„Gottes guter Segen ist wie ein weites Zelt“
Open-Air-Familiengottesdienst am 21.06.2020

Am kommenden Sonntag, 21. 06. 2020 feiern wir um 11.15 h einen Familiengottesdienst auf dem
Kirchplatz vor der Gnadenkirche in Ascheberg.
Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Gottes guter Segen ist wie ein weites Zelt“. Das Symbol des
Zeltes wird uns durch den Gottesdienst begleiten. Es steht als Symbol sowohl für Gottes Segen als
auch für die Urlaubszeit – zu Hause und auch unterwegs.
In diesem Jahr verbringen viele Familien, die Urlaubszeit anders als sonst und gerade in dieser
Andersartigkeit wollen wir sie unter Gottes Segen stellen.
Bitte Nase-Mund-Masken für den Weg zum Platz mitbringen.
In dem Gottesdienst wird unser neuer Gemeindemitarbeiter vorgestellt, Kevin Stuckenschnieder.
Er wird mit ½ Stelle die Arbeit in unserer Gemeinde unterstützen. Er wird im Bereich Gebäude- und
Gemeindemanagement und im Bereich Konfirmandenarbeit und Schulgottesdienste mitwirken.
Im Rahmen einer weiteren ½ Stelle wird er die Ausbildung zum Gemeindediakon machen.

Weitere Neuigkeiten aus der Gemeinde in Stichpunkten:
Das neu-gewählte Presbyterium hat seinen Dienst aufgenommen. Aufgrund der Corona-Situation
musste der Einführungsgottesdienst ausfallen.
Die Namen unserer Presbyter und Presbyterinnen:
Britta Arntzen, Heike Berling-Hank, Michael Brandt, Renate Hamann, Jörg Klage, Christine
Lehnemann, Astrid Marsmann, Francisco Puente.
Wir suchen Gemeindemitglieder für den ehrenamtlichen Küsterdienst. Durch die Corona-Situation
haben wir mehr Gottesdienste als sonst und die Open-Air-Gottesdienste und das HygieneSchutzkonzept erfordern mehr Unterstützung, um Gottesdienste durchführen zu können. Viele
Menschen freuen sich, wenn durch diese Unterstützung unsere Gottesdienste weiterhin
stattfinden können. Wer sich vorstellen kann unsere Gottesdienste zu unterstützen kann sich
gerne im Gemeindebüro oder nach dem Gottesdienst melden.
Eine Übersicht über die Gemeindegottesdienste bis Ende Juli liegt in den beiden Kirchen aus und kann
im Kalender unserer Homepage nachgelesen werden.
Taufgottesdienste finden aufgrund der begrenzten Platzzahl in eigenständigen Gottesdiensten statt.
Termine können direkt mit Pfarrerin Ludwig abgesprochen werden.
Wenn die Infektionszahlen auch nach der Ferienzeit stabil bleiben, werden ab 18. August innerhalb
des gemeindlichen Hygienekonzeptes Gemeindeveranstaltungen schrittweise wiederaufgenommen
werden können.
Die Einzelheiten erfahren die Gemeindegruppen direkt nach den Sommerferien.

Liebe Gemeinde,

für den heutigen Sonntag hat Pfarrer i.R. W. Voß den Lesegottesdienst geschrieben. Vielen Dank dafür.
Ich habe einige Liedvorschläge ergänzt, zum Singen, Hören oder Lesen.
In den Abkündigungen finden Sie einen Hinweis zum Gottesdienst am 21. Juni 2020 „Umsonst und draußen“ und einige Hinweise zu den Gottesdiensten der nächsten Wochen.
Und nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit mit dem Lesegottesdienst.

Herzliche Grüße, Pfarrerin Angelika Ludwig

Singen oder hören Sie: EG 166 Tut mir auf die schöne Pforte

 

Und nun folgt der Gottesdienst von Pfarrer Voß.

Begrüßung mit dem Spruch der Woche:
Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lk 10,16a

Im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir beten mit Worten aus Psalm 34, 2 – 11
Ich will den Herrn loben allezeit;
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Meine Seele soll sich rühmen des Herrn,
dass es die Elenden hören und sich freuen.

Preiset mit mir den Herrn
und lasst uns miteinander seinen Namen erhöhen!
Als ich den Herrn suchte, antwortete er mir
und errettete mich aus aller meiner Furcht.
Die auf ihn sehen, werden strahlen vor Freude,‘
und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden.
Als einer im Elend rief, hörte der Herr
und half ihm aus allen seinen Nöten.
Der Engel des Herrn lagert sich um die her,
die ihn fürchten, und hilft ihnen heraus.
Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.
Wohl dem, der auf ihn trauet!
Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen!
Denn die ihn fürchten, haben keinen Mangel.
Reiche müssen darben und hungern;
aber die den Herrn suchen, haben keinen Mangel an irgendeinem Gut.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang,
jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Gott, gehört haben wir von dir, dein Wort, deine Verheißungen, dein Gebot.
Gelebt aber haben wir wie taub, als hätten wir kein Ziel, wie nach Weisung anderer Stimmen.
Gespürt haben wir deine Liebe, deinen Geist, deinen Trost.
Gelebt aber, als müssten wir dich und uns selbst erst verdienen.
Erbarme dich.

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich

Gnadenzuspruch

Gott wartet mit seiner Wahrheit auf uns, lässt seine Welt vor uns aufscheinen, will seine Gerechtigkeit spürbar machen unter uns: Darum dürfen wie ihm Lieder singen. Ehre sei Gott in der Höhe.

Singen oder hören Sie: EG 317 Lobe den Herren

Lesung des Evangeliums Lukas 16, 19 – 31

19 »Es war einmal ein reicher Mann, der immer die teuerste Kleidung trug und Tag für Tag im Luxus lebte.
20 Vor seinem Haustor lag ein Armer, der hieß Lazarus. Sein Körper war ganz mit Geschwüren bedeckt.
21 Er wartete darauf, dass von den Mahlzeiten des Reichen ein paar kümmerliche Reste für ihn abfielen. Er konnte sich nicht einmal gegen die Hunde wehren, die seine Wunden beleckten.
22 Der Arme starb, und die Engel* trugen ihn an den Ort, wo das ewige Freudenmahl gefeiert wird; dort erhielt er den Ehrenplatz an der Seite Abrahams.
Auch der Reiche starb und wurde begraben.
23 In der Totenwelt* litt er große Qualen. Als er aufblickte, sah er in weiter Ferne Abraham, und Lazarus auf dem Platz neben ihm.
24 Da rief er laut: ‚Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir! Schick mir doch Lazarus! Er soll seine Fingerspitze ins Wasser tauchen und meine Zunge ein wenig kühlen, denn das Feuer hier brennt entsetzlich.‘
25 Aber Abraham sagte: ‚Mein Sohn, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten das dir zugemessene Glück erhalten hast, Lazarus aber nur Unglück. Dafür kann er sich nun hier freuen, während du Qualen leidest.
’26 Außerdem liegt zwischen uns und euch ein riesiger Graben. Selbst wenn jemand wollte, könnte er nicht zu euch kommen, genauso wie keiner von dort zu uns gelangen kann.‘
27 Da bat der reiche Mann: ‚Vater Abraham, dann schick Lazarus doch wenigstens in mein Elternhaus!
28 Ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit sie nicht auch an diesen schrecklichen Ort kommen!‘
29 Doch Abraham sagte: ‚Deine Brüder haben das Gesetz* Moses und die Weisungen der Propheten*. Sie brauchen nur darauf zu hören.‘
30 Der Reiche erwiderte: ‚Vater Abraham, das genügt nicht! Aber wenn einer von den Toten zu ihnen käme, dann würden sie ihr Leben ändern.‘
31 Abraham sagte: ‚Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, dann lassen sie sich auch nicht überzeugen, wenn jemand vom Tod aufersteht.’«

Halleluja.
Deine Zeugnisse sind gerecht in Ewigkeit unterweise mich, so lebe ich. Halleluja.

Glaubensbekenntnis EG 816

Wir glauben an Gott,
den Ursprung von allem,
was geschaffen ist,
die Quelle des Lebens,
aus der alles fließt,
das Ziel der Schöpfung,
die auf Erlösung hofft.

Wir glauben an Jesus Christus,
den Gesandten der Liebe Gottes,
von Maria geboren.
Ein Mensch, der Kinder segnete,
Frauen und Männer bewegte,
Leben heilte und Grenzen überwand.
Er wurde gekreuzigt.
In seinem Tod
hat Gott die Macht des Bösen gebrochen
und uns zur Liebe befreit.
Mitten unter uns ist er gegenwärtig
und ruft uns auf seinen Weg.

Wir glauben an Gottes Geist,
Weisheit von Gott,
die wirkt, wo sie will.
Sie gibt Kraft zur Versöhnung
und schenkt Hoffnung,
die auch der Tod nicht zerstört.
In der Gemeinschaft der Glaubenden
werden wir zu Schwestern und Brüdern,
die nach Gerechtigkeit suchen.
Wir erwarten Gottes Reich.

Singen oder hören Sie: EG  666 Selig seid ihr

Predigt
Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen

Liebe Gemeinde,
Es hatte sie wie ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen. Sie waren stolz gewesen, dabei sein zu dürfen. dieser Triumphzug – Hosianna. Nur Tage später. Plötzlich war alles anders. Nichts mehr wie vorher. Nur noch Angst. Sie versteckten sich in ihren Häusern.
So sollte es eine ganze Weile gehen. Selbstgewählte Quarantäne. Nur nach und nach Lockerung. Wieder vorsichtiger Kontakt mit den anderen.
Dann: „Plötzlich gab es ein mächtiges Rauschen … Alle wurden vom Geist* Gottes erfüllt und begannen in anderen Sprachen zu reden, jeder und jede, wie es ihnen der Geist Gottes eingab.“
Es begann ein neues Leben. In einer „neuen Normalität“.  Anders als vor dem Triumphzug. Anders aber auch als in der Isolation. Das Leben war neu zu organisieren.
Der Predigttext, der für den diesjährigen 1. Sonntag nach Trinitatis vorgeschlagen ist berichtet:

Apostelgeschichte  4, 32 – 35
32 All die vielen Menschen, die zum Glauben an Jesus gefunden hatten, waren ein Herz und eine Seele. Niemand von ihnen betrachtete etwas von seinem Besitz als persönliches Eigentum; alles, was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. 33 Mit großer Kraft und bestätigt durch Wundertaten bezeugten die Apostel* Jesus als den auferstandenen Herrn*, und für alle sichtbar lag großer Segen auf der ganzen Gemeinde.
34 Es gab unter ihnen niemand, der Not leiden musste. Denn die in der Gemeinde, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften sie, wenn es an etwas fehlte, brachten den Erlös herbei
35 und legten ihn vor den Füßen der Apostel nieder. Das wurde dann unter die Bedürftigen verteilt.

So lebten die Menschen in der Urgemeinde. Sie waren ein Herz und eine Seele. Jenes mächtige Rauschen hatte ihr Leben total verändert, ja umgekrempelt. Sie waren vom Geist Gottes erfüllt, heißt es eben in der Apostelgeschichte.

Was aber bedeutet das nun für uns?
Zuerst einmal: Unsere Situation ist anders! Wir leben in anderen Verhältnissen, kulturell, wirtschaftlich und nicht zuletzt geografisch. Außerdem: Geschichte wiederholt sich nicht.
Und jetzt hören wir immer wieder, dass wir fortan in einer „neuen Normalität leben müssten.
Mit und nach Corona.
Am Anfang des Jahres noch lebten wir größtenteils unbeschwert in den Tag hinein. Ich schmiedete meine Pläne für eine Reise nach Portugal, zusammen mit italienischen Freunden.
Und dann das, was Beatle John Lennon einmal so beschrieben hat: Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.
Was passierte hatte einen Namen: Pandemie. Verdolmetscht, wie Luther gesagt hätte: eine länder- und kontinentübergreifende Ausbreitung einer Krankheit.
Das Virus bestimmt unser Leben und die Erkenntnis, niemand kann vor dem Virus davonlaufen.
Das bestimmte unser Leben seit einem viertel Jahr. Jetzt sehnen wir uns nach „Normalität“ und wissen doch: ein „alles so wie vorher“ kann und wird es nicht geben. Zudem sind wir jetzt jede und jeder in die Verantwortung gerufen. Zukunft werden wir nur haben, wenn wir unser Leben – auch unsere Gesellschaft – einem Mobile gleich gestalten. Gut austariert, sodass wir uns alle wieder frei bewegen können. Erst noch mit Abstand und mit Mund- Nasenschutz und irgendwann auch wieder wie „ein Herz und eine Seele“.
Die Menschen der Urgemeinde zogen in ihrer „neuen Normalität“ ohne Jesus an ihrer Seite die Konsequenzen.
Niemand von ihnen betrachtete etwas von seinem Besitz als persönliches Eigentum; alles, was sie besaßen, gehörte ihnen gemeinsam. 34 Es gab unter ihnen niemand, der Not leiden musste.
Noch einmal: Unsere Situation ist anders! Wir leben in anderen Verhältnissen, kulturell, wirtschaftlich und nicht zuletzt geografisch. Außerdem: Geschichte wiederholt sich nicht.

Aber: Genau wie die Mitglieder der Urgemeinde nicht genauso weitermachen konnten, wie vorher – Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten veränderten alles -, so können wir auch nicht weitermachen, wie vor den Kontaktbeschränkungen durch Corona.
Also gilt es, daraus die Konsequenzen zu ziehen. Die Welt hätte jetzt die Chance, sich neu zu sortieren. Die Welt? – das sind wir.
Bilanzieren wir also – vorsichtig und vorläufig. Da konnten wir Entdeckungen machen. Zum Beispiel: Pflegekräfte leisten aufopferungsvolle Dienste trotz beschämend niedriger Bezahlung. Ist es richtig, sie lediglich mit einem Tausender abzuspeisen? Sollten wir uns nicht alle dafür einsetzen, dass sich da etwas auf Dauer ändert? Könnte nicht auch Kirche Einfluss nehmen? Da böte sich sicherlich durchaus einmal die Chance auf Synoden echte Zeichen zu setzen.
Staunend nahmen wir eine eigentlich banale Tatsache zur Kenntnis. Das letzte viertel Jahr tat der Umwelt gut. Blauer Himmel in typischen Smog-Gegenden, klares Wasser in Venedig, usw. und so fort. Brauchen wir eigentlich Billigflieger, Inlandflüge, Kreuzfahrtschiffe (die mit dem billigsten und „dreckigsten aller Kraftstoffe“, Schweröl, betankt werden). Schließlich haben wir nicht nur die Krise  Pandemie, sondern auch weiterhin ein gewaltiges Klima- Problem.
Offenbart wurden auch einmal mehr gesellschaftliche Schieflagen.
Nicht nur die moderne Sklavenhaltung der Billigarbeitskräfte in diversen Mega-Schlachthöfen. Zustände, seit langem bekannt – vielleicht ändert sich ja da mal was.
Die abgehängten Kinder, die beim „homeschooling“ gar nicht erreicht wurden und denen droht, dass sie durch das Allheilmittel Digitalisierung total aufs Abstellgleis geschoben werden.
Die Berufsgruppen, die nicht systemrelevant sind (Künstler, Gastronomen u.v.a.m.) und die auch nicht Lufthansa mit Familiennamen heißen.
34 Es gab unter ihnen niemand, der Not leiden musste. Denn die in der Gemeinde, die Grundstücke oder Häuser besaßen, verkauften sie, wenn es an etwas fehlte, brachten den Erlös herbei
35 und legten ihn vor den Füßen der Apostel nieder. Das wurde dann unter die Bedürftigen verteilt.
Solidarität vor 2000 Jahren. Geschichte mag sich nicht wiederholen. Aber probieren könnte man  doch zumindest, solidarische Gedanken zu entwickeln.
Zu guter Letzt: Nicht schlecht wäre es auch, wenn die Ahnungslosen ab und zu mal den Mund halten würden. Gerade die die keine Ahnung haben, wie z.B. Wissenschaft funktioniert. Wir dürfen uns glücklich schätzen, in einem Land zu leben, das so hervorragende Wissenschaftler, Virologen und Immunologen sein eigen nenne darf.
Übrigens – wie Harald Lesch am Ende seiner Kosmos-Sendungen zu sagen pflegt.
Da gibt´s jetzt noch was von Martin Luther:
Seuchen sind eine Urerfahrung in der Menschheitsgeschichte. Gerade in unseren Breiten haben sich die Menschen in den letzten Jahrhunderten immer wieder damit auseinandersetzen müssen, was da passiert und wie man mit der Situation umgehen soll.
So gibt es auch ein Schreiben von Martin Luther von 1527 an den Breslauer Pfarrer Johannes Heß, als in Wittenberg die Pest wütete. Darin zeigt er, wie der Glaube die Freiheit zum Handeln, die Liebe aber die Freiheit zum Leiden gibt. Luther geht einen Weg, der Feigheit genauso wie Fatalismus vermeidet. Die Schrift hat den Titel „Bedenken, ob man vor dem Sterben fliehen möge“. Darin meint Luther:
„Wohlan, der Feind hat uns durch Gottes Zulassen Gift und tödliche Ansteckung hereingeschickt. So will ich zu Gott bitten, daß er uns gnädig sei und es abwehre. Danach will ich auch räuchern, die Luft reinigen helfen, Arznei geben und nehmen, Orte und Personen meiden, wenn man mich nicht braucht, damit ich mich selbst nicht vernachlässige und dazu durch mich vielleicht viele andere vergiftet und angesteckt werden und ihnen so durch meine Nachlässigkeit eine Ursache des Todes entsteht. Will mich allerdings mein Gott haben, so wird er mich wohl finden; so habe ich doch getan, was er mir zu tun gegeben hat, und bin weder an meinem eigenen noch an anderer Leute Tod schuldig. Wenn aber mein Nächster mich braucht, will ich weder Orte noch Personen meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen, wie oben gesagt ist. Sieh, das ist ein rechter, gottfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn oder frech ist und auch Gott nicht versucht.“
So schließe ich im Vertrauen auf die Wahrheit des Monatsspruches Juni 2020
aus 1.Könige 8,39: Du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.

Amen!

 

Singen oder hören Sie:  EG 648    Wir haben Gottes Spuren festgestellt

 

Abkündigungen
Gottesdienst am 21.Juni 2020 „Umsonst und draußen“.

Am 21. Juni 2020 feiern wir einen gemeinsamen Open-Air-Gottesdient auf dem Platz vor der Gnadenkirche in Ascheberg.

Gestaltet wird der Gottesdienst von den Kirche mit Kindern Teams Drensteinfurt und Ascheberg, vom Posaunenchor unserer Kirchengemeinde und vielen helfenden Händen.

In Open Air Gottesdiensten können wir – unter Einhaltung der Abstandsregel – ohne Masken sitzen und mit Masken singen.

Wenn das Wetter gar nicht mitspielt und es richtig regnet, feiern wir diesen Gottesdienst um 10.00 h in der Martinskirche und um 11.15 Uhr in der Gnadenkirche.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wenn Sie sicher einen Platz haben wollen, dann melden Sie sich bitte am Freitag, in einem der Gemeindebüros an.

Bitte bringen Sie eine Nase-Mund-Maske mit.

Datum Gnadenkirche Ascheberg
11.15 Uhr
Martinskirche Drensteinfurt
10.00 Uhr
21.06. Open-Air Familiengottesdienst
Pfarrerin Ludwig
Kindergottesdienstteam
Posaunenchor
u.a.
Kein Gottesdienst
28.06. Kein Gottesdienst Gottesdienst
Pfarrer Irle
05.07. Gottesdienst
N.N.
Kein Gottesdienst
12.07. Kein Gottesdienst Gottesdienst
Pfarrer Böhme
19.07. Gottesdienst
LP Riemann
26.07. Gottesdienst
N.N.

 

Fürbitten

Heiliger Geist,
wir bitten dich,
komm zu uns in der weltweiten Corona-Pandemie!
Sei unser Tröster:
Behüte die Herzen der Menschen vor Verzweiflung und Hass,
hilf uns gemeinsam zu trauern und gemeinsam zu handeln.
Sei unser Beistand:
Fördere kluges und besonnenes Handeln,
hilf uns einander zu stützen mit Vernunft und Aufklärung.
Sei unser Verteidiger:
Stelle die Kraft der Wahrheit gegen Lügen und Verschwörungen.
Hilf uns, Zeit und Ressourcen zu nutzen für sinnvolle Maßnahmen in allen Regionen.
Sei unser Vermittler:
Weite unseren Blick und unser mitfühlendes Herz für die Not der Armen in dieser Pandemie.
Hilf uns mit anderen zu teilen und Solidarität zu leben.
Sei unser Fürsprecher:
Bewahre uns vor Bosheit und Aggressionen,
wenn unser Gewissen uns verklagt.
Hilf uns, unser Verhalten kritisch zu prüfen und nur das Gute zu behalten,
das Falsche aber auch zu lassen.
Wir brauchen Dich, Heiliger Geist, nicht nur in der Corona-Pandemie,
belebe uns und unsere Schwestern und Brüder in allen Ländern dieser Erde!

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Segen
Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Halte deine schützenden Hände über uns
Und gib uns deinen Frieden.
Amen!

Singen oder hören Sie: EG 666 Selig seid ihr

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer i.R. W. Voß
©2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus
und die Liebe Gottes
und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes
sei mit euch allen. (2. Korinther 13,13)

Mit diesem Gruß aus dem 2. Korintherbrief, der zugleich der Spruch für den heutigen Sonntag und die kommende Woche ist, begrüße ich Sie zu diesem Gottesdienst.

Wir feiern heute das Trinitatisfest.
Es ist das jüngste und wohl unbekannteste Fest des Kirchenjahres.
Eingeführt wurde es im Jahr 1334.
Dies ist das einzige Kirchenfest, das nicht auf einer biblischen Geschichte basiert.
Man könnte sagen, es ist ein „Ideenfest“.
Wir könnten es auch nennen: das Geheimnis der Drei.
Gott Vater – Sohn – und Heiliger Geist.

So steht am Trinitatisfest das Geheimnis Gottes im Zentrum.
Das spiegelt sich auch in Evangelium und Predigttext.
Gott ist Grund und Ursprung der Schöpfung, durch Jesus Christus ist er den Menschen gleich geworden und ihnen nahe gekommen und schließlich ist er durch seinen Heiligen Geist zu allen Zeiten gegenwärtig im Leben der Menschen.

In der Bibel wird aber nur erzählt, dass Gott sich den Menschen auf unterschiedliche Art und Weise zeigt, und dass zwischen Gott und Jesus eine besondere Nähe besteht.

Dieser Gedanke leitet uns durch Gebete und biblische Texte des heutigen Sonntages.

So wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind.
So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen (EG 166) oder hören Sie: Tut mir auf die schöne Pforte

 

Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung.
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Wir beten mit Worten aus Psalm 113,1-9:

1 Halleluja! Lobet, ihr Knechte des HERRN, lobet den Namen des HERRN!

2 Gelobt sei der Name des HERRN von nun an bis in Ewigkeit!

3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des HERRN!

4 Der HERR ist hoch über alle Völker; seine Herrlichkeit reicht, so weit der Himmel ist.

5 Wer ist wie der HERR, unser Gott, der oben thront in der Höhe,

6 der niederschaut in die Tiefe, auf Himmel und Erde;

7 der den Geringen aufrichtet aus dem Staube und erhöht den Armen aus dem Schmutz,

8 dass er ihn setze neben die Fürsten, neben die Fürsten seines Volkes;

9 der die Unfruchtbare im Hause wohnen lässt, dass sie eine fröhliche Kindermutter wird. Halleluja!

Alle: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Manchmal bin ich ängstlich und verzagt.
Wenn ich an die Wege denke, die vor mir liegen:
Keine Kraft in mir,
wie soll ich einen Fuß vor den anderen setzen
in diesen verwirrenden Zeiten.
Ich frage nach dem „Warum?“
Ich sehne mich verzweifelt nach Sinn.
Sinn, der mir Kraft gibt,
Sinn, der mich hoffen lässt,
Sinn, der mir den Weg weist.
Öffne mein Herz für dein Wort.

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich

Oder hören Sie: Kyrie Posaunenchor

 

Gnadenzusage
Gott spricht: Ich will euch eine Zukunft schenken, wie ihr sie erhofft.
Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch finden lassen.«


Gebet
Guter Gott,
du hast uns geschaffen,
du begegnest uns in Jesus Christus,
du rufst uns durch den Heiligen Geist.
Wir loben und preisen dich,
jetzt und in Ewigkeit.
Amen!

Hören oder Singen (EG 139) Sie: Gelobet sei der Herr

 

Einleitung zum Evangelium

Nikodemus und Jesus.
Zwei Personen.
In der Nacht. Geheimnisvoll. Eher leise.
Es geht um Jesus, es geht um Gott, es geht um den geist.
Was durchs Ohr in Innere dringt, ist wichtig. Das genügt. Für den Augenblick.
Und darüber hinaus: Nur wenn Gottes Geist uns verwandelt, öffnet sich sein Reic für uns. Das möchte Johannes erklären, wenn er von dem Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus erzählt.


Lesung:
Johannes 3,1-8 (9-13)
(Neue Genfer Übersetzung)

1 Einer der führenden Männer des jüdischen Volkes, ein Pharisäer namens Nikodemus, 2 suchte Jesus einmal bei Nacht auf. »Rabbi«, sagte er zu ihm, »wir wissen, dass du ein Lehrer bist, den Gott gesandt hat. Denn niemand kann solche Wunder tun wie du, wenn Gott nicht mit ihm ist.«

3 Jesus entgegnete: »Ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.« – 4 »Wie kann ein Mensch, wenn er alt geworden ist, noch einmal geboren werden?«, wandte Nikodemus ein. »Er kann doch nicht in den Leib seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal auf die Welt kommen!«

5 Jesus erwiderte: »Ich sage dir eins: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht ins Reich Gottes hineinkommen. 6 Natürliches Leben bringt natürliches Leben hervor; geistliches Leben wird aus dem Geist geboren. 7 Darum sei nicht erstaunt, wenn ich dir sage: Ihr müsst von neuem geboren werden. 8 Der Wind weht, wo er will. Du hörst zwar sein Rauschen, aber woher er kommt und wohin er geht, weißt du nicht. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.«
Amen!

Halleluja.
Lobet den HERRN für seine Taten,
lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit.
Halleluja.


Glaubensbekenntnis

Wenn Sie mögen, sprechen Sie hier das Apostolische Glaubensbekenntnis oder ein anderes Glaubensbekenntnis.

 

Hören oder Singen (EG 140) Sie: Gelobet sei der Herr

oder

Hören Sie: Nikodemus von Johannes Nitsch

 

 Predigt: zu 4. Mose 6,22-27

Liebe Gemeinde,
ich möchte Sie heute mitnehmen in die Wüste. Nicht irgendeine Wüste, sondern die Wüste Sinai zur Zeit des Mose:

Man hört Stimmengewirr hinter verschiedenen Zeltwänden. Es duftet nach offenem Feuer und frisch gebackenem Brot.
Idyllisch könnte man meinen, aber eigentlich ist es eisig kalt.
Nach einiger Zeit legt sich die Ruhe der Nacht über das Zeltlager.
Es ist Nacht in der Wüste, ein schneidender Wind pfeift durch das Lager. Der klare Sternenhimmel über den Zelten. Es ist kalt und unwirtlich.

Nach wenigen Stunden kommen die ersten wieder aus ihren Zelten. Schon bevor die Sonne wieder aufgeht, regt sich Leben im Lager. Sachen werden auf Dromedare gepackt, die Schafe werden zusammengetrieben, die Kinder laufen aufgeregt hin und her – begrüßen sich, quietschen, schreien – ein neuer Tag beginnt. Ein neuer Wüstentag. Es geht turbulent zu – viele schreien durcheinander, die Tiere sind unruhig.

Und doch geht es sehr geordnet zu.
Mose und Aaron haben nämlich im Auftrag Gottes genau festgelegt welcher Stamm mit seinen Sippen wo lagert und in welcher Reihenfolge sie aufbrechen.
Die Bibel schreibt von 12 Stämmen und ungefähr 600.000 Menschen.
Unvorstellbar, dass so viele Menschen gleichzeitig auf Wanderschaft sind.
Es wurde auch genau geregelt, wer sich um das Einpacken und Tragen des Gottesdienstzeltes kümmert. Wer sich um die Ausstattung des Zeltes kümmert und vieles mehr.
Was muss das für eine Aufbruchsstimmung gewesen sein. Unvorstellbar.

Später ist alles still, Menschen und Tiere schleppen sich weiter durch die Hitze des Tages. Die brennende Sonne ist unbarmherzig – kein pulsierendes Stimmengewirr ist mehr zu hören, niemand hat mehr Kraft zu reden. Jeder ist damit beschäftigt, sich weiterzuschleppen – weiter durch die Wüste, durch die sengende Hitze des Wüstensands. Keiner spricht mehr…
Die Wüste ist ein unwirtlicher Platz! Der Platz, den die Israeliten 40 Jahre durchwanderten – im Ungewissen – wo geht es morgen hin? Wovon leben wir?
Gott verspricht, sie zu versorgen, das wohl, aber immer so ganz darauf vertrauen? In der Kälte der Nacht und der Hitze des Tages?

Hat das Sinn? Verzweiflung macht sich immer wieder breit – wird Gott uns recht führen? Haben wir eine Zukunft oder vergehen wir alle – ist das hier das Ende?

Das mächtige Handeln Gottes beim Auszug aus Ägypten liegt schon einige Zeit zurück – die meisten haben es noch erlebt, aber jetzt…. Tag für Tag diese Strapazen! Tag für Tag dieser Irrsinn! Dieser Irrweg, diese Wüste!
Mitten hinein in diese Situation spricht Gott die Worte unseres Predigttextes. Mitten hinein in die Wüste.

22 Und der HERR redete mit Mose und sprach: 23 Sage Aaron und seinen Söhnen und sprich: So sollt ihr sagen zu den Israeliten, wenn ihr sie segnet: 24 Der HERR segne dich und behüte dich; 25 der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; 26 der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 27 Denn ihr sollt meinen Namen auf die Israeliten legen, dass ich sie segne. Amen!

Mitten in der Wüste – solche Worte.
Große, poetische Worte.
Worte, die uns heute noch bekannt sind. Der sogenannte „aaronitische Segen“. In vielen Gottesdiensten steht er am Ende. Diese so alte Segensformel.
Im Hebräischen steigert sich dieser Segenstext – inhaltlich und optisch.

Die erste Zeile kommt mit 3 Worten aus,
die 2.Zeile hat 5 Worte, die 3. Zeile 7.

וְיִשְׁמְרֶךָ  יְהוָה יְבָרֶכְךָ

וִיחֻנֶּךָּ אֵלֶיךָ  פָּנָיו  יְהוָה  יָאֵר

שָׁלוֹם  לְךָ וְיָשֵׂם אֵלֶיךָ פָּנָיו יְהוָה יִשָּׂא

Sieben, die Zahl der Vollkommenheit im alten Israel – sie steht am Ende.
Und mit Ihr das Wort Schalom! Wir übersetzen es mit Frieden.
Und wenn wir genau hinhören, dann hören wir schon, was in diesem Wort mitschwingt.

„Der Herr gebe dir seinen Frieden.“

Gott schenkt uns nicht irgendeinen irdischen, weltlichen Frieden, sondern seinen Frieden. Seinen Schalom.
Der hebräische Begriff  Schalom [שלום] bedeutet zunächst Unversehrtheit und Heil.
Doch mit dem Begriff ist nicht Befreiung von jedem Unheil und Unglück gemeint, von Krieg und Konflikten, vielmehr meint er Gesundheit, Freude, Wohlfahrt, Sicherheit, Frieden und Ruhe. Schalom ist eine der verbreitetsten Grußformeln in Israel.
„Der Friede, der allein versöhnt und stärkt, der uns beruhigt und unser Gesichtsbild aufhellt, uns von Unrast und von der Knechtung durch unbefriedigte Gelüste frei macht, uns das Bewusstsein des Erreichten gibt, das Bewusstsein der Dauer, inmitten unserer eigenen Vergänglichkeit und der aller Äußerlichkeiten.“ (Quelle: unbekannt)
Mit dem Wort Schalom wünschen sich die Menschen, was für sie wertvoll ist.
Schalom ist mehr als Friede, es ist >Zu-Frieden-heit<. Und es meint vor allem nicht den Zustand, sondern den Weg dahin, den wir immer wieder aktiv gehen müssen. Denn der Schalom kommt nicht von alleine.

Und jetzt nochmal:
„Der HERR segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir seinen Frieden.“

Diese Worte mitten in die Wüste gesprochen.
Da kann man schon mal fragen:
Wo ist denn der Segen? Wo ist Gottes Schalom?
Solche großen Worte in so einer verzweifelten Situation, wie der Wüstenwanderung der Israeliten?
Gottes Segen. Gottes Friede.
In der Kälte der Nacht und der Hitze des Tages?
Wo ist er denn dieser Segen? Das haben die Israeliten vielleicht damals immer mal gerufen – ja und sie haben aufbegehrt. Viele Geschichten des Murrens des Volkes erzählen davon.

Wo ist denn dieser Segen? Wo ist er für uns?

Wenn jemanden Schmerzen fast zerreißen und die Ärzte mit den Schultern zucken, weil sie einfach nicht weiter wissen. Wenn ein junger Mensch stirbt – viel zu früh.
Wenn ein Virus die ganze Welt aus den Angeln hebt?

Wo ist Gottes Segen? Und was ist da Gottes Segen?

Wüstenzeiten – schmerzhafte Wanderungen durch unwirtliches Gebiet, manchmal allein, manchmal mit treuen Weggefährten – wo bleibt der Segen?
Wir wandern heute meist nicht mehr durch die Wüste wie die Israeliten damals, aber das heißt nicht, dass es keine Wüstenerfahrungen mehr gibt.
Wahrscheinlich haben viele von uns sie schon durchschritten, wo man so fern scheint von allem Segen.

Viele mussten sich auf den Weg durch eine schwere Zeit machen: aus Ostpreußen und Schlesien, aus Syrien oder dem Iran, manchmal auch nur ein kleiner Weg aus der vertrauten Heimatstadt in eine ganz unbekannte Gegend, zu unbekannten Menschen durch den Beruf oder die Familie.

Zeiten der Wüstenwanderung aber auch da, wo man gerade lebt, durch Krankheit, Leid, Krisen, Arbeitslosigkeit. Wo es die Seele zerreißt und man nicht mehr aufblicken kann zum Himmel.

Und dann diese Worte:
Der Herr segne dich und behüte dich. Er lasse sein Angesicht leuchten über Dir und sei dir gnädig. Er erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Was für Worte in der Wüste. Dem Ort, der sich so gottverlassen anfühlt.

Und manchmal fühlt er sich so gottverlassen an, weil ich selbst Gott verlasse.
Weil ich mich auf mich selbst verlasse. Ich schaff das schon. Ich krieg das hin. Ich will es jedem recht machen, alle verstehen, alles hinbekommen.
Aber ich kann nicht jeden verstehen. Ich bin nicht immer perfekt. Ich bin nicht die, die immer alle mögen. Ich mache Fehler, enttäusche auch mal Menschen, bin vielleicht unbequem: ich bin Mensch.

Und auch dann spricht Gott da hinein mit seinem Segen.
Gerade da! Gerade in den Wüstenzeiten des Lebens.
Das ist eines der großen Geheimnisse Gottes. Ein Gott der so fern und zugleich so nahe ist.

Im Segen empfange ich, was ich nicht erarbeitet habe. Ich empfange aus Gottes Güte. Da wird das Unglück und das Leid, der Schmerz, die Krankheit und die Trauer nicht viel kleiner.
Da kommt Friede in mein Herz, weil Gott mich ansieht und ich anfange, mich aus Gottes Augen zu sehen. Da glätten sich die Wogen und sei es nur für einen Moment – das ist Segen.

Segen wird oft damit verwechselt, dass es einem unendlich gut gehen muss, damit man sich gesegnet fühlt.
Davon steht in unseren Worten aus dem 4. Buch Mose überhaupt nichts.

Nicht Reichtum, nicht Unheilsfreiheit, nicht Schmerzbetäubung, sondern Friede in allem Glück und Unglück, in der noch so zerrütteten Familiensituation, in den unerfüllten Wünschen meines Lebens. Mich genau da hinein zu stellen in den Segensstrom Gottes und erleben, wie sein Friede mein Herz erobert. Und sei es nur für eine Sekunde.

Frieden, den Gott schenkt, Gnade für mich und Schutz über meinem Leben. Das kann auch in unheilvollen Momenten wirken, weil es in mir geschieht – weil nicht die äußeren Umstände dann aufzeigen, ob der Segen nun wirkt oder nicht, sondern weil ich es in mir erleben darf – oft unscheinbar, manchmal gewaltig.
Manchmal gehört es zu den schwersten Dingen im Leben, diesem Segen Gottes zu vertrauen.
Doch wenn das gelingt, dann macht sein Frieden mein Herz ruhig.
Die Wüste muss dennoch durchwandert werden – egal wie die bei ihnen persönlich aussieht.
Das nimmt uns Gottes Segen nicht ab. Aber er gibt uns seine Kraft und seinen Frieden für diesen schweren Weg.

So wünsche ich Ihnen Gottes Segen und seinen Schalom!
In der Wüste und auf den Höhen des Lebens.
Amen!

Schauen Sie:

oder

Hören Sie: Segen für deinen neuen Weg (von Sefora Nelson)


Abkündigungen
Wir haben in den vergangenen Wochen unser Gottesdienstschutzkonzept für die Gottesdienste erprobt. Alles hat gut geklappt.
Deshalb können Sie nun auch ohne Anmeldung sonntags zum Gottesdienst kommen.
Wenn Sie sicher sein möchten, dass Sie einen Platz bekommen, dann melden Sie sich weiterhin freitags im jeweiligen Gemeindebüro an.
Meistens sind aber auch noch spontan Plätze frei.
Es gilt weiterhin unser Schutzkonzept mit Abstandsregel, Nase-Mund-Masken-Pflicht und begrenzter Platzzahl.

Die Gottesdienste für Juni und Juli 2020 im Überblick:

 

Datum Gnadenkirche Ascheberg
11.15 Uhr
Martinskirche Drensteinfurt
10.00 Uhr
07.06. Gottesdienst
Pfarrerin Ludwig
Gottesdienst
Pfarrerin Ludwig
14.06. Gottesdienst
LP Riemann
Gottesdienst
Pfarrer i.R. Voß
21.06. Open-Air Familiengottesdienst
Pfarrerin Ludwig und das Kindergottesdienstteam
28.06. Gottesdienst
Pfarrer Irle
05.07. Gottesdienst
N.N.
12.07. Gottesdienst
Pfarrer Böhme
19.07. Gottesdienst
LP Riemann
26.07. Gottesdienst
N.N.

Am Gottesdienstplan erkennt man es schon:
Im Juli werde ich Urlaub machen. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben, wenn die Gottesdienstvertretung abschließend geklärt ist.

Taufen finden in zusätzlichen Gottesdiensten in Absprache mit Pfarrerin Ludwig statt.

Wenn die Corona-Schutzverordnung so bleibt wie sie jetzt ist – oder lockerer wird, dürfen wir nach den Sommerferien mit ausgewählten Gemeindeveranstaltungen wieder beginnen.
Das betrifft Veranstaltungen im Bereich: Seelsorge, Beratung und Bildung. Alles Weitere ist derzeit weiterhin untersagt.

Ein Schutzkonzept für die oben genannten Veranstaltungen muss nach Vorgabe der Landeskirche noch vom Presbyterium erstellt werden.

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

Fürbittengebet

Gott,
lehre uns, wie Gemeinschaft gelingt
und sei mit deinem Segen in dieser Welt,
die zerrissen ist,
zerstritten,
geschändet,
gequält von Hass und Gewalt.

Gott,
lehre uns, wie wir einander verstehen
und sei mit deinem Segen bei denen,
die gegen Hass und Gewalt demonstrieren.

Gott,
lehre uns, Versöhnung zu suchen
und sei mit deinem Segen bei denen,
die sich der Gewalt verweigern und
Brücken bauen.

Gott,
lehre uns, barmherzig zu sein
und sei mit deinem Segen bei den Kranken
und Sterbenden
und bei denen, die sie pflegen und beschützen.

Gott,
lehre uns, füreinander dazu zu sein
und sei mit deinem Segen bei denen,
die mit ihrem Wissen und Können dem Leben dienen.

Gott,
lehre uns zu glauben
und sei mit deinem Segen
in deiner weltweiten Kirche,
in unserer Gemeinde,
bei unseren Freunden und Familien.

Gott,
du bist die Quelle, du bist das Leben,
bei dir ist Frieden.
Dir vertrauen wir uns an – heute und alle Tage.
Amen.

Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

­

Segen
Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
der Herr (er) hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden
Amen.

Hören oder Singen (EG 608) Sie: Erleuchte und bewege uns

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Es gilt weiterhin unser Corona-Schutzkonzept mit Abstandsregel, Nase-Mund-Masken-Pflicht und begrenzter Platzzahl. Wenn Sie sicher sein möchten, dass Sie einen Platz bekommen, dann melden Sie sich weiterhin freitags im jeweiligen Gemeindebüro an.

Sonntag, 07.6.2020 (Trinitatis)
10:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche Drensteinfurt
11:15 Uhr Gottesdienst in der Gnadenkirche Ascheberg

Sonntag, 14.06.2020 (1. Sonntag nach Trinitatis)
10:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche
11:15 Uhr Gottesdienst in der Gnadenkirche

Sonntag, 21.06.2020 (2. Sonntag nach Trinitatis)
11:15 Uhr Open-Air Familiengottesdienst an der Gnadenkirche, mit dem Kindergottesdienstteam

Sonntag, 28.06.2020 (3. Sonntag nach Trinitatis)
10:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche

Sonntag, 05.07.2020 (4. Sonntag nach Trinitatis)
11:15 Uhr Gottesdienst in der Gnadenkirche

Sonntag, 12.07.2020 (5. Sonntag nach Trinitatis)
10:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche

Sonntag, 19.07.2020 (6. Sonntag nach Trinitatis)
11:15 Uhr Gottesdienst in der Gnadenkirche

Sonntag, 26.07.2020 (7. Sonntag nach Trinitatis)
10:00 Uhr Gottesdienst in der Martinskirche

Begrüßung

Ich begrüße Sie und Euch ganz herzlich zum Gottesdienst für zu Hause.

Vielleicht habt Ihr / haben Sie schon Ostern zu Hause den Lesegottesdienst aus unserer Kirchengemeinde gefeiert.
Dann wisst Ihr / wissen Sie schon, wie das geht.

In der Kirche würden wir für das Pfingstfest ein rotes Tuch auf oder vor den Altar hängen.
Vielleicht habt Ihr eine rote Tischdecke für den Tisch.
Stellt gerne eine Kerze auf den Tisch. Dazu einige Blumen. Vielleicht noch ein Kreuz oder eine Bibel.

Rot ist die Farbe des Feuers, der Liebe, der Kraft Gottes und des Heiligen Geistes.
Es steht aber auch für die Gemeinschaft der Christen, die Gemeinschaft in unseren Kirchengemeinden, die durch den Heiligen Geist verbunden sind.
Deshalb wird das rote Tuch, wir nennen es Parament, an Festen aufgehängt, in denen die feiernde Gemeinde im Zentrum steht, wie zum Beispiel an Pfingsten, zur Konfirmation, oder am Reformationsfest.

Wer ist aber nun der Heilige Geist? Und was hat es damit auf sich?
Warum ist Pfingsten ein wichtiges Fest für die christliche Gemeinde?
Und was bedeutet das Wort eigentlich?
Darum geht es heute im Gottesdienst.

Viele Christen feiern heute zu Hause Gottesdienst.
Wir wissen uns trotzdem miteinander verbunden.
Besonders mit den Menschen in unserer Kirchengemeinde.
Wir lesen die gleichen Geschichten.
Wir sprechen die gleichen Gebete.

So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
 

Wir singen oder hören:
Kindergesangbuch Nr. 189 / Evangelisches Gesangbuch Nr. 645: Lasst und miteinander

 Eingangspsalm

Psalmen sind Gebete aus der Bibel, die schon vor über 2000 Jahren gesungen wurden.
Heute wollen wir mit einem Psalm aus der Bibel beten.
Damit wir den Psalm, den wir jetzt beten, auch heute noch verstehen, hat ein Mensch diesen Psalm in moderne Worte übertragen.


Wir beten mit Worten nach Psalm 27 (EG 778):

Gott ist uns Licht und Heil,
vor wem sollten wir uns fürchten?
Gott gibt uns Kraft und Mut,
wovor sollten wir Angst haben?
Wenn etwas auf uns zukommt,
drohend und gefährlich,
dann verlieren wir nicht den Mut.
Wenn wir meinen, wir schaffen es nicht,
dann denken wir daran,
dass Gott uns hilft.
Gott, sei du immer bei uns,
dann sind wir nicht allein.
Lass uns den Weg deiner Güte gehen,
denn wo Güte ist, da verschwindet die Angst,
und das Leben kehrt wieder, das wir suchen.
Amen!
 

Wir singen oder hören:
Kindergesangbuch Nr. 146: Gottes Liebe ist so wunderbar groß

oder

Wir singen oder hören: Psalmen sind Lieder

Gebet

Gott,
wir feiern heute das Pfingstfest.
Schenke du auch uns heute deinen Heiligen Geist.
Öffne unsere Augen und Ohren,
um auf dein Wort zu hören.
Erleuchte unser Herz und unseren Geist,
um für die Menschen, die uns brauchen da zu sein.
Amen.


Eine Predigt zum Lesen oder Vorlesen – Teil I

Wir feiern heute Pfingsten!
Pfingsten ist ein ungewöhnliches Wort. Wir benutzen es eigentlich nie, wenn wir sprechen.
Was bedeutet Pfingsten?
Der Name „Pfingsten“ ist aus einem griechischen Wort entstanden.
Das griechische Wort heißt: „pentekosté“.  Man kann das Wort mit „am fünfzigsten Tag“ übersetzen. Am 50. Tag nach Ostern feiern wir Pfingsten.
Deshalb sagt uns schon der Name des heutigen Festes, dass es irgendwie mit Ostern zu tun hat.

Erinnern wir uns kurz.
Vor 50 Tagen haben wir Ostern gefeiert.
Wir haben gefeiert, dass Jesus nach seinem Tod auferstanden ist.
Das Grab war plötzlich leer. Jesus war nicht mehr da und Maria und Salome und viele andere Frauen und Männer haben begriffen, dass Jesus immer noch bei uns ist, auch wenn wir ihn nicht mehr sehen können. Er ist auferstanden.

Und was ist nun in den 50 Tagen zwischen Ostern und Pfingsten vor ungefähr 2000 Jahren geschehen?

Ich will es Euch erzählen:
Nach dem Tod Jesu und auch noch nach seiner Auferstehung waren die Jünger zunächst traurig und hoffnungslos.
Sie wussten zwar, dass Jesus sie nicht allein gelassen hatte, aber sie konnten ihn nicht mehr sehen. Er war nicht mehr jeden Tag bei Ihnen.
Sie zogen sich ängstlich zurück.
Sie saßen hinter verschlossenen Türen.
Sie hatten Angst verfolgt zu werden.
Sie hatten keinen Mut mehr.
Keinen Mut den Menschen selbstbewusst gegenüberzutreten und von Gott und ihren Erlebnissen mit Jesus zu erzählen.
Wer sollte ihnen so beistehen wie Jesus?
Wer sollte ihnen sagen, wo es langgeht; jetzt wo Jesus nicht mehr bei ihnen ist.

Sie trauerten um Jesus. Ihr Freund war nicht mehr mitten unter ihnen.
Sie redeten miteinander und erinnerten einander an die Zeit, als er noch bei ihnen war.
Sie erinnerten sich an all das, was sie mit ihm erlebt hatten, was er sie gelehrt hatte.
Aber sie hatten auch Angst. Würden sie den Mut haben, von Gott und von Jesus öffentlich zu erzählen? Die Römer, die damals in Israel die Herrschaft hatten, mochten ihren Glauben nicht. Würden sie verfolgt und verurteilt werden wie Jesus?

Deshalb zogen sie sich zurück.
Sie trafen sich in ihren privaten Häusern. Sie aßen zusammen, tauschten ihre Erinnerungen und Gedanken aus, die sie beschäftigten. Sie feierten Gottesdienste zusammen und erinnerten sich an das letzte gemeinsame Abendessen mit Jesus, wenn auch sie zusammen Abendessen hatten.

Dieser Rückzug, dieses Innehalten, das Besinnen auf das, was ihnen wichtig war, das Erinnern an die gemeinsame Zeit mit Jesus, all das war wichtig, um neue Kräfte zu sammeln.
All das war notwendig für einen neuen Anfang.

Sie brauchten viel Zeit, um wieder Mut zu fassen, um wieder unter Menschen zu gehen.

Und dann kam Pfingsten.
An diesem Fest geschah etwas ganz Besonderes.

Zunächst einmal singen oder hören wir aber noch ein Lied:

Wir singen oder hören:
Evangelisches Gesangbuch 571: Unser Leben sei ein Fest

Und jetzt folgt die Geschichte, die am Pfingstfest vor fast 2000 Jahren geschehen ist:


Die Pfingstgeschichte für Kinder
(Quelle: https://www.ekhn.de/glaube/kirchenjahr/pfingsten/pfingsten-fuer-kinder.html)

An diesem Tag war viel los in Jerusalem, zum jüdischen Erntefest reisten die Menschen aus Nordafrika, Griechenland und Rom an. Auch die Freunde Jesu hielten sich in Jerusalem auf, sie trafen sich regelmäßig in einem Haus. Die Apostel, so nannte man auch die Freunde Jesu, hörten die fröhlichen Stimmen und das Lachen der Leute gedämpft durch die kleinen Fenster dringen. Doch die Apostel waren traurig, denn sie vermissten Jesus. Denn Jesus war nicht mehr bei ihnen, sondern bei Gott im Himmel. Seine Freunde dachten an ihn und erzählten sich gegenseitig Geschichten, die sie mit ihm erlebt hatten.

Die Apostel waren ratlos. Wie sollte es jetzt mit ihnen weitergehen – ohne Jesus? Was sollten sie tun?

Plötzlich heulte und brauste ein Sturm durch das Haus. Erschrocken blickten die Männer und Frauen sich an. Dann erschienen leuchtende Flammen, die auf jedem von ihnen flackerten. In diesen feurigen Zungen steckte der Geist Gottes, der ihnen plötzlich gute Ideen, viel Kraft und Mut schenkte. Den Freunden Jesu ging buchstäblich ein Licht auf!  Nun wussten Sie, was ihre neue Aufgabe war: Sie wollten den Menschen von Jesus erzählen. Sie sprangen auf und gingen hinaus auf die Straße.

Viele kleine und große Besucher des Erntefestes blieben stehen und lauschten gespannt ihren Worten. Immer mehr Menschen kamen hinzu. Die weit gereisten Zuhörer waren verblüfft, denn sie hörten die Geschichten in ihrer Muttersprache! Dabei hatten die Freunde Jesu doch bis vor kurzem nur in ihrem aramäischen Dialekt gesprochen. Aber jetzt hörten arabische Besucher die Geschichten auf Arabisch, Griechen auf Griechisch und Römer auf Latein. So verstanden sie, was die Apostel über Gott und Jesus erzählten. Ein ganz Vorwitziger machte sich allerdings über die Anhänger Jesu lustig: „Habt ihr etwa zu viel Wein getrunken?“

Sind die Jünger etwa betrunken?

Das ließ Petrus, einer der Freude Jesu, natürlich nicht auf sich sitzen! Er erklärte: „Nein, keiner von uns ist betrunken. Gott hat uns durch seinen Geist das Talent gegeben, in vielen Sprachen von Gott zu reden. Bereits vor vielen hundert Jahren sagte dies der Prophet Joel voraus. Jeder soll wissen, dass Gott die Menschen liebt und dass der Tod nicht das Ende bedeutet, weil Jesus wieder auferstanden ist.“

3.000 Menschen lassen sich taufen

Vielen gefiel diese Botschaft. Eine Frau fragte: „Wir glauben, was du gesagt hast. Was sollen wir tun?“ Petrus riet ihnen, dass sie sich taufen lassen sollten.

3.000 Männer und Frauen befolgten seinen Ratschlag. Damals tauchten die Jünger die erwachsenen Täuflinge noch vollständig unter Wasser. Von nun an lebten sie mit den Freunden Jesu zusammen. Es machte ihnen Spaß, mit den anderen gemeinsam zu essen und zu beten. Die erste christliche Gemeinschaft war entstanden. Aus diesem Grund feiert die Kirche an diesem Tag ihren Geburtstag.

 

Wir singen oder hören:
Kindergesangbuch Nr.74  Zu Ostern / Pfingsten in Jerusalem


Eine Predigt zum Lesen oder Vorlesen – Teil II

So war das damals vor fast 2000 Jahren.
Durch den Heiligen Geist haben die Jünger wieder Kraft bekommen.
Sie haben innere Stärke und Mut bekommen.
So konnte sich das Feuer – wie es in der Bibel heißt – ausbreiten. Heute würden wir eher Begeisterung sagen.

Sie waren vom Heiligen Geist be-geist-ert, die Angst schmolz dahin und verwandelte sich in neue Energie.
Diese Energie war wie ein starker Wind, der um ihre Köpfe wirbelt.
„Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt”, schreibt Lukas in der Apostelgeschichte.
Dieser Heilige Geist hatte so viel Kraft, dass die Jünger sich wieder daran erinnerten, was sie besonders gut konnten.
Jeder etwas anderes.
Jeder hatte so eine kleine Flamme der Begeisterung in sich.
Eine Begeisterung für Dinge, die er gut kann.
Genauso haben wir heute so eine kleine Flamme der Begeisterung in uns.
Jede und jeder von Euch hat bestimmt eine besondere Fähigkeit, die Dich und auch andere begeistert.

Und jeder der Jünger ging mit seiner Fähigkeit hinaus in die Welt, um von Jesus zu erzählen und Gott zu loben.
Sie lebten in der Gemeinschaft miteinander.
Denn eine einzelne kleine Flamme kann schnell gelöscht werden, aber zusammen ergeben die kleinen Flammen, ein großes Feuer, das kann so schnell keiner mehr ausmachen.
Dieses Feuer der Begeisterung brennt bis heute.
Deshalb freue ich mich immer wieder, wenn ich sehe, wie viele unterschiedliche Menschen zu unserer Kirchengemeinde gehören.
Ich freue mich, wenn ich höre und sehe, wofür sie sich begeistern und wie unterschiedlich ihre Fähigkeiten sind.
Eine Kirchengemeinde ist dann eine lebendige Gemeinschaft, wenn jede und jeder seine ganz unterschiedlichen Fähigkeiten in diese Gemeinschaft einbringt.
Deshalb feiern wir am Pfingstfest den Geburtstag der Kirche, jedes Jahr neu.
Amen!

Überlegt doch mal welches Eure besonderen Fähigkeiten sind und schreibt sie in die Flamme, die Ihr hier seht.

Kleines Glaubensbekenntnis (Kindergesangbuch S. 331)

Wir singen oder hören:
Kindergesangbuch Nr. 193, Hallelu, hallelu, halleluja, Preiset den Herrn


Fürbittengebet

Gott, wir bitten dich um deinen Heiligen Geist.
Wir bitten dich um den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Wir bitten dich, tröste und stärke uns und die Menschen in der Welt.

Wir bitten dich:
Für die Menschen, die traurig sind.
Sende ihnen deinen Geist des Trostes.

Für die Menschen, die krank sind.
Sende ihnen deinen Geist der neuen Kraft.

Für die Menschen, die im Streit mit anderen Menschen leben.
Sende ihnen deinen Geist der Versöhnung.

Für die Menschen, die dort leben, wo Krieg ist.
Sende ihnen deinen Geist des Friedens.

Für die Menschen, die einsam sind.
Sende ihnen deinen Geist der Liebe und des Mitgefühls.

Für die Menschen, die mutlos sind.
Sende ihnen deinen Geist neuer Hoffnung.

Für die Menschen, die Angst haben.
Sende ihnen deinen Geist voll Mutes.

Gott, Du machst alles neu
In der Kraft deines Geistes.

Dafür loben wir dich,
und beten gemeinsam:

 

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

­

 

Wir singen oder hören:
EG 171 / Kindergesangbuch Nr. 213: Bewahre uns Gott


Segensbitte

Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Halte deine schützenden Hände über uns
Und gib uns deinen Frieden.
Amen!

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Am Pfingstfest feiern wir den „Geburtstag der Kirche“. Nach Jesu Tod und
Auferstehung haben sich die ersten Christen an diesem Tag wieder
öffentlich zur Feier des Gottesdienstes getroffen. Gott hat seinen
Heiligen Geist zu den Menschen gesandt, um sie zu trösten und ihnen
Kraft, Mut und Zuversicht für die kommende Zeit zu schenken.
Trost, Mut und Zuversicht brauchen wir gerade in der jetzigen Zeit. So
wollen wir diese Zusage Gottes mit zwei Gottesdiensten feiern.

Gottesdienste Pfingstsonntag:

  • Martinskirche um 10.00 Ur mit Pfarrer Herbert Irle.
  • Gnadenkirche um 11.15 Uhr Open-Air-Familiengottesdienst mit Pfarrerin
    Angelika Ludwig
    Mit diesem Familiengottesdienst wollen wir auch während der Corona-Krise
    an unsere „Kirche mit Kindern“ anknüpfen und regelmäßig ein
    kindgerechtes Gottesdienstangebot machen.

Einen Lesegottesdienst für Familien werden Sie / werdet Ihr auch am
Pfingstsonntag ab 9:30 Uhr auf unserer Homepage finden.

Wir bitten zu beiden Gottesdiensten Nase-Mund-Masken mitzubringen, um
ältere Gemeindemitglieder und uns selbst zu schützen.

Begrüßung

liebe Gemeinde, wir feiern wieder Gottesdienste in unseren Kirchen.
Nach dem Corona-Schutzkonzept mit eingeschränkter Platzzahl.
Wir möchten dennoch, dass auch diejenigen, die aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben müssen und wollen weiterhin einen Gottesdienst zu Hause feiern können uns so in Gedanken mit uns verbunden sind.
Heute, am Sonntag Exaudi (Höre Herr) wird LP Joachim Riemann die Gottesdienste in unseren Kirchen mit der Gemeinde feiern und hat diesen Gottesdienst für Sie als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt.
Herzlichen Dank dafür.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst

Ihre Pfarrerin, Angelika Ludwig


Und nun beginnt der Gottesdienst von und mit Herrn Riemann:

 Stimmen Sie sich ein mit Musik

Wenn Sie eine CD o.ä. zu Hause haben, deren Musik Ihnen gerade gut tut, dann hören Sie zu Beginn und zwischen den Texten Instrumentalmusik oder Lieder.

 Begrüßung

„Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.“ Mit diesem Wochenspruch aus dem Johannesevangelium (12,32) begrüße ich Sie ganz herzlich in diesem Gottesdienst. Mitten in die Situation des Abschieds spricht Jesus diese Verheißung, verspricht uns, dass er uns nicht allein lassen wird. Auf dieses Versprechen hin sind wir zusammengekommen und feiern miteinander die Gemeinschaft mit Gott, die er uns schon heute in Wort und Sakrament schenkt.

Schön, dass Sie heute hier sind. Herzlich willkommen. Einen guten Sonntag wünsche ich Ihnen.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,

…der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen (EG 136) oder hören Sie: O komm Du Geist der Wahrheit

(mit Text zum Mitsingen)

(Posaunenchor)

Psalm (Psalm 27, 1.7-14)
Wir beten mit Worten aus Psalm 27:
(hier in der Neuen Genfer Übersetzung oder schlagen Sie den Psalm in Bibel oder Gesangbuch auf, wenn Sie mit den vertrauten Worten beten möchten)

Der Herr ist mein Licht und mein Heil –
vor wem sollte ich mich fürchten?
Der Herr ist für mein Leben wie eine schützende Burg,
vor wem sollte ich mich erschrecken?
Höre, Herr, wenn ich nun mit lauter Stimme rufe,
sei mir gnädig und antworte mir!
In meinem Herzen wiederhole ich deine Worte:
„Kommt vor mein Angesicht, sucht meine Nähe!“
Ja, Herr, das will ich tun: ich will vor dein Angesicht treten.
Verbirg dich daher nicht vor mir,
stoße mich, deinen Diener, nicht im Zorn zurück,
denn du warst zu jeder Zeit meine Hilfe!
Gib mich nicht auf und verlass mich nicht, mein Retter und mein Gott!
Selbst wenn Vater und Mutter mich verließen,
der Herr nimmt mich dennoch auf.
Lass mich deinen Weg erkennen, Herr,
und leite mich auf ebener Bahn –
tu es meinen Feinden zum Trotz!
Liefere mich nicht dem Mutwillen meiner Widersacher aus,
denn es treten falsche Zeugen gegen mich auf!
Aus ihrem Mund kommen heftige Worte voller Unrecht und Gewalt.
Dennoch bin ich gewiss, dass ich am Leben bleiben und sehen werde,
wie gütig der Herr ist.
Hoffe auf den Herrn, sei stark, und dein Herz fasse Mut –
ja, hoffe auf den Herrn.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.


Kyriegebet

Wenn andere über uns herziehen,
wenn sie über uns lachen,
wenn sie nichts hören wollen
und unsere Liebe oder das,
was wir dafür halten,
ins Leere läuft,
wo schöpfen wir dann Kraft,
wo suchen wir Trost?
Herr, nimm uns an,
und zeige uns, wie wir uns ändern können.

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Gnadenzuspruch:
Der Gott aller Gnade
wird euch aufrichten, stärken, kräftigen
und auf einen festen Grund stellen.
(vgl. 1. Petrus 5,10)


Tagesgebet:

Gott im Himmel und auf Erden,
dein Licht erleuchtet uns,
dein Wort dringt uns ins Herz.
So schickst du uns deinen Heilgen Geist,
der uns leitet.
Sei du bei uns, damit wir bei dir sind,
heute und alle Zeit.
Amen.

Singen (EG 128) oder hören Sie: Heiliger Geist, du Tröster mein

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen Sonntag Exaudi:
Es steht bei Johannes im 16. Kapitel:

Jesus sprach zu seinen Jüngern:
Jetzt gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat;
und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?
Doch weil ich dies zu euch geredet habe,
ist euer Herz voller Trauer.
Aber ich sage euch die Wahrheit:
Es ist gut für euch, dass ich weggehe.
Denn wenn ich nicht weggehe,
kommt der Tröster nicht zu euch.
Wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden.
Und wenn er kommt,
wird er der Welt die Augen auftun über die Sünde
und über die Gerechtigkeit und über das Gericht;
über die Sünde: dass sie nicht an mich glauben;
über die Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe
und ihr mich hinfort nicht seht;
über das Gericht: dass der Fürst dieser Welt gerichtet ist.
Ich habe euch noch viel zu sagen;
aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit,
wird er euch in aller Wahrheit leiten.
Denn er wird nicht aus sich selber reden;
und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.
Er wird mich verherrlichen;
denn von dem Meinen wird er`s nehmen
und euch verkündigen.
Alles, was der Vater hat, das ist mein.
Darum habe ich gesagt:
Er nimmt es von dem Meinen
und wird es euch verkündigen.

Halleluja
Gott ist König über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
Halleluja
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja

Singen (EG 153) oder hören Sie: Der Himmel, der ist, ist nicht der Himmel, der kommt

PREDIGT
Predigttext: Jeremia 31,31-34

Liebe Gemeinde.
Was für eine Achterbahn der Empfindungen und Erfahrungen haben die Jünger in wenigen Wochen erlebt: Der Tod Jesu am Kreuz, als alles zu Ende schien, seine Auferstehung, das Wieder-mit-ihm-zusammen-Sein, das den Glauben an seine Auferstehung erst ermöglicht und dann doch wieder die Trennung an Himmelfahrt. Da hinein das Versprechen Jesu einer Trennung nur auf Zeit, seines Bei-ihnen-Seins im Heiligen Geist. Mit dieser Verheißung schickt Jesus die Jünger nach Jerusalem, um auf den Geist zu warten. In dieser Wartezeit liegt der heutige Sonntag; eine Zeit der Vorfreude auf den Geist und zugleich der Unruhe, was noch kommen wird. Eine Zeit des Alleinseins und vielleicht der Empfindung, im Stich gelassen worden zu sein.

Im Stich gelassen zu sein, ist ein Gefühl dieser Tage. Die Menschen im Stich gelassen zu haben, ist auch ein Vorwurf, der in diesen Tagen gegenüber den Kirchen erhoben wurde. Die Kirchen hätten in der Corona-Krise versagt. Sagt die ehemalige Ministerpräsidentin von Thüringen, Christine Lieberknecht. Die Kirche habe in dieser Zeit Hunderttausende Menschen alleingelassen, Kranke, Einsame, Alte, Sterbende, kritisierte Lieberknecht in der Zeitung „Die Welt“. „Da wurde kein letzter Psalm gebetet, es gab keinen Trost, keine Aussegnung am Sterbebett“, sagte die CDU-Politikerin und frühere evangelische Pastorin. Die Kirchen ließen diese Vorwürfe nicht unbeantwortet:  „Die pauschale Kritik von Frau Lieberknecht weise ich entschieden zurück“, sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der Deutschen Presse-Agentur. Für die katholische Seite sagte der Sprecher der Deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, das glatte Gegenteil sei richtig: „Unsere Krankenhausseelsorger haben Unglaubliches geleistet, unsere Palliativbegleiter ebenfalls“, versicherte Kopp. „Die Kritik von Frau Lieberknecht ist überhaupt nicht nachvollziehbar.“

Ich glaube auch, dass die Kritik von Frau Lieberknecht nicht gerechtfertigt ist. Aber sie ist dennoch Ausdruck eines Schmerzes, den viele Menschen in diesen Wochen empfinden. Fehlende Besuchsmöglichkeiten in Krankenhäusern und Altenheimen sind nur ein Beispiel. Aus anderen Gegenden der Welt gibt es noch erschreckendere Nachrichten: Wo Angehörige ihre Verstorbenen in Massengräbern suchen. Und manchmal sind die Umstände auch bei uns so, dass Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern.

Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins kannten auch Menschen früherer Zeiten. Wie schon gesagt zum Beispiel die Jünger zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten in Jerusalem. Wir wissen heute um Pfingsten, um das Kommen des Heiligen Geistes, den Jüngern damals werden vielleicht Zweifel und Fragen gekommen sein. Das Gefühl der Unsicherheit und des Alleinseins haben vielleicht auch die Hörerinnen und Hörer des Jeremia empfunden. Das Ende Israels und Judas als Folge des Bundesbruchs sind bereits eingetreten. Das Gericht ist vollzogen. Nun stehen Volk und Prophet vor der Frage: Wie geht es weiter? Darauf gibt Gott eine überraschende, nicht zu erwartende Antwort, die die Menschen in ihrer Bedrückung ernst nimmt.

Siehe, es kommt die Zeit, spricht der Herr, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen, nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloss, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, mein Bund, den sie gebrochen haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der Herr; sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schließen will nach dieser Zeit, spricht der Herr: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: »Erkenne den Herrn«, denn sie sollen mich alle erkennen, beide, Klein und Groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.

Gott öffnet einen neuen Horizont. Das, was war, der Bruch des Bundes mit Gott ist nicht vergessen, aber vergeben. Die Vergangenheit des Menschen bestimmt nicht das zukünftige Handeln Gottes. Er möchte einen neuen Bund mit den Menschen, denn Gott ist zuverlässig, steht treu zu seinen Verheißungen. Und damit die Menschen in diesem Bund treu zu Gott stehen, schreibt er ihnen sein Gesetz in die Herzen, denn die Menschen sind eine Herzensangelegenheit Gottes.

Das, was Gott den Menschen durch den Propheten verspricht, ist in Erfüllung gegangen. Das Exil in Babylon ist zu Ende gegangen, das Volk konnte heimkehren, der Tempel in Jerusalem wurde wieder aufgebaut. Den Bund, den Gott den Menschen verspricht, den hat er in Christus neu gegründet, in seinem Leben, Sterben und Auferstehen. Und er hat an Pfingsten den Heiligen Geist in die Herzen der Menschen gegossen, damit wir treu zu ihm stehen.

Und dieser Bund gilt auch in diesen Tagen. Es ist für mich ein großer Trost: Wenn ich mich von Menschen im Stich gelassen fühle, darf ich darauf vertrauen, dass Gott mich nicht im Stich lässt. „Denn mein Vater und meine Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich auf“, heißt es im Psalm 27 (Vers 10). Und wenn ich Menschen im Stich lassen muss, da Besuche nicht möglich sind oder Rücksichtnahme und Vorsicht Abstand empfehlen, darf ich darauf vertrauen, dass Gott bei den Menschen ist. Wenn Menschen einsam sterben und Menschen einsam trauern, ist Gott bei ihnen. Er ist immer mit dem Menschen im Bunde und er ist die Verbindung zwischen Menschen, die momentan getrennt sind. Darauf vertraue ich.

 

Das alles können wir nicht beweisen, doch wir können es glauben. Manche werden vielleicht sagen, nur glauben. Doch wir dürfen das Vertrauen nicht gering schätzen. Auf das Versprechen Gottes können wir nur mit Vertrauen antworten. Vertrauen, das unser Leben ändern kann. Vertrauen auf den Heiligen Geist. Auf den Geist, der mein Leben ausfüllen kann, der die Grenzen meines Alltags sprengen kann, in alle Bereiche meines Daseins eindringen will. Der Heilige Geist will nicht nur ein Geist der Gebete und des Gottesdienstes sein. Deshalb hat ihn uns Jesus bei seinem Abschied auch verheißen: Als einen Begleiter, der zu einer bestimmten Zeit nicht nur an einem Ort sein kann, sondern einen, der gleichzeitig bei allen sein kann, überall auf dieser Welt. Der Geist Gottes will uns nahe sein in unserem Leben, will in uns sein, von innen her Kraft geben. Naturwissenschaftlich kann man sicherlich nicht nachweisen, dass Gottes Geist uns erfüllt; aber wenn wir ihn annehmen, dann können wir es an seiner Wirkung spüren. Wie die Kraft des Geistes spürbar wird, das kann jeder nur für sich selbst in seiner konkreten Lebenssituation erfahren. Es kann vielleicht sein, dass ich in Trauer und Abschied den Mut finde, neue Wege zu gehen oder dass sich Freude und Dankbarkeit in mir breit machen, obwohl die äußere Situation gar nicht danach ist, oder … Trauen wir dem Geist nicht zu wenig zu. Trauen wir Gott nicht zu wenig zu. Dietrich Bonhoeffer schreibt aus der Nazi-Haft, die mit seinem Tod endete: „Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will … In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.“

Der Sonntag Exaudi ist auch ein Sonntag des Wartens. Wir müssen alle auf den Heiligen Geist warten, niemand besitzt ihn, besitzt Gott ja so, dass er nicht mehr warten müsste. Und wir leben momentan in einer Zeit des Wartens. Darauf, dass es besser, normaler wird. Dass Kontakte wieder möglich sind ohne Abstand, Plexiglas-Scheibe zwischen uns und Maske. Darauf, dass wir wieder einander in den Arm nehmen dürfen, um zu trösten. Ich stelle mir manchmal vor, was das für ein Fest sein wird: Einander die Hand zu geben, in den Arm zu nehmen. Aber wir müssen warten. Und niemand weiß, wie lange noch. Das ist manchmal schwer zu ertragen. Wie das Warten auf Gott. Doch wir können dieses Warten ertragen – so glaube ich – weil wir fest darauf vertrauen dürfen, dass Gott uns erwartet. Und wir ihm im Warten entgegen leben. Und er schon bei uns ist. Denn er lässt uns nicht im Stich.
Amen.

Singen (EG 648) oder hören Sie: Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Abkündigungen

Zur Zeit sind noch nicht alle Plätze Sonntags besetzt.
Wenn Sie spontan kommen, dann dürfen wir Sie nur hineinlassen, wenn noch ausgewiesene Plätze frei sind.

Deshalb:
Wenn Sie am Gottesdienst teilnehmen möchten, dann melden Sie sich gerne am Freitag zu den Bürozeiten an. Dann bekommen Sie sofort eine Auskunft, ob noch genug Plätze frei sind.


Fürbittengebet

Herr Jesus Christus,
du hast uns deinen Geist versprochen, den Geist der Wahrheit und des Trostes, der Hoffnung und des Mutes. Deinem Versprechen dürfen wir trauen. Wir bitten dich:

Für alle, die kein Zutrauen mehr zu sich haben. Gib ihnen Selbstvertrauen und das Gefühl geliebt zu sein. Für alle, die die Welt nur noch grau in grau sehen können. Gib ihnen Lebensfreude und Lebensmut. Für alle, die sich einsam und verlassen fühlen. Gib ihnen Mut, aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen.

Für alle Menschen, die an Covid-19 oder anderen Krankheiten leiden. Steh ihnen bei, dass sie wieder gesund werden. Tröste die Sterbenden und begleite sie auf ihrem Weg. Und zeige den Ärztinnen und Ärzten Wege auf, Krankheiten zu besiegen.

Für alle Regierenden. Lass sie stets das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen im Blick behalten.

Für uns alle, die wir dich jeden Tag so nötig brauchen. Gib uns Glaubensstärke und Mut, deinen Namen zu bezeugen.

Für unsere Verstorbenen, deren Weg hier auf Erden zu Ende gegangen ist. Dass sie ewige Heimat bei dir im Himmel finden.

Herr, unser Gott,
ohne deinen Geist bleibt unser Leben Stückwerk. Alles verdanken wir deiner Liebe. Sende uns deinen Geist. Stärke unser Vertrauen in dich, schenke uns die Kraft, deinem Willen zu folgen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
Amen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen (EG 666) oder hören Sie: Selig seid ihr

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre  eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Laienprediger Joachim Riemann.
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt; LP Riemann

Begrüßung

Hören Sie: Posaunenchor Telemann

Christus, der Herr ist auferstanden. Halleluja.
Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.
Noch einmal begrüße ich Sie mit diesem Ostergruß am heutigen Sonntag mit dem Namen „Rogate – Betet“.
An diesem Sonntag steht das Nachdenken über unser christliches Gebet im Mittelpunkt unserer Gottesdienste.
Unser Gebet geschieht im Namen Jesu. Er hat uns das Beten gelehrt, er tritt für uns bittend ein vor Gott. So können wir darauf vertrauen, dass unser Rufen gehört, unsere Klage vernommen, unser Dank angenommen, unser Lob in den Himmel aufgenommen wird, wie auch der Spruch für heute und die kommende Woche ausdrückt:
„Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet.“ Ps 66,10 (a)

So wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind.
So wissen wir uns auch in der Unruhe und Belastung dieser Zeit verbunden
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

Singen (EG 166) oder hören Sie: Tut mir auf die schöne Pforte

 

Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung.
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Beten wir mit Worten aus Psalm 95:
1 Kommt herzu, lasst uns dem Herrn frohlocken und jauchzen dem Hort unsres Heils!
2 Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen!
6 Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn, der uns gemacht hat.
7 Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und Schafe seiner Hand.

Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyriegebet

Herr Jesus Christus, du hast uns ermuntert, uns in deine Nähe
zu begeben und vor dir auszusprechen, was uns auf dem Herzen liegt.
Du sagst: „Bittet, und ihr werdet empfangen!“
Genau daran erinnert uns der heutige Sonntag „Rogate“.
Im Gebet dürfen wir alles vor dir aussprechen, was uns bewegt.
So bitten wir dich um deine Nähe.
Nimm alles weg, was wir an Schuld und Last mit gebracht haben. Öffne unser Innerstes für dich. Lass uns in diesem Gottesdienst die Kraft deiner Gegenwart erfahren. Sprich du selbst in unser Leben hinein, damit wir Zuversicht und Mut gewinnen für unseren Alltag. Amen!

Kyrie eleison
Christe eleison
Kyrie eleison
Oder hören Sie: Kyrie Posaunenchor

Gnadenzuspruch
Jesus tröstet uns, indem er zu uns sagt;
Kommet her zu mir alle,
die ihr mühselig und beladen seid;
ich will euch erquicken. Amen!

Singen (EG 136) oder Hören Sie: O, komm du Geist der Wahrheit

Lesung          Lk 11, 5-13

Wie soll ich beten?
Gibt es da nicht eine Richtlinie für das richtige Beten?
Kann man das lernen?
Im 11. Kapitel des Lukasevangeliums ist nachzulesen,
wie das Vaterunser zu den Menschen kam.
Und es ist deutlich, dass es nicht nur bei den Worten bleiben kann.
Den Worten des Gebetes müssen Taten folgen.
Hören wir die Worte aus Lukas 11:

5 Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und spräche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote;  6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,  7 und der drinnen würde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die Tür ist schon zugeschlossen und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.  8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschämten Drängens aufstehen und ihm geben, so viel er bedarf.  9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.  10 Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.  11 Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete?  12 Oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafür biete?  13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Halleluja.
Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft
Noch seine Güte von mir wendet.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: Cantate Jubilate gesungen von unserem Chor „Cantabella“

 

 Predigt

 Liebe Gemeinde,
kennen Sie das Sprichwort: „Not lehrt beten“!?

Haben Sie in den letzten Wochen gebetet? Mehr als sonst? War die Not groß genug, um die Menschen beten zu lehren?
Und wie haben Sie gebetet?
Die Jugendlichen im Konfirmandenunterricht haben oft gar keine Idee mehr, wie das geht: Beten. Und wofür ist das Beten überhaupt gut? Das worum wir bitten, tritt meistens doch nicht ein – wie z.B. die Eins in Mathe, aber auch die Bitte um Heilung. Und ich denke, die Jugendlichen sind nicht allein mit ihren Fragen zum Gebet.

Wie sollen wir eigentlich beten? Und warum? Mit dieser Frage sind schon die Jünger an Jesus herangetreten. Jesus hat sich oft zum Gebet zurückgezogen. Vielleicht kam einer von den Freunden anschließend zu ihm und hat gefragt: Meister, wie sollen wir denn beten? Mit welchen Worten? An welchen Orten? Eine Antwort, die Jesus gegeben hat, steht in der Mitte der Bergpredigt und ist heute unser Predigttext.

Jesus hat uns erklärt warum wir beten dürfen und wie wir beten können:
Mt 6,5-15
5 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht sein wie die Heuchler, die gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen und beten, damit sie von den Leuten gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon gehabt. 6 Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten. 7 Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht viel plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört, wenn sie viele Worte machen. 8 Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen. Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. 9 Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. 10 Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. 11 Unser tägliches Brot gib uns heute. 12 Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. 13 Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. 14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Es gibt so viel mehr zu unserem heutigen Predigttext zu sagen, zu jeder einzelnen Bitte des Vater unsersl als man in einer Predigt sagen kann. Deshalb möchte ich mich heute auf die Frage „Wie sollen wir beten?“ konzentrieren.

Wie sollen wir beten?
Zunächst einmal sollen wir  ins stille Kämmerlein gehen.
Sollen wir wirklich nur im Verborgenen beten?
Sollen wir gar nicht öffentlich im Gottesdienst beten?
Nein. Das ist damit nicht gemeint.
Aber sehen und gesehen werden – das ist für ein Gebet nicht angemessen.
Es geht nicht darum, Frömmigkeit zur Schau zu stellen, sondern das persönliche oder gemeinschaftliche Gespräch mit Gott zu suchen. Nur darum geht es. Meine Konzentration auf Gott. Egal, ob andere es sehen oder nicht.
Das Gebet ist kein Wettbewerb.
Ich habe heute schon 3x gebetet und Du?
Aufrichtiges Gebet und Leistungsgedanke sind einander fremd.

Wie sollen wir beten?
Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet. Deshalb müsst ihr nicht viele Worte machen. Ein Gebet ist keine lange Rede, keine rhetorische Kunst. Kurze einfache Sätze sind völlig ausreichend. So wie das Herz es uns sagt. Das Gebet muss nicht formvollendet formuliert werden.
Das ist manchmal das Problem unserer Gottesdienste und Gebetsgemeinschaften. Menschen trauen sich nicht, in unsere Fürbitten einzustimmen, weil sie Angst haben, dass sie sich versprechen, dass sie keine eleganten Sätze formulieren können oder dass ihr persönliches Anliegen dort keinen Platz hat.
Darum geht es nicht. Ein kurzer Satz, vielleicht nur zwei Worte, ein Anliegen, das von Herzen kommt – das ist ausreichend vor Gott.
Und Christen tun gut daran, auch so ein kurzes Gebet wert zu schätzen – auch im Gottesdienst.
Dann werden wir getragen vom gemeinsamen Gebet.
Und wenn uns wirklich mal die Worte fehlen, dann nimmt uns Jesus in wenigen, einfachen Worten mit hinein in das Vertrauen, das zwischen ihm, dem Sohn, und dem Vater, seinem Vater und unserem Vater, herrscht.
Mit seinem Gebet stimmen wir in seine Worte ein und werden Teil dieser Vertrauensbeziehung zwischen Vater und Sohn. Betend werden wir Kinder Gottes und Geschwister untereinander.

Beten schafft Nähe, viel mehr Nähe, als alle komplizierten Reden es können. Beten schafft aber auch Distanz. Betend treten wir ein Stück zurück und legen unsere Erfahrungen in Gottes Hand. Betend denken wir über das nach, was wir erleben. Wir teilen uns mit und geben etwas ab. Das, was vorher Macht über uns gewinnen wollte, bekommt seine rechte Größe zurück.
Das Beten gibt die rechten Maßstäbe.

„Euer Vater weiß, was ihr braucht, noch bevor ihr ihn bittet.“
Warum sollen wir dann beten?
Und weiß er wirklich was wir brauchen?
Eine eins in Mathe! Heilung von Krankheit! Frieden auf der Welt! Ein Tor beim Fußballspiel.

Wie oft haben wir das Gefühl: wir beten – und nichts passiert.
Wir spüren einfach nichts davon, wie Gott uns hilft und wie seine Kraft uns trägt? Was dann?
Und wozu braucht man nun das Gebet? Was passiert da denn eigentlich? Ja, heute am Sonntag Rogate darf man auch mal fragen, wie das Gebet eigentlich funktioniert. Ist denn das Gebet so etwas wie der Direktzugang zur großen Wunscherfüllungsmaschine, alles sofort und zum Nulltarif und ohne Transportkosten?

Nein so funktioniert es nicht.

Und dennoch dürfen wir darauf vertrauen, dass beim Gebet unsere Wünsche keineswegs zu kurz kommen. Denn nicht umsonst heißt ja die vierte Bitte des Vater unsers “Unser tägliches Brot gib uns heute”. Und das umschließt ja nach der Erklärung Martin Luthers, Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut ein, eben alles was wir zur leiblichen Nahrung und Bewahrung unseres Lebens brauchen. Es umschließt Menschen, die mich lieben und eine Aufgabe, die meinem Leben einen Sinn gibt.

Hier hilft uns das Vaterunser zu verstehen, warum wir beten.
Geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe.

In diesem Satz des Vater unsers wird deutlich worum es geht.
Es geht darum, dass bei uns Wirklichkeit wird, was mit Jesus begonnen hat: das Reich Gottes ist mitten unter Euch.
Überall dort wo Menschen heil werden, überall dort, wo Menschen einander vergeben und überall dort, wo die tätige Nächstenliebe erfahrbar wird, ahnen wir etwas vom Reich Gottes.
Ein Gebet kann uns verändern. Es kann uns einen festen Standpunkt in einer unruhigen Zeit geben. Es zeigt mir, wo oben und unten ist. Betend bin ich so, wie ich bin: Mensch, geliebtes Kind, zum Himmel ausgerichtet, aufrecht.
Betend wende ich mich zu Gott und zu Schutz und Wohl meines Nächsten.
Denn Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott will, dass die Menschen heil werden an Leib und Seele.
Martin Luther hat im Kleinen Katechismus geschrieben: Gottes Wille geschieht auch ohne unser Gebet.
Und trotzdem ist unser Gebet nicht unnütz, denn im Gebet beten wir darum, dass sein Wille auch in unserem Leben geschieht. Sein Wille – nicht unser Wille.
Nicht die Ausbeutung der Schöpfung und der Menschen, nicht mein persönlicher Reichtum und Erfolg. Nicht mein privates Interesse gegen die Interessen der ganzen Gemeinde und aller Menschen.
Indem wir beten, lassen wir uns in den Wirkungsbereich Gottes hinein ziehen. Wir setzen uns der Liebe Gottes aus und lassen seine Liebe in unser Leben hinein.

Aber wahrscheinlich geht es vielen von Ihnen wie mir. Wir machen auch die Erfahrung, dass wir beten und unsere Erlebnisse nicht mit der Liebe Gottes in Einklang bringen.
Eine junge Mutter ist schwer erkrankt und bittet Gott, nicht zu sterben, damit sie sich um ihre kleinen Kinder kümmern kann. Und dennoch stirbt sie.
Wir leben in einer Zeit, wo uns ein Virus in unsere Schranken weist und bitten, dass dieser Zustand schnell vorübergehen möge, aber wir lernen Tag neu aus den Medien, dass das noch lange dauern wird und wir nicht wissen, wie viele Menschen diesem Virus noch zum Opfer fallen.
Wir bitten, dass es uns gelingt, in Frieden mit den Menschen in unserem Umfeld und auf der ganzen Welt leben dürfen und doch gelingt es nicht, den Streit mit dem Nachbarn oder dem Bruder beizulegen.
Ist das Gottes Wille?
Eine schwere Frage, auf die die Antwort nicht leicht ist.
Ich kann nicht glauben, dass Gott das leiden von Menschen will. Und Menschen, die gerade durch ein tiefes dunkles Tal gehen, zu sagen, dass das bestimmt einen Sinn hat oder Gott das so will, ist zynisch.
An manchem Leid ist sicherlich der menschliche Wille nach immer mehr, schneller, höher oder billiger beteiligt.
An manchem Leid sind die bösen Mächte, die Gegenspieler Gottes, beteiligt, von denen schon in der Bibel die rede ist.
Und manchmal weiß ich wirklich nicht, was Gott dann mit uns vorhat. Und warum sein Wille so gar nicht meinem Willen gleicht.
Aber ich halte daran fest: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. Gott ist der barmherzige Vater, der mich in schweren Zeiten nicht allein lässt.
Seine Gegenwart stärkt und tröstet auch in schweren Zeiten.
Aber manche Not wird bleiben. Da geschieht Gottes Wille nicht. Warum das so ist? Irgendwann darf ich ihn vielleicht fragen.
Und bis dahin halte ich an ihm fest, gegen allen Augenschein.
Wenn ich bete: Dein Wille geschehe.
Amen!

Hören oder singen Sie: Christoph Zehendner: Unser Vater

 

Abkündigungen

Das Presbyterium hat das Schutzkonzept für die Wiederaufnahme der Gottesdienste erstellt.
Am 17. Mai beginnen wir wieder mit Gottesdiensten in der Gnadenkirche und der Martinskirche, damit wir niemanden wegschicken müssen, weil alle Plätze besetzt sind.
Durch die Abstandsregel sind die Plätze in beiden Kirchen auf ca. 16 Plätze begrenzt. Wenn viele Einzelpersonen kommen haben wir etwas weniger, wenn Ehepaare bzw. Familien kommen , die zusammen sitzen dürfen sind es etwas mehr Plätze.

Dafür melden Sie sich bitte freitags zu den Bürozeiten telefonisch an.
Die Gottesdienste werden wir aber auch weiterhin als Lesegottesdienste im Internet veröffentlichen und ausdrucken.

Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

 

Hören oder singen Sie: Er hört dein Gebet

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:

Fürbitten

Herr, unser Gott, in der Gewissheit dass deiner Nähe bitten wir …

… für alle, die Verantwortung tragen in Politik und Wirtschaft. Lass sie mit Bedacht und Geduld ihre Entscheidungen treffen.
… für alle, die in unseren Parlamenten tätig sind. Lass sie zum Wohle aller regieren.
… für alle, die in Krankenhäusern und Altenheim ihren wichtigen Dienst tun. Stärke sie in ihrer oft nicht leichten Arbeit.
… für alle, die mit Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Schenke ihnen gutes Gelingen bei dieser Aufgabe.
… für alle Gemeindemitglieder, die heute aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns hier in der Kirche Gottesdienst feiern können.
… für alle, die in unseren Gemeinden tätig sind. Lass sie mit einem fröhlichen Glauben ihr Christ sein leben und bezeugen.
… für alle, die sich nach einer Stärkung ihres Glaubens sehnen. Stelle ihnen Menschen an die Seite, die ihnen Mut machen.
Amen!


Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen

Der Herr segne dich und behüte dich,
der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig,
der Herr (er) hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Frieden.

G.:    Amen.

Hören Sie: Posaunenchor Lobe den Herren

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Eigene musikalische Gestaltung mit Posaunenchor Drensteinfurt und Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei unseren eigenen Aufnahmen die zu dem Zeitpunkt geltenden Abstandsregeln eingehalten.

Ab 17. Mai 2020 können wir wieder Gottesdienste in Ihren beiden Kirchen, der Martinskirche und der Gnadenkirche feiern.

Aufgrund der sehr begrenzten Platzzahl und der Abstandsregel ist eine Anmeldung am Freitag in dem jeweiligen Gemeindebüro notwendig.

Die Gottesdienste werden wir gemäß des Corona-Schutzkonzeptes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und deren Ausführung in der Evangelischen Kirche in Westfalen feiern.

Dazu schreibt die EKD:
„Der Schutz des Nächsten ist eine dem Glauben an den dreieinigen Gott innewohnende Forderung; insofern werden … Selbstverpflichtungen der evangelischen Kirchen formuliert, die nicht allein den virologischen Einsichten Folge leisten, sondern auch den eigenen ethischen Einsichten zum Schutz der Nächsten. Die akkurate Beachtung der folgenden Regelungen entspricht daher der Eigenverantwortung aller Akteure und wird in den jeweiligen Landeskirchen bzw. Regionen unter den dort obwaltenden Näherbestimmungen umgesetzt. Zugleich werden diese Selbstverpflichtungen der evangelischen Kirchen im Blick auf eventuell weitere Lockerungen und/oder Festlegungen der Bundesregierung regelmäßig überprüft und entsprechend angepasst.“

Für unsere beiden Kirchen heißt das, dass wir in jeder Kirche nur ca. 18 Plätze haben werden. Nase-Mund-Masken sind Pflicht, ebenso die Handdesinfektion am Kircheneingang.

Auf gemeinsames Singen werden wir gemäß der Empfehlung des Robert-Koch-Institutes vorerst verzichten.  Wir würden uns sehr freuen, wenn Gemeindemitglieder bereit sind uns mit solistischen Musikbeiträgen zu erfreuen. In der Gnadenkirche können bis zu zwei Musiker/innen + Klavier oder Orgel musizieren, in der Martinskirche sind es bis zu 4 Musiker/innen.

Der Eingang in die jeweilige Kirche wird durch Ordner geregelt, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Auch dafür brauchen wir ehrenamtliche Mithilfe. Eine Teilnehmerliste muss erstellt werden, um ggf. für das Gesundheitsamt zur Verfügung gestellt werden zu können. Sie werden gemäß der Datenschutzrichtlinien aufgehoben.

Soweit die wichtigsten Eckpunkte unseres Schutzkonzeptes.

Für diejenigen, die noch nicht in unsere Kirchen kommen können oder wollen, werden wir die Lesegottesdienste auf unserer Homepage vorerst weiter fortführen. Die Auswertung unserer „Klickzahlen“ hat uns gezeigt, dass dieses Angebot in den letzten Wochen sehr gut angenommen wurde.

Anmeldung für die Gottesdienste in den kommenden Wochen:
Für die Martinskirche: Freitags 16.00 – 18.00 Uhr Tel. 02508-984014
Für die Gnadenkirche: Freitags 15.00 – 17.00 Uhr Tel. 02593-5331

Unsere Gottesdiente am 17.05.2020 finden statt:
Martinskirche 10.00 Uhr Gemeindegottesdienst
Gnadenkirche 11.15 Uhr Gemeindegottesdienst

(Ausnahme: für Christi Himmelfahrt können Sie sich auch noch am Dienstag, 19.Mai 2020 anmelden.)

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in unseren Gottesdiensten.

Begrüßung

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie herzlich zu diesem Gottesdienst am Sonntag Kantate – „Singet“! So heißt dieser Sonntag.
Das betont auch der Wochenspruch, der uns durch diesen Gottesdienst leiten wird:
Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder.
(Ps 98,1a)

Für diesen Gottesdienst haben einige Musiker und Musikerinnen aus unserer Kirchengemeinde sich in kleiner Besetzung getroffen und für Sie Musik gemacht.
Ich danke ganz herzlich den Musikerinnen und Musikern aus unserem Posaunenchor, aus unserem Chor „Cantabella“, Dieter Losinzky (Posaunenchoraufnahme) Francisco Puente (Gitarre), Christoph Hönig (Klavier und Aufnahmetechnik), Claus Olaf Finnemann (Unterstützung bei der Choraufnahme) und Christian Maaß für die technische Umsetzung auf unserer Homepage.
Leider können sie die Musik nur hören und sehen, wenn Sie den Gottesdienst im Internet lesen anklicken.

Wenn Sie den Gottesdienst in ausgedruckter Form lesen, dann finden Sie die Choräle des Posaunenchors mit den Liednummern des Gesangbuches zum Lesen oder Singen zu Hause.

Die ersten Kirchengemeinden feiern wieder Gottesdienste in ihren Kirchen, wir werden dies voraussichtlich ab 17.Mai 2020 tun – unter den vorgeschriebenen Sicherheitsvorschriften.
Dazu gebe ich Ihnen in den Abkündigungen mehr Informationen.

So wissen wir uns in Gedanken verbunden.
Wir treten im Geiste zusammen und sind durch Gebet und Hören auf Gottes Wort miteinander verbunden.

Auch in der Zeit der Unruhe und Belastung sind wir verbunden im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!

 

Singen (EG 449) oder hören Sie: Die güldene Sonne (Posaunenchor)

 

Psalmen

Die Psalmen aus der Bibel sind wohl die verbreitetsten Gebete der Welt, die immer wieder gebetet werden.
In diesen – ursprünglich gesungenen Gebeten – finden religiöse Erfahrungen und menschliche Gefühle in großer Dichte und Tiefe ihren Ausdruck.
Die Vielfalt aller menschlichen Gefühle spiegeln sich in besonderer Weise in den Psalmen.
Jubel und Freude, Trauer und Verzweiflung, Dankbarkeit und Empörung, Lob und Klage finden sich in den Psalmen. Alle diese Erfahrungen und Gefühle finden ihren Zuhörer in Gott, an den sich die Psalmen wenden.

So hat Rainer Maria Rilke einmal geschrieben:
„Ich habe die Nacht einsam hingebracht … und habe schließlich … die Psalmen gelesen, eines der wenigen Bücher, in dem man sich restlos unterbringt, mag man noch so zerstreut und ungeordnet und angefochten sein.“

So wollen wir beten mit Worten aus Psalm 98:

 

Psalm
        (In der Übersetzung von Martin Luther)

Singet dem Herrn ein neues Lied,
denn er tut Wunder.
Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.
Der Herr lässt sein Heil kundwerden;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!
Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!
Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!
Das Meer brause und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen.  Die Ströme sollen frohlocken, und alle Berge seien fröhlich vor dem Herrn;
denn er kommt, das Erdreich zu richten.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker,
wie es recht ist.

     (oder in einer neuen, modernen Übertragung)
Singt Gott ein neues Lied;
denn er überschüttet uns mit Geschenken aus seiner Hand,
mit Geschenken des Lebens.
Er sorgt für neue Hoffnung durch seine große Kraft.
Er gibt sein Ziel für ein erfülltes Leben bekannt
und lässt die Völker wissen,
was er sich unter Gerechtigkeit vorstellt.
Er vergißt nicht, was er für das Volk Israel getan hat,
als er es in die Freiheit führte,
und in der Wüste bei ihm blieb:
Mit seiner ganzen Zuwendung und Treue.
Das muß sich herum sprechen in der Welt.
Laßt eure Herzen sprechen ihr Menschen,
singt, lacht, freut euch, tanzt und macht Musik.
Musik mit allen Instrumenten, die ihr findet.
Das Brausen des Meeres ist die schönste Begleitung,
das Plätschern der Bäche ist wie Gesang,
und die Kuppen der Berge strahlen wie frohe Gesichter.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Hören und Sehen Sie: „Sing ein Lied“ (A. Ludwig und F. Puente)

Text:
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.
Nebel senkt sich sacht. Sing ein Lied, auch wenn Du nicht siehst, wenn der Kummer siegt.
In der tiefsten Nacht sing ein Lied. Wenn die Angst erwacht, sing ein Lied.

Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.
Wenn die Seele treibt, sing ein Lied. Teilst du deinen Traum, nimmt die Hoffnung Raum.
Mit dem Freund der bleibt, sing ein Lied. Wie das Leben schreibt, sing ein Lied.

Hoffnung, die sich lohnt, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.
Wo das Leben wohnt, sing ein Lied. Dank steigt in uns auf, fliegt zum Himmel rauf.
Hoffnung, nimmt sich Raum, sing ein Lied. Land am Horizont, sing ein Lied.

 

Kyrie-Gebet

Gott, wir blicken zurück auf die Woche, die hinter uns liegt.
Es tut uns leid, daß uns manches nicht so gelungen ist
wie Du es uns zutraust
und wir es uns für ein gutes Zusammenleben wünschen:
Zu oft stimmten wir ein in die eingängige Melodie derer,
die den Ton angeben,
wo wir besser unser eigenes Lied hätten erfinden und ausprobieren können.
Zu oft stimmten wir ein in die vorgeschriebenen Harmonien, wo Protestlieder besser geklungen hätten.
Zu oft stimmten wir uns ein auf das allgemeine Schweigen
wo wir hätten laut werden sollen.
Wir seufzten zu wenig mit denen, denen ein Kloß im Hals sitzt. Wir klagten zu selten mit denen, denen vor Schreck die Stimme wegbleibt.
Wir lachen nicht genug mit denen,
die uns mit ihrer Lebensfreude anstecken wollen.
Gott, zum Glück hörst du Dir verständnisvoll unsere gelungenen und unsere verunglückten Lieder an und kannst dir darauf deinen eigenen Reim machen.
Du läßt uns aufatmen und gibst uns Luft für eine neue Woche. Hab Erbarmen mit uns!

Singen oder sprechen Sie: Kyrie (Posaunenchor)
Kyrie, eleison
Christe, eleison
Kyrie, eleison

 

Gnadenzusage

Barmherzig und gnädig ist Gott  geduldig und von großer Güte. Gott gibt deinem Leben einen neuen Klang, stimmt sich freundlich auf dich ein und läßt dich deine eigene Melodie finden. Singe Gott ein neues Lied.

 

Gebet

Gott, du hast uns die Musik geschenkt. Sie ist die Sprache des Herzens – für unsere Seele. Sie ist die Sprache des Herzens, um unsere Gedanken und Gefühle vor dich zu bringen.
Schenke uns jetzt ein offenes Ohr, um auf Dein Wort zu hören.
Amen.

 

Singen (EG 503) oder hören Sie: Geh aus mein Herz und suche Freud (Posaunenchor)

 

Einleitung zum Evangelium

Schon immer suchte sich die Begeisterung ihre Lieder.
So sang die große Jüngerschar fröhliche Lieder,
als sie zusammen mit Jesus nach Jerusalem kamen.
Ihr Gesang wurde sogar „liturgiefähig“:
Wir singen ihre Worte bis heute im Gottesdienst.

Die Geschichte dazu steht bei Lukas im 19.Kapitel:

 

Evangelium       (Lukas 19,37-40)

37 Und als er schon nahe am Abhang des Ölbergs war, fing die ganze Menge der Jünger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme über alle Taten, die sie gesehen hatten,  38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der König, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe!  39 Und einige Pharisäer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine Jünger zurecht!  40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

Halleluja.
Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden,
er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Hören Sie: „Cantate Jubilate“ (Chor)

 

Cantate Jubilate!
Let us sing for joy tot he Lord!
Cantate Jubilate!
Let us worship the Lord with a song.
Sing a song of praise this special day,
come kneel before the Lord.
With a mighty voice, let us rejojoice,Cantate Jubilate!
Singet und jauchzet!
Lasst uns aus Freude für den Herrn singen!
Singet und jauchzet!
Lasst uns den Herrn mit einem Lied anbeten.
Singt ein Lied, um diesen besonderen Tag zu loben,
lasst uns vor dem Herrn niederknien.
Mit einer mächtigen Stimme lasst uns jubeln,
singet und jauchzet!
Our Lord is strong and mighty.
He hears us when we pray.
He fills our lives with goodness
and cares for us each day.
Unser Herr ist stark und mächtig.
Er hört uns, wenn wir beten.
Er füllt unsere Leben mit Güte
und wacht jeden Tag über uns.
Our Lord is kind and faithful.
His love is ever true.
His glory fills the heavens
and makes our lives brand new!
Oh, sing!
Unser Herr ist freundlich und treu.
Seine Liebe ist immer wahrhaftig.
Sein Ruhm füllt die Himmel
und erleuchtet unsere Leben!
Oh, sing!

 

Predigt

„Singet dem Herrn ein neues Lied! Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel! Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König!“
So fordert uns der Psalm des heutigen Sonntags auf.

Andererseits müssen wir gerade lernen, dass durch das Singen besonders viele Viren in die Luft gepustet werden und deshalb der Gemeindegesang erst einmal unterbleiben muss. Chöre und Posaunenchöre dürfen nicht spielen oder proben. Höchstens in kleinster Besetzung für den Gottesdienst eine Aufnahme machen.
Solche Erkenntnisse und Notwendigkeiten hatte der Psalmbeter sicherlich nicht im Blick.

Vielmehr wusste der Psalmbeter um die Bedeutung des Singens und des Musizierens für den Menschen.
Und genau darum geht es am Sonntag Kantate! Sich darauf zu besinnen, wie wichtig Musik für die Seele eines jeden Menschen ist.
Sie ist Ausdruck unserer tiefsten Gefühle mit unserem ganzen Körper.
Wir können ausdrücken, was uns bewegt und was wir nicht in Worte fassen können.
Außerdem ist Singen gesund. Es stärkt und aktiviert das Immunsystem unseres Körpers, es weitet und stärkt die Lungen.

Singen gehört in das Miteinander der christlichen Gemeinde, es gehört in den Umgang mit sich selbst und es gehört auch in die Beziehung zu Gott. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“
Deshalb ist Musik auch für unseren Glauben und unsere Gottesdienste so wichtig.
Um so wichtiger, dass wir unser Singen und musizieren in der evangelischen Gemeinde aufrecht erhalten. Denn es gehört von alters her zum jüdischen, zum christlichen Glauben und ganz besonders zur evangelischen Gemeinde. Denn schon Luther hat die Bedeutung des gemeinsamen Singens erkannt und deshalb viele Liedtexte in deutscher Sprache geschrieben – zu seiner Zeit eher selten.

In Psalm 98 geht es aber nicht um die Frage, wie alt, aus welchem Jahr oder Jahrhundert ein Lied sein soll. Es geht nicht um die Frage, ob klassische oder moderne Musik.
Hier geht es um unsere innere Haltung. Um ein Singen und Musizieren, das aus dem Herzen kommt und Gott erlebt, ihn lobt und ihm dankt.
Darüber hinaus darf die Musik natürlich auch uns selbst erfreuen und glücklich machen. Menschen, die Musik machen können, können oft ihre Gefühle in diese Musik legen, gerade die Gefühle, die sie verbal nicht ausdrücken können. Das geht natürlich auch mit Kunst und Gestaltung, aber Musik bringt alles im Körper in Schwingung und erreicht deshalb noch andere Regionen, gerade auch der Seele.

Das gemeinsame Singen und Musizieren ist in Deutschland in unserer Gesellschaft und besonders auch in den weiterführenden Schulen aber weitgehend verloren gegangen. Immer weiter hat es sich in den privaten Bereich einiger weniger Menschen verlagert. Ganz im Gegensatz z.B. zu England, Skandinavien, Afrika und Asien.

Nun ist es aber so, dass das, was wir in der Kindheit und Jugend nicht kennenlernen, sich uns als Erwachsenen oft nur schwer erschließt. Deshalb ist es so wichtig, dass das gemeinsame aktive Singen und Musizieren von Kindern und Jugendlichen wieder gefördert wird.
In den letzten Jahren aber ist dieses Defizit deutlich geworden und es haben sich Formen entwickelt, sich die gemeinsame Musik zurückzuholen.

Können Sie sich heutzutage noch ein Fußballspiel im Stadion ohne Fan-Gesänge vorstellen?
Waren Sie schon mal bei einem Rudelsingen?
Von den unendlichen Casting-Shows im Fernsehen ganz abgesehen.
Die Lieder und Gesänge dort sind nicht unbedingt neu. Sie haben auch nicht alle unbedingt künstlerisches Niveau und der Gesang ist auch nicht immer ganz formvollendet. Aber es stiftet Gemeinschaft und schafft Begeisterung.
Aber das meint unser Psalm nicht!

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn ER tut Wunder!

Ihr, die ihr Gott kennt, mit IHM verbunden seid und mit IHM Gemeinschaft habt, singt und musiziert vor und für Gott.
Für unseren Gott, der ein genialer Schöpfer ist, für unseren Gott, der Schuld vergibt und Gnade walten lässt, der uns führt und heil macht.
Lobt ihn mit Eurer Stimme und Euren Instrumenten und steckt andere damit an. Be – Geist – ert euch und andere mit der Musik.

Nun gibt es aber auch für Christen Zeiten, in denen einem gar nicht zum Singen zumute ist, wo es einem sogar die Sprache verschlägt. Zeiten,  in denen Trauer und Schmerz, Klage und Ohnmacht sich breit macht.

Singen und Musik hat aber nicht nur mit Jubelliedern zu tun. Gerade in den Psalmen, den gesungenen Gebeten der Bibel, finden sich viele Klagelieder – und viele Trostlieder.

Aber auch dann steht da: Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Es geht um den Gott, der auch dann da ist und wirkt und sogar Wunder tut, wenn ich das im Augenblick nicht sehe und spüren kann.
Gerade jetzt während der Corona-Krise, fällt uns manches schwer auf die Seele.
Und nüchtern müssen wir feststellen: Gott ist nicht der große Krisen- und Problem-Verhinderer oder -Auflöser.
Aber die Geschichten der Bibel machen uns immer wieder deutlich:
Gott ist der große Verwandler bzw. der große Impulsgeber für Verwandlung. Das kann das Wunder sein. Dass wir aus der Krise verwandelt herausgehen.
So wie es in Psalm 98 heißt:

Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  Er gedenkt an seine Gnade und Treue.

Schauen wir also voller Hoffnung in die Zukunft und singen ein neues Lied.
Konzentrieren wir uns nicht auf das was fehlt, sondern auf das was wird – verwandelt, weil wir aus der Krise gelernt haben, bei allem Schweren und Belastenden dieser Zeit, bei aller Trauer um die Menschen, die wir durch das Virus verlieren.

Und gerade in dieser Zeit gehört das Singen dazu.
Denn es kann trösten. Wenn ich selbst gerade nicht singen kann und will, dann kann ich Liedern und Musik zuhören, die trösten.
Denn gerade unsere christlichen Lieder, alte und neue, bieten Texte, in der wir alle menschlichen Lebenslagen wiederfinden.
In der Musik können wir der Seele Raum geben.
Sie umfasst  alle Lebensbereiche, nicht nur Freude, Jubel und Fröhlichkeit, sondern auch Tod, Trauer und Krise.

In einem Interview mit einem Musikpsychologen habe ich gelesen wie wichtig es ist, wenn man niedergeschlagen und traurig, einsam oder ängstlich ist, Musik und Lieder zu hören oder zu singen, die Hoffnung geben, zuversichtlich und fröhlich sind.

Und dann singen Sie einfach mit. Innerlich im Gottesdienst und so laut sie mögen zu Hause unter der Dusche, beim Putzen oder Kochen. Tanzen Sie dabei durch die Wohnung.

Erleben Sie vielleicht das Wunder einer kleinen Zuversicht, ein bisschen Trost der Seele durch ein frohes Lied.

1 Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Er schafft Heil mit seiner Rechten und mit seinem heiligen Arm.  2 Der Herr lässt sein Heil kundwerden; vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.  3 Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel, aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.  4 Jauchzet dem Herrn, alle Welt, singet, rühmet und lobet!  5 Lobet den Herrn mit Harfen, mit Harfen und mit Saitenspiel!  6 Mit Trompeten und Posaunen jauchzet vor dem Herrn, dem König! 

Amen!

Singen (EG 324) oder hören Sie: Ich singe dir mit Herz und Mund (Posaunenchor)

 

Abkündigungen

Liebe Gemeinde,
ich hoffe, dass wir ab 17.Mai 2020 wieder in beiden Kirchen Gottesdienste feiern können. Es sind noch einige Vorkehrungen zu treffen, aber ich hoffe, dass wir, Presbyter, Presbyterinnen und ich bis zum 17.05.2020 alle Vorbereitungen fertig bekommen.
Die Evangelische Kirche von Westfalen hat ein Muster-Schutzkonzept erstellt, dass wir für unsere Kirchengemeinde schriftlich ausarbeiten und umsetzen müssen.
Grundlegend sind: Handdesinfektion, Nase-Mund-Maske, Abstandsregel.
Die Abstandsregel begrenzt unsere Sitzplätze. In beiden Kirchen werden es nur ca. je 16 Plätze sein.
Deshalb ist eine telefonische Anmeldung am Freitag vorher im jeweiligen Gemeindebüro notwendig.
Sonst laufen Sie Gefahr, dass wir Sie nicht einlassen dürfen.
Es wird einen geregelten Eingang und Ausgang geben. Eine Anwesenheitsliste muss erstellt werden, damit ggf. Infektionsketten vom Gesundheitsamt nachvollzogen werden können.
Wenn mehrere Personen aus einem Haushalt kommen, die zusammensitzen wollen und dürfen, müssen Presbyter und Presbyterinnen dies kontrollieren, wenn sie ihnen nicht persönlich bekannt sind. Dafür bringen sie bitte für Notfälle ihren Personalausweis mit.
Gemeinsames singen ist in den Gottesdiensten derzeit noch untersagt, ebenfalls die Feier des Abendmahls.
Auch wenn das jetzt erst einmal eher ungewohnt und abschreckend klingt, so denke ich, dass wir uns unter den gegebenen Umständen freuen dürfen wieder Gottesdienste zu feiern.

Ich bemühe mich auch weiterhin Lesegottesdienste zu erstellen, ob das jeden Sonntag möglich sein wird, kann ich derzeit noch nicht absehen.


Und noch etwas in eigener Sache:

Durch die Corona-Krise sind viele Menschen auch in finanzielle Nöte geraten. Die Tafeln dürfen kein Essen ausgeben. Mehr Menschen als sonst, sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Aber uns fehlen die Kollekten für die diakonischen Zwecke in unserer Gemeinde.
Falls Sie können und möchten, dann unterstützen Sie unsere Gemeindediakonie bitte durch eine Spende:

Spendenkonto der Kirchengemeinde:
KD-Bank / Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE34350601900000959596
BIC: GENODED1DKD
Verwendungszweck: Diakonische Aufgaben

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet

Wir danken Dir, Gott, und freuen uns über den Schatz an Liedern und Musik, mit denen wir Dich ehren können.
Es tut uns gut, Dir fröhlich oder auch traurig Lieder zu singen;
es richtet uns auf und macht unser Herz weit.
Wir bitten dich:
Segne den Dienst der Organisten, Musikerinnen und Chöre und ihrer LeiterInnen in unserer Kirchengemeinde.

Vor Dir denken wir an Menschen, die in Unfrieden und großer Sorge leben.
In der Stille bringen wir sie vor Dich: …………………
Wir bitten dich: Lass Deine Augen auf sie gerichtet sein,
Gott, höre ihr Rufen und Klagen und gib ihnen,
was nach Deinem Rat gut ist.

Wir denken an die Menschen in aller Welt, die unter der Corona-Krise leiden.
Wir bitten dich:
Sei du bei denen, die sich im Kampf gegen die Krankheit einsetzen,
damit anderen geholfen wird.
Behüte alle Erkrankten, schenke Ihnen die Kraft zu genesen.
Und gib uns allen Vernunft zum besonnenen Umgang mit dieser Herausforderung.
Lass uns und alle erfahren, dass unser Leben in dir allein geborgen ist.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!

Singen (EG 317) oder hören Sie: Lobe den Herren (Posaunenchor)

Segensbitte

Herr, wir bitten dich:
Segne uns.
Segne uns mit deiner Gegenwart.
Segne uns mit Kraft, Mut und Geduld.
Segne uns mit Hoffnung und Zuversicht.
Segne uns mit der Gewissheit, dass Du bei uns bist.
Segne uns mit deinem Frieden.

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Hören Sie: Allegro von Telemann (Posaunenchor)

 

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig.
Musikalische Gestaltung von A. Ludwig und F. Puente, Posaunenchor Drensteinfurt, Chor Cantabella
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Corona-Disclaimer: Es wurden bei allen Aufnahmen die geltenden Abstandsregeln eingehalten.