Begleiten der Lieder ab, während der Gitarrenkreis und der Organist mit meditativer Musik Zeit zum Nachsinnen der Texte zum Thema „Warten- Innehalten – Wege finden“ bieten.

In der Gnadenkirche in Ascheberg beginnt der Gottesdienst am Sonntag, dem 3. Advent, ganz regulär um 10 Uhr (Im Gemeindebrief ist leider eine falsche Zeit angegeben). Im Rahmen von „Kirche mit Kindern“ geht es an diesem Sonntag um Gottes Liebe, die Türen öffnen kann. Dazu hören, sehen und erleben Erwachsene und Kinder eine ganz besondere Geschichte.

Sonntag 02.12.2018, 1. Advent
10:15 Uhr Familiengottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg
11:00 Uhr Familiengottesdienst mit Kinderkirche in der Martinskirche Drensteinfurt

Sonntag 09.12.2018, 2. Advent
10:15 Uhr Gottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg
11:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche Drensteinfurt

Sonntag 16.12.2018, 3. Advent
11:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst in der Martinskirche Drensteinfurt
14:00 Uhr Jubiläumskonzert Chor Cantabella in der Gnadenkirche Ascheberg

Mittwoch 19.12.2018
16:00 Uhr Gottesdienst im Malteserstift St. Marien Drensteinfurt

Sonntag 23.12.2018, 4. Advent
10:15 Uhr gemeinsamer Gottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg

Montag 24.12.2018, Heilig Abend
14:00 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel der KA 3 Kinder in der Martinskirche Drensteinfurt
14:30 Uhr Familiengottesdienst für Familien mit Kleinkindern in der Gnadenkirche Ascheberg
15:30 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel der Jugendlichen in der Martinskirche Drensteinfurt
16:00 Uhr Familiengottesdienst mit Krippenspiel in der Gnadenkirche Ascheberg

17:30 Uhr Christvesper in der Martinskirche Drensteinfurt
17:30 Uhr Christvesper in der Gnadenkirche Ascheberg

Dienstag 25.12.2018, 1. Weihnachtstag
10:15 Uhr Abendmahlsgottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg
11:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Posaunenchor in der Martinskirche Drensteinfurt

Mittwoch 26.12.2018, 2. Weihnachtstag
10:30 Uhr Singegottesdienst in der Friedenskirche Senden
18:00 Uhr Musik und Märchen bei Kerzenschein mit dem Martinschor in der Martinskirche Drensteinfurt

Sonntag 30.12.2018, 1. Sonntag nach Weihnachten
10:15 Uhr Taufgottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg

Montag 31.12.2018, Silvester
17:30 Uhr Gottesdienst zum Altjahrsabend in der Martinskirche Drensteinfurt

Ein ganz besonderer Anlass für einen außergewöhnlichen Gottesdienst: Pfarrerin Angelika Ludwig wird am Sonntag offiziell durch den Superintendenten des Kirchenkreises Münster, Pfarrer Ulf Schlien, in der Martinskirche in Drensteinfurt in ihr Amt in der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt eingeführt. Im Juni hatte der Bevollmächtigtenausschuss der Mirjam-Kirchengemeinde Pfarrerin Ludwig nach einem Gesprächsabend und einer Probe-Predigt in die Pfarrstelle berufen und sie hat sich für den Dienst in der Mirjam-Kirchengemeinde entschieden.

Seit dem 1. September arbeitet Pfarrerin Ludwig in der Gemeinde. Viele Eltern und Kinder haben sie aber bereits in den Tagen davor in den Schulgottesdiensten in Drensteinfurt und Rinkerode erlebt. Schritt für Schritt, so ihr Motto, lernt sie nun die Menschen und die Gruppen in der großen Mirjam-Kirchengemeinde kennen.

Pfarrerin Ludwig lebt mit ihrem Mann in Ascheberg und ist dort seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Evangelischen Kirchengemeinde engagiert. Beruflich arbeitete sie als Vikarin und im Entsendungsdienst in Bocholt und Ascheberg, bevor sie 16 Jahre lang am pädagogischen Institut der Evangelischen Landeskirche von Westfalen in Schwerte-Villigst im Fachbereich „Dienst an den Schulen“ tätig war, unter anderem in der Lehrerfortbildung und auf dem Gebiet der Religiösen Schulwochen.

Die Gemeinde lädt zu diesem feierlichen Gottesdienst am 30. September 2018 um 15 Uhr in der Martinskirche Drensteinfurt und zum anschließenden Empfang im Gemeindehaus herzlich ein. Der Posaunenchor, das Instrumentalensemble, und der Martinschor zusammen mit dem Chor Cantabella aus Ascheberg, werden mit Musik und Gesang für den festlichen musikalischen Rahmen sorgen.

An diesem Sonntag findet vormittags weder in der Martinskirche in Drensteinfurt noch in der Gnadenkirche in Ascheberg ein Gottesdienst statt.