Am Sonntag, dem ersten Advent, feiern wir in der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde zwei Familiengottesdienste. Die erste Kerze im Advent wird angezündet und das Thema wird das Licht sein. Beginn ist um 10:00 Uhr in Ascheberg und um 11:15 in Drensteinfurt. Nach einem kurzen Gottesdienst im Gemeindesaal laden wir Sie ein, draußen gemeinsam Adventslieder zu singen, mit Abstand und Maske.

 

Da wir für unsere Gottesdienste ab sofort die Erfüllung der 3G-Regel prüfen müssen, bitten wir Sie, sich bereits 10 Minuten vor der Anfangszeit am Gemeindehaus einzufinden. Alle, die am Gottesdienst teilnehmen wollen, müssen nachweisen, dass sie genesen, geimpft oder getestet sind. Der zertifizierte Schnelltest darf dabei nicht länger als 24 Stunden her sein. Bringen Sie bitte Ihre Zertifikate sowie ein Ausweisdokument mit. Kinder und Jugendliche gelten als über die Schulen getestet, es sei denn, es sind Ferien. Die Abstands- und Maskenpflicht an und in unseren Gemeindehäusern bleiben weiterhin bestehen.

„Deborah, Jeremia, Amos und ich“ unter diesem Titel lädt die Mirjam-Kirchengemeinde am kommenden Sonntag zu einem besonderen Gottesdienst ein.

Einige Teilnehmerinnen der Veranstaltungsreihe „Kreative Zugänge zur Bibel. Biblische Personen im Dialog mit mir selbst.“ werden im Rahmen eines Gottesdienstes ihre kreativen Arbeiten zu biblischen Personen in Form von Texten, Bildern, LandArt u.a. vorstellen und uns dadurch mit diesen alttestamentlichen Personen näher bekannt machen.

Bei trockenem Wetter wird der Gottesdienst OpenAir gefeiert, so dass wir zu den Texten und Bildern auch Lieder singen können.

Der Gottesdienst findet um 10.00 Uhr in Ascheberg vor der Gnadenkirche statt (bei Regen im Gemeindesaal).

Das Presbyterium der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde hat aufgrund der rasant steigenden Inzidenzwerte in der vergangenen Woche in Drensteinfurt (Mo 51,4;  Do 115,7) und der Bitte des Bürgermeisters von Drensteinfurt Carsten Grawunder, die uns am vergangenen Freitag erreichte beschlossen alle Konfirmationen zu verschieben und Präsenzgottesdienste bis einschließlich 16. Mai abzusagen.

Die Präsenzgottesdienste sagen wir sowohl für die Martinskirche als auch für die Gnadenkirche ab.

Wir haben im Presbyterium lange darüber diskutiert und uns schweren Herzens entschlossen, unserer eigenen Einschätzung und der Bitte des Bürgermeisters nachzukommen.

Wir haben in den vergangenen Wochen alles daran gesetzt, den Jugendlichen trotz der Pandemie die Konfirmation zu ermöglichen.

Bürgermeister Grawunder hat in seinem Schreiben zu Konfirmationsfeiern  nochmal darauf hingewiesen hat, dass private Feiern derzeit verboten sind, egal mit wie viel Personen und hat telefonisch erläutert, dass die rasant steigenden Inzidenzen alle durch private Kontakte erfolgt sind.

Wir möchten als Kirchengemeinde durch unsere Konfirmationsfeiern nicht den Eindruck erwecken, als gäbe es für private Konfirmationsfeiern eine Ausnahmegenehmigung für private Feiern, wenngleich unsere als Open-Air-Einzelkonfirmationen geplanten Gottesdienste aus unserer Sicht keine Gefährdung darstellen würden.

Leider ist es auch in Drensteinfurt zu einer Ausbreitung der britischen Variante gekommen. Die Stadt Drensteinfurt setzt alles daran, diese Ausbreitung zu stoppen. Die Evangelische Kirchengemeinde unterstützt dies zum Wohl der Bevölkerung.

Unser Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Münster ist über unsere Entscheidung informiert und unterstützt das Presbyterium in seiner Entscheidung.

Es ist uns als Presbyterium bewusst, dass die jetzt getroffene Entscheidung einschneidend ist und sicherlich den ein oder anderen enttäuscht.

Wir hoffen die Konfirmationen im Sommer unbeschwerter feiern zu können.
Sonntags finden Sie Gottesdienstangebote auf unserer Homepage und der Mirjam-App.

Am heutigen Sonntag gedenken wir in ganz Deutschland der bislang ca. 80.000 Menschen, die in unserem Land an oder mit Corona gestorben sind. Es finden zentrale Gedenkveranstaltungen und ökumenische Gottesdienste statt, in Münster wird es ein interreligiöses Gebet geben.

In der Mirjam-Kirchengemeinde werden als Zeichen unserer Trauer um die Toten und unserer Anerkennung der Dienste an den vielen Patienten die Glocken der Martinskirche und der Gnadenkirche in Abstimmung mit unseren katholischen Schwestergemeinden erklingen.

Wir alle sollten dieses Gedenken auch als einen Appell an uns sehen, nicht nachzulassen in unserem Bestreben, die Pandemie zu überwinden.

Bitte bleiben Sie vorsichtig und aufmerksam und handeln Sie verantwortungsbewusst, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ab 07. März 2021 finden in der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde wieder Präsenzgottesdienste statt.
Diese werden zunächst als Open-Air-Kurzgottesdienste ohne Sitzplätze stattfinden.
10.00 Uhr vor der Gnadenkirche Ascheberg
11.15 Uhr vor der Martinskirche Drensteinfurt

Es gelten die üblichen Schutzregeln im öffentlichen Raum.

Das Tragen einer medizinischen Nase-Mund-Maske ist Pflicht, der Abstand von 1,5 Metern wird eingehalten werden und eine Teilnehmerliste für die Rückverfolgung wird erstellt.

Mit freundlichen Grüßen,
Angelika Ludwig

Der Weltgebetstag in diesem Jahr ist von Frauen aus Vanuatu erarbeitet worden. Am ersten Freitag im März, am 5. März, heißt das Motto: „Worauf bauen wir?“ Zu dieser Frage laden die Organisationen verschiedener christlicher Konfessionen in ganz Deutschland rund um den 5. März 2021 zu ökumenischen Gebeten ein. In diesem Jahr sind wir mit den Frauen in Vanuatu besonders verbunden. Weltweit erleben wir durch die Corona-Pandemie schwerste Herausforderungen, gleichzeitig zeigt sich der Klimawandel verstärkt in Naturkatastrophen und führt vor allem im globalen Süden zu Tod, Verwüstung und Existenznot. Gerade in diesen Zeiten dürfen wir die dramatische Situation von Frauen und ihren Familien weltweit nicht aus den Augen zu verlieren.

Wie feiern wir in diesem Jahr diesen Tag, der traditionell von ökumenischen Teams in Ascheberg und in Drensteinfurt vorbereitet wird? Leider ohne die beliebten Zusammenkünfte bei landestypischen Speisen und dennoch gemeinsam in Verbundenheit mit den Frauen der Welt.

In Ascheberg beginnt um 15 Uhr in der katholischen St. Lambertus-Kirche ein Präsenzgottesdienst, selbstverständlich unter Beachtung der geltenden Hygienevorschriften.

In Drensteinfurt hat das Vorbereitungsteam die Entscheidung getroffen, den Weltgebetstag dieses Jahr zuhause zu feiern. Die Heftchen zum Gottesdienst sowie Spendentütchen liegen für Sie in der Kirche St. Regina und in der Lesepredigt-Box vor der Martinskirche bereit.

Wir empfehlen für alle, die gern vom Wohnzimmer aus an einem Gottesdienst zum Weltgebetstag teilhaben möchten, die folgenden Alternativen: Der Fernsehsender Bibel TV zeigt am Freitag, den 5. März 2021 um 19 Uhr einen Gottesdienst zum Weltgebetstag, und ebenfalls um 19 Uhr geht die Premiere des Gottesdienstes online: auf https://weltgebetstag.de/aktuelles/news/mitfeiern-vor-dem-fernseher/ und dem YouTube-Kanal „Weltgebetstag der Frauen Deutsches Komitee e.V.“.

In Drensteinfurt in der Kirche St. Regina und in der Lesepredigt-Box vor der Martinskirche finden Sie auch Spendentütchen, die Sie gefüllt bitte in den Kollektenkorb legen oder in den Gemeindebüros abgeben. Bitte nicht in die Lesepredigtbox legen! Damit oder auch mit einer Überweisung einer Spende auf das Spendenkonto des Weltgebetstages unterstützen Sie die zahlreichen Projekte des Weltgebetstagskomitees für Frauen und Familien weltweit.

Die Bankverbindung:
Weltgebetstag der Frauen e.V., Evangelische Bank EG, Kassel
IBAN: DE60 5206 0410 0004 0045 40
BIC/SWIFT: GENODEF1EK1

Online: https://em.altruja.de/neues-spendenformular-2691/spende

Dieser Text aus dem Johannesevangelium leitet durch den Gottesdienst am 31.12.2020. 

Der Gottesdienst lädt ein das vergangene Jahr noch einmal in den Blick zu nehmen und abzuschließen. 

Der Gottesdienst ist als Lesegottesdienst und als Video-Gottesdienst am 31.12.2020 ab 17.00 Uhr auf der Homepage www.mirjam-kirche.de zu finden und liegt ebenfalls vor den Kirchentüren aus. 

Der nächste Lesegottesdienst erscheint am 10.01.2021.

Liebe Gemeinde,
für den 1. Weihnachtstag hat Herr Rieman den Gottesdienst erarbeitet. Herzlichen Dank dafür.
Ich habe die Links zu den Liedern herausgesucht. Gar nicht so leicht bei den Weihnachtsliedern. Es gibt soooo viele schöne, aber auch schlechte Aufnahmen im Internet.
O, Du fröhliche, gibt es in zwei sehr unterschiedlichen Versionen.

Der nächste Lesegottesdienst wird am 31.12.2020 ab 16.00 Uhr ausliegen uns auf der Internetseite zu finden sein. Am 27.12.2020 gibt es keinen Lesegottesdienst.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Möge die Botschaft der Engel uns über diese schwierige Zeit hinweghelfen.

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Lesegottesdienst am 25.12.2020 1. Weihnachtstag

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Laienprediger Joachim Riemann.

Begrüßung
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Mit diesem frohen Ruf aus dem Evangelium des Lukas wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. In diesem Jahr feiern wir das Christfest unter gänzlich anderen Bedingungen
als sonst. Aber die gute Botschaft von der Geburt Jesu gilt uns nicht anders als in jedem Jahr und sie möchte uns auch diesmal stärken und erfreuen. Also lesen Sie mit Freude diesen Gottesdienst.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
…der Himmel und Erde gemacht hat.

Lied: 39, 1-4 Kommt und lasst uns Christus ehren
Kommt und lasst uns Christus ehren, Herz und Sinnen zu ihm kehren; singet fröhlich, lasst euch hören, wertes Volk der Christenheit.
Paul Gerhardt (1666)


Psalm
Wir beten mit Worten aus Psalm 96:
Singet dem Herrn ein neues Lied;
singet dem Herrn, alle Welt!
           Singet dem Herrn und lobet seinen Namen,
           verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!
          Ihr Völker, bringet dar dem Herrn,
          bringet dar dem Herrn Ehre und Macht!
Bringet dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
          Betet an den Herrn im heiligen Schmuck;
          es fürchte ihn alle Welt!
Sagt unter den Heiden: Der Herr ist König.
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.
Er richtet die Völker recht.
          Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,
          das Meer brause und was darinnen ist;
das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
jauchzen sollen alle Bäume im Walde
          vor dem Herrn; denn er kommt,
          denn er kommt, zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker mit seiner Wahrheit.
(Psalm 96, 1-3.7-13)

Kyriegebet:
Du hast dich auf unsere Welt eingelassen,
Gott.
Doch wir ziehen uns zurück
in ein privates Fest
und verlieren uns in Erinnerungen
an frühere Zeiten.
Dabei merken wir, dass du uns fehlst.

Es ist gut, dass wir jetzt sagen können:

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns.

Gnadenzuspruch:
Was uns fehlt,
Gott gibt es uns
durch seinen Sohn Jesus Christus.
Mit ihm will er uns alles schenken.
Wir können wieder glauben
und in den Gesang der Engel einstimmen.

Tagesgebet:
Herr Jesus Christus,
du bist das wahre Licht, das allen Menschen leuchtet.
Erfülle uns mit deinem hellen Schein,
dass es in uns licht werde
und durch uns hell in aller Dunkelheit der Welt,
Licht von deinem Licht.
Du lebst und regierst mit Gott, dem Vater,
eins mit dem Heiligen Geist, in Ewigkeit.
Amen.

Lied: 45, Herbei, o ihr Gläubigen…
Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierent,
o kommet, o kommet nach Bethlehem!
Sehet, das Kindlein, uns zum Heil geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
o lasset uns anbeten den König!
Friedrich Heinrich Ranke (1823)

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen 1. Weihnachtstag.
Es steht bei Johannes im 1. Kapitel:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war Gott,
und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben,
und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis,
und die Finsternis hat‘s nicht ergriffen.
Das war das wahre Licht,
dass alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Es war in der Welt,
und die Welt ist durch dasselbe gemacht;
und die Welt erkannte es nicht.
Er kam in sein Eigentum;
und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden:
denen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus menschlichem Geblüt
noch aus dem Willen des Fleisches
noch aus dem Willen eines Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.
(Johannes 1, 1-5.9-14)

Halleluja
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Halleluja

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Lied: 23 Gelobet seist du, Jesu Christ…, 1-4
Gelobet seist du Jesu Christ, dass du Mensch geboren bist
von einer Jungfrau, das ist wahr; des freuet sich der Engel Schar. Kyrieleis.
(Martin Luther 1524)

PREDIGT zum Predigttext Jesaja 11, 1-10
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Liebe Gemeinde.

Vor einem Jahr hat noch niemand von uns ahnen können, unter welchen Bedingungen wir diesmal Weihnachten feiern würden. Da wussten wir noch nichts von Coronaviren und Covid-19. Mittlerweile wissen wir es nur zu gut. Das Jahr 2020, das nun zu Ende geht, hat uns allen viel abverlangt. Wir haben uns an manches Neue und Unbekannte gewöhnen müssen, nicht nur an das Tragen von Masken, sondern zum Beispiel auch an ganz neue Wörter. Lockdown, Corona-Party, Homeschooling. Täglich nehmen wir die neuesten Meldungen über den sogenannten Sieben-Tage-Inzidenzwert zur Kenntnis. Die Bilder aus den Kliniken und Intensivstationen werden wir wohl nie mehr vergessen und auch nicht die gähnend leeren Ränge und Bänke in den Kirchen und Sportstadien.

Nicht einmal Weihnachten bleibt von Corona unberührt. Es finden keine Präsenzgottesdienste statt. Es ist kein „normales“ Weihnachten, das wir in diesem Jahr erleben, es ist ein Weihnachten im Ausnahmezustand.

Trotzdem feiern wir. Lesen wir die alte, wunderbare Erzählung aus dem
Lukasevangelium von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Vielleicht haben wir Weihnachten schon lange nicht mehr so nötig gehabt wie in diesem krisengeschüttelten Jahr, in dem uns die Verletzlichkeit unseres Lebens so deutlich bewusst geworden ist. 2020 war ja nicht nur das Jahr von Covid-19. Es war, um nur einiges zu nennen, auch das Jahr der Brexit-Verhandlungen und des populistischen Nationalismus, der Rassenunruhen in den USA, der Proteste in Belarus und Hongkong, der verheerenden
Waldbrände und der zahllosen wirtschaftlichen Einbrüche. Da sehen wir uns unabweisbar vor die Frage gestellt, was uns im Leben wirklich trägt, jenseits des ganzen Rummels, der sonst gewöhnlich um das Weihnachtsfest herum veranstaltet wird, jenseits von Glühweinstand und Kinderkarussell mit „Kling, Glöckchen, kling“ in der Endlosschleife. Was kann uns Weihnachten sagen und bedeuten, wenn es auf seinen eigentlichen Kern und Inhalt reduziert wird? Hat es eine Antwort auf unsere tiefe Sehnsucht nach Frieden in dieser so unruhigen und in vielfacher Weise bedrohten Welt?

Diese Sehnsucht ist übrigens uralt. Und immer schon ist sie in schweren Zeiten besonders laut geworden. An dieser Stelle möchte ich Sie, liebe Gemeinde, einmal zurückführen in das 8. vorchristliche Jahrhundert. Für das Land Juda war es damals, noch viel dramatischer als für uns heute, eine bittere Zeit. Weil es der assyrischen Großmacht keine Steuern mehr zahlen wollte, war es von deren König geplündert und zerstört worden. Nur das Bergland mit der Stadt Jerusalem hatte der Gewaltherrscher verschont. In dieser Zeit erhob der Prophet Jesaja seine Stimme und gab auf die Sehnsucht seiner Landsleute nach Frieden und Heil eine bewegende Antwort.

Unser Predigttext aus dem Buch Jesaja, Kapitel 11, Verse 1-10:

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften. Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein kleines Kind wird seine Hand ausstrecken zur Höhle der Natter. Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land ist voll Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt. Und es wird geschehen zu der Zeit, dass die Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Nach ihm werden die Völker fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein.

Es sind paradiesische Bilder, die der Prophet da aufruft. Er sieht einen Stumpf, den kärglichen Rest eines ehemals stolzen Baumes. Aber er sieht noch mehr. Aus dem Stumpf wächst ein winziges Reis, ein Schössling. Aus den Trümmern keimt neues Leben. Gott gibt seinen Geist auf seinen Gesalbten. Und der schafft Gerechtigkeit und Frieden, einen Frieden für Mensch und Tier. Das ständige Fressen und Gefressen-Werden hat ein Ende. Gottes gute Schöpfung wird nicht mehr durch Gewalt und Leid entstellt. Die Welt wird heil.

Schon die Alte Kirche hat das winzige Reis auf Jesus gedeutet. Denn war nicht auch sein Anfang schlicht und bescheiden? Ein Stall, eine Krippe. Hirten als erste Zeugen seiner Geburt. Ein Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert hat die Prophezeiung des Jesaja in seiner Weise aufgenommen: „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art.“ Ein zu Recht beliebtes und viel gesungenes Lied.

Aber, Hand aufs Herz, liebe Gemeinde: Klingt die Vision von Heil und Frieden nicht viel zu schön, um wahr zu sein? Wie die Flucht in ein trügerisches Idyll, in eine Kinderzimmerwelt der Kuscheltiere? Das mit den Wölfen und Lämmern, den Kindern und den Schlangen mag vielleicht für einen Heiligen Abend und eine stille Nacht taugen. Aber sonst? Schließlich weiß jedes Kind, dass nicht das ganze Jahr Weihnachten sein kann. Spätestens mit Beginn des neuen Jahres wird uns die Realität wieder einholen. Ich muss an einen bekannten Satz von Altkanzler Helmut Schmidt denken, der in seiner nüchternen Art einmal gesagt hat: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Wäre es nicht besser, auf solche Bilder wie die des Jesaja ganz zu verzichten?

Ich bin nicht dieser Meinung. Ich brauche diese Hoffnung des Jesaja, die Vision von einer neuen und besseren Welt. Ich brauche auch die Provokation, die in ihr steckt, diese hartnäckige Herausforderung. Nicht die Vision ist mir suspekt. Suspekt sind mir vielmehr die sogenannten Realisten, die den Traum von möglichen Veränderungen längst begraben haben. Ja, ich brauche die Hoffnung des Jesaja. Und ich brauche Weihnachten, dieses Fest, das meine tiefe Sehnsucht nach heilem, gelingenden Leben so intensiv wachruft wie kein anderes Ereignis im ganzen Jahr. Die Sehnsucht nach einem echten Neubeginn, wie bei der Geburt eines kleinen Kindes und ganz speziell dieses einen Kindes im Stall von Bethlehem.

Eine Elendshütte am Rande der Welt, das war dieser Stall. Dort wurde Jesus geboren, das Reis aus der Wurzel Davids, der winzige Zweig der Hoffnung. Jesus stellte sich der grauen Realität und lebte unbeirrbar seinen Traum von einer neuen Welt, vom Reich Gottes auf Erden. Er ging dorthin, wo es weh tat; er sah den Hunger der Bedürftigen, den Durst der Ausgedörrten, die Wunden der Aussätzigen, den stumpfen Blick der Erschöpften. Und wo er hinkam, da wehte plötzlich ein neuer Geist, da wurden Menschen heil und das Reich Gottes Wirklichkeit. Da bekam die Vision des Jesaja Hand
und Fuß. Wie sagte noch Helmut Schmidt? „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Ich sage es genau umgekehrt: Wer keine Hoffnung mehr hat für sich und diese Welt, sollte sich von Jesus inspirieren lassen, von ihm und seinem Weg unter uns Menschen. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Friede allen Menschen, die guten Willens sind, wie er es war. Friede allen Menschen, die wie er an eine bessere Zukunft glauben und daran bauen. Jesu Wort und Beispiel zeigen uns, dass Liebe möglich ist und der Geist Gottes die Welt
verändern kann. Auch heute noch.

Nein, liebe Gemeinde, Weihnachten bedeutet nicht die Flucht in ein trügerisches Idyll. Ganz im Gegenteil. Es hält den Traum vom Reich Gottes auf Erden am Leben. Und es macht uns Mut, daran mitzuwirken. Jeder an seinem Ort, wo Gott ihn hingestellt hat. Gott lässt diese Welt nicht im Stich. Sein Licht scheint auch in unsere Zeit. Und sein Geist weht, wo er will – bei uns, mit uns, durch uns.
Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.

Lied: 30, Es ist ein Ros entsprungen…
Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht
Friedrich Layriz (1844)


Fürbittengebet
Lebendiger Gott, wir feiern dein Kommen in unsere Welt und zu uns Menschen. Was dunkel ist in uns und um uns – dies alles steht nun im Licht deiner Liebe und Gegenwart. Denn durch Christi Geburt bist du unser Bruder geworden und hast dich unwiderruflich an unsere Seite gestellt. In dieser Gewissheit treten wir vor dich mit unseren Bitten.

Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben von Finsternis umfangen ist, für alle, die bedrückt sind von der Last ihrer Ängste und Sorgen. Wir denken an diejenigen, die einsam und allein sind in diesen Tagen. Lass sie deine Nähe erfahren.

Wir bitten dich für die kranken und alten Menschen in den Kliniken, Altenheimen, Pflege und Intensivstationen und für alle, die sich um sie kümmern. Lass einen Strahl deines Lichts auch zu ihnen dringen. Gib ihnen Hoffnung und das Vertrauen auf deine bleibende Gegenwart und Treue.
Wir bitten dich für alle Menschen, die in Hass und Feindschaft miteinander leben. Lass sie einen neuen Anfang wagen und Wege finden, aufeinander zuzugehen. Lass Frieden und Gerechtigkeit überall dort wachsen, wo Menschen bedroht, benachteiligt und ausgebeutet werden. Schütze alle, die unter dem Eindruck von Krieg und Gewalt leben müssen.

Wir bitten dich für deine Kirche in ihren vielen Konfessionen. Lass sie sich von ihren Wurzeln her erneuern und das Geheimnis deiner Gegenwart neu entdecken. Stärke die Bereitschaft zur Verständigung. Lass uns gemeinsam deinem Ruf folgen und in dir den Weg und das Ziel unseres Lebens erkennen.

Wir danken dir, Herr, unser Gott, dass Dunkelheit und Angst nicht das letzte Wort haben. Weihnachten sagt uns, dass wir in deinem Licht leben dürfen, nicht nur während der Feiertage, sondern auch darüber hinaus. Du kannst alle Traurigkeit in Freude verwandeln. So lass uns Träger des Lichts und Boten deines Friedens sein, damit die ganze Welt deiner Ehre voll wird. Dir, dem dreieinigen Gott, sei Lob und Dank in alle Ewigkeit. Amen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied: 44 O du fröhliche, o du selige
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Johannes Daniel Falk (1816)
Heinrich Holzschuher (1829)


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von LP Joachim Riemann
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Weihnachten 2020 unter Corona Bedingungen zu feiern, kann auch eine Chance sein, mal etwas Neues auszuprobieren. In der Kirche können wir dieses Jahr keinen Gottesdienst feiern, deshalb bietet die Kirchengemeinde eine Alternative, ein Hausgottesdienst für den Heiligen Abend. Darin enthalten sind Lesungstexte, Gebete, Fürbitten, Anregungen zur besinnlichen Einkehr, Liedvorschläge. Ob Erwachsene oder Familien mit Kindern – jeder findet in dem Konzept die für seine Zielgruppe passenden Texte.

Das Heft lässt sich hier herunterladen. Exemplare liegen auch vor den Kirchen zum Mitnehmen aus.

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In seiner Sitzung am Abend des 18. Dezembers 2020 hat das Presbyterium der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt nach langer, eingehender Beratung schweren Herzens und mit großem Bedauern die Absage aller Präsenzgottesdienste vom 4. Advent am 20. Dezember 2020 bis einschließlich 10. Januar 2021 beschlossen. 

Damit folgen wir der dringenden Empfehlung der Evangelischen Kirche von Westfalen, auch in unseren Kirchengemeinden Kontakte zu reduzieren, in Solidarität mit allen anderen das private und öffentliche Leben einzuschränken.

Bei den immer noch steigenden Infektionszahlen und insbesondere den Sterbezahlen und der Überlastung von Krankenhäusern, Pflegepersonal und Gesundheitsämtern scheint uns dieses derzeit geraten zu sein.
Wir sind uns sicher, dass wir sehr sichere, strenge und zuverlässige Schutzkonzepte für unsere Gottesdienste haben und bisher kein Gottesdienst in unseren beiden evangelischen Kirchen zu einem besonderen Infektionsgeschehen geführt haben. Dennoch empfinden wir dies als Zeichen von Solidarität mit vielen anderen, die auf das, was ihnen ganz wichtig ist, was ihnen am Herzen liegt und ihre Lebensgrundlage ist, verzichten müssen.

Den Personen, die sich bei uns für die Weihnachtsgottesdienste angemeldet haben, werden wir noch persönlich mit einem Weihnachtsgruß absagen.

Das, was uns an Weihnachten am Herzen liegt, dürfen wir weiterhin tun: Die frohe Botschaft von der Geburt Jesus, die uns gerade in dunklen Stunden Trost und Hoffnung schenkt , den Menschen zu verkünden. Dazu Präses Annette Kurchus: „Weil Gott in die Welt und zu den Menschen kommt, wird es Weihnachten – auch in diesem Jahr!“

Wie die Hirten werden wir diese frohe Botschaft auf vielfältige Weise zu den Menschen bringen.

 

Der Heilig Abend Gottesdienst kommt am 24.12.2020 ab 15.00 Uhr zu den Menschen nach Hause.

Für diesen Gottesdienst haben wir ein Krippenspiel gefilmt, das uns die Weihnachtsbotschaft nahe bringen wird. Dies geschah unter den im November geltenden strengen Schutzkonzepten und war dank großem Einsatz der beteiligten ehrenamtlichen Gemeindemitglieder möglich.

Die Liturgie wird gestaltet von Pfarrerin Angelika Ludwig.

Krippenspiel 2020

Dort finden Sie auch die Weihnachtsgeschichte, gelesen von Rufus Beck unter: https://mirjam-kirche.de/rufusbeck

Es wird weiterhin Lesegottesdienste unserer Homepage Lesegottesdienste geben, die auch weiterhin vor unseren Kirchen ausliegen.

Das Heft mit Liturgie und Predigt zum Lesen und Vorlesen, um im kleinen Kreis Gottesdienst zu feiern, liegt vor der Martinskirche und vor der Gnadenkirche aus und kann dort gerne mitgenommen werden (solange der Vorrat reicht). Unsere älteren Gemeindemitglieder haben dieses Heft bereits nach Hause bekommen.

Das Krippenfenster im Gemeindehaus an der Gnadenkirche Ascheberg wird immer vollständiger und wird auch weiterhin von 17.00 – 19.00 Uhr erleuchtet werden.

Neben den Fernsehgottesdiensten finden Sie auf der Internetseite des Kirchenkreises Münster weitere digitale Angebote der Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises, sowie den zentralen Gottesdienst des Kirchenkreises Münster.
https://kirchenkreis-muenster.ekvw.de/weihnachten-2020/
https://www.ev-kirchenkreis-muenster.de/ (Dort finden Sie auch die Empfehlung der Landeskirche).

Die evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2021.