Liebe Gemeinde,

am vergangenen Sonntag hat Herr Riemann in Ascheberg den Gottesdienst in Ascheberg gehalten. Er hat diesen Gottesdienst für den heutigen Sonntag als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.

Am heutigen Sonntag feiern wir in unserer Kirchengemeinde einen Open-Air-Familiengottesdienst, der heute noch nicht als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt werden kann.

Deshalb habe ich auch diesmal einige Liedvorschläge ergänzt, zum Singen, Hören oder Lesen.

In den Abkündigungen informiere ich Sie über einige Neuigkeiten aus der Kirchengemeinde.

Und nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit mit dem Lesegottesdienst von Laienprediger Riemann.

Herzliche Grüße, Pfarrerin Angelika Ludwig


 

Begrüßung

„So ahmt nun Gott nach als geliebte Kinder und wandelt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat“ (Epheser 5,1-2), so heißt es im Lehrtext, der für den heutigen Tag ausgewählt wurde. Wie wir als einzelne Christen und als christliche Gemeinde unser Leben gestalten können, darum geht es am heutigen Sonntag. Gerade angesichts der angespannten Situation in den USA kann uns die biblische Botschaft Orientierung geben. Darum lasst uns auf Gottes Wort hören und miteinander Gottesdienst feiern.

Herzlich willkommen. Einen guten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
… der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm

Wir beten mit Worten aus Psalm 34:

 Ich will den Herrn loben allezeit;
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Meine Seele soll sich rühmen des Herrn,
dass es die Elenden hören und sich freuen.
Preiset mit mir den Herrn
und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!
Da ich den Herrn suchte, antwortete er mir
und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude,
und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Als einer im Elend rief, hörte der Herr
und half ihm aus allen seinen Nöten.
Der Engel des Herrn lagert sich um die her,
die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Wohl dem, der auf ihn trauet!
Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen!
Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.
Reiche müssen darben und hungern;
aber die den Herrn suchen,
haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.
(Psalm 34, 2-11)

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.

 

Singen oder hören Sie: EG 503 – Geh aus mein Herz uns suche Freud

 

Kyriegebet:

Wenn einer wüsste,
der andere schämt sich nicht,
wenn er ihm hilft –
viele würden hingehen und trösten.

Wenn einer wüsste,
der andere lacht nicht über ihn,
wenn er ihm sagt: „Ich brauche dich.“
Viele würden Vertrauen fassen.

Wenn einer wüsste,
der andere bemerkt,
dass er ernst genommen wird –
viele könnten ihre Zweifel zerstreuen.

Wir bitten dich in unserer Unsicherheit:

Kyrie eleison Herr, erbarme dich.
Christi eleison Christus, erbarme dich.
Kyrie eleison Herr, erbarme dich über uns.

Gott spricht uns zu:
Siehe, ich breite aus den Frieden
wie einen Strom.
Ich will euch trösten,
wie einen seine Mutter tröstet.
(Jes 66, 12a.13a)


Tagesgebet
Starker Gott, ohne dich vermögen wir nichts,
darum hoffen wir auf deine Hilfe:
Gib uns deinen Geist, dass wir wollen, was sich erfreut,
und tun, was du von uns erwartest.
Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.


Evangelium

Lesen wir das Evangelium für den heutigen 1. Sonntag nach Trinitatis:
Der Reiche und der arme Lazarus. Es steht bei Lukas im 16. Kapitel

Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen
und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.
Ein Armer aber mit Namen Lazarus lag vor seiner Tür,
der war voll von Geschwüren
und begehrte sich zu sättigen von dem, was von des Reichen Tisch fiel,
doch kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.
Es begab sich aber, dass der Arme starb,
und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Schoß.
Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.
Als er nun in der Hölle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual
und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoß.
Und er rief und sprach:
Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus,
damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche
und kühle meine Zunge;
denn ich leide Pein in dieser Flamme.
Abraham aber sprach:
Gedenke Kind,
dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben,
Lazarus dagegen hat Böses empfangen;
nun wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.
Und in all dem besteht zwischen uns und euch
eine große Kluft,
dass niemand, der von hier zu euch hinüber will,
dorthin kommen kann
und auch niemand von dort zu uns herüber.
Da sprach er: So bitte ich dich, Vater,
dass du ihn sendest in meines Vaters Haus;
denn ich habe noch fünf Brüder, die soll er warnen,
damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.
Abraham aber sprach: Sie haben Mose und die Propheten;
die sollen sie hören.
Er aber sprach: Nein, Vater Abraham,
sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge,
so würden sie Buße tun.
Er sprach zu ihm:
Hören sie Mose und die Propheten nicht,
so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen,
wenn jemand von den Toten auferstünde.

Halleluja
Deine Zeugnisse sind gerecht in Ewigkeit;
unterweise mich, so lebe ich.
Halleluja

Singen oder hören Sie: EG 184 – Wir glauben Gott im höchsten Thron


PREDIGT
Predigttext: Apostelgeschichte 4, 32-37

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Liebe Gemeinde.
„Eigentlich sind wir immer ein Herz und eine Seele gewesen“, sagt mir das alte Ehepaar, das bald seine Goldene Hochzeit feiern wird. Ich schaue sie etwas skeptisch an: Das kann ich mir gar nicht vorstellen, 50 Jahre ohne Probleme miteinander, doch die Frau bestätigt mir noch einmal: „Streit hat es bei uns nie gegeben.“ Nun ja, entscheidend ist ja, dass die beiden es so sehen können. Dankbar sind sie für die Zeit, und im Rückblick verklärt sich sicherlich manches. In Erinnerung bleibt, was für das Goldene Hochzeitspaar das Wichtigste war: Ein Herz und eine Seele.

Was sie aber wahrscheinlich nicht wissen: diese Redensart stammt aus der Bibel. Genauer gesagt: Martin Luther hat diesen schönen Ausdruck geprägt, als er die Apostelgeschichte übersetzt hat. Da erzählt Lukas nämlich davon, wie es in der ersten Gemeinde von Christen zugegangen ist. Es geht nicht um ein Paar, sondern die ganze Gemeinde war „ein Herz und eine Seele“. Auch das ist gewiss ein verklärter Rückblick, immerhin schreibt Lukas das ja mehr als 60 Jahre später auf. Doch gerade dadurch kommt zum Vorschein, worauf es bei den ersten Christen in Jerusalem ankam.

Im 4. Kapitel der Apostelgeschichte (Vers 32-37) lesen wir, wie Lukas das Leben in der ersten Gemeinde beschreibt:

Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte. Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde – das heißt übersetzt: Sohn des Trostes –, ein Levit, aus Zypern gebürtig, der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.

Ein Herz und eine Seele, Geld und Besitz kommen allen zugute, große Gnade war in der Gemeinde: So perfekt war es mit Sicherheit nicht immer in der Gemeinde. Natürlich hat es auch damals Streit gegeben, Neid und Besitzdenken. Doch das ist im Rückblick nicht das Entscheidende. Lukas malt ein Bild von den Idealen des Anfangs, und er ermutigt damit seine Leser: Daran könnt ihr euch halten, wenn es um das Zusammenleben in der Gemeinde geht. Ich spüre: es tut mir gut, mich von solchen Bildern leiten zu lassen.

Solche Bilder und Gedanken können Klarheit geben, gerade weil uns in den Nachrichten zurzeit ganz andere Bilder erreichen. Was derzeit in den USA geschieht, ist ja gerade nicht von Einigkeit und Verständnis geprägt.

„I can´t breathe“(breeth) – ich kann nicht atmen: So rufen die Demonstranten in vielen Städten der USA und inzwischen weltweit. Das waren die Worte des Afroamerikaners George Floyd, der von einem Polizisten zu Boden gedrückt und getötet wurde. Nun wachsen die Proteste gegen den Rassismus an.

Die Regierung unter Präsident Trump reagiert mit Polizeigewalt und heizt damit die Situation weiter an. Schließlich hat Donald Trump sogar damit gedroht, das Militär gegen die Demonstranten einzusetzen, was auch bei ehemaligen Gefolgsleuten einen Aufschrei hervorgerufen hat. Bemerkenswert, was der ehemalige Verteidigungsminister der USA James Mattis dazu äußerte, Trump sei „der erste Präsident zu meinen Lebzeiten, der nicht versucht, das amerikanische Volk zu einen – der nicht einmal vorgibt, es zu versuchen“.

Unter den vielen Bildern dieser Tage fand ich eins besonders bedrohlich: Wie Präsident Trump mit einer hoch erhobenen Bibel in der Hand vor einer Kirche steht. Mit brutaler Gewalt hatte er zuvor den Weg zur Kirche frei räumen lassen, und so lässt er sich fotografieren. Die religiöse Autorität nimmt er in Anspruch, zum Beten ist er nicht zu der Kirche gegangen. Es geht nicht um versöhnende Worte, sondern um die Demonstration der Macht.

Dieses Bild von Donald Trump steht in krassem Widerspruch zu den Bildern der Bibel. Dort in Washington ein Präsident, der das Volk spaltet, der gegen meist friedliche Demonstranten angeht und der das Militär einsetzen will in einer Gesellschaft, in der Rassismus noch immer zum Alltag gehört. Hier das Bild der Urgemeinde, die ein Herz und eine Seele ist, und in der die Armen an den Gütern der Reichen teilhaben; eine Gemeinschaft, die von Gnade und tätiger Nächstenliebe geprägt ist.

Ich bin froh, dass wir solche Bilder haben, mit denen ich den Bildern aus den Nachrichten etwas entgegensetzen kann. Das Bild der einmütigen Urgemeinde, die in der Gnade Gottes lebt und alles teilt: das ist für mich ein Bild der Hoffnung gegen die Bilder, die mir heute Angst machen können. Es kann mich als Gegenbild ermutigen, es kann wirksam werden für eine andere Welt, in der alle in Frieden leben können.

Allerdings: Das Bild aus der Apostelgeschichte beschreibt ja zunächst nur die christliche Gemeinde, gerade in der ersten Zeit nach Pfingsten war das eine recht kleine Gruppe von Menschen. Doch ich bin der Überzeugung: Was in dieser kleinen Gemeinde gelebt werden kann, das kann zum Modell werden für das Zusammenleben der Menschen an allen Orten der Erde. Es kann Orientierung geben, wie Menschen auch heute zu gutem Leben finden können.

Doch ist das nicht ein völlig unrealistisches Idealbild? So haben viele das gesehen, was Lukas über die erste Gemeinde schreibt. Wenn man es als einen völlig utopischen Traum versteht, schützt das ja auch vor den radikalen Anfragen an unseren Lebensstil. Doch vor allem: Auch wenn der Rückblick manches verklärt, es ist ja nicht völlig aus der Luft gegriffen, was Lukas da erzählt. Es hat sicherlich nicht immer geklappt, aber den ersten Christen war das schon wichtig: die Einmütigkeit, der Umgang mit den Gütern und die Gemeinschaft in der Gnade.

Wirksam wird dieses Bild der Gemeinde für uns freilich nur, wenn wir uns nicht nur an der schönen Vorstellung freuen, sondern es auch zu leben versuchen:

Als Erstes also die Einmütigkeit: Sie waren ein Herz und eine Seele. Wie bei dem alten Ehepaar heißt das ja nicht, dass es nicht auch Kontroversen gegeben hat in der Gemeinde, aber man ist zu einvernehmlichen Lösungen gekommen. Darum geht es auch heute: dass wir nicht Hass säen und gesellschaftliche Spaltungen betreiben. Der Blick nach Amerika zeigt: Der Rassismus ist noch lange nicht überwunden. Wie wichtig ist es, da die Gräben nicht zu vertiefen, sondern für Gleichberechtigung im Alltag zu sorgen.

Es reicht jedoch nicht, über die Situation in den USA zu klagen; der Rassismus ist auch in unserem Land noch weit verbreitet. In den vergangenen Tagen wurde berichtet, dass die Antidiskriminierungsstelle des Bundes eine steigende Zahl von Anfragen verzeichnet. Dabei geht es nicht nur um rechtsextreme Taten, schleichend findet sich Ausgrenzung in allen Bereichen: Menschen mit anderer Hautfarbe haben Schwierigkeiten, eine Wohnung zu finden, sie erfahren Benachteiligung bei der Arbeit und in der Freizeit.

Ein Herz und eine Seele: Das Bild der Urgemeinde stellt uns vor Augen, in welche Richtung es gehen kann.

Zweitens: „Auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam“: Der Umgang mit Geld und Gut hat schon immer die Gemüter der Christen bewegt. Im Laufe der Geschichte haben das christliche Gruppen immer wieder radikal umgesetzt: Wer etwa in ein Kloster oder eine christliche Kommunität eintritt, behält kein Privateigentum, vielfach wird das Gelübde der Armut abgelegt. Doch so weit ist es in der ersten Gemeinde anscheinend nicht gegangen, das zeigt schon, wie Lukas in der Apostelgeschichte von Barnabas erzählt: Er verkaufte seinen Acker und spendete den Erlös der Gemeinde zur Versorgung der Armen. Wichtig ist: es geht um konkrete Hilfe, damit niemand Mangel leiden muss; und es geht darum, dass niemand die Güter für sich behält.

„Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen“, heißt es im Grundgesetz. Hier wird deutlich, dass die Grundrechte nicht auf das Private zielen, sondern auf die Gemeinschaft. Ich wünsche mir weniger Egoismus beim Eintreten für Grundrechte, sondern den Blick für den anderen. Der Segen liegt nicht auf dem Festhalten, sondern auf dem Teilen – das ist die Richtung, in die uns der Blick auf die Urgemeinde führt.

Neben der Einmütigkeit und dem Teilen der Güter geht es noch um ein entscheidendes Drittes. „Mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.“ So schreibt es Lukas, und das war ihm ebenso wichtig: Im Mittelpunkt der Gemeinde steht das Evangelium, die Christen werden in der Gnade Gottes zur Gemeinschaft.

Im Gegensatz zum Bild des US-Präsidenten vor der Kirche steht in der Gemeinde nicht ein Herrscher an der Spitze, sondern alle sind gleichermaßen ausgerichtet auf Gott. So verschieden Menschen sind, arm oder wohlhabend, Männer, Frauen und Kinder, mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund: in der Gnade Gottes sind alle gleich. Die Ausrichtung auf Gottes Liebe gibt der Gemeinschaft ihren Inhalt und jedem einzelnen Menschen seinen Sinn. Dementsprechend das Leben zu gestalten, führt uns nahe an das Bild, das Lukas von der idealen Urgemeinde zeichnet.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Singen oder hören Sie: EG 268 – Strahlen brechen viele

 

Abkündigungen

Heute wird im Open-Air-Familiengottesdienst unser neuer Gemeindepädagoge vorgestellt, Kevin Stuckenschnieder.

Er wird mit ½ Stelle die Arbeit in unserer Gemeinde unterstützen. Er wird im Bereich Gebäude- und Gemeindemanagement und im Bereich Konfirmandenarbeit und Schulgottesdienste mitwirken.
Im Rahmen einer weiteren ½ Stelle wird er die Ausbildung zum Gemeindediakon machen.

Wir suchen Gemeindemitglieder für den ehrenamtlichen Küsterdienst. Durch die Corona-Situation haben wir mehr Gottesdienste als sonst und die Open-Air-Gottesdienste und das Hygiene-Schutzkonzept erfordern mehr Unterstützung, um Gottesdienste durchführen zu können. Viele Menschen freuen sich, wenn durch diese Unterstützung unsere Gottesdienste weiterhin stattfinden können. Wer sich vorstellen kann unsere Gottesdienste zu unterstützen kann sich gerne im Gemeindebüro oder nach dem Gottesdienst melden.

Eine Übersicht über die Gemeindegottesdienste bis Ende Juli liegt in den beiden Kirchen aus und kann im Kalender unserer Homepage nachgelesen werden.

Wenn die Infektionszahlen auch nach der Ferienzeit stabil bleiben, werden ab 18. August innerhalb des gemeindlichen Hygienekonzeptes Gemeindeveranstaltungen schrittweise wiederaufgenommen werden können.

Die Einzelheiten erfahren die Gemeindegruppen nach den Sommerferien.


Fürbittengebet

Unser Gott, der du die Liebe bist und uns zu einem Leben in deiner Liebe rufst.

Wir danken dir für deine Gnade, mit der du uns ansiehst, wir danken dir für die Gemeinschaft untereinander und mit dir.

Und wir kommen zu dir mit unseren Bitten:

Wir bitten dich für die Menschen aller Hautfarben in den USA; wir denken besonders an alle, die unter Unrecht und Rassismus leiden, und an die, die unter willkürlicher Gewalt zu leiden haben. Wir sehen auch den versteckten und offenen Rassismus in unserem Land, und denken an die, die unter Diskriminierung zu leiden haben.
Wir bitten dich um Gerechtigkeit und Frieden für sie alle.

Wir bitten dich auch für die Verantwortlichen in Wirtschaft und Politik, dass sie sich für die Überwindung von Hass und Gewalt einsetzen, dass sie dazu beitragen, dass die Güter dieser Welt gerecht verteilt werden.

Wir denken auch an all die, die infolge der Corona-Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sind, und an die, denen es schwerfällt, ihren Reichtum loszulassen.
Wir bitten dich, dass alle Menschen an deinen Gütern teilhaben können.

Wir bitten dich auch für uns, deine Kirche hier und in aller Welt, dass wir in deinem Geist Einmütigkeit und Gemeinschaft suchen, dass wir sichtbare Zeugen deiner Liebe und Gnade sind, dass wir für Gerechtigkeit und Frieden in der Nähe und Ferne eintreten. Lass deine Gemeinde ein Ort sein, an dem wir miteinander das Leben in deinem Geiste gestalten.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre  eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Singen oder hören Sie: EG 170 – Komm, Herr, segne uns

 

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von LP J. Riemann
©2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung

liebe Gemeinde, wir feiern wieder Gottesdienste in unseren Kirchen.
Nach dem Corona-Schutzkonzept mit eingeschränkter Platzzahl.
Wir möchten dennoch, dass auch diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben müssen und wollen weiterhin einen Gottesdienst zu Hause feiern können uns so in Gedanken mit uns verbunden sind.
Heute, am Sonntag Exaudi (Höre Herr) wird LP Joachim Riemann die Gottesdienste in unseren Kirchen mit der Gemeinde feiern und hat diesen Gottesdienst für Sie als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt.
Herzlichen Dank dafür.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst

Ihre Pfarrerin, Angelika Ludwig


Und nun beginnt der Gottesdienst von und mit Herrn Riemann:

 Stimmen Sie sich ein mit Musik

Wenn Sie eine CD o.ä. zu Hause haben, deren Musik Ihnen gerade gut tut, dann hören Sie zu Beginn und zwischen den Texten Instrumentalmusik oder Lieder.

 Begrüßung

„Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Mit diesem Wochenspruch aus dem Johannesevangelium (12,32) begrüße ich Sie ganz herzlich in diesem Gottesdienst. Mitten in die Situation des Abschieds spricht Jesus diese Verheißung, verspricht uns, dass er uns nicht allein lassen wird. Auf dieses Versprechen hin sind wir zusammengekommen und feiern miteinander die Gemeinschaft mit Gott, die er uns schon heute in Wort und Sakrament schenkt.

Schön, dass Sie heute hier sind. Herzlich willkommen. Einen guten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

…der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen (EG 136) oder hören Sie: O komm Du Geist der Wahrheit

(mit Text zum Mitsingen)

(Posaunenchor)

Psalm (Psalm 27, 1.7-14)
Wir beten mit Worten aus Psalm 27:
(hier in der Neuen Genfer Übersetzung oder schlagen Sie den Psalm in Bibel oder Gesangbuch auf, wenn Sie mit den vertrauten Worten beten möchten)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil –
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg,
vor wem sollte ich mich erschrecken?
Höre, Herr, wenn ich nun mit lauter Stimme rufe,
sei mir gnädig und antworte mir!
In meinem Herzen wiederhole ich deine Worte:
„Kommt vor mein Angesicht, sucht meine Nähe!“
Ja, Herr, das will ich tun: ich will vor dein Angesicht treten.
Verbirg dich daher nicht vor mir,
stoße mich, deinen Diener, nicht im Zorn zurück,
denn du warst zu jeder Zeit meine Hilfe!
Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, mein Retter und mein Gott!
Selbst wenn Vater und Mutter mich verließen,
der Herr nimmt mich dennoch auf.
Lass mich deinen Weg erkennen, Herr,
und leite mich auf ebener Bahn –
tu es meinen Feinden zum Trotz!
Liefere mich nicht dem Mutwillen meiner Widersacher aus,
denn es treten falsche Zeugen gegen mich auf!
Aus ihrem Mund kommen heftige Worte voller Unrecht und Gewalt.
Dennoch bin ich gewiss, dass ich am Leben bleiben und sehen werde,
wie gütig der Herr ist.
Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut –
ja, hoffe auf den Herrn.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.


Kyriegebet

Wenn andere über uns herziehen,
wenn sie über uns lachen,
wenn sie nichts hören wollen
und unsere Liebe oder das,
was wir dafür halten,
ins Leere läuft,
wo schöpfen wir dann Kraft,
wo suchen wir Trost?
Herr, nimm uns an,
und zeige uns, wie wir uns ändern können.

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Gnadenzuspruch:
Der Gott aller Gnade
wird euch aufrichten, stärken, kräftigen
und auf einen festen Grund stellen.
(vgl. 1. Petrus 5,10)


Tagesgebet:

Gott im Himmel und auf Erden,
dein Licht erleuchtet uns,
dein Wort dringt uns ins Herz.
So schickst du uns deinen Heilgen Geist,
der uns leitet.
Sei du bei uns, damit wir bei dir sind,
heute und alle Zeit.
Amen.

Singen (EG 128) oder hören Sie: Heiliger Geist, du Tröster mein

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen Sonntag Exaudi:
Es steht bei Johannes im 16. Kapitel:

Jesus sprach zu seinen Jüngern:
Jetzt gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat;
und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?
Doch weil ich dies zu euch geredet habe,
ist euer Herz voller Trauer.
Aber ich sage euch die Wahrheit:
Es ist gut für euch, dass ich weggehe.
Denn wenn ich nicht weggehe,
kommt der Tröster nicht zu euch.
Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt,
wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde
und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe
und ihr mich hinfort nicht seht;
über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Ich habe euch noch viel zu sagen;
aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in aller Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selber reden;
und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen;
denn von dem Meinen wird er`s nehmen
und euch verkündigen.
Alles, was der Vater hat, das ist mein.
Darum habe ich gesagt:
Er nimmt es von dem Meinen
und wird es euch verkündigen.

Halleluja
Gott ist König über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Halleluja
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja

Singen (EG 153) oder hören Sie: Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt

PREDIGT
Predigttext: Jeremia 31,31-34

Liebe Gemeinde.
Was für eine Achterbahn der Empfindungen und Erfahrungen haben die Jünger in wenigen Wochen erlebt: Der Tod Jesu am Kreuz, als alles zu Ende schien, seine Auferstehung, das Wieder-mit-ihm-zusammen-Sein, das den Glauben an seine Auferstehung erst ermöglicht und dann doch wieder die Trennung an Himmelfahrt. Da hinein das Versprechen Jesu einer Trennung nur auf Zeit, seines Bei-ihnen-Seins im Heiligen Geist. Mit dieser Verheißung schickt Jesus die Jünger nach Jerusalem, um auf den Geist zu warten. In dieser Wartezeit liegt der heutige Sonntag; eine Zeit der Vorfreude auf den Geist und zugleich der Unruhe, was noch kommen wird. Eine Zeit des Alleinseins und vielleicht der Empfindung, im Stich gelassen worden zu sein.

Im Stich gelassen zu sein, ist ein Gefühl dieser Tage. Die Menschen im Stich gelassen zu haben, ist auch ein Vorwurf, der in diesen Tagen gegenüber den Kirchen erhoben wurde. Die Kirchen hätten in der Corona-Krise versagt. Sagt die ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht. Die Kirche habe in dieser Zeit Hunderttausende Menschen alleingelassen, Kranke, Einsame, Alte, Sterbende, kritisierte Lieberknecht in der Zeitung „Die Welt“. „Da wurde kein letzter Psalm gebetet, es gab keinen Trost, keine Aussegnung am Sterbebett“, sagte die CDU-Politikerin und frühere evangelische Pastorin. Die Kirchen ließen diese Vorwürfe nicht unbeantwortet:  „Die pauschale Kritik von Frau Lieberknecht weise ich entschieden zurück“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der Deutschen Presse-Agentur. Für die katholische Seite sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, das glatte Gegenteil sei richtig: „Unsere Krankenhausseelsorger haben Unglaubliches geleistet, unsere Palliativbegleiter ebenfalls“, versicherte Kopp. „Die Kritik von Frau Lieberknecht ist überhaupt nicht nachvollziehbar.“

Ich glaube auch, dass die Kritik von Frau Lieberknecht nicht gerechtfertigt ist. Aber sie ist dennoch Ausdruck eines Schmerzes, den viele Menschen in diesen Wochen empfinden. Fehlende Besuchsmöglichkeiten in Krankenhäusern und Altenheimen sind nur ein Beispiel. Aus anderen Gegenden der Welt gibt es noch erschreckendere Nachrichten: Wo Angehörige ihre Verstorbenen in Massengräbern suchen. Und manchmal sind die Umstände auch bei uns so, dass Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern.

Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins kannten auch Menschen früherer Zeiten. Wie schon gesagt zum Beispiel die Jünger zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten in Jerusalem. Wir wissen heute um Pfingsten, um das Kommen des Heiligen Geistes, den Jüngern damals werden vielleicht Zweifel und Fragen gekommen sein. Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins haben vielleicht auch die Hörerinnen und Hörer des Jeremia empfunden. Das Ende Israels und Judas als Folge des Bundesbruchs sind bereits eingetreten. Das Gericht ist vollzogen. Nun stehen Volk und Prophet vor der Frage: Wie geht es weiter? Darauf gibt Gott eine überraschende, nicht zu erwartende Antwort, die die Menschen in ihrer Bedrückung ernst nimmt.

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den Herrn«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Gott öffnet einen neuen Horizont. Das, was war, der Bruch des Bundes mit Gott ist nicht vergessen, aber vergeben. Die Vergangenheit des Menschen bestimmt nicht das zukünftige Handeln Gottes. Er möchte einen neuen Bund mit den Menschen, denn Gott ist zuverlässig, steht treu zu seinen Verheißungen. Und damit die Menschen in diesem Bund treu zu Gott stehen, schreibt er ihnen sein Gesetz in die Herzen, denn die Menschen sind eine Herzensangelegenheit Gottes.

Das, was Gott den Menschen durch den Propheten verspricht, ist in Erfüllung gegangen. Das Exil in Babylon ist zu Ende gegangen, das Volk konnte heimkehren, der Tempel in Jerusalem wurde wieder aufgebaut. Den Bund, den Gott den Menschen verspricht, den hat er in Christus neu gegründet, in seinem Leben, Sterben und Auferstehen. Und er hat an Pfingsten den Heiligen Geist in die Herzen der Menschen gegossen, damit wir treu zu ihm stehen.

Und dieser Bund gilt auch in diesen Tagen. Es ist für mich ein großer Trost: Wenn ich mich von Menschen im Stich gelassen fühle, darf ich darauf vertrauen, dass Gott mich nicht im Stich lässt. „Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf“, heißt es im Psalm 27 (Vers 10). Und wenn ich Menschen im Stich lassen muss, da Besuche nicht möglich sind oder Rücksichtnahme und Vorsicht Abstand empfehlen, darf ich darauf vertrauen, dass Gott bei den Menschen ist. Wenn Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern, ist Gott bei ihnen. Er ist immer mit dem Menschen im Bunde und er ist die Verbindung zwischen Menschen, die momentan getrennt sind. Darauf vertraue ich.

 

Das alles können wir nicht beweisen, doch wir können es glauben. Manche werden vielleicht sagen, nur glauben. Doch wir dürfen das Vertrauen nicht gering schätzen. Auf das Versprechen Gottes können wir nur mit Vertrauen antworten. Vertrauen, das unser Leben ändern kann. Vertrauen auf den Heiligen Geist. Auf den Geist, der mein Leben ausfüllen kann, der die Grenzen meines Alltags sprengen kann, in alle Bereiche meines Daseins eindringen will. Der Heilige Geist will nicht nur ein Geist der Gebete und des Gottesdienstes sein. Deshalb hat ihn uns Jesus bei seinem Abschied auch verheißen: Als einen Begleiter, der zu einer bestimmten Zeit nicht nur an einem Ort sein kann, sondern einen, der gleichzeitig bei allen sein kann, überall auf dieser Welt. Der Geist Gottes will uns nahe sein in unserem Leben, will in uns sein, von innen her Kraft geben. Naturwissenschaftlich kann man sicherlich nicht nachweisen, dass Gottes Geist uns erfüllt; aber wenn wir ihn annehmen, dann können wir es an seiner Wirkung spüren. Wie die Kraft des Geistes spürbar wird, das kann jeder nur für sich selbst in seiner konkreten Lebenssituation erfahren. Es kann vielleicht sein, dass ich in Trauer und Abschied den Mut finde, neue Wege zu gehen oder dass sich Freude und Dankbarkeit in mir breit machen, obwohl die äußere Situation gar nicht danach ist, oder … Trauen wir dem Geist nicht zu wenig zu. Trauen wir Gott nicht zu wenig zu. Dietrich Bonhoeffer schreibt aus der Nazi-Haft, die mit seinem Tod endete: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will … In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.“

Der Sonntag Exaudi ist auch ein Sonntag des Wartens. Wir müssen alle auf den Heiligen Geist warten, niemand besitzt ihn, besitzt Gott ja so, dass er nicht mehr warten müsste. Und wir leben momentan in einer Zeit des Wartens. Darauf, dass es besser, normaler wird. Dass Kontakte wieder möglich sind ohne Abstand, Plexiglas-Scheibe zwischen uns und Maske. Darauf, dass wir wieder einander in den Arm nehmen dürfen, um zu trösten. Ich stelle mir manchmal vor, was das für ein Fest sein wird: Einander die Hand zu geben, in den Arm zu nehmen. Aber wir müssen warten. Und niemand weiß, wie lange noch. Das ist manchmal schwer zu ertragen. Wie das Warten auf Gott. Doch wir können dieses Warten ertragen – so glaube ich – weil wir fest darauf vertrauen dürfen, dass Gott uns erwartet. Und wir ihm im Warten entgegen leben. Und er schon bei uns ist. Denn er lässt uns nicht im Stich.
Amen.

Singen (EG 648) oder hören Sie: Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Abkündigungen

Zur Zeit sind noch nicht alle Plätze Sonntags besetzt.
Wenn Sie spontan kommen, dann dürfen wir Sie nur hineinlassen, wenn noch ausgewiesene Plätze frei sind.

Deshalb:
Wenn Sie am Gottesdienst teilnehmen möchten, dann melden Sie sich gerne am Freitag zu den Bürozeiten an. Dann bekommen Sie sofort eine Auskunft, ob noch genug Plätze frei sind.


Fürbittengebet

Herr Jesus Christus,
du hast uns deinen Geist versprochen, den Geist der Wahrheit und des Trostes, der Hoffnung und des Mutes. Deinem Versprechen dürfen wir trauen. Wir bitten dich:

Für alle, die kein Zutrauen mehr zu sich haben. Gib ihnen Selbstvertrauen und das Gefühl geliebt zu sein. Für alle, die die Welt nur noch grau in grau sehen können. Gib ihnen Lebensfreude und Lebensmut. Für alle, die sich einsam und verlassen fühlen. Gib ihnen Mut, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen.

Für alle Menschen, die an Covid-19 oder anderen Krankheiten leiden. Steh ihnen bei, dass sie wieder gesund werden. Tröste die Sterbenden und begleite sie auf ihrem Weg. Und zeige den Ärztinnen und Ärzten Wege auf, Krankheiten zu besiegen.

Für alle Regierenden. Lass sie stets das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick behalten.

Für uns alle, die wir dich jeden Tag so nötig brauchen. Gib uns Glaubensstärke und Mut, deinen Namen zu bezeugen.

Für unsere Verstorbenen, deren Weg hier auf Erden zu Ende gegangen ist. Dass sie ewige Heimat bei dir im Himmel finden.

Herr, unser Gott,
ohne deinen Geist bleibt unser Leben Stückwerk. Alles verdanken wir deiner Liebe. Sende uns deinen Geist. Stärke unser Vertrauen in dich, schenke uns die Kraft, deinem Willen zu folgen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen (EG 666) oder hören Sie: Selig seid ihr

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre  eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Laienprediger Joachim Riemann.
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt; LP Riemann