Jubilate: jubelt, freuet Euch. Unter diesem Motto steht der Gottesdienst am Sonntag Jubilate, dem 30.04.2023. Wir werden mit vielen Liedern, bekannten und neuen Gemeindeliedern, in den nachösterlichen Jubel einstimmen. Im Predigtgespräch werden wir dem Predigttext des Sonntags nachgehen. Was bedeutet es für uns als Christen heute, Reben am Weinstock Jesu zu sein?

Der Gottesdienst findet am Sonntag, 30.04.2023 um 18.00 Uhr in der Gnadenkirche Ascheberg statt. In Drensteinfurt findet kein Gottesdienst statt.

Begrüßung

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Ich begrüße Sie heute zu einem verkürzten Gottesdienst am 3. Sonntag nach Jubilate.

Diesmal wird der längste Teil ein Informationsteil über unser Gemeindeleben sein.
Damit möchte ich auch beginnen.

Sie haben es vielleicht schon gehört oder gelesen:
Die Infektionszahlen steigen auch in unserem Gemeindegebiet dramatisch an und wir mussten auf dringende Bitte des Bürgermeisters in Drensteinfurt, Carsten Grawunder unsere Konfirmationen ein weiteres Mal verschieben.
Für die Jugendlichen, die eigentlich schon im Mai 2020 konfirmiert werden sollten eine große Enttäuschung.
Ich hatte inzwischen alle Konfirmationen in Drensteinfurt als Open-Air-Konfirmationen mit jeweils einem, maximal zwei Konfirmationen geplant. Aber als Presbyterium mussten wir einsehen, dass die Infektionsgefahr auch bei kleinen privaten Feiern im Anschluss zu hoch ist, zumal das Wetter ja ein Zusammensitzen im freien noch nicht zuließ.

Als Konsequenz haben wir auch unsere präsentischen Gemeindegottesdienste bis einschließlich 16. Mai 21021 abgesagt.

Nun plane ich 31 Konfirmationen für den Sommer.
Das wird viel Zeit binden. Die Samstage und Sonntage werden knapp, da auch viele Taufen anstehen werden.
Deshalb werden Sie, wenn Sie sonntags zum Gottesdienst kommen, eventuell Gast bei einer Konfirmation oder Taufe sein. Dazu ist die Gemeinde ja auch immer gern eingeladen.
Es ist gut, wenn in dieser schweren Zeit auch Konfirmationen und Taufen sichtbar von der Gemeinde getragen werden.

In Kontakt bleiben – Abstand wahren
Ich denke immer wieder darüber nach, wie wir als Gemeinde in Kontakt bleiben können.
Deshalb plane ich für nächsten Sonntag, den 2. Mai 2021 einen Videogottesdienst mit anschließendem Kirchenkaffee.

Was soll das sein?
Nun, ich mache derzeit jede Woche viele Videokonferenzen,
denn das Gemeindeleben geht zurzeit ja überwiegend nur „online“.
Konfirmandenarbeit, Pfarrkonferenzen, Presbyteriumssitzungen, Bibelabende, Dienstbesprechungen, Elternabende – alles online.

Warum nicht auch ein Gottesdienst?
Andere Kirchengemeinden haben das schon ausprobiert.
Ich will das nun auch ausprobieren.

Videogottesdienst mit anschließendem Kirchenkaffe am kommenden Sonntag, 2. Mai 2021 um 11.15 Uhr für Erwachsene und um 18.00 Uhr für Jugendliche.

Wir werden erst einen kurzen Gottesdienst miteinander feiern – als Videokonferenz.
Dafür wäre ein Gesangbuch hilfreich.

Danach gibt es eine kleine Pause, um sich einen Kaffee oder Tee zu holen und dann können wir miteinander ins Gespräch kommen.
Ganz unterschiedlich können die Themen und Fragen sein:
Wie geht es uns in dieser schweren Zeit?
Was geschieht eigentlich in unserer Kirchengemeinde in dieser Zeit?
Vielleicht haben Sie noch Ideen für unsere Kirchengemeinde in dieser Zeit?

Viele Menschen sind mit dieser Form der Videokonferenz noch nicht so vertraut. Deshalb werde ich das Gespräch etwas moderieren.

Wie können Sie teilnehmen?
Schicken Sie bis spätestens Freitagmittag, 30. April 2021 eine Mail an eines unserer Gemeindebüros. Dann erhalten Sie einen Link mit dem Sie sich am Sonntag, 02. Mai 2021 ab 11.00 Uhr in die Videokonferenz einloggen können. Um 11.15 Uhr beginnt dann der Gottesdienst.
Ich werde das Videoprogramm Zoom nutzen, Sie müssen nichts auf dem Computer installieren, sondern nur den Link anklicken. Auch über das Smartphone ist eine Teilnahme möglich, leider kenne ich mich da technisch nicht so gut aus.
Schön wäre es, wenn Sie ein Gerät mit Kamera nutzen, so können wir uns auch sehen.

Auch für mich sind diese neuen Formen immer wieder ein Versuch, ein Experiment. Ich weiß noch nicht, wie es gelingt. Ich würde mich freuen, wenn Sie sich gemeinsam mit mir auf dieses Experiment einlassen würden.

Und nun wollen wir einen Moment zur Ruhe kommen mit dem Vers aus der Bibel, der uns heute und in der kommenden Woche begleitet:

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
(2.Kor 5,17)

So feiern wir diesen Gottesdienst
Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Lied: EG 116 – Er ist erstanden Halleluja!

 

 Psalm 66,1-9

I    Jauchzet Gott, alle Lande!
     Lobsinget zur Ehre seines Namens;
     rühmet ihn herrlich!
II   Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke!
     Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.
I    Alles Land bete dich an und lobsinge dir,
      lobsinge deinem Namen.
II   Kommt her und sehet an die Werke Gottes,
     der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.
I    Er verwandelte das Meer in trockenes Land,
     sie konnten zu Fuß durch den Strom gehen.
     Darum freuen wir uns seiner.
II   Er herrscht mit seiner Gewalt ewiglich,
     seine Augen schauen auf die Völker.
     Die Abtrünnigen können sich nicht erheben.
I    Lobet, ihr Völker, unsern Gott,
     laßt seinen Ruhm weit erschallen,
II   der unsre Seelen am Leben erhält
     und läßt unsere Füße nicht gleiten.

I + II Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

Tagesgebet
Gott,
menschliche Worte verkünden uns deine Treue und Freundlichkeit.
So bist du unser Gott.
Wir bitten dich:
Lass uns hinhorchen auf die Worte deiner frohen Botschaft,
dass wir mit Herz und Seele bei dir sind
in der Gemeinschaft deines Heiligen Geistes.
Amen.

Lied: EG 100 – Wir wollen alle fröhlich sein

 

Evangelium: Johannes 15,1-8 – Der wahre Weinstock

1     Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der Weingärtner.
2     Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe.
3     Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
4     Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.
5     Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
6     Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und       man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen.
7     Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren.
8     Darin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.

Halleluja.
Lobet Gott in seinem Heiligtum.
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Glaubensbekenntnis
Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem, was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens, aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung, die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes, von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwand.

Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig
und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist,
Weisheit von Gott, die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.
In der Gemeinschaft der Glaubenden
werden wir zu Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich. Amen.

 

Predigt zu Johannes 15,1–8

Das Evangelium des heutigen Sonntags, die sogenannte „Bildrede vom Weinstock“, greift eine alttestamentliche Vorstellung auf. In dieser Vorstellung kümmert sich Gott um sein Volk, wie ein Weingärtner um seinen Weinberg.
Wir finden diese Vorstellung z.B. beim Propheten Jesaja im 5. Kapitel:

Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg
51Ein Lied von meinem Freund will ich euch singen.Es ist das Lied von meinem Freund und seinem Weinberg:Mein Freund hatte einen Weinbergauf einem fruchtbaren Hügel.2Er grub ihn um, entfernte die Steineund bepflanzte ihn mit den besten Weinstöcken.Mittendrin baute er einen Wachturm.Auch eine Kelter zum Pressen der Trauben hob er aus.Dann wartete er auf eine gute Traubenernte,aber der Weinberg brachte nur schlechte Beeren hervor.
3Jetzt urteilt selbst,ihr Einwohner von Jerusalem und ihr Leute von Juda!Wer ist im Recht – ich oder mein Weinberg?4Habe ich irgendetwas vergessen?Was hätte ich für meinen Weinberg noch tun sollen?Ich konnte doch erwarten, dass er gute Trauben trägt.Warum hat er nur schlechte Beeren hervorgebracht?
5Ich will euch sagen,was ich mit meinem Weinberg tun werde:Die Hecke um ihn herum werde ich entfernenund seine Schutzmauer niederreißen.Dann werden die Tiere ihn kahl fressen und zertrampeln.6Ich werde ihn völlig verwildern lassen:Die Reben werden nicht mehr beschnittenund der Boden nicht mehr gehackt.Dornen und Disteln werden ihn überwuchern.Den Wolken werde ich verbieten,ihn mit Regen zu bewässern.
7Wer ist dieser Weinberg?Der Weinberg des Herrn Zebaot,das sind die Bewohner von Israel.Die Leute von Juda,sie sind sein Lieblingsgarten.Der Herr wartete auf Rechtsspruch,doch seht her, da war Rechtsbruch.Er wartete auf Gerechtigkeit,doch hört nur, wie der Rechtlose schreit.

Das Evangelium nach Johannes hat seinen Höhepunkt in dem Ich-bin-Wort Jesu: „Ich bin der Weinstock, und ihr seid die Reben.“
Der Akzent liegt dabei in dem Evangelium genauso wie im Weinberglied aus Jesaja 5 auf dem Fruchtbringen.
Frucht bringen kann eine Rebe nur, wenn sie mit dem Weinstock verwachsen ist und durch ihn versorgt wird.
Würde diese Verbindung unterbrochen, kann eine Rebe nichts tun und wird über kurz oder lang verdorren.

Haben Sie schon mal einen Weinstock in der Natur gesehen?
Der Weinstock selbst wirkt für sich betrachtet wenig lebendig. Er besteht nur aus Stamm und Ästen, wirkt im Winter geradezu tot. Erst durch die Reben, die im Frühjahr wachsen, kommt er zum Leben. An den Reben wachsen die Blätter und die Trauben. Insofern lebt auch der Weinstock durch die Reben.
Der Stamm muss immer wieder beschnitten werden oder sich in Form biegen lassen. Vielleicht hat der Evangelist Johannes darin ein Bild für das Leiden Jesu gesehen, sein Sterben um der Seinen willen.
Auch wenn der Weinstock selbst immer wieder beschnitten werden muss, ermöglicht er es den Reben, grün und lebendig zu werden und den dunklen Weinstock im Frühjahr mit einem Blättermantel zu umhüllen.
Unser Leben braucht die Verbindung zum Weinstock, es braucht die Verbindung zu Jesus, um immer wieder neu wachsen und blühen zu können.
Doch das eigentliche Ziel der Reben ist es, dass an ihnen die Frucht des Weinstocks reifen kann.

Das Symbol des Weinstocks mit seinen Reben wird schon in der Bildrede über- tragen auf das Verhältnis der Jüngerinnen und Jünger zu Jesus Christus.
Damit wird es auch ein Symbol für unser Leben und unser Verhältnis zu Jesus Christus.
Wir sind die Reben an denen die Früchte des Weinstocks wachsen sollen. An uns sollen Glaube, Liebe und Hoffnung wachen und so die Botschaft Jesu sichtbar werden. Wie die Weintrauben an den Reben des Weinstockes.
Wie das In-Christus-Bleiben konkret aussieht, bleibt offen.
Johannes denkt vermutlich an eine Lebenshaltung, die wir heute als gelebte Spiritualität und gelebten Glauben bezeichnen würden.
Ein Leben das geprägt ist durch Gebet – also durch die Verbindung zu Gott und ein Leben, das geprägt ist von Nächstenliebe, Verkündigung, Handeln im Sinne Jesu.

Durch das Gebt und das Lesen und Bedenken der Texte in der Bibel behalten wir als Reben die Verbindung zu Jesus dem Weinstock.
Aber immer wieder gibt es Zeiten im Leben, da ist es schwer diese persönliche Verbindung aufrecht zu halten.
Da wird unser Glaube unlebendig und gleicht einer vertrockneten Rebe.
Beruf und Familie, aber auch ehrenamtliches Engagement können so viel Zeit und Aufmerksamkeit fordern, dass kaum Zeit für sich selbst, für die Pflege der Rebe bleibt. Gerade in Krisenzeiten wird der Glaube oft erschüttert. Aber auch in Zeiten in denen es uns gut geht, wird oft die Verbindung zu Jesus abgeschnitten, weil Menschen denken, dass sie ihn nicht brauchen. Auf Dauer führt aber auch das in die innere Leere.
Solche Erfahrungen der inneren Leblosigkeit, die sich durch das Laufrad des Alltags entwickeln können, zeigen uns aber auch: „In-Christus-bleiben“ ist nicht nur ein Ergebnis unseres eigenen Tuns.
Der Glaube an Christus ist ein immer wieder neues Geschenk, das nur empfangen werden kann. Man muss es dann aber auch annehmen und öffnen.
Dann zeigt uns Jesus immer wieder, dass er der Weinstock ist und wir als Reben immer wieder an ihm wachsen können.
Einen Weinstock habe ich nicht in meinem Garten, aber zwei meiner Glanzmispeln zeigen es mir gerade in ähnlicher Weise.
Sie haben durch das kalte Frühjahr sehr gelitten. Die Blätter fielen ab, die Äste wirkten tot.
Was tun? Zurückschneiden, gar ausreißen oder abwarten und düngen?
Abwarten und düngen gefiel mir am Besten. Und durch die Sonnenstrahlen der letzten Tage sehe ich überall an den toten Ästen kleine rot-grüne Spitzen die sich Bahn brechen.
Wenn wir unseren Glauben düngen, unsere Verbindung zu Jesus durch Gebet und Hören auf das Wort Gottes, dann hat der Glaube eine Chance immer wieder zu wachsen, auch wenn er zwischendurch mal leblos wird.
Amen!

In Anlehnung an eine Idee von Stephan Goldschmidt in: Denn du bist unser Gott. Neukirchener Verlag 2018

Lied: Gott gab uns Atem

Fürbitten:

Gott unseres Lebens,
durch deinen Sohn Jesus Christus hast du dich mit uns verbunden.
Wir sind mit Jesus Christus als Weinstock verbunden.
Als seine Reben wollen wir sichtbare Frucht in diese Welt bringen,
um schon in dieser Welt dein Reich anbrechen zu lassen:

Vor dich bringen wir die Menschen, die leiden:
die Überforderten mit ihrer Last,
die Enttäuschten mit ihren Tränen,
die Kranken mit ihren Schmerzen,
die Armen mit ihrem Hunger,
die Unterdrückten mit ihrem Aufschrei,
die Verzweifelten mit ihrem Schweigen,
die Sterbenden mit ihrer Angst,
die, die nach dir fragen,
die, die deine Liebe suchen.

Wir bitten Dich:
Lass uns ihnen Halt und Stärke,
Mut und Hoffnung
und ganz konkrete Hilfe der Nächstenliebe schenken.

Vater unser
      Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
      Dein Reich komme.
      Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
      Unser tägliches Brot gib uns heute.
      Und vergib uns unsere Schuld,
             wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
      Und führe uns nicht in Versuchung;
             sondern erlöse uns von dem Bösen.
      Denn dein ist das Reich und die Kraft,
             und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                                                                       Amen

SEGEN
Der Herr, Jesus Christus, der Auferstandene, segnet dich.
Er segnet dich mit seiner Gegenwart und mit seinem Frieden.
Er segnet dich mit neuer Gewissheit und mit neuer Freude.
Er ist mit dir auf deinem Weg.
Amen!

Lied: EG 99 – Christ ist erstanden


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© 2021 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Liebe Gemeinde,

für den heutigen Sonntag hat meine Pfarrerin Annika Hilker den Lesegottesdienst geschrieben. Vielen Dank dafür.
In den Abkündigungen werde ich Sie über die nächsten Schritte zur Wiederaufnahme der Gottesdienste in unseren Kirchen informieren.
Und nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit mit dem Lesegottesdienst.

Herzlichst,
Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig

 

Hören Sie:

oder Singen Sie: EG 165 Gott ist gegenwärtig

Begrüßung
Liebe Gemeinde in Ottmarsbocholt, Davensberg, Ascheberg, Drensteinfurt, Rinkerode und auch sonst überall!

Ein weiterer Lesegottesdienst erwartet Sie und euch hier!
Schauen Sie rein, sucht euch einen schönen Gedanken, hören Sie die Lieder, singt mit – so können wir gemeinsam und doch zuhause miteinander Gottesdienst feiern!

Der heutige Sonntag Jubilate soll uns einladen zum Jubel über Gott und seine Werke.
Nur fällt uns jubeln derzeit nicht unbedingt leicht….
Der große lobenswerte Gott ist in Krisen entweder besonders nah oder besonders fern.

Dennoch lohnt es sich heute an Gott zu denken, der immer wieder neu anfängt, mit dem es immer wieder einen neuen Anfang gibt und größer ist als alles, was wir uns vorstellen können!
So wie es im Wochenspruch heißt: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden!

 

Lassen Sie uns dazu ein Lied schauen/hören/mitsingen, das uns zeigt, dass Gott immer wieder der Anfang und das Ende ist:

Hören oder Singen Sie:        Du bist da (aus: Wortlaute Nr. 65)

Text:
Refrain: Du bist da, du bist da, bist am Anfang der Zeit,
1.am Grund aller Fragen bist du.
2. Im Arm einer Mutter bist du.
3. Das Rätsel im Leben bist du.
4. Auch jenseits der Sterne bist du
:|Bist am lichten Tag, im Dunkel der Nacht hast du für mich schon gewacht 😐
1. Nähme ich Flügel der Morgenröte, bliebe am äußersten Meer.
Schliefe ich ein im Reich der Toten, würde statt Nacht Licht um mich sein.
2. Sitze ich da oder leg mich nieder, mache mich auf und ich steh.
Meine Gedanken kennst du von ferne, weißt ganz genau, wohin ich geh.
3. Stehe ich staunend am Strand und träume, zähle die Körner im Sand.
Lote ich aus die Meerestiefe, sehe hinaus ins Sternenhaus.

 

Psalm
Schon vor uns haben die Menschen ihre Erfahrungen mit Gott gemacht, haben ihn in Leid und Schmerz gespürt, in Angst und Hoffnungslosigkeit, aber auch in Freude und Jubel.
Lassen Sie uns Worte des Jubels aus Psalm 66 hören:

Jubelt Gott zu, Menschen aller Länder!
Singt von der Herrlichkeit seines Namens!
Stimmt an den Lobgesang auf seine Herrlichkeit!
Sagt zu Gott: „Wie gewaltig sind deine Taten!
Wie groß und mächtig bist du doch!
Sogar deine Feinde schmeicheln dir!“
Menschen aller Länder sollen vor dir niederfallen,
sollen dich preisen, deinen Namen preisen.
Kommt und schaut die Taten Gottes!
Gewaltige Werke tut er für die Menschenkinder.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,

wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Guter Gott,
wir kommen zu dir, so wie wir heute sind.
Besorgt, frustriert, gereizt, ängstlich, zuversichtlich…
Wir kommen zu dir, suchen deine Nähe, suchen Halt, suchen Trost, suchen Geborgenheit, suchen dich, den großen Gott, der uns so nah ist.
Aber so vieles drängt sich immer wieder zwischen uns: egal ob es die Einsamkeit ist, die Sorge um die Zukunft oder auch nur der veränderte Alltag.
So oft spielst du nicht die Rolle, die dir zusteht.
So oft kommst du nicht vor.
Nimm weg alles, was zwischen uns steht
und nimm weg von uns alles, was uns von dir abhält:
Das Schlechte, alles, was wir nicht getan haben,
das Gesagte und das Ungesagte.
Gib uns die Momente, in denen wir dich spüren können,
in denen wir dir nahe sind,
die Momente, die uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Amen

Kyriegesang      Herr ich komme zu dir

oder sprechen sie:

Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison

Gnadenspruch
Wir können sicher sein: Unser Gott ist ein gütiger Gott, wir können immer zu ihm kommen, denn:
Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte!
(Ps 103)

Lied           Dankbarkeit

Text:
Du bist der Vater, der mich sieht, der jedes Haar gezählt hat.
Du bist der Vater, der mich liebt, der mich für sich erwählt hat.
Ich will das schätzen, was du gibst, mich nicht daran gewöhnen.
In allem Guten find ich dich, im Wahren und im Schönen.

Du füllst mich mit Dankbarkeit, du machst meine Seele weit, Vater im Himmel, alles verdank ich dir.
Du füllst mich mit Dankbarkeit, schenkst mir meine Lebenszeit.
Vater im Himmel, für alles dank ich dir.

Wenn mir das Leben etwas nimmt, die Sicherheit im Wanken, dann gilt auch deine Güte bleibt, auch dann will ich dir danken.
Wenn mir das Leben etwas gibt, mich überrascht mit Freude, dann weiß ich, ich habs nicht verdient, doch ich genieß es heute.

Du füllst mich mit Dankbarkeit, du machst meine Seele weit, Vater im Himmel, alles verdank ich dir.
Du füllst mich mit Dankbarkeit, schenkst mir meine Lebenszeit.
Vater im Himmel, für alles dank ich dir.
Ich dank dir, ja ich dank dir, für alles dank ich dir….
Du füllst mich mit Dankbarkeit, du machst meine Seele weit, Vater im Himmel, alles verdank ich dir.
Du füllst mich mit Dankbarkeit, schenkst mir meine Lebenszeit.
Vater im Himmel, für alles dank ich dir.


Der Lesungstext steht im Johannesevangelium
und handelt von dem berühmten Wort Jesu:
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
Jesus spricht zu seinen Jüngern:

„Ich bin der wahre Weinstock. Mein Vater ist der Weinbauer. Er entfernt jede Reben an mir, die keine Frucht trägt. Und er reinigt jede Rebe, die Frucht trägt, damit sie noch mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein geworden durch das Wort, das ich euch verkündet habe.
Bleibt mit mir verbunden, dann bleibe auch ich mit euch verbunden.

Eine Rebe kann aus sich selbst heraus keine Frucht tragen. Dazu muss sie mit dem Weinstock verbunden bleiben. So könnt auch ihr keine Frucht tragen, wenn ihr nicht mit mir verbunden bleibt.

Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts erreichen. Wer nicht mit mir verbunden bleibt, wird weggeworfen wie eine abgeschnittene Rebe und vertrocknet.
Wenn ihr mit mir verbunden bleibt und meine Worte im Innersten bewahrt, dann gilt: Was immer ihr wollt, darum bittet – und eure Bitte wird erfüllt werden.
Die Herrlichkeit meines Vaters wird darin sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch als meine Jünger erweist.“

Halleluja.
Lobet Gott in seinem Heiligtum.
Alles, was Odem hat, lobe den Herrn!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Predigt zu Johannes 15,1-8

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Mein Vater ist der Weinbauer. Er entfernt jede Reben an mir, die keine Frucht trägt. Wer mit mir verbunden bleibt so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts erreichen.“
Wir können nicht anders als mit Jesus. Sonst bestehen wir nicht vor Gott, der sortiert uns aus.
Wie Beunruhigend!
Was ist, wenn ich nicht genug Frucht bringe?
Muss ich Angst haben vor einem sortierenden Gott? Der nach Leistung/Frucht unterscheidet?
Wie unevangelisch.
Aber auch: wie beruhigend!
Warum? Weiter im Text heißt es:
„Eine Rebe kann aus sich selbst heraus keine Frucht tragen. Dazu muss sie mit dem Weinstock verbunden bleiben.“
Das finde ich ungeheuer entlastend! Ich bin nicht bis ins Letzte verantwortlich. Aus mir heraus werde ich nie alles leisten können. Nie alles leisten müssen.
Es gibt jemanden, er mich zum Blühen bringt. Mich Frucht tragen lässt. Mir Kraft gibt.
Ich muss die Kraft nicht in mir selbst finden.
Nein mehr noch: Ich KANN sie gar nicht in mir selbst finden!
Ich brauche Jesus, um wirklich aufblühen zu können. Um zu erfüllen, wofür ich bestimmt bin.
Um Frucht zu tragen.
Das gilt für alle Bereiche in meinem Leben. Besonders aber gilt es für meine Beziehung zu Gott. Zum Weinbauer.

Wenn ich mit diesem Jesus verbunden bleibe, dann wird es gut gehen. Dann bleibt er mit mir verbunden. Eigentlich ist es aber andersrum: Er ist mit mir verbunden. Wie ein Ast mit seinen Blättern. Und wenn ich verbunden bleibe, dann trage ich Früchte. Wie das Blatt, das am Ast bleibt und dass sich dann entwickelt, etwa Blüten bildet. Oder eben abfällt. Dann wird es vergehen, zu Erde.

Diese Verbindung von Jesus zu mir, die ist schon da. Die besteht und ich kann darauf antworten: Ich kann mich von diesem Ast, von diesem Weinstock, trennen.
Aber dann werde ich nie Frucht tragen. Nie so gut sein, wie mit ihm. Dann bin ich allein.
Wie das einzelne Blatt, wie das einzelne Ästchen, an dem die Weintrauben sind, die Rebe eben.
Wenn ich mit ihm verbunden bleibe, dann habe ich auch eine Verbindung zum Weinbauer

Wie beruhigend also, dass es jemanden gibt, der mir verbunden ist und mit dem ich verbunden bin.
Ich kann und muss nicht alles alleine schaffen. Nicht alles kommt aus mir heraus.
Meine Stärke, meine Kraft, mein Lebenswillen, alles das kommt von jemand anderem.
Wie beruhigend, dass ich Teil von etwas bin und nicht allein.
Wie beruhigend, dass ich versorgt bin.

Aber wie bleib ich nun bei meinem Weinstock?
Indem ich Jesu Wort höre und bewahre.
Das heißt nicht, dass wir jetzt tägliche Bibelstudien betreiben müssen – können wir aber.
Wichtig ist, dass wir uns diesem Jesus zuwenden. Erfahren, was er gesagt hat, was er getan hat, was er uns über Gott erzählt hat.

Alles das, was er uns sagt, das sollen wir im Innersten bewahren.
Das soll heißen: es soll uns ganz tief im Herzen wichtig sein. Da, wo wir alle Menschen, die uns lieb sind aufbewahren, da, wo unsere Leidenschaften verankert sind, da wo alles das ist, was uns wichtig ist.
Da gehört Gottes Wort hin. Die Erzählungen über ihn. Jesus.
Dann sind wir bei ihm und er ist bei uns und wir können gestärkt erblühen und Frucht tragen.
Amen

Singen oder hören Sie: Ins Wasser fällt ein Stein  EG 659

Abkündigungen

Liebe Gemeinde,

bis wir wieder Gottesdienste in unseren Kirchen feiern können, wird es noch ein wenig dauern.

Am vergangenen Mittwoch habe ich die Informationen unserer Landeskirche bekommen, was alles zu beachten ist, um wieder Gottesdienste in unseren Kirchen feiern zu können.

Da gibt es eine Menge zu beachten.

Zunächst einmal müssen wir Hand- und Flächendesinfektionsmittel in größeren Mengen anschaffen. Das wird zentral über den Kirchenkreis organisiert und wird nächste oder übernächste Woche geliefert.

Sitzplätze müssen nach der vorgegebenen Abstandsregel vermessen und gekennzeichnet werden.

Wir müssen Ehrenamtliche gewinnen und schulen, die die Sicherheitsvorschriften an den jeweiligen Sonntagen umsetzen ohne die Würde unserer Gottesdienste zu stören.

Bisher haben sich noch nicht genug Ehrenamtliche gemeldet. Auch das kann die Wiederaufnahme unserer Gottesdienste verzögern.

Wir müssen Informationsschilder und Tafeln erstellen.

Das sind nur einige Vorbereitungen, die in den nächsten Wochen getan werden müssen.

Deshalb bitte ich um Verständnis, dass alles noch etwas dauert. Die evangelische Landeskirche setzt auf Sicherheit statt auf Schnelligkeit.

In der kommenden Woche folgt ein Informationsschreiben zu Gemeindeveranstaltungen. Darüber informiere ich am kommenden Sonntag.

 

Am kommenden Sonntag ist der Sonntag „Kantate – Singet“ ich versuche, mit einigen Chor- und Gemeindemitgliedern einen besonderen Gottesdienst zu gestalten. Ich hoffe, technisch klappt alles.

Und noch etwas in eigener Sache:
Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.

Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

 Fürbitten
Guter Gott,
ich komme vor dich mit all den Wünschen und Bitten, die mir auf dem Herzen liegen, für mich und für andere:
ich bitte dich  für alle, die dich in diesen besonderen Zeiten nicht als großen Gott erleben können.
ich bitte dich für alle, die dringend Hilfe benötigen, Zuwendung und Hoffnung.
ich bitte dich für alle, die Angst um ihr wirtschaftliches Überleben haben.
ich bitte dich für alle, die dich suchen und immer wieder verlieren.
ich bitte dich für unsere Gemeinde, lass uns ein Ort der Gottsuche und des Jubels sein, aber auch der Zuwendung und Hoffnung.
ich bitte dich für alles Ungesagte, das doch so wichtig ist.

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!

 

Gehen Sie in kommende Woche, in die weitere Zeit mit einem Segenswort aus dem 5. Buch Mose:
Seid mutig und stark!
Habt keine Angst, und lasst euch nicht von ihnen einschüchtern!
Der Herr, euer Gott, geht mit euch.
Er hält immer zu euch und lässt euch nicht im Stich!

Und so segne und behüte euch der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der heilige Geist.

Amen

Segenslied: The Lord bless you and keep you

The Lord bless you and keep you:
The Lord make His face to shine upon you,
To shine upon you and be gracious, and be gracious unto you

The Lord lift up the light
Of His countenance upon you,

And give you peace,

Amen

(Der Herr segne und behüte dich, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir, und sei dir gnädig. Der Herr erhebe das Licht seines Antlitzes auf dich und gebe dir Frieden. Amen)

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig und Pfarrerin A. Hilker
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt