Jugendgottesdienst der Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt zum 31.01.2021. Zusammen mit zu Konfirmierende gedreht, in der Evangelischen Martinskirche Drensteinfurt.

Am Sonntag den 31.01.2021 wird auf der Homepage der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde der erste Jugendgottesdienst der Kirchengemeinde online gehen.

Zusammen mit Konfirmandinnen und Konfirmanden der Kirchengemeinde wurde dieser Gottesdienst vorbereitet und gefilmt.

Die Jugendlichen haben sich im Rahmen des „Konfirmandenunterrichts zu Hause“ mit einigen Fragen rund um die Taufe beschäftigt. Ihre Fragen und Antworten werden in den Gottesdienst einfließen.

Der Gottesdienst wird ab 10 Uhr auf der Homepage der Kirchengemeinde veröffentlicht.

Liebe Freunde,

in diesem Jahr wurden leider viele Veranstaltungen zum Internationalen Holocaustgedenktag abgesagt. Doch auch in Pandemiezeiten ist es unerlässlich, die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten und gemeinsam der Opfer und Überlebenden des Holocaust zu gedenken. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten laden wir Sie deshalb herzlich zu einem Online-Gedenkgottesdienst ein. Wir würden uns freuen, wenn Sie am Mittwoch, den 27. Januar 2021, ab 19 Uhr per Livestream dabei sein würden. „Erinnern für die Zukunft“ – unter diesem Leitwort wollen wir der Vergangenheit gedenken und unsere Solidarität mit dem jüdischen Volk und mit Israel ausdrücken.

Der Gedenkgottesdienst wird vorab aufgezeichnet und am 27. Januar ausgestrahlt werden. Aufgrund der Corona-Maßnahmen und Abstandsregeln wird es leider nur im kleinen Kreis möglich sein, mit geladenen jüdischen und christlichen Gästen einen Kranz an der Synagoge, dem Zentrum jüdischen Lebens in Stuttgart, niederzulegen. Anschließend wird es am Holocaust-Mahnmal die Lichtinstallation „Davidstern“ geben. Als Ehrengast erwarten wir die 92-jährige Holocaustüberlebende Ruth Michel-Rosenstock, die ihre Geschichte erzählen wird.

In der heutigen Zeit, in der Antisemitismus zunimmt und sich viele Juden in Deutschland Anfeindungen ausgesetzt sehen, wollen wir gedenken – und für eine bessere Zukunft eintreten. Zudem wollen wir unserer Verbundenheit mit dem jüdischen Volk und dem Staat Israel Ausdruck verleihen. Wir freuen uns, dass durch die Online-Ausstrahlung eine Teilnahme im ganzen Land möglich sein wird, und hoffen sehr, dass Sie dabei sein werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gottfried Bühler
1. Vorsitzender – ICEJ Deutscher Zweig e.V.
 

Teilnahme am Online-Gedenkgottesdienst zum Internationalen Holocaustgedenktag am Mittwoch, 27. Januar 2021, 19 Uhr:

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Der Online-Gedenkgottesdienst wird vorab aufgezeichnet und kann nach der Erstausstrahlung weiterhin angeschaut werden.

 

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie und Euch zu diesem Gottesdienst am 3. Sonntag nach dem Epiphaniasfest.
Heute hat Pfarrer i.R. W. Voß den Gottesdienst für Sie erarbeitet. Herzlichen Dank dafür.

Wie es mit den Präsenzgottesdiensten nach dem 31. Januar weitergeht weiß ich heute noch nicht.
Am 31. Januar wird es auf jeden Fall einen online-Gottesdienst für Jugendliche auf unserer Homepage geben, den Kevin Stuckenschnieder und ich mit einigen Konfirmandinnen und Konfirmanden erarbeiten und filmen werden. Dazu gibt es keinen Lesegottesdienst.
Am 07. Februar gibt es dann den nächsten Lesegottesdienst.
Nun wünsche ich Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Spruch der Woche Lukas 13, 29
Es werden kommen von Osten und von Westen, 
von Norden und von Süden,
die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.

Lied: EG 62 – Jesus soll die Losung sein

  1. Jesus soll die Losung sein, da ein neues Jahr erschienen;
    Jesu Name soll allein denen heut zum Zeichen dienen,
    die in seinem Bunde stehn und auf seinen Wegen gehn.
  2. Jesu Name, Jesu Wort soll bei uns in Zion schallen,
    und sooft wir an den Ort, der nach ihm genannt ist, wallen,
    mache seines Namens Ruhm unser Herz zum Heiligtum.

  3. Unsre Wege wollen wir nur in Jesu Namen gehen.
    Geht uns dieser Leitstern für, so wird alles wohl bestehen
    und durch seinen Gnadenschein alles voller Segen sein.

  4. Alle Sorgen, alles Leid soll der Name uns versüßen;
    so wird alle Bitterkeit uns zur Freude werden müssen.
    Jesu Nam sei Sonn und Schild, welcher allen Kummer stillt.

  5. Jesus, aller Bürger Heil und der Stadt ein Gnadenzeichen,
    auch des Landes bestes Teil, dem kein Kleinod zu vergleichen,
    Jesus, unser Trost und Hort, sei die Losung fort und fort.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
         Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
         der Himmel und Erde gemacht hat.

Wir beten mit Worten des 86sten Psalms:  Psalm 86 – EG 737

Herr, neige deine Ohren und erhöre mich;
denn ich bin elend und arm.
          Bewahre meine Seele, denn ich bin dein.
          Hilf du, mein Gott, deinem Knechte,
          der sich verlässt auf dich.
Herr, sei mir gnädig;
denn ich rufe täglich zu dir.
          Erfreue die Seele deines Knechts;
          denn nach dir, Herr, verlangt mich.
Denn du, Herr, bist gut und gnädig,
von großer Güte allen, die dich anrufen.
          Vernimm, Herr, mein Gebet
          und merke auf die Stimme meines Flehens!
In der Not rufe ich dich an;
du wollest mich erhören!
          Weise mir, Herr, deinen Weg,
          dass ich wandle in deiner Wahrheit;
erhalte mein Herz bei dem einen,
dass ich deinen Namen fürchte.

Wir wollen Gott loben, indem wir sprechen:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen
Der Herr sei mit euch
und mit deinem Geist!

Epistel – Römer 1, 13 – 17

13 Ich will euch aber nicht verschweigen, liebe Brüder, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – wurde aber bisher gehindert –, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden.

14 Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Nichtgriechen, der Weisen und der Nichtweisen;

15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.

16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht alle, die daran glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen.

17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, awelche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht (Habakuk 2,4): »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«

Halleluja
Gelobt sei der Herr täglich.
Er legt uns eine Last auf,
er hilft uns aber auch.
Halleluja

Lied: EG 398 – In dir ist Freude

 

  1. In dir ist Freude in allem Leide, o du süßer Jesu Christ!
    Durch dich wir haben himmlische Gaben,
    du der wahre Heiland bist; hilfest von Schanden, rettest von Banden.
    Wer dir vertrauet, hat wohl gebauet, wird ewig bleiben. Halleluja.
    Zu deiner Güte steht unser G’müte, an dir wir kleben im Tod und Leben;
    nichts kann uns scheiden. Halleluja.

  2. Wenn wir dich haben, kann uns nicht schaden
    Teufel, Welt, Sünd oder Tod; du hast’s in Händen, kannst alles wenden,
    wie nur heißen mag die Not.
    Drum wir dich ehren, dein Lob vermehren mit hellem Schalle, freuen uns alle zu dieser Stunde. Halleluja.
    Wir jubilieren und triumphieren, lieben und loben dein Macht dort droben mit Herz und Munde. Halleluja.


Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,

und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Amen.

Lied: EG 293 – Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all

 

  1. Lobt Gott den Herrn, ihr Heiden all, lobt Gott von Herzensgrunde,
    preist ihn, ihr Völker allzumal, dankt ihm zu aller Stunde,‘
    dass er euch auch erwählet hat und mitgeteilet seine Gnad
    in Christus, seinem Sohne.

  2. Denn seine groß Barmherzigkeit tut über uns stets walten,
    sein Wahrheit, Gnad und Gütigkeit erscheinet Jung und Alten
    und währet bis in Ewigkeit, schenkt uns aus Gnad die Seligkeit;
    drum singet Halleluja.

 
Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus!

Liebe Gemeinde,

das Evangelium zum dritten Sonntag nach Epiphanias steht bei Mt 8, 5-13. Hier nach der Übersetzung Die Gute Nachricht:

Der Hauptmann von Kafarnaum –         Mt 8, 5-13

5 Jesus kam nach Kafarnaum. Da trat ein Hauptmann*, ein Nichtjude, an ihn heran und bat ihn um Hilfe:
6 »Herr«, sagte er, »mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und hat furchtbare Schmerzen!«
7 Jesus fragte ihn: »Soll ich etwa kommen und ihn gesund machen?«
8 Der Hauptmann erwiderte: »Herr, ich weiß, daß ich dir, einem Juden, nicht zumuten kann, mein Haus zu betreten. Aber sag nur ein Wort, und mein Diener wird gesund.
9 Auch ich unterstehe höherem Befehl und kann meinen Soldaten Befehle erteilen. Wenn ich zu einem sage: ‚Geh!‘, dann geht er; wenn ich zu einem andern sage: ‚Komm!‘, dann kommt er; und wenn ich meinem Diener befehle: ‚Tu das!‘, dann tut er’s.«
10 Als Jesus das hörte, staunte er und sagte zu den Leuten, die ihm folgten: »Wahrhaftig, solch ein Vertrauen habe ich in Israel nirgends gefunden!
11 Doch ich sage euch: Viele werden kommen, aus Ost und West, und zusammen mit Abraham*, Isaak und Jakob in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen.
12 Aber die Menschen, die bis jetzt das Anrecht darauf hatten, werden in die Dunkelheit hinausgestoßen. Dort gibt es nur noch Jammern und Zähneknirschen.«
13 Dann sagte Jesus zu dem Hauptmann: »Geh nach Hause! Wie du es im Vertrauen von mir erwartet hast, soll es geschehen.«
Zur selben Stunde wurde sein Diener gesund.

In seiner Erzählung „Der Fürst“ beschreibt der Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti eine denkwürdige Abendmahlsfeier. Vorn am Altar und schon mit der heiligen Feier beschäftigt, entdeckt er auf einmal einen Fremden inmitten der wohlbekannten Gemeindegesichter: „Mit einer Art heiterer Grandezza saß er in der vordersten Bank, im langen dunklen Überwurf südländischen Schnitts; ein fürstlicher Überwurf sozusagen, oder fürstlich, der der ihn trug. … Mich irritierte sein Blick: Wer war das? Wo kam er wohl her? Was wollte er hier?“ (Kurt Marti, Der Fürst, aus: Geschichten zum Nachdenken, Kaiser/Grünewald, 1984,)
Und wir stellen uns vor, wie auch die Gemeinde schon guckt. Hie und da wird getuschelt.
Der Pfarrer ist hin und her gerissen, zwischen Selbstberuhigung und Angst. Während die Gemeinde zum Tisch des Herrn geht, bleibt der Fremde lächelnd sitzen. Was, wenn er nur darauf wartet, die heilige Feier zu sprengen? Nichts dergleichen geschieht. Als alle nach Brot und Wein auf ihren Platz zurückgekehrt sind, erhebt sich der Fremde. Beim Näherkommen zerfällt sein fürstlicher Glanz: „Auch sah ich nun, dass der Überwurf franste, die Kleidung schäbig und sein Gesicht älter war, als mir geschienen hatte.“ Nach dem Bissen Brot und dem Schluck Wein bleibt er stehen und sagt leise: „Noch mehr. Alles! Ich habe Hunger“. Da dämmert’s dem vor Verlegenheit schwitzenden Pfarrer: „Nicht hier, nachher. … Die Gemeinde, so schien mir, hielt den Atem an. Gleichmütig schritt er zur ersten Bank zurück. …

Nachher im Vorraum der Kirche, als sich die Leute verlaufen hatten, gab ihm der Kirchendiener das übrig gebliebene Brot, in ein Papier gewickelt, dazu eine fast noch volle Flasche Abendmahlswein. Der Fürst ließ sich weiter in kein Gespräch ein. Er nahm das Brot, die Flasche, steckte sie in die Seitentasche des Überwurfs, dankte freundlich und ging.“

Als das Jesus hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrhaftig, solch ein Vertrauen habe ich in Israel nirgends gefunden!
          Natürlich haben Sie recht! Dieses Jesuswort gehört zu der Geschichte, die der heutige Predigttext erzählt. Und einen gravierenden Unterschied gibt es zwischen dem Fürsten und dem Hauptmann zu Kapernaum. Der bittet nicht für sich selbst, sondern für einen anderen. Ein Hinweis darauf, dass wahrer Glaube keinesfalls zuerst das eigene Heil im Blick hat, sondern vor allem das Heil der anderen, ja der ganzen Welt.

Ansonsten haben sie vieles gemeinsam, der Fürst und der Hauptmann. Beide sind Fremde, die wie aus dem Nebel auftauchen in einer Geschichte, die doch eigentlich ganz exklusiv zwischen Gott und seinem auserwählten Volk spielt. Beide sind Bittsteller in notwendiger Sache. Beide werden begleitet von misstrauischen, vielleicht sogar missbilligenden Blicken und gemischten Gefühlen. Schließlich war der Hauptmann ein Repräsentant der römischen Besatzungsmacht, als heidnisch ausgegrenzt und als Unterdrücker gehasst. Ein „Fürst“ auch er, gekleidet in eine blitzsaubere Uniform; am Gürtel das Schwert, Zeichen der Macht. Einer bei dessen Anblick andere strammstehen und die Hand zum Gruß heben. Einer mit Befehlsgewalt.
Und einer, der weiß, dass sich das Entscheidende niemals mit militärischen Mitteln erreichen lässt. »Herr«, sagte er, »mein Diener liegt gelähmt bei mir zu Hause und hat furchtbare Schmerzen!«
Aus militärischer Sicht hilft da bloß noch Erschießen. Aber der Tod ist niemals Erlösung, wie manche Traueranzeigen behaupten. Der Tod lässt das Böse aufhören und als letzten Akkord weiter klingen. Der Tod gibt dem Bösen auf ewig Recht. Natürlich ist auch dies ein Kommentar zu den Kriegen rund um den Erdball, die auch 2021 nicht aufhören werden; ein Kommentar zu der irrigen Meinung, man könnte das Böse und die Bösen auf dieser Welt mit Tod und Gewalt ausrotten, damit das Gute und die Guten übrig bleiben. Die Völker des alten Europa haben sich nach einer Jahrhunderte langen Geschichte des Krieges in die Spiegel geschaut und dort genau die Bösen wieder erkannt, die sie in hehren Ideologien zu bekämpfen glaubten. Krieg hinterlässt die Länder zerstört und die Menschen deformiert am Leib und vor allem an der Seele. „Krieg ist niemals ein unvermeidbares Schicksal, er ist immer eine Niederlage für die Menschheit“. Und für die Menschlichkeit fügen wir den Worten von Papst Johannes Paul II mit voller Zustimmung hinzu. Deshalb soll Krieg nach Gottes Willen nicht sein. Krieg ist so heillos, wie der Tod. Er hat keine Zukunft.

Der Hauptmann von Kapernaum kommt nicht auf die Idee, sich seinen Waffen anzuvertrauen. Völlig abgerüstet kommt er zu Jesus. Herr ich bin nicht wert, nicht mächtig, nicht stark. Das ist die Anerkenntnis seiner wahren Größe und Macht, wenn es um so etwas wie die Krankheit seines Knechtes geht. Hier muss er sich an den wenden, der in Wahrheit über solche Krankheit, solches Leiden und solchen Tod regiert. Hier hilft nur noch Beten. Dieses Eingeständnis ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Einsicht in das wahre Maß der Menschlichkeit. Auch das ist ein Zeichen von Glauben, den Jesus in den höchsten Tönen lobt. Wahrhaftig, solch ein Vertrauen habe ich in Israel nirgends gefunden!

Dabei macht es doch nichts, wenn der Fürst auf dem Weg zum Tisch des Herrn sein fürstliches Aussehen verliert und dem Hauptmann auf dem Weg zu Jesus all seine Waffen aus dem Gürtel fallen. Wenn nur der, zu dem wir kommen, freundlich auf uns schaut, egal wer wir sind und wie wir aussehen. Dann wird auch belanglos, ob die Jünger tuscheln, die Sonntagsgemeinde befremdet aus ihrem Sonntagszeug schaut oder der Pfarrer ins Schwitzen kommt. „Denn Gott“ – so Martin Luther – „ tut oft durch geringe Heilige, was er durch große Heilige nicht tut. Mit diesen und ähnlichen Wundern zeigt er, dass er seinen Geist in seinen Heiligen von uns nicht gemessen haben will, und wir nicht nach der Person richten sollen.“

Nur zwei Mal wundert sich Jesus im Neuen Testament: Über den Unglauben der Menschen von Nazareth, seiner Heimatstadt, zu denen er eigentlich gehören müsste und sie zu ihm. (Markus 6/6) Aber sie ärgerten sich an ihm und er konnte dort keine einzige Tat tun. Und schließlich wundert er sich über den Glauben des Hauptmann von Kapernaum, der nicht nur an sich selber denkt, sein wahres menschliches Maß kennt und Gott alles zutraut. Ein „geringer Heiliger“, dem wir vielleicht verdanken, dass auch wir zur Gemeinde Christi gehören und einmal mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen. Ein heidnischer Fremder wird erhört und ein Vorbild des Glaubens und in noch weiterer Ferne wird einer gesund. Wer hätte das gedacht.

Frechheit siegt nicht immer, aber wer Gott alles zutraut wird nicht mit leeren Händen gehen. Fürst oder Hauptmann – was zählt die Person? Gott schließt die in die Arme, die sich ihm anvertrauen.
Amen

Lied: EG 652 – Von guten Mächten treu und still umgeben

(gesungen von Siegfried Fietz, dem Komponisten. Text: Dietrich Bonhoeffer)

  1. Von guten Mächten treu und still umgeben, behütet und getröstet wunderbar,
    so will ich diese Tage mit euch leben und mit euch gehen in ein neues Jahr.
    Kehrvers
    Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag.
    Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

  2. Noch will das alte unsre Herzen quälen, noch drückt uns böser Tage schwere Last.
    Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen das Heil, für das du uns geschaffen hast.

  3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
    so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern aus deiner guten und geliebten Hand.

  4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
    dann wolln wir des Vergangenen gedenken, und dann gehört dir unser Leben ganz.


Fürbitten

 „Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“ (Lukas 13, 29)

Du, Gott, hast dir ein Volk gemacht aus allen Völkern dieser Erde,
damit Gerechtigkeit und Friede uns Menschen krönen,
weil so dein Wille geschieht unter uns,
wo immer wir leben.

Lass all die vielen Bedrohungen, die wir gegenwärtig erleben,
vor allem uns als Kirche Jesu Christi hier in der Mirjam-Kirchengemeinde Ansporn und Mahnung sein,
unsere ganze Phantasie und unsere ganze Kraft aufzubringen
für Gerechtigkeit und Frieden zu streiten
und, wo immer wir können, Frieden zu schaffen wo wir ihn bedroht sehen.
So bitten wir dich:
–          wehre den vielen Ungleichheiten unter den Nationen und unter den Menschen weltweit,
–          gib Erkenntnis und Weisheit unter den Mächtigen und unter den Völkern, dass wir nur eine Zukunft haben, wenn wir gemeinsam die Erde und unser Klima schützen;
–          richte unseren Blick auf Jesus, der dich im Osten, Westen, Norden und Süden am Werk weiß, in aller Herren Länder, und uns an deinen Tisch ruft, damit alle genug haben zum Leben, hier wie dort.

Mittwoch jährt sich zum 75sten Mal der Tag, an dem das KZ Auschwitz befreit wurde – deshalb bitten wir: Barmherziger und Ewiger,
lass uns und alle, die es können,
im Gedenken des schwersten Verbrechens unseres Volkes
das Unfassbare und die akribisch durchgeführte Tötung
von Jüdinnen und Juden erinnern und wachhalten.
Lass uns nicht aufhören zu erzählen,
was Menschen getan haben und wozu sie fähig sind,
gerade hier in Deutschland.

Du selbst, Gott, musst uns mahnen und täglich neu vergewissern,
dass deine Kirche und wir alle jedem Ansatz des Hasses und der Herabwürdigung
von Menschen welcher Herkunft auch immer
widerstehen vom ersten Augenblick an.
Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens,
damit alle Worte und Taten gegen Menschen anderen Glaubens
überwunden werden, durch die ja dein Name beleidigt wird,
vor allem in jedem Gedanken, Wort und Werk, die sich gegen
Glieder deines Volkes Israel richten, wo immer Juden leben und überleben.

Die Covid19 Pandemie hält uns weiterhin in ihrem Bann –

Mögen wir,
denen bloß Unannehmlichkeiten entstehen,
uns an die erinnern,
deren Leben auf dem Spiel steht.
Mögen wir, die wir keine Risikofaktoren haben,
uns an die erinnern, die am meisten gefährdet sind.

Mögen wir,
die den Luxus haben, von zu Hause aus arbeiten zu können,
uns an die erinnern, die vor der Wahl stehen,
ihre Gesundheit zu schützen oder ihre Miete zu bezahlen.

Mögen wir,
die wir unsere Kinder betreuen können,
wenn deren Schulen geschlossen werden, uns an die erinnern,
die keine solche Wahl haben.

Mögen wir,
die unsere Reisen absagen mussten,
uns an die erinnern, die keinen sicheren Zufluchtsort haben.

Mögen wir,
die wir unser „Spielgeld“ in den Turbulenzen des Finanzmarktes verlieren,
uns an die erinnern, die keinen Spielraum haben.

Mögen wir,
die in Quarantäne zu Hause bleiben müssen,
uns an die erinnern, die kein Zuhause haben.

Während Furcht unser Land erfasst, lasst uns die Liebe wählen.
Während dieser Zeit, in der wir uns nicht physisch umarmen können,
lasst uns Wege finden, um unseren Nachbarn Gottes liebevolle Umarmung zu sein.

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.


Lied: EG 607 – Herr, wir bitten: Komm und segne uns

Kehrvers
Herr, wir bitten: Komm und segne uns; lege auf uns deinen Frieden.
Segnend halte Hände über uns. Rühr uns an mit deiner Kraft.

  1. In die Nacht der Welt hast du uns gestellt, deine Freude auszubreiten.
    In der Traurigkeit, mitten in dem Leid lass uns deine Boten sein.

  2. In die Schuld der Welt hast du uns gestellt, um vergebend zu ertragen,‘
    dass man uns verlacht, uns zu Feinden macht, dich und deine Kraft verneint.

  3. In den Streit der Welt hast du uns gestellt, deinen Frieden zu verkünden,
    der nur dort beginnt, wo man, wie ein Kind, deinem Wort Vertrauen schenkt.

  4. In das Leid der Welt hast du uns gestellt, deine Liebe zu bezeugen.
    ‚Lass uns Gutes tun und nicht eher ruhn, bis wir dich im Lichte sehn.

 
Segen

Der Herr
voller Liebe wie eine Mutter und gut wie ein Vater,
Er segne dich
er lasse dein Leben gedeihen,
er lasse deine Hoffnung erblühen,
er lasse deine Früchte reifen.
Der Herr behüte dich
er umarme dich in deiner Angst,
er stelle sich vor dich
in deiner Not.
Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir
wie ein zärtlicher Blick erwärmt,
so überwindet er bei dir,
was erstarrt ist.
Er sei dir gnädig
wenn Schuld dich drückt,
dann lasse er dich aufatmen
und mache dich frei.
Der Herr erhebe sein Angesicht über dich
er sehe dein Leid,
er tröste und heile dich.
Er gebe dir Frieden
das Wohl des Leibes,
das Heil deiner Seele,
die Zukunft deinen Kindern.
Amen


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer i.R. Voss
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Sehen Sie hier unseren Online-Familiengottesdienst mit Pfarrerin Angelika Ludwig, zusammen mit dem Kindergottesdienstteam.

Anmerkung: Wir bitten den Versprecher zu Beginn zu entschuldigen. Es ist natürlich das Jahr 2021 gemeint. 


© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde
Ascheberg Drensteinfurt

 

 

 

Liebe Gemeinde,

ich begrüße Sie und Euch zu diesem Gottesdienst am 1. Sonntag nach dem
Epiphaniasfest, also am 1. Sonntag nach dem 6. Dezember, dem Feiertag der Weisen aus dem Morgenland und wünsche Ihnen und Euch ein gesegnetes und gesundes Jahr 2021. Heute hat Pfarrer Thomas Böhme den Gottesdienst für Sie erarbeitet. Herzlichen Dank dafür.
Ich möchte die Abkündigungen heute voran stellen:
Präsenzgottesdienste werden aufgrund des verschärften Lockdowns mindestens bis einschließlich 31.01.2021 nicht stattfinden.
Auch alle anderen Gemeindeveranstaltungen müssen weiterhin ausfallen.
Deshalb wird der Arbeitsschwerpunkt von Kevin Stuckenschnieder und mir in den nächsten Wochen nun auf der Konfirmandenarbeit liegen. Im vergangenen Jahr mussten wir die Konfimationen verschieben. Diese sollen nun im April und Mai stattfinden und die Konfirmationen dieses Jahrgangs im September. Aufgrund des erneuten Lockdowns müssen wir nun überlegen wie wir Unterrichtsinhalte und Konfirmationsvorbereitung digital zu den Jugendlichen bringen. Damit haben wir keine Erfahrung und noch kein Material.  Deshalb wird sich auch mein Arbeitsschwerpunkt verlagern und Lesegottesdienste können nicht mehr wöchentlich erstellt werden. Über die Lesegottesdienste erfahren Sie aber immer welche Gottesdienste wir für Sie / Euch vorbereiten.

Der nächste Gottesdienst am 17.01. wird ein Online-Gottesdienst für Kinder und Familien sein, der nur über unsere Homepage und unseren YouTube-Kanal mitzufeiern ist.

Der nächste Lesegottesdienst wird dann am 24.01. ab 12.00 Uhr bereit liegen.

Und nun wünsche ich Ihnen einen gesegneten Gottesdienst

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Einstimmung

Die christliche Gemeinschaft ist eine Gemeinschaft der Vielen und damit der vielen Verschiedenen. In der Taufe sind wir mit allen Getauften auf dieser Erde verbunden. Wie lässt sich solche Verschiedenheit und Vielfalt alltäglich leben, hier in unserer Gemeinde, in unserer Stadt, in unserem Land, in unserer Welt? Wir wollen nach Antworten auf diese Frage suchen, indem wir uns Gottes Gnade anvertrauen und auf sein Wort hören.

Lied: EG 451 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank

Wochenspruch
„Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“
(Röm 8,14)

Votum
Der Herr sei mit euch
     und mit deinem Geist.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
     Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
     der Himmel und Erde gemacht hat.

Wochenpsalm
Ich will singen von der Gnade des HERRN ewiglich
und seine Treue verkünden mit meinem Munde für und für;
denn ich sage: Für ewig steht die Gnade fest;
du gibst deiner Treue sicheren Grund im Himmel.
„Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Auserwählten,
ich habe David, meinem Knechte, geschworen:
Ich will deinem Geschlecht festen Grund geben auf ewig
und deinen Thron bauen für und für.“
Er wird mich nennen: Du bist mein Vater,
mein Gott und Hort, der mir hilft.
Und ich will ihn zum erstgeborenen Sohn machen,
zum Höchsten unter den Königen auf Erden.
Ich will ihm ewiglich bewahren meine Gnade,
und mein Bund soll ihm festbleiben.
Ich will ihm ewiglich Nachkommen geben
und seinen Thron erhalten, solange der Himmel währt.
Psalm 89, 2-5.27-30

Wir wollen Gott loben, indem wir sprechen:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Lasst uns vor Gott treten und daran denken,
was uns bedrückt und belastet und wofür wir Verantwortung tragen:
Gott, in deinem Licht erkennen wir:
Tiefe Risse durchziehen unsere Welt,
zwischen Armen und Reichen,
zwischen Mächtigen und Ohnmächtigen,
zwischen mir und meinem Nächsten.
Wir bitten,
vergib uns, dass wir nicht maßvoll von uns halten,
was du uns zugeteilt hast.
Erbarme dich unser!

Wir rufen zu Dir:
Kyrie eleison
          Herr, erbarme dich
Christe eleison
          Christe, erbarme dich
Kyrie eleison
          Herr, erbarme dich über uns

Gnadenspruch
Gott spricht:
Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.
Hes 34,16a

Lasst uns beten:
Du, Gott,
bist in unsere Welt gekommen
und bist in einem Kind zum Freund der Menschen geworden.
Lass uns im Vertrauen auf deine Nähe so leben,
dass wir erkennen, was wirklich wichtig ist,
dass wir uns nicht voneinander abgrenzen und übereinander erheben.
Lass uns in deiner Liebe leben,
dass wir teilen, was wir zum Leben brauchen.
Wir bitten dich im Vertrauen deinen Sohn,
der Leben und Liebe schenkt in Ewigkeit.

Alttestamentliche Lesung
Siehe, das ist mein Knecht, den ich halte, und mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hören auf den Gassen. Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus. Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. So spricht Gott, der Herr, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Atem gibt und Lebensodem denen, die auf ihr gehen: Ich, der Herr, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand. Ich habe dich geschaffen und bestimmt zum Bund für das Volk, zum
Licht der Heiden, dass du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Ich, der Herr, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Götzen. Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es sprosst, lasse ich’s euch hören.
Jesaja 42,1-9

Halleluja.
Kundtun will ich den Ratschluss des Herrn. Er hat zu mir gesagt: „Du bist mein
Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“
(Psalm 2,7)
Halleluja

Apostolisches Glaubensbekenntnis
Wir bekennen unseren christlichen Glauben und sind somit verbunden mit den Christen vor Ort und auch weltweit:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Lied: 441 Du höchstes Licht, du ewger Schein

Predigt zu Römer 12,1-8
„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus
Christus.“ (1. Kor. 1,3)

1. Liebe Gemeinde,
die weihnachtlichen Festtage gehen allmählich zu Ende. In vielen Wohnungen sind die Weihnachtsbäume bereits abgeschmückt und nach draußen gebracht. Das Alltägliche steht wieder im Vordergrund. Auch wenn Alltag in diesen Wochen für viele etwas anderes heißt als zu anderen Zeiten. Auch wenn dieses Weihnachten anders gefeiert worden ist und gefeiert werden musste: im kleinen Kreis, ohne Gottesdienste am Heiligabend. Auch an diesem Sonntag können wir nicht zu einem Gottesdienst zusammenkommen, sondern sind jetzt in Gedanken,
im Geiste miteinander verbunden. Ich hätte mir das so nicht vorstellen können: Kirche ohne Gottesdienst, ohne das gemeinsame Treffen an einem gewohnten Ort zu einer gewohnten Zeit.

In diese Situation passt der heutige Predigttext, ein Abschnitt aus dem Brief des Paulus an die Römer, vielleicht in verschiedener Hinsicht. Zum einen nimmt Paulus zu den Christen in Rom schriftlich Kontakt auf, ohne persönlichen Kontakt. So wie wir in dieser Zeit ohne persönlichen Kontakt, in diesem Fall schriftlich, miteinander in Kontakt treten. Zum anderen spricht er von einer Form des Gottesdienstes, die nicht an einen bestimmten Ort und eine bestimmte Zeit gebunden ist. Lesen Sie selbst (Römer 12, 1-8):

2. Lesung
Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene. Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt, sondern dass er maßvoll von sich halte, wie Gott einem jeden zugeteilt hat das Maß des Glaubens. Denn wie wir an einem Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied. Wir haben mancherlei Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Hat jemand prophetische Rede, so übe er sie dem Glauben gemäß. Hat jemand ein Amt, so versehe er dies Amt. Ist jemand Lehrer, so lehre er. Hat
jemand die Gabe, zu ermahnen und zu trösten, so ermahne und tröste er. Wer gibt, gebe mit lauterem Sinn. Wer leitet, tue es mit Eifer. Wer Barmherzigkeit übt, tue es mit Freude.

3.
Alles, was wir ganz alltäglich tun, ist Gottesdienst. So verstehe ich Paulus, wenn er seine Leserinnen und Leser auffordert, ihr leibhaftiges Leben so zu gestalten, dass es das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene sei. Gottesdienst ist mehr als die Versammlung an einem Sonntagmorgen in einer Kirche. Oder damals in Rom wohl in einem der Häuser bei denen, die ausreichenden Platz dafür hatten. Das kann leicht und schwer zugleich sein. Leicht kann der Gedanke sein, dass nicht die Erfüllung einer bestimmten Pflicht an einem Tag Gottesdienst ist, sondern dass ich selbst mit den kleinsten alltäglichen Verrichtungen Gott und den Menschen dienen kann. Schwer kann dieser Gedanke werden, weil mit einem Mal
all mein Tun und Handeln eine endgültige, ewige Bedeutung bekommt. Darum ist es gut, dass Paulus in dem, was er im Weiteren schreibt, konkreter wird und Hilfe gibt, woran ich mich orientieren kann. Zuerst wird er noch einmal etwas grundsätzlicher und stellt fest: Niemand sollte mehr von sich halten, als ihr oder ihm gebührt, also niemand soll sich und das Eigene über andere stellen. Wir wissen nicht viel über die erste christliche Gemeinde in Rom. Aber eines lässt sich wohl sagen: in den ersten christlichen Gemeinden kamen Menschen sehr unterschiedlicher Herkunft, Haltung und Gesinnung zusammen. Die einen waren Griechen und hatten ihren Glauben, andere waren Juden mit ihrem religiösen Hintergrund, wieder andere kamen als römische Bürger aus der römischen Religion oder vielleicht aus gar keiner. Gerade in Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, dürfte am Christentum wenig Einheitliches gewesen sein. Das war Paulus offensichtlich bewusst und bekannt, als er an die Christen in Rom schrieb. Unterschiede der Herkunft, des religiösen Hintergrundes, des Einkommens, des Geschlechts werden und wurden von Menschen immer wieder zum Anlass für Konflikte genommen.

4.
Wir erleben in diesen Tagen, in den zurückliegenden Wochen und Monaten, wie Konflikte in Gewalt umschlagen können. Wie jemand Empörung und Zorn anfachen kann. Es ist nicht leicht, Gründe dafür zu benennen. Aber Menschen, die z. B. die Situation in den USA schon länger beobachten, sehen Gründe, wie Konflikte entfacht werden können, in den beträchtlichen sozialen Unterschieden. Diese Unterschiede wurden durch die Wirtschaftskrise vor etwas mehr als 10 Jahren noch verschärft. Menschen erleben sich als wenig beachtet und ohnmächtig. Sind solche Konflikte so etwas wie ein Ventil, an dem sich solche Erfahrungen und Gefühle des Verlustes und der Ohnmacht entladen können?
Auch in unserer Gesellschaft haben Menschen Verluste erlitten oder stehen am Ende der Einkommenskette und fühlen sich darum ohnmächtig. Manche haben Angst, noch mehr oder das wenige, das sie haben, zu verlieren. Für mich einer der Gründe, warum Menschen Angst davor haben, dass Menschen nach Europa, nach Deutschland kommen, Menschen, die noch weniger haben und Schutz suchen vor Krieg, Verelendung, Hunger.

5.
In den christlichen Gemeinden kamen von Beginn an Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, religiöser Prägung und sozialer Stellung zusammen. In einer Stadt wie Rom, der Hauptstadt des römischen Reiches, das sich von Syrien im Osten bis Spanien im Westen, von Nordafrika im Süden bis Frankreich im Norden erstreckte, wohl auch Menschen unterschiedlicher nationaler Herkunft und kultureller Prägung. Die christlichen Gemeinden und erst recht das spätere Christentum als weltweite Glaubensgemeinschaft, sind von Anfang an multikulturell und auch multireligiös geprägt. Das blieb und das bleibt nicht ohne
Konflikte, die sich an Unterschieden entzünden. Ohne dass Paulus die Christengemeinschaft in Rom, die wohl aus verschiedenen Hausgemeinden bestand, persönlich kannte, waren ihm solche Konflikte bekannt. Paulus weiß: Wo Menschen zusammen sind, wo sie miteinander arbeiten, wo sie
Meinungen vertreten und austauschen, wo sie Aufgaben übernehmen, auch dort, wo sie miteinander beten und Gottesdienst feiern, passiert es nach manchmal kurzer Zeit: Der eine hält sich für wichtiger als die andere. Paulus macht angesichts dieser Tatsache etwas sehr Wohltuendes. Er wischt zum einen die Probleme nicht weg. Er sagt nicht: Eigentlich sind wir doch alle gleich … Nein, er bleibt dabei: Es gibt Unterschiede. Denn er benennt
verschiedene Funktionen, verschiedene Aufgaben, die es in der damals noch sehr überschaubaren Gemeinschaft der Christinnen und Christen in Rom gibt.

6.
Zum anderen sucht er nach dem, was Menschen verbinden kann. Paulus findet das Verbindende in der Gnade. Jede und jeder nehme die Gnade, die ihr oder ihr zuteil wird. Mit dieser Gnade sind Gaben, Fähigkeiten, Interessen verbunden. Begabungen, die bei jedem und jeder anders sind. Paulus nennt eine Reihe von Aufgaben, eine Reihe von Fähigkeiten, die offensichtlich bereits in der kleinen Gemeinschaft der Christen in Rom in einer gewissen Vielfalt ausgebildet gewesen sind: Prophetisch Begabte mit messerscharfem Blick für die Situation und dem Mut, Dinge zu anzusprechen und klar benennen, vor allem gesellschaftliche Fragen; Leiterinnen und Leiter, Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer, die
bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Konflikte auszuhalten;
Lehrerinnen und Lehrer, Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen, die einen Blick für Menschen haben und diese verstehen; Seelsorgerinnen und Seelsorger, die trösten können, aber Menschen auch die Wahrheit sagen können, aber so, als sei sie ein Mantel, der ihnen passt (Max Frisch). Und es braucht Menschen, die für andere da sind, in der Pflege z. B. Es gibt Unterschiede, stellt Paulus fest. Sie alle könnten Anlass sein, sich über andere zu stellen. Aber: sie alle haben eine Quelle und darin sind wir alle verbunden: die Gnade Gottes. Es braucht sie alle, die unterschiedlichen Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen. Ein konfliktfreies Zusammensein dieser Unterschiedlichkeiten und dieser Vielfalt braucht, „dass niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt, sondern dass er maßvoll von sich halte, wie Gott einem jeden zugeteilt hat das Maß des Glaubens.“ So kann das Zusammensein der Verschiedenen, so kann Gemeinschaft gelingen, in einer Gemeinde in Rom, in einer Gemeinde wie der hiesigen, in einer Gesellschaft und darüber hinaus. Das ist Gottesdienst, also Dienst an Gott und Dienst an seinen Menschen, zu jeder Zeit, an jedem Ort.
Amen.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. (Phil. 4,7)

Lied: 430, 1-4 Gib Frieden, Herr, gib Frieden


Fürbittengebet
Lasst uns beten:

Lasst uns zu Gott rufen: Sende dein Licht.
Gott, unser Vater, du hast deinen Sohn in die Welt gesandt:
ein Licht, damit wir nicht in der Finsternis bleiben. In deinem Licht lass uns deine Welt sehen.

Wir sehen die, deren Herz voller Trauer ist und voller Angst; die sich unsicher fühlen,
ungeliebt und unfähig zur Freude.
Wir rufen zu:
Herr, erbarme dich unser!

Wir sehen die, denen ihr Leben leer vorkommt; die keinen Sinn mehr sehen in dem was sie tun, in dem, was sie erleben. Wir sehen die Müden, die Erschöpften.
Wir rufen zu:
Herr, erbarme dich unser!

Wir sehen uns, sehen, wie folgenlos unser Glaube manchmal bleibt, wie schnell wir aufgeben, uns nicht hinauswagen ins Licht.
Wir rufen zu:
Herr, erbarme dich unser!

Wir sehen uns, unseren Umgang mit deiner Schöpfung, Gott. Viele sind verunsichert, ratlos, verzweifelt angesichts der Probleme, die wir sehen.
Wir rufen zu:
Herr, erbarme dich unser!

Wir sehen die Konflikte und die Risse in dieser Welt, die mangelnde Bereitschaft, aufeinander zuzugehen und nach Versöhnung zu suchen.
Wir rufen zu:
Herr, erbarme dich unser!

Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie uns leiten.
Jesus, dein Sohn, ist die Wahrheit, das Licht.
Er ist der helle Morgenstern.
In der Nacht zeigt er uns, dass es Tag wird.

Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied: 171, 1-4 Bewahre uns Gott, behüte uns Gott
(1: Posaunenchor, 2: Zum Mitsingen)

Segen
Der HERR segne dich und behüte dich;
der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;
der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
(4.Mose 6, 24-26)


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer Thomas Böhme
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Dieser Text aus dem Johannesevangelium leitet durch den Gottesdienst am 31.12.2020. 

Der Gottesdienst lädt ein das vergangene Jahr noch einmal in den Blick zu nehmen und abzuschließen. 

Der Gottesdienst ist als Lesegottesdienst und als Video-Gottesdienst am 31.12.2020 ab 17.00 Uhr auf der Homepage www.mirjam-kirche.de zu finden und liegt ebenfalls vor den Kirchentüren aus. 

Der nächste Lesegottesdienst erscheint am 10.01.2021.

Liebe Gemeinde,
für den 1. Weihnachtstag hat Herr Rieman den Gottesdienst erarbeitet. Herzlichen Dank dafür.
Ich habe die Links zu den Liedern herausgesucht. Gar nicht so leicht bei den Weihnachtsliedern. Es gibt soooo viele schöne, aber auch schlechte Aufnahmen im Internet.
O, Du fröhliche, gibt es in zwei sehr unterschiedlichen Versionen.

Der nächste Lesegottesdienst wird am 31.12.2020 ab 16.00 Uhr ausliegen uns auf der Internetseite zu finden sein. Am 27.12.2020 gibt es keinen Lesegottesdienst.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. Möge die Botschaft der Engel uns über diese schwierige Zeit hinweghelfen.

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Lesegottesdienst am 25.12.2020 1. Weihnachtstag

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Laienprediger Joachim Riemann.

Begrüßung
„Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ Mit diesem frohen Ruf aus dem Evangelium des Lukas wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest. In diesem Jahr feiern wir das Christfest unter gänzlich anderen Bedingungen
als sonst. Aber die gute Botschaft von der Geburt Jesu gilt uns nicht anders als in jedem Jahr und sie möchte uns auch diesmal stärken und erfreuen. Also lesen Sie mit Freude diesen Gottesdienst.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
…der Himmel und Erde gemacht hat.

Lied: 39, 1-4 Kommt und lasst uns Christus ehren
Kommt und lasst uns Christus ehren, Herz und Sinnen zu ihm kehren; singet fröhlich, lasst euch hören, wertes Volk der Christenheit.
Paul Gerhardt (1666)


Psalm
Wir beten mit Worten aus Psalm 96:
Singet dem Herrn ein neues Lied;
singet dem Herrn, alle Welt!
           Singet dem Herrn und lobet seinen Namen,
           verkündet von Tag zu Tag sein Heil!
Erzählet unter den Heiden von seiner Herrlichkeit,
unter allen Völkern von seinen Wundern!
          Ihr Völker, bringet dar dem Herrn,
          bringet dar dem Herrn Ehre und Macht!
Bringet dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
bringet Geschenke und kommt in seine Vorhöfe!
          Betet an den Herrn im heiligen Schmuck;
          es fürchte ihn alle Welt!
Sagt unter den Heiden: Der Herr ist König.
Er hat den Erdkreis gegründet, dass er nicht wankt.
Er richtet die Völker recht.
          Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich,
          das Meer brause und was darinnen ist;
das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist;
jauchzen sollen alle Bäume im Walde
          vor dem Herrn; denn er kommt,
          denn er kommt, zu richten das Erdreich.
Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit
und die Völker mit seiner Wahrheit.
(Psalm 96, 1-3.7-13)

Kyriegebet:
Du hast dich auf unsere Welt eingelassen,
Gott.
Doch wir ziehen uns zurück
in ein privates Fest
und verlieren uns in Erinnerungen
an frühere Zeiten.
Dabei merken wir, dass du uns fehlst.

Es ist gut, dass wir jetzt sagen können:

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns.

Gnadenzuspruch:
Was uns fehlt,
Gott gibt es uns
durch seinen Sohn Jesus Christus.
Mit ihm will er uns alles schenken.
Wir können wieder glauben
und in den Gesang der Engel einstimmen.

Tagesgebet:
Herr Jesus Christus,
du bist das wahre Licht, das allen Menschen leuchtet.
Erfülle uns mit deinem hellen Schein,
dass es in uns licht werde
und durch uns hell in aller Dunkelheit der Welt,
Licht von deinem Licht.
Du lebst und regierst mit Gott, dem Vater,
eins mit dem Heiligen Geist, in Ewigkeit.
Amen.

Lied: 45, Herbei, o ihr Gläubigen…
Herbei, o ihr Gläubigen, fröhlich triumphierent,
o kommet, o kommet nach Bethlehem!
Sehet, das Kindlein, uns zum Heil geboren!
O lasset uns anbeten, o lasset uns anbeten,
o lasset uns anbeten den König!
Friedrich Heinrich Ranke (1823)

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen 1. Weihnachtstag.
Es steht bei Johannes im 1. Kapitel:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war Gott,
und Gott war das Wort.
Dasselbe war im Anfang bei Gott.
Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht,
und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.
In ihm war das Leben,
und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis,
und die Finsternis hat‘s nicht ergriffen.
Das war das wahre Licht,
dass alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
Es war in der Welt,
und die Welt ist durch dasselbe gemacht;
und die Welt erkannte es nicht.
Er kam in sein Eigentum;
und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden:
denen, die an seinen Namen glauben,
die nicht aus menschlichem Geblüt
noch aus dem Willen des Fleisches
noch aus dem Willen eines Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.
(Johannes 1, 1-5.9-14)

Halleluja
Er gedenkt an seine Gnade und Treue für das Haus Israel,
aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.
Halleluja

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Lied: 23 Gelobet seist du, Jesu Christ…, 1-4
Gelobet seist du Jesu Christ, dass du Mensch geboren bist
von einer Jungfrau, das ist wahr; des freuet sich der Engel Schar. Kyrieleis.
(Martin Luther 1524)

PREDIGT zum Predigttext Jesaja 11, 1-10
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Liebe Gemeinde.

Vor einem Jahr hat noch niemand von uns ahnen können, unter welchen Bedingungen wir diesmal Weihnachten feiern würden. Da wussten wir noch nichts von Coronaviren und Covid-19. Mittlerweile wissen wir es nur zu gut. Das Jahr 2020, das nun zu Ende geht, hat uns allen viel abverlangt. Wir haben uns an manches Neue und Unbekannte gewöhnen müssen, nicht nur an das Tragen von Masken, sondern zum Beispiel auch an ganz neue Wörter. Lockdown, Corona-Party, Homeschooling. Täglich nehmen wir die neuesten Meldungen über den sogenannten Sieben-Tage-Inzidenzwert zur Kenntnis. Die Bilder aus den Kliniken und Intensivstationen werden wir wohl nie mehr vergessen und auch nicht die gähnend leeren Ränge und Bänke in den Kirchen und Sportstadien.

Nicht einmal Weihnachten bleibt von Corona unberührt. Es finden keine Präsenzgottesdienste statt. Es ist kein „normales“ Weihnachten, das wir in diesem Jahr erleben, es ist ein Weihnachten im Ausnahmezustand.

Trotzdem feiern wir. Lesen wir die alte, wunderbare Erzählung aus dem
Lukasevangelium von der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Vielleicht haben wir Weihnachten schon lange nicht mehr so nötig gehabt wie in diesem krisengeschüttelten Jahr, in dem uns die Verletzlichkeit unseres Lebens so deutlich bewusst geworden ist. 2020 war ja nicht nur das Jahr von Covid-19. Es war, um nur einiges zu nennen, auch das Jahr der Brexit-Verhandlungen und des populistischen Nationalismus, der Rassenunruhen in den USA, der Proteste in Belarus und Hongkong, der verheerenden
Waldbrände und der zahllosen wirtschaftlichen Einbrüche. Da sehen wir uns unabweisbar vor die Frage gestellt, was uns im Leben wirklich trägt, jenseits des ganzen Rummels, der sonst gewöhnlich um das Weihnachtsfest herum veranstaltet wird, jenseits von Glühweinstand und Kinderkarussell mit „Kling, Glöckchen, kling“ in der Endlosschleife. Was kann uns Weihnachten sagen und bedeuten, wenn es auf seinen eigentlichen Kern und Inhalt reduziert wird? Hat es eine Antwort auf unsere tiefe Sehnsucht nach Frieden in dieser so unruhigen und in vielfacher Weise bedrohten Welt?

Diese Sehnsucht ist übrigens uralt. Und immer schon ist sie in schweren Zeiten besonders laut geworden. An dieser Stelle möchte ich Sie, liebe Gemeinde, einmal zurückführen in das 8. vorchristliche Jahrhundert. Für das Land Juda war es damals, noch viel dramatischer als für uns heute, eine bittere Zeit. Weil es der assyrischen Großmacht keine Steuern mehr zahlen wollte, war es von deren König geplündert und zerstört worden. Nur das Bergland mit der Stadt Jerusalem hatte der Gewaltherrscher verschont. In dieser Zeit erhob der Prophet Jesaja seine Stimme und gab auf die Sehnsucht seiner Landsleute nach Frieden und Heil eine bewegende Antwort.

Unser Predigttext aus dem Buch Jesaja, Kapitel 11, Verse 1-10:

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des Herrn. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten. Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften. Da wird der Wolf beim Lamm wohnen und der Panther beim Böcklein lagern. Kalb und Löwe werden miteinander grasen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Kuh und Bärin werden zusammen weiden, ihre Jungen beieinanderliegen, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein kleines Kind wird seine Hand ausstrecken zur Höhle der Natter. Man wird weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land ist voll Erkenntnis des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt. Und es wird geschehen zu der Zeit, dass die Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Nach ihm werden die Völker fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein.

Es sind paradiesische Bilder, die der Prophet da aufruft. Er sieht einen Stumpf, den kärglichen Rest eines ehemals stolzen Baumes. Aber er sieht noch mehr. Aus dem Stumpf wächst ein winziges Reis, ein Schössling. Aus den Trümmern keimt neues Leben. Gott gibt seinen Geist auf seinen Gesalbten. Und der schafft Gerechtigkeit und Frieden, einen Frieden für Mensch und Tier. Das ständige Fressen und Gefressen-Werden hat ein Ende. Gottes gute Schöpfung wird nicht mehr durch Gewalt und Leid entstellt. Die Welt wird heil.

Schon die Alte Kirche hat das winzige Reis auf Jesus gedeutet. Denn war nicht auch sein Anfang schlicht und bescheiden? Ein Stall, eine Krippe. Hirten als erste Zeugen seiner Geburt. Ein Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert hat die Prophezeiung des Jesaja in seiner Weise aufgenommen: „Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art.“ Ein zu Recht beliebtes und viel gesungenes Lied.

Aber, Hand aufs Herz, liebe Gemeinde: Klingt die Vision von Heil und Frieden nicht viel zu schön, um wahr zu sein? Wie die Flucht in ein trügerisches Idyll, in eine Kinderzimmerwelt der Kuscheltiere? Das mit den Wölfen und Lämmern, den Kindern und den Schlangen mag vielleicht für einen Heiligen Abend und eine stille Nacht taugen. Aber sonst? Schließlich weiß jedes Kind, dass nicht das ganze Jahr Weihnachten sein kann. Spätestens mit Beginn des neuen Jahres wird uns die Realität wieder einholen. Ich muss an einen bekannten Satz von Altkanzler Helmut Schmidt denken, der in seiner nüchternen Art einmal gesagt hat: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Wäre es nicht besser, auf solche Bilder wie die des Jesaja ganz zu verzichten?

Ich bin nicht dieser Meinung. Ich brauche diese Hoffnung des Jesaja, die Vision von einer neuen und besseren Welt. Ich brauche auch die Provokation, die in ihr steckt, diese hartnäckige Herausforderung. Nicht die Vision ist mir suspekt. Suspekt sind mir vielmehr die sogenannten Realisten, die den Traum von möglichen Veränderungen längst begraben haben. Ja, ich brauche die Hoffnung des Jesaja. Und ich brauche Weihnachten, dieses Fest, das meine tiefe Sehnsucht nach heilem, gelingenden Leben so intensiv wachruft wie kein anderes Ereignis im ganzen Jahr. Die Sehnsucht nach einem echten Neubeginn, wie bei der Geburt eines kleinen Kindes und ganz speziell dieses einen Kindes im Stall von Bethlehem.

Eine Elendshütte am Rande der Welt, das war dieser Stall. Dort wurde Jesus geboren, das Reis aus der Wurzel Davids, der winzige Zweig der Hoffnung. Jesus stellte sich der grauen Realität und lebte unbeirrbar seinen Traum von einer neuen Welt, vom Reich Gottes auf Erden. Er ging dorthin, wo es weh tat; er sah den Hunger der Bedürftigen, den Durst der Ausgedörrten, die Wunden der Aussätzigen, den stumpfen Blick der Erschöpften. Und wo er hinkam, da wehte plötzlich ein neuer Geist, da wurden Menschen heil und das Reich Gottes Wirklichkeit. Da bekam die Vision des Jesaja Hand
und Fuß. Wie sagte noch Helmut Schmidt? „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ Ich sage es genau umgekehrt: Wer keine Hoffnung mehr hat für sich und diese Welt, sollte sich von Jesus inspirieren lassen, von ihm und seinem Weg unter uns Menschen. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ Friede allen Menschen, die guten Willens sind, wie er es war. Friede allen Menschen, die wie er an eine bessere Zukunft glauben und daran bauen. Jesu Wort und Beispiel zeigen uns, dass Liebe möglich ist und der Geist Gottes die Welt
verändern kann. Auch heute noch.

Nein, liebe Gemeinde, Weihnachten bedeutet nicht die Flucht in ein trügerisches Idyll. Ganz im Gegenteil. Es hält den Traum vom Reich Gottes auf Erden am Leben. Und es macht uns Mut, daran mitzuwirken. Jeder an seinem Ort, wo Gott ihn hingestellt hat. Gott lässt diese Welt nicht im Stich. Sein Licht scheint auch in unsere Zeit. Und sein Geist weht, wo er will – bei uns, mit uns, durch uns.
Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.

Lied: 30, Es ist ein Ros entsprungen…
Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart,
wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art
und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter
wohl zu der halben Nacht
Friedrich Layriz (1844)


Fürbittengebet
Lebendiger Gott, wir feiern dein Kommen in unsere Welt und zu uns Menschen. Was dunkel ist in uns und um uns – dies alles steht nun im Licht deiner Liebe und Gegenwart. Denn durch Christi Geburt bist du unser Bruder geworden und hast dich unwiderruflich an unsere Seite gestellt. In dieser Gewissheit treten wir vor dich mit unseren Bitten.

Wir bitten dich für alle Menschen, deren Leben von Finsternis umfangen ist, für alle, die bedrückt sind von der Last ihrer Ängste und Sorgen. Wir denken an diejenigen, die einsam und allein sind in diesen Tagen. Lass sie deine Nähe erfahren.

Wir bitten dich für die kranken und alten Menschen in den Kliniken, Altenheimen, Pflege und Intensivstationen und für alle, die sich um sie kümmern. Lass einen Strahl deines Lichts auch zu ihnen dringen. Gib ihnen Hoffnung und das Vertrauen auf deine bleibende Gegenwart und Treue.
Wir bitten dich für alle Menschen, die in Hass und Feindschaft miteinander leben. Lass sie einen neuen Anfang wagen und Wege finden, aufeinander zuzugehen. Lass Frieden und Gerechtigkeit überall dort wachsen, wo Menschen bedroht, benachteiligt und ausgebeutet werden. Schütze alle, die unter dem Eindruck von Krieg und Gewalt leben müssen.

Wir bitten dich für deine Kirche in ihren vielen Konfessionen. Lass sie sich von ihren Wurzeln her erneuern und das Geheimnis deiner Gegenwart neu entdecken. Stärke die Bereitschaft zur Verständigung. Lass uns gemeinsam deinem Ruf folgen und in dir den Weg und das Ziel unseres Lebens erkennen.

Wir danken dir, Herr, unser Gott, dass Dunkelheit und Angst nicht das letzte Wort haben. Weihnachten sagt uns, dass wir in deinem Licht leben dürfen, nicht nur während der Feiertage, sondern auch darüber hinaus. Du kannst alle Traurigkeit in Freude verwandeln. So lass uns Träger des Lichts und Boten deines Friedens sein, damit die ganze Welt deiner Ehre voll wird. Dir, dem dreieinigen Gott, sei Lob und Dank in alle Ewigkeit. Amen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.

Lied: 44 O du fröhliche, o du selige
O du fröhliche, o du selige,
gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren, Christ ist geboren:
Freue, freue dich, o Christenheit!
Johannes Daniel Falk (1816)
Heinrich Holzschuher (1829)


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von LP Joachim Riemann
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Weihnachten 2020 unter Corona Bedingungen zu feiern, kann auch eine Chance sein, mal etwas Neues auszuprobieren. In der Kirche können wir dieses Jahr keinen Gottesdienst feiern, deshalb bietet die Kirchengemeinde eine Alternative, ein Hausgottesdienst für den Heiligen Abend. Darin enthalten sind Lesungstexte, Gebete, Fürbitten, Anregungen zur besinnlichen Einkehr, Liedvorschläge. Ob Erwachsene oder Familien mit Kindern – jeder findet in dem Konzept die für seine Zielgruppe passenden Texte.

Das Heft lässt sich hier herunterladen. Exemplare liegen auch vor den Kirchen zum Mitnehmen aus.

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Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie zum Lesegottesdienst am 4. Advent.

In seiner Sitzung am Abend des 18. Dezembers 2020 hat das Presbyterium der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt nach langer, eingehender Beratung schweren Herzens und mit großem Bedauern die Absage aller Präsenzgottesdienste vom 4. Advent am 20. Dezember 2020 bis einschließlich 10. Januar 2021 beschlossen.

Damit folgen wir der dringenden Empfehlung der Evangelischen Kirche von Westfalen, auch in unseren Kirchengemeinden Kontakte zu reduzieren, in Solidarität mit allen anderen das private und öffentliche Leben einzuschränken.
Bei den immer noch steigenden Infektionszahlen und insbesondere den Sterbezahlen und der Überlastung von Krankenhäusern, Pflegepersonal und Gesundheitsämtern scheint uns dieses derzeit geraten zu sein.

Wir sind uns sicher, dass wir sehr sichere, strenge und zuverlässige Schutzkonzepte für unsere Gottesdienste haben und bisher kein Gottesdienst in unseren beiden evangelischen Kirchen zu einem besonderen Infektionsgeschehen geführt haben. Dennoch empfinden wir dies als Zeichen von Solidarität mit vielen anderen, die auf das, was ihnen ganz wichtig ist, was ihnen am Herzen liegt und ihre Lebensgrundlage ist, verzichten müssen.

Das, was uns an Weihnachten am Herzen liegt, dürfen wir weiterhin tun: Die frohe Botschaft von der Geburt Jesus, die uns gerade in dunklen Stunden Trost und Hoffnung schenkt , den Menschen zu verkünden. Dazu Präses Annette Kurchus: „Weil Gott in die Welt und zu den Menschen kommt, wird es Weihnachten – auch in diesem Jahr!“

Wie die Hirten werden wir diese frohe Botschaft auf vielfältige Weise zu den Menschen bringen.

Der Heilig Abend Gottesdienst kommt am 24.12.2020 ab 15.00 Uhr zu den Menschen nach Hause.
Für diesen Gottesdienst haben wir ein Krippenspiel gefilmt, das uns die Weihnachtsbotschaft nahe bringen wird. Dies geschah unter den im November geltenden strengen Schutzkonzepten und war dank großem Einsatz der beteiligten ehrenamtlichen Gemeindemitglieder möglich.

Die Liturgie wird gestaltet von Pfarrerin Angelika Ludwig.

Krippenspiel 2020

Dort finden Sie auch die Weihnachtsgeschichte,
gelesen von Rufus Beck unter:

Rufus Beck list aus der Bibel

Es wird weiterhin Lesegottesdienste unserer Homepage Lesegottesdienste geben, die auch weiterhin vor unseren Kirchen ausliegen.

Das Heft mit Liturgie und Predigt zum Lesen und Vorlesen, um im kleinen Kreis Gottesdienst zu feiern, liegt vor der Martinskirche und vor der Gnadenkirche aus und kann dort gerne mitgenommen werden (solange der Vorrat reicht). Unsere älteren Gemeindemitglieder haben dieses Heft bereits nach Hause bekommen.

Das Krippenfenster im Gemeindehaus an der Gnadenkirche Ascheberg wird immer vollständiger und wird auch weiterhin von 17.00 – 19.00 Uhr erleuchtet werden.

Neben den Fernsehgottesdiensten finden Sie auf der Internetseite des Kirchenkreises Münster weitere digitale Angebote der Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises, sowie den zentralen Gottesdienst des Kirchenkreises Münster.
https://kirchenkreis-muenster.ekvw.de/weihnachten-2020/
https://www.ev-kirchenkreis-muenster.de/ (Dort finden Sie auch die Empfehlung der Landeskirche).

Die evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2021.

Ich danke Pfarrer i.R. Voß, dass er für Sie heute den Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt hat, den Sie auf den nächsten Seiten finden.

Herzliche Grüße,

Pfarrerin Angelika Ludwig


Singen, hören oder lesen Sie: EG 17 – Wir sagen euch an den lieben Advent

Begrüßung mit dem Spruch zum vierten Advent:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Phil 4,4-5

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Singen, hören oder lesen Sie: EG 19 – O komm, o komm du Morgenstern

Wir beten mit Worten aus Psalm 102:
Du, Herr, bleibst ewiglich
und dein Name für und für.
Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist,
und die Stunde ist gekommen,
dass die Völker den Namen des Herrn fürchten
und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,
wenn der Herr Zion wieder baut
und erscheint in seiner Herrlichkeit.
Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen
und verschmäht ihr Gebet nicht.
Denn er schaut von seiner heiligen Höhe,
der Herr sieht vom Himmel auf die Erde,
dass er das Seufzen der Gefangenen höre
und losmache die Kinder des Todes,
dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn
und sein Lob in Jerusalem,
wenn die Völker zusammenkommen
und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet:
Herr, du hast dich angesagt. Wie du vorzeiten zu deinem Volk Israel gekommen bist, willst du mit deinem Heil und deiner Güte auch heute kommen; willst du auch zu uns kommen. Hilf uns, das ganz persönlich zu verstehen!
Du willst zu uns kommen mitdeinem großen Geschenk des Friedens.
Wir aber haben nichts, was wir dir schenken könnten, als ein Herz voller Angst und Unruhe.
Wir verstehen so vieles nicht, was da in unserer Welt um uns herum geschieht.
Das alles legen wir vor dich. Nimm es an und schenke uns dafür Gnade und Vergebung, wenn wir bitten:

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich

Zuspruch:
Am Donnerstag feiern wir wieder, wie Gott uns durch Jesus Christus in seiner Menschenfreundlichkeit und Barmherzigkeit nahegekommen ist.
Deshalb loben wir dich nicht nur Weihnachten, sondern jeden Tag.

Lobgesang der Maria

Maria sprach:
Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.

Epistel – Brief des Paulus an die Gemeinde in Philippi im 4. Kapitel
Freuet euch in dem Herrn allewege,
und abermals sage ich: Freuet euch!
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen!
Der Herr ist nahe!
Sorgt euch um nichts,
sondern in allen Dingen lasst eure Bitten
in Gebet und Flehen mit Danksagung
vor Gott kundwerden!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.

Halleluja.
Mein Herz dichtet ein feines Lied,
einem König will ich es singen.
Halleluja.

Glaubensbekenntnis

2. Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.

3. Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.

Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen

Jesus hatte eine Mutter. – Ich weiß, liebe Gemeinde, dieser Satz klingt wie eine Selbstverständlichkeit: Jesus hatte eine Mutter. »… geboren von der Jungfrau Maria … « haben wir gerade gemeinsam im ökumenischen Glaubens-bekenntnis gesprochen, aber das ist dann meist auch schon alles, was von Maria in einer evangelischen Kirche zu hören ist. Wir sehen sie, wenn nicht gerade Pandemie-Lockdown ist, dargestellt im Weihnachtsspiel – viel schweigen muss sie da – und im übrigen Kirchenjahr kommt sie so gut wie gar nicht vor: Das ist eigentlich schade.
Maria ist die Mutter Gottes. Dieser römisch-katholisch klingende Satz hat ja seine biblische Richtigkeit, bis heute. Und wir Evangelischen, deren reformatorisches Bekenntnis „Allein die Schrift“ lautet, kommen nicht umhin festzustellen, dass der Maria ihr fester Platz in der Bibel zugewiesen ist.
Eingangs las ich den wunderschönen Lobgesang der Maria. – Bis zur Neuordnung der Perikopen übrigens Evangelium zum vierten Advent. – Hören wir jetzt, was diesem bekannten Text vorausgeht, hören wir also vom Beginn der Glaubensgeschichte der Maria: LK 1, 26-38
Ein halbes Jahr später sandte Gott den Engel Gabriel in eine Stadt in Galiläa, nach Nazareth, zu einem Mädchen, das mit einem Mann aus dem Stamm Davids verlobt war. Das Mäd¬chen hieß Maria. Der Engel kam in ihr Haus, erschien ihr und redete sie an: Sei gegrüßt, du Gesegnete, der Herr ist mit dir. 5ie aber erschrak, als sie die Stimme hörte, und wusste nicht, was sie über den Gruß denken sollte. Der Engel fuhr fort: Fürchte dich nicht, Maria! Gott ist dir freundlich, und seine Liebe gehört dir. Achte wohl darauf, was ich sage: Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben (das bedeutet: das Heil, die Hilfe, der Sieg). Er wird Macht haben aus Gottes Macht, und man wird ihn »Gottes Sohn« nennen. Gott, der Herr, wird ihm das Reich und die Herrschaft Davids geben, der sein Vorfahr ist. Er wird ein Herr sein über das heilige Volk Gottes in alle Ewigkeiten, und sein Reich wird kein Ende haben.
Da sprach Maria zu dem Engel: Wie kann das geschehen? Ich bin mit keinem Mann zusammen gewesen! Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen, und die schaffende Kraft des Höchsten wird wie ein Schatten über dir sein. Darum wird dein Kind »heilig« heißen und »Sohn Gottes«. Achte darauf: Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird einen Sohn zur Welt bringen in ihrem Alter. Im sechsten Monat trägt sie ihn, sie, die als unfruchtbar gilt. Denn es gibt nichts, das bei Gott unmöglich wäre.
Maria aber sprach: Ja! Ich bin des Herrn Magd! Mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Maria ist, natürlich, Jüdin. Eine junge jüdische Frau, deren hebräischer Name Mirijam im griechischen Sprachraum zu Maria geworden ist. Ein Bote Gottes bricht ein in ihr Leben mit der ungeheuerlichen Nachricht, dass sie, die Jungfrau, die junge Frau – wohl die Verlobte des Zimmermanns Joseph – schwanger werden wird und den Sohn Gottes zur Welt bringen soll. Den von den Juden seit Jahrhunderten erwarteten Messias, der den Friedensthron des großen David in Ewigkeit innehaben wird. Nach einer kurzen Rückfrage Marias schließt der Engel seine zweite Anrede mit der schlichten Feststellung: Bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Nach diesem Wort des Engels bringt Maria mit ihren Worten den Glauben zur Welt, als sie sagt: »Mir geschehe.«
Diese Worte sind die zweite Ungeheuerlichkeit. Maria nimmt auf sich, ob¬wohl sie ahnen muss, welche Folgen das für ihren Mann, für ihrer beider Ruf in Nazareth, für ihr ganzes, weiteres Familienleben haben muss. »Mir geschehe.« Maria nimmt an. Damit beginnt für uns ihre Geschichte, und es beginnt unsere Geschichte mit ihr. Welche Bedeutung dies für uns haben kann, werde ich gleich sagen. Doch zunächst noch einige Blicke auf Maria. Fast alles, was wir von Maria wissen – von Joseph übrigens lesen wir so gut wie nichts mehr nach Jesu Geburt – fast alles über Maria erfahren wir aus den Evangelien des Lukas und des Johannes. Das Leben mit dem erwach¬sen werdenden Jesus war für die Eltern nicht leicht. Als 12jähriger schon wird Jesus eigensinnig und lehrt im Tempel; in seiner öffentlichen Tätigkeit weist Jesus Maria scharf zurück, einmal während einer Hochzeitsfeier in Kana. Fassungslos, nehme ich an, und mit vielen Tränen der Verzweiflung hat Maria den Kreuzesweg Jesu miterlebt – in ihren und vielen anderen Augen ein Erweis des Scheiterns. Schließlich erfahren wir aus einer kleinen Nachricht am Anfang der Apostelgeschichte, daß Maria mit ihren späteren Kindern zur ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem gehörte, dann wohl so gegen 50 Jahre alt.
Ich nehme auch an, dass Maria Jesu Leben lang gezweifelt und gesucht hat, was es mit Jesus. dem Sohn Gottes, auf sich hat. Sie hat ihn reden hören, heilen sehen, sie hat die Nachricht von seiner Verhaftung vernommen, hat neben seinem Kreuz gestanden – und hat wohl immer wieder fragen müs¬sen wie wir oft: So ein Ende . . .? Als Sohn Gottes .. .?
Und ich nehme an, dass sich Maria in allem Zweifel, in aller mütterlichen Gram, in allem Unverständnis und bei allem Aufbegehren gegen ihr Geschick immer wieder einmal gesagt haben muss, womit für uns ihre Ge¬schichte begann und womit unsere Geschichte mit ihr immer beginnt: Mir geschehe. Sie trägt das ihr Aufgegebene durch ihr Leben. Maria nimmt an.
Die annehmende Maria – welche Bedeutung hat sie für uns, für unser Glaubensleben?
Ein Leben erfüllt sich einerseits durch eigenes Planen und Gestalten. Aber ebenso sehr erfüllt sich ein Leben – Ihr Leben, mein Leben – durch das, was wir annehmen, was uns gegeben und aufgegeben wird. Wir leben erfüllt nicht nur durch Selbstausgedachtes, sondern ebenso durch Zugedachtes. Wir leben erfüllt auch vom Annehmen dessen, was uns aufgetragen und manchmal auferlegt ist.
Vieles an einem Leben ist ungeplant, überraschend, unvorhergesehen; vie¬les, vor allem die Traurigkeiten und die schweren Steine im Weg. Und doch, manchmal bald, manchmal viel später, sprechen Menschen von einem schwierigen Ereignis als von einem „gütigen Geschick“, oder sie nen¬nen das einstmals Schwere einen wichtigen Wegweiser – oder sie sagen ein¬fach: Es war doch gut so.
Wir leben ebenso sehr von dem Gegebenen wie von dem Gemachten. Dies zu glauben fällt oft schwer. Es wird aber erleichtert, wenn wir Menschen sehen, die in ihrem Leben das Gegebene angenommen haben. Maria war so ein Mensch. Elisabeth von Thüringen war so ein Mensch. Franz von Assisi auch. Dietrich Bonhoeffer sicherlich. Viele Namen könnten Sie und ich gewiss noch nennen, bekannte und unbekannte, vielleicht Nachbarn, vielleicht ferne Freunde. Nicht zuletzt sollten wir den Namen Jochen Klep¬per nennen, dessen wunderschönes Adventslied vom Annehmen des Schweren wir nachher singen werden. Wir sind nicht allein mit unserem Leben. Da waren Menschen, deren Leben sich auf eine vollkommen andere Weise als die, die sie sich selbst geplant hatten, erfüllte; manchmal auf eine auf den ersten Blick ungeheuerliche Weise. Wir denken mit Recht gerne an diese Menschen, wir achten sie und vertiefen uns in ihre Lebensgeschichte. Sie gehören in die lange Geschichte des Glaubens, die ja, Gott Sei es gedankt, nicht erst mit uns beginnt. Wir schauen auf sie, um von ihnen zu lernen, wie sie Erlebnisse als Gegebenes angenommen haben. Ich habe keine Furcht, diese Menschen Heilige zu nennen, darum dass sie Heil hatten in ihrem Leben, das kann ich ihren Worten, ihren Taten und ihrem Verhalten anmerken. Sie sind glaubwürdig, sie helfen mit ihrem Leben meinem Glauben. Und damit helfen sie meinem Leben.
Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
Dass dieser Stern mit uns wandert und manche Dunkelheit erhellt, das haben wir zu danken auch Maria, die ihr Gottvertrauen hindurchgetragen hat durch alle Zweifel und immer ihre Sprache gefunden hat in den Worten: Mir geschehe. Amen.


Singen, lesen oder hören Sie:  EG 16 – Die Nacht ist vorgedrungen

Dezember-Psalm (Hanns Dieter Hüsch)

Mit fester Freude
Lauf ich durch die Gegend
Mal durch die Stadt
Mal meinen Fluß entlang
Jesus kommt
Der Freund der Kinder und der Tiere
Ich gehe völlig anders
Ich grüße freundlich
Möchte alle Welt berühren
Mach dich fein
Jesus kommt
Schmück dein Gesicht
Schmücke dein Haus und deinen Garten
Mein Herz schlägt ungemein
Macht Sprünge
Mein Auge lacht und färbt sich voll
Mit Glück
Jesus kommt
Alles wird gut

Gebet
(aus: AKTION DER BISTÜMER LIMBURG UND MAINZ SOWIE DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN HESSEN UND NASSAU IM ADVENT 2020)

Jesus, Sohn Gottes, Licht der Welt.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Du bist gekommen, die Welt zu retten. Komm in unser Leben in dieser Zeit der Pandemie.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Komm zu den Menschen, die heute Herberge suchen: Heimatlose und Arbeitslose, Familien in Nöten, Verzweifelte und Einsame, Kranke und Sterbende. Lass sie alle Barmherzigkeit und Gerechtigkeit erfahren.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Du rufst uns, dir den Weg zu bereiten. Wir wollen deine Boten sein, Zeuginnen der Hoffnung. Wir wollen Türen öffnen in der Not.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Jesus, Menschenkind. Öffne unser Herz, dir zu begegnen. Öffne unsere Ohren, um dein Wort zu hören. Öffne unsere Augen füreinander. Öffne unsere Hände, um zu teilen. Öffne unseren Mund, damit wir Trost geben.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Jesus, Retter in der Not. Sei Licht in der Dunkelheit und bleibe bei uns. Amen

Vater unser

Sendwort: Geht nun als solche, die Gott die Ehre geben mit dem, was sie sagen und tun. Geht als solche, die sich den Frieden Gottes gefallen lassen und den Frieden auf Erden schaffen. Geht als solche, denen die Zusage gilt: An euch hat Gott Wohlgefallen! Euch hat Gott lieb.
Segenswort
Der Herr segnet euch mit dem Licht des Advents.
Der Herr behütet euch, weil er an euch Wohlgefallen hat.
Der Herr sieht auf euch und hat das mit dem Kommen Jesu bewiesen.
Der Herr ist euch gnädig, darum ist Jesus der Retter.
Der Herr gibt Frieden und schickt euch auf den Weg des Friedens.

Singen, lesen oder hören wir: EG 13 – Tochter Zion

Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie zum Lesegottesdienst am 4. Advent.

In seiner Sitzung am Abend des 18. Dezembers 2020 hat das Presbyterium der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt nach langer, eingehender Beratung schweren Herzens und mit großem Bedauern die Absage aller Präsenzgottesdienste vom 4. Advent am 20. Dezember 2020 bis einschließlich 10. Januar 2021 beschlossen.

Damit folgen wir der dringenden Empfehlung der Evangelischen Kirche von Westfalen, auch in unseren Kirchengemeinden Kontakte zu reduzieren, in Solidarität mit allen anderen das private und öffentliche Leben einzuschränken.
Bei den immer noch steigenden Infektionszahlen und insbesondere den Sterbezahlen und der Überlastung von Krankenhäusern, Pflegepersonal und Gesundheitsämtern scheint uns dieses derzeit geraten zu sein.

Wir sind uns sicher, dass wir sehr sichere, strenge und zuverlässige Schutzkonzepte für unsere Gottesdienste haben und bisher kein Gottesdienst in unseren beiden evangelischen Kirchen zu einem besonderen Infektionsgeschehen geführt haben. Dennoch empfinden wir dies als Zeichen von Solidarität mit vielen anderen, die auf das, was ihnen ganz wichtig ist, was ihnen am Herzen liegt und ihre Lebensgrundlage ist, verzichten müssen.

Das, was uns an Weihnachten am Herzen liegt, dürfen wir weiterhin tun: Die frohe Botschaft von der Geburt Jesus, die uns gerade in dunklen Stunden Trost und Hoffnung schenkt , den Menschen zu verkünden. Dazu Präses Annette Kurchus: „Weil Gott in die Welt und zu den Menschen kommt, wird es Weihnachten – auch in diesem Jahr!“

Wie die Hirten werden wir diese frohe Botschaft auf vielfältige Weise zu den Menschen bringen.

Der Heilig Abend Gottesdienst kommt am 24.12.2020 ab 15.00 Uhr zu den Menschen nach Hause.
Für diesen Gottesdienst haben wir ein Krippenspiel gefilmt, das uns die Weihnachtsbotschaft nahe bringen wird. Dies geschah unter den im November geltenden strengen Schutzkonzepten und war dank großem Einsatz der beteiligten ehrenamtlichen Gemeindemitglieder möglich.

Die Liturgie wird gestaltet von Pfarrerin Angelika Ludwig.

Krippenspiel 2020

Dort finden Sie auch die Weihnachtsgeschichte,
gelesen von Rufus Beck unter:

Rufus Beck list aus der Bibel

Es wird weiterhin Lesegottesdienste unserer Homepage Lesegottesdienste geben, die auch weiterhin vor unseren Kirchen ausliegen.

Das Heft mit Liturgie und Predigt zum Lesen und Vorlesen, um im kleinen Kreis Gottesdienst zu feiern, liegt vor der Martinskirche und vor der Gnadenkirche aus und kann dort gerne mitgenommen werden (solange der Vorrat reicht). Unsere älteren Gemeindemitglieder haben dieses Heft bereits nach Hause bekommen.

Das Krippenfenster im Gemeindehaus an der Gnadenkirche Ascheberg wird immer vollständiger und wird auch weiterhin von 17.00 – 19.00 Uhr erleuchtet werden.

Neben den Fernsehgottesdiensten finden Sie auf der Internetseite des Kirchenkreises Münster weitere digitale Angebote der Kirchengemeinden unseres Kirchenkreises, sowie den zentralen Gottesdienst des Kirchenkreises Münster.
https://kirchenkreis-muenster.ekvw.de/weihnachten-2020/
https://www.ev-kirchenkreis-muenster.de/ (Dort finden Sie auch die Empfehlung der Landeskirche).

Die evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt wünscht allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes Jahr 2021.

Ich danke Pfarrer i.R. Voß, dass er für Sie heute den Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt hat, den Sie auf den nächsten Seiten finden.

Herzliche Grüße,

Pfarrerin Angelika Ludwig


Singen, hören oder lesen Sie: EG 17 – Wir sagen euch an den lieben Advent

Begrüßung mit dem Spruch zum vierten Advent:
Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Phil 4,4-5

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Singen, hören oder lesen Sie: EG 19 – O komm, o komm du Morgenstern

Wir beten mit Worten aus Psalm 102:
Du, Herr, bleibst ewiglich
und dein Name für und für.
Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen;
denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist,
und die Stunde ist gekommen,
dass die Völker den Namen des Herrn fürchten
und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,
wenn der Herr Zion wieder baut
und erscheint in seiner Herrlichkeit.
Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen
und verschmäht ihr Gebet nicht.
Denn er schaut von seiner heiligen Höhe,
der Herr sieht vom Himmel auf die Erde,
dass er das Seufzen der Gefangenen höre
und losmache die Kinder des Todes,
dass sie in Zion verkünden den Namen des Herrn
und sein Lob in Jerusalem,
wenn die Völker zusammenkommen
und die Königreiche, dem Herrn zu dienen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet:
Herr, du hast dich angesagt. Wie du vorzeiten zu deinem Volk Israel gekommen bist, willst du mit deinem Heil und deiner Güte auch heute kommen; willst du auch zu uns kommen. Hilf uns, das ganz persönlich zu verstehen!
Du willst zu uns kommen mitdeinem großen Geschenk des Friedens.
Wir aber haben nichts, was wir dir schenken könnten, als ein Herz voller Angst und Unruhe.
Wir verstehen so vieles nicht, was da in unserer Welt um uns herum geschieht.
Das alles legen wir vor dich. Nimm es an und schenke uns dafür Gnade und Vergebung, wenn wir bitten:

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich

Zuspruch:
Am Donnerstag feiern wir wieder, wie Gott uns durch Jesus Christus in seiner Menschenfreundlichkeit und Barmherzigkeit nahegekommen ist.
Deshalb loben wir dich nicht nur Weihnachten, sondern jeden Tag.

Lobgesang der Maria

Maria sprach:
Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern!
So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.

Epistel – Brief des Paulus an die Gemeinde in Philippi im 4. Kapitel
Freuet euch in dem Herrn allewege,
und abermals sage ich: Freuet euch!
Eure Güte lasst kund sein allen Menschen!
Der Herr ist nahe!
Sorgt euch um nichts,
sondern in allen Dingen lasst eure Bitten
in Gebet und Flehen mit Danksagung
vor Gott kundwerden!
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft,
wird eure Herzen und Sinne bewahren in Christus Jesus.

Halleluja.
Mein Herz dichtet ein feines Lied,
einem König will ich es singen.
Halleluja.

Glaubensbekenntnis

2. Dem alle Engel dienen, wird nun ein Kind und Knecht.
Gott selber ist erschienen zur Sühne für sein Recht.
Wer schuldig ist auf Erden, verhüll nicht mehr sein Haupt.
Er soll errettet werden, wenn er dem Kinde glaubt.

3. Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf
von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.

Predigt

Gnade sei mit euch und Friede von Gott unserm Vater und unserm Herrn Jesus Christus. Amen

Jesus hatte eine Mutter. – Ich weiß, liebe Gemeinde, dieser Satz klingt wie eine Selbstverständlichkeit: Jesus hatte eine Mutter. »… geboren von der Jungfrau Maria … « haben wir gerade gemeinsam im ökumenischen Glaubens-bekenntnis gesprochen, aber das ist dann meist auch schon alles, was von Maria in einer evangelischen Kirche zu hören ist. Wir sehen sie, wenn nicht gerade Pandemie-Lockdown ist, dargestellt im Weihnachtsspiel – viel schweigen muss sie da – und im übrigen Kirchenjahr kommt sie so gut wie gar nicht vor: Das ist eigentlich schade.
Maria ist die Mutter Gottes. Dieser römisch-katholisch klingende Satz hat ja seine biblische Richtigkeit, bis heute. Und wir Evangelischen, deren reformatorisches Bekenntnis „Allein die Schrift“ lautet, kommen nicht umhin festzustellen, dass der Maria ihr fester Platz in der Bibel zugewiesen ist.
Eingangs las ich den wunderschönen Lobgesang der Maria. – Bis zur Neuordnung der Perikopen übrigens Evangelium zum vierten Advent. – Hören wir jetzt, was diesem bekannten Text vorausgeht, hören wir also vom Beginn der Glaubensgeschichte der Maria: LK 1, 26-38
Ein halbes Jahr später sandte Gott den Engel Gabriel in eine Stadt in Galiläa, nach Nazareth, zu einem Mädchen, das mit einem Mann aus dem Stamm Davids verlobt war. Das Mäd¬chen hieß Maria. Der Engel kam in ihr Haus, erschien ihr und redete sie an: Sei gegrüßt, du Gesegnete, der Herr ist mit dir. 5ie aber erschrak, als sie die Stimme hörte, und wusste nicht, was sie über den Gruß denken sollte. Der Engel fuhr fort: Fürchte dich nicht, Maria! Gott ist dir freundlich, und seine Liebe gehört dir. Achte wohl darauf, was ich sage: Du wirst schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Dem sollst du den Namen Jesus geben (das bedeutet: das Heil, die Hilfe, der Sieg). Er wird Macht haben aus Gottes Macht, und man wird ihn »Gottes Sohn« nennen. Gott, der Herr, wird ihm das Reich und die Herrschaft Davids geben, der sein Vorfahr ist. Er wird ein Herr sein über das heilige Volk Gottes in alle Ewigkeiten, und sein Reich wird kein Ende haben.
Da sprach Maria zu dem Engel: Wie kann das geschehen? Ich bin mit keinem Mann zusammen gewesen! Der Engel antwortete ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen, und die schaffende Kraft des Höchsten wird wie ein Schatten über dir sein. Darum wird dein Kind »heilig« heißen und »Sohn Gottes«. Achte darauf: Auch Elisabeth, deine Verwandte, ist schwanger und wird einen Sohn zur Welt bringen in ihrem Alter. Im sechsten Monat trägt sie ihn, sie, die als unfruchtbar gilt. Denn es gibt nichts, das bei Gott unmöglich wäre.
Maria aber sprach: Ja! Ich bin des Herrn Magd! Mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.
Maria ist, natürlich, Jüdin. Eine junge jüdische Frau, deren hebräischer Name Mirijam im griechischen Sprachraum zu Maria geworden ist. Ein Bote Gottes bricht ein in ihr Leben mit der ungeheuerlichen Nachricht, dass sie, die Jungfrau, die junge Frau – wohl die Verlobte des Zimmermanns Joseph – schwanger werden wird und den Sohn Gottes zur Welt bringen soll. Den von den Juden seit Jahrhunderten erwarteten Messias, der den Friedensthron des großen David in Ewigkeit innehaben wird. Nach einer kurzen Rückfrage Marias schließt der Engel seine zweite Anrede mit der schlichten Feststellung: Bei Gott ist kein Ding unmöglich.
Nach diesem Wort des Engels bringt Maria mit ihren Worten den Glauben zur Welt, als sie sagt: »Mir geschehe.«
Diese Worte sind die zweite Ungeheuerlichkeit. Maria nimmt auf sich, ob¬wohl sie ahnen muss, welche Folgen das für ihren Mann, für ihrer beider Ruf in Nazareth, für ihr ganzes, weiteres Familienleben haben muss. »Mir geschehe.« Maria nimmt an. Damit beginnt für uns ihre Geschichte, und es beginnt unsere Geschichte mit ihr. Welche Bedeutung dies für uns haben kann, werde ich gleich sagen. Doch zunächst noch einige Blicke auf Maria. Fast alles, was wir von Maria wissen – von Joseph übrigens lesen wir so gut wie nichts mehr nach Jesu Geburt – fast alles über Maria erfahren wir aus den Evangelien des Lukas und des Johannes. Das Leben mit dem erwach¬sen werdenden Jesus war für die Eltern nicht leicht. Als 12jähriger schon wird Jesus eigensinnig und lehrt im Tempel; in seiner öffentlichen Tätigkeit weist Jesus Maria scharf zurück, einmal während einer Hochzeitsfeier in Kana. Fassungslos, nehme ich an, und mit vielen Tränen der Verzweiflung hat Maria den Kreuzesweg Jesu miterlebt – in ihren und vielen anderen Augen ein Erweis des Scheiterns. Schließlich erfahren wir aus einer kleinen Nachricht am Anfang der Apostelgeschichte, daß Maria mit ihren späteren Kindern zur ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem gehörte, dann wohl so gegen 50 Jahre alt.
Ich nehme auch an, dass Maria Jesu Leben lang gezweifelt und gesucht hat, was es mit Jesus. dem Sohn Gottes, auf sich hat. Sie hat ihn reden hören, heilen sehen, sie hat die Nachricht von seiner Verhaftung vernommen, hat neben seinem Kreuz gestanden – und hat wohl immer wieder fragen müs¬sen wie wir oft: So ein Ende . . .? Als Sohn Gottes .. .?
Und ich nehme an, dass sich Maria in allem Zweifel, in aller mütterlichen Gram, in allem Unverständnis und bei allem Aufbegehren gegen ihr Geschick immer wieder einmal gesagt haben muss, womit für uns ihre Ge¬schichte begann und womit unsere Geschichte mit ihr immer beginnt: Mir geschehe. Sie trägt das ihr Aufgegebene durch ihr Leben. Maria nimmt an.
Die annehmende Maria – welche Bedeutung hat sie für uns, für unser Glaubensleben?
Ein Leben erfüllt sich einerseits durch eigenes Planen und Gestalten. Aber ebenso sehr erfüllt sich ein Leben – Ihr Leben, mein Leben – durch das, was wir annehmen, was uns gegeben und aufgegeben wird. Wir leben erfüllt nicht nur durch Selbstausgedachtes, sondern ebenso durch Zugedachtes. Wir leben erfüllt auch vom Annehmen dessen, was uns aufgetragen und manchmal auferlegt ist.
Vieles an einem Leben ist ungeplant, überraschend, unvorhergesehen; vie¬les, vor allem die Traurigkeiten und die schweren Steine im Weg. Und doch, manchmal bald, manchmal viel später, sprechen Menschen von einem schwierigen Ereignis als von einem „gütigen Geschick“, oder sie nen¬nen das einstmals Schwere einen wichtigen Wegweiser – oder sie sagen ein¬fach: Es war doch gut so.
Wir leben ebenso sehr von dem Gegebenen wie von dem Gemachten. Dies zu glauben fällt oft schwer. Es wird aber erleichtert, wenn wir Menschen sehen, die in ihrem Leben das Gegebene angenommen haben. Maria war so ein Mensch. Elisabeth von Thüringen war so ein Mensch. Franz von Assisi auch. Dietrich Bonhoeffer sicherlich. Viele Namen könnten Sie und ich gewiss noch nennen, bekannte und unbekannte, vielleicht Nachbarn, vielleicht ferne Freunde. Nicht zuletzt sollten wir den Namen Jochen Klep¬per nennen, dessen wunderschönes Adventslied vom Annehmen des Schweren wir nachher singen werden. Wir sind nicht allein mit unserem Leben. Da waren Menschen, deren Leben sich auf eine vollkommen andere Weise als die, die sie sich selbst geplant hatten, erfüllte; manchmal auf eine auf den ersten Blick ungeheuerliche Weise. Wir denken mit Recht gerne an diese Menschen, wir achten sie und vertiefen uns in ihre Lebensgeschichte. Sie gehören in die lange Geschichte des Glaubens, die ja, Gott Sei es gedankt, nicht erst mit uns beginnt. Wir schauen auf sie, um von ihnen zu lernen, wie sie Erlebnisse als Gegebenes angenommen haben. Ich habe keine Furcht, diese Menschen Heilige zu nennen, darum dass sie Heil hatten in ihrem Leben, das kann ich ihren Worten, ihren Taten und ihrem Verhalten anmerken. Sie sind glaubwürdig, sie helfen mit ihrem Leben meinem Glauben. Und damit helfen sie meinem Leben.
Noch manche Nacht wird fallen auf Menschenleid und -schuld. Doch wandert nun mit allen der Stern der Gotteshuld. Beglänzt von seinem Lichte, hält euch kein Dunkel mehr, von Gottes Angesichte kam euch die Rettung her.
Dass dieser Stern mit uns wandert und manche Dunkelheit erhellt, das haben wir zu danken auch Maria, die ihr Gottvertrauen hindurchgetragen hat durch alle Zweifel und immer ihre Sprache gefunden hat in den Worten: Mir geschehe. Amen.


Singen, lesen oder hören Sie:  EG 16 – Die Nacht ist vorgedrungen

Dezember-Psalm (Hanns Dieter Hüsch)

Mit fester Freude
Lauf ich durch die Gegend
Mal durch die Stadt
Mal meinen Fluß entlang
Jesus kommt
Der Freund der Kinder und der Tiere
Ich gehe völlig anders
Ich grüße freundlich
Möchte alle Welt berühren
Mach dich fein
Jesus kommt
Schmück dein Gesicht
Schmücke dein Haus und deinen Garten
Mein Herz schlägt ungemein
Macht Sprünge
Mein Auge lacht und färbt sich voll
Mit Glück
Jesus kommt
Alles wird gut

Gebet
(aus: AKTION DER BISTÜMER LIMBURG UND MAINZ SOWIE DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN HESSEN UND NASSAU IM ADVENT 2020)

Jesus, Sohn Gottes, Licht der Welt.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Du bist gekommen, die Welt zu retten. Komm in unser Leben in dieser Zeit der Pandemie.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Komm zu den Menschen, die heute Herberge suchen: Heimatlose und Arbeitslose, Familien in Nöten, Verzweifelte und Einsame, Kranke und Sterbende. Lass sie alle Barmherzigkeit und Gerechtigkeit erfahren.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Du rufst uns, dir den Weg zu bereiten. Wir wollen deine Boten sein, Zeuginnen der Hoffnung. Wir wollen Türen öffnen in der Not.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Jesus, Menschenkind. Öffne unser Herz, dir zu begegnen. Öffne unsere Ohren, um dein Wort zu hören. Öffne unsere Augen füreinander. Öffne unsere Hände, um zu teilen. Öffne unseren Mund, damit wir Trost geben.
Zu dir rufen wir: Komm, Jesus.
Jesus, Retter in der Not. Sei Licht in der Dunkelheit und bleibe bei uns. Amen

Vater unser

Sendwort: Geht nun als solche, die Gott die Ehre geben mit dem, was sie sagen und tun. Geht als solche, die sich den Frieden Gottes gefallen lassen und den Frieden auf Erden schaffen. Geht als solche, denen die Zusage gilt: An euch hat Gott Wohlgefallen! Euch hat Gott lieb.
Segenswort
Der Herr segnet euch mit dem Licht des Advents.
Der Herr behütet euch, weil er an euch Wohlgefallen hat.
Der Herr sieht auf euch und hat das mit dem Kommen Jesu bewiesen.
Der Herr ist euch gnädig, darum ist Jesus der Retter.
Der Herr gibt Frieden und schickt euch auf den Weg des Friedens.

Singen, lesen oder hören wir: EG 13 – Tochter Zion


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig
© 2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt