Das Presbyterium der Evangelischen Mirjam-Kirchengemeinde hat aufgrund der rasant steigenden Inzidenzwerte in der vergangenen Woche in Drensteinfurt (Mo 51,4;  Do 115,7) und der Bitte des Bürgermeisters von Drensteinfurt Carsten Grawunder, die uns am vergangenen Freitag erreichte beschlossen alle Konfirmationen zu verschieben und Präsenzgottesdienste bis einschließlich 16. Mai abzusagen.

Die Präsenzgottesdienste sagen wir sowohl für die Martinskirche als auch für die Gnadenkirche ab.

Wir haben im Presbyterium lange darüber diskutiert und uns schweren Herzens entschlossen, unserer eigenen Einschätzung und der Bitte des Bürgermeisters nachzukommen.

Wir haben in den vergangenen Wochen alles daran gesetzt, den Jugendlichen trotz der Pandemie die Konfirmation zu ermöglichen.

Bürgermeister Grawunder hat in seinem Schreiben zu Konfirmationsfeiern  nochmal darauf hingewiesen hat, dass private Feiern derzeit verboten sind, egal mit wie viel Personen und hat telefonisch erläutert, dass die rasant steigenden Inzidenzen alle durch private Kontakte erfolgt sind.

Wir möchten als Kirchengemeinde durch unsere Konfirmationsfeiern nicht den Eindruck erwecken, als gäbe es für private Konfirmationsfeiern eine Ausnahmegenehmigung für private Feiern, wenngleich unsere als Open-Air-Einzelkonfirmationen geplanten Gottesdienste aus unserer Sicht keine Gefährdung darstellen würden.

Leider ist es auch in Drensteinfurt zu einer Ausbreitung der britischen Variante gekommen. Die Stadt Drensteinfurt setzt alles daran, diese Ausbreitung zu stoppen. Die Evangelische Kirchengemeinde unterstützt dies zum Wohl der Bevölkerung.

Unser Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Münster ist über unsere Entscheidung informiert und unterstützt das Presbyterium in seiner Entscheidung.

Es ist uns als Presbyterium bewusst, dass die jetzt getroffene Entscheidung einschneidend ist und sicherlich den ein oder anderen enttäuscht.

Wir hoffen die Konfirmationen im Sommer unbeschwerter feiern zu können.
Sonntags finden Sie Gottesdienstangebote auf unserer Homepage und der Mirjam-App.

Am heutigen Sonntag gedenken wir in ganz Deutschland der bislang ca. 80.000 Menschen, die in unserem Land an oder mit Corona gestorben sind. Es finden zentrale Gedenkveranstaltungen und ökumenische Gottesdienste statt, in Münster wird es ein interreligiöses Gebet geben.

In der Mirjam-Kirchengemeinde werden als Zeichen unserer Trauer um die Toten und unserer Anerkennung der Dienste an den vielen Patienten die Glocken der Martinskirche und der Gnadenkirche in Abstimmung mit unseren katholischen Schwestergemeinden erklingen.

Wir alle sollten dieses Gedenken auch als einen Appell an uns sehen, nicht nachzulassen in unserem Bestreben, die Pandemie zu überwinden.

Bitte bleiben Sie vorsichtig und aufmerksam und handeln Sie verantwortungsbewusst, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Begrüßung

Liebe Gemeinde, hier der Gottesdienst, den Pfarrer Thomas Böhme erarbeitet und am Sonntag, den 18.April vor der Martinskirche hätte halten wollen. Ganz herzlichen Dank, dass das so schnell noch möglich war.

Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen (Montag 51,4, Donnerstag 115,7) in Drensteinfurt sind wir der Bitte des Drensteinfurter Bürgermeisters Carsten Grawunder nachgekommen und haben alle Präsenzgottesdienste, einschließlich der Konfirmationen bis Mitte Mai abgesagt. Das hat sich alles sehr kurzfristig am Freitag ergeben. Nähere Informationen folgen über unsere Homepage, unsere Mirjam-App und die Tagespresse.

Pfarrer Böhme hat freundlicher Weise mir noch schnell seinen Gottesdienst zur Verfügung gestellt, so dass Sie für heute einen Lesegottesdienst bekommen können.

Nun wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit mit diesem Gottesdienst.

Viele Grüße,
Pfarrerin Angelika Ludwig


Eröffnung

Misericordias Domini – so der Name des heutigen Sonntags. Übersetzt: Die Güte oder die Barmherzigkeit des Herrn – Worte aus Psalm 33. Die Erde ist, so heißt es in Psalm 33,5, voll der Barmherzigkeit, der Güte des Herrn.

In dem etwas außer Gebrauch gekommenen Wort „Barmherzigkeit“ finden sich zwei Worte: Erbarmen und Herz. Es geht darum, sich die Not anderer zu Herzen gehen zu lassen und sich in Not Geratener anzunehmen.

Heute gedenken wir deutschlandweit an Menschen, die seit Beginn der Pandemie gestorben sind, seien sie an Covid 19 erkrankt gewesen oder nicht. Viele mussten ohne Begleitung sterben. An Stelle der Angehörigen mussten Ärztinnen, Ärzte, Pflegerinnen, Pfleger ihre Herzen öffnen und für diese Menschen da sein. Wir gedenken der Angehörigen, die einem Menschen in seinen letzten Stunden und Tagen nicht nahe sein konnten. Und wir denken an die, die in den Krankenhäusern arbeiten. Für sie wollen wir heute beten.

Barmherzigkeit – wir alle brauchen sie. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Barmherzigkeit immer schon da ist, denn „die Erde ist voll der Barmherzigkeit des Herrn“.

Wochenspruch:

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben.

Johannes 10,11a.27-28a

Lied: EG 455 Morgenlicht leuchtet

Eingangsworte

P.: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.
P: Der Herr sei mit euch…
G: … und mit deinem Geist

Psalm (Psalm 23)

Der Herr ist mein Hirte,
mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,
fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch
im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl
und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Tagesgebet

Guter Gott,
Ganz nah ist dein Wort,
dass dein Sohn auferstanden ist, dass das Leben stärker ist als der Tod.
Begegne uns mit Güte und Barmherzigkeit.
Öffne uns und mach uns empfänglich
für deine oft unscheinbare und alltägliche Nähe.
Das bitten durch Jesus Christus,
deinen Sohn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und Leben schafft von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Lesung: Johannes 10,11-16[27-30]

Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte läßt sein Leben für seine Schafe. Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, des die Schafe nicht eigen sind, sieht den Wolf kommen und verläßt die Schafe und flieht; und der Wolf erhascht und zerstreut die Schafe. 13 Der Mietling aber flieht; denn er ist ein Mietling und achtet der Schafe nicht. 14 Ich bin der gute Hirte und erkenne die Meinen und bin bekannt den Meinen, 15 wie mich mein Vater kennt und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben für die Schafe. 16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle; und dieselben muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und wird eine Herde und ein Hirte werden. [27 Denn meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie; und sie folgen mir, 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben; und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. 29 Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn alles; und niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.]

Halleluja.
Er hat uns gemacht und nicht wir selbst zu seinem Volk und zu Schafen seiner Weide.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.
Halleluja

Glaubensbekenntnis

Predigt zu Hesekiel 34,1-2[3-9].10-16.31 Misericordias Dommini – 18.04.2021, Martinskirche Drensteinfurt

Lesen Sie eigentlich auch noch Zeitung? Das scheint ja heutzutage etwas aus der Mode gekommen zu sein. Samstag vor einer Woche bin ich auf der Lokalseite der WN auf einen Artikel gestoßen, der mich seit dem nicht mehr losgelassen hat. Unter dem Titel „Schwierig in Worte zu fassen“ wird berichtet, was Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer in den Osterferien angesichts der Pandemie erlebt hatten. An den Osterfeiertagen erreichte sie eine Mail, dass sie in den Tagen nach Ostern sicherstellen sollten, dass Corona-Schnelltests in die Schulen geliefert und dort in Empfang genommen werden könnten. In kurzer Zeit wurden Bereitschaftsdienste organisiert. Die Tests aber kamen nicht, anstelle dessen am späten Donnerstagnachmittag die Mitteilung aus dem Bildungsministerium, dass die Schulen nach den Ferien geschlossen bleiben müssen und eine Notbetreuung zu organisieren sei. Innerhalb von ein bis zwei Tagen war dies zu organisieren und Eltern über die Schließung zu informieren.

Warum erzähle ich das?

Einmal, weil ich als Mitarbeiter des Comenius-Instituts, einem evangelischen Bildungsinstitut, mit beruflich Bildungsfragen zu tun habe. Zum anderen, weil ich durch Kolleginnen und Kollegen, aber auch im Gespräch mit Menschen, die in Schulen arbeiten, erfahren habe, dass sie solche Situationen nicht nur einmal in den zurückliegenden Monaten erlebt haben. Immer wieder kommt es vor, dass am Ende einer Woche Schulen informiert werden , was bis nach dem Wochenende umgesetzt sein muss.

Neben der Ratlosigkeit angesichts der immer noch bestehenden Infektionsgefahr frage ich mich, ob von Seiten verantwortlicher Stellen wirklich immer so gehandelt werden muss. Kann man angesichts der Pandemie wirklich nur auf Sicht fahren und manchmal jeden Tag einen anderen Kurs einschlagen? Oder gäbe es vielleicht doch längerfristige Strategien, die helfen, solche Situationen wie die vor einer Woche geschilderten zu vermeiden? Ich frage mich: Haben Verantwortliche an höherer Stelle ausreichend im Blick, welche Folgen ihr Handeln für die Menschen, für die sie Verantwortung tragen, hat, in diesem Fall für die Lehrerinnen, Lehrer, für Schülerinnen und Schüler, für Mütter und Väter?

Mit solchen Gedanken, solchen Fragen im Hinterkopf bekommt der Predigttext für den heutigen Sonntag für mich eine besondere Aktualität. Ich lese aus dem Buch des Propheten Ezechiel, aus dem 34. Kapitel:

Lied: EG 391 Jesu geh voran

Lesung

Und des HERRN Wort geschah zu mir, Hesekiel: Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?

[Aber ihr fresset das Fette und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete; aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. Der Schwachen wartet ihr nicht, und die Kranken heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht und das Verlorene sucht ihr nicht; sondern streng und hart herrschet ihr über sie. Und meine Schafe sind zerstreut, als sie keinen Hirten haben, und allen wilden Tieren zur Speise geworden und gar zerstreut. Und gehen irre hin und wieder auf den Bergen und auf den hohen Hügeln und sind auf dem ganzen Lande zerstreut; und ist niemand, der nach ihnen frage oder ihrer achte. Darum höret, ihr Hirten, des HERRN Wort! So wahr ich lebe, spricht der HERR HERR, weil ihr meine Schafe lasset zum Raub und meine Herde allen wilden Tieren zur Speise werden, weil sie keinen Hirten haben und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragen, sondern sind solche Hirten, die sich selbst weiden, aber meine Schafe wollen sie nicht weiden: darum, ihr Hirten, höret des HERRN Wort!]

So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit machen, dass sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, dass sie sie nicht mehr fressen sollen. Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und finster war. Ich will sie aus allen Völkern herausführen und aus allen Ländern sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den Bergen Israels, in den Tälern und an allen Plätzen des Landes. Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern und fette Weide haben auf den Bergen Israels. Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen, spricht Gott der HERR. Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist. Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.
Hes 34,1-2[3-9].10-16.31

Ezechiels Zeit war Krisenzeit, es war eine Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen und damit wechselnder Bündnisse. Immer wieder hatten die Regierenden in Juda versucht, sich gegen die Vorherrschaft er damals mächtigen Babylonier zu wehren. 597 unterliegt Juda in diesen Auseinandersetzungen, seine Hauptstadt Jerusalem wird erobert. Um erneute Aufstände zu verhindern, wird ein Teil der führenden Schichten Judas nach Babylonien deportiert. Zu diesen gehörte auch der Prophet Ezechiel. 10 Jahre nach der Eroberung machen die Verantwortlichen in Juda den erneuten Versuch, sich von Babylon zu lösen. Er endet im Fiasko, Jerusalem wird endgültig zerstört.

Nachdem Ezechiel im Exil von der Zerstörung der Hauptstadt seines Heimatlandes erfahren hat, geschieht, wie es heißt, das Wort Gottes zu ihm: „Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels.“ Ezechiel nutzt das Bild des Hirten für die politisch Verantwortlichen. Seine Weissagung beginnt mit einer ernsten Mahnung: „Wehe den Hirten Israels, die sich selber weiden!“

Politisch zu handeln und politische Entscheidungen zu treffen ist zu keiner Zeit leicht, damals nicht, heute nicht, in ruhigen Zeiten nicht, erst recht nicht in Krisenzeiten. In der Krisenzeit, die wir alle durchleben, merke ich, wie ich irritiert, enttäuscht, manchmal zornig mit dem Finger in eine Richtung zeige und sage: Was machen diejenigen, die Verantwortung für uns alle tragen, da? Was denken sie sich, wenn sie manchmal täglich neue, andere Entscheidungen treffen oder Entscheidungen nicht treffen? Denken sie an die Allgemeinheit, denken sie an die Menschen in den Krankenhäusern, denken sie an die Menschen, die Kurzarbeit oder sogar ihre Beschäftigung verloren haben. Oder sind sie eher mit sich und ihren eigenen Dingen beschäftigt. Ich gebe zu, es fällt mir nicht leicht, nicht den Finger zu heben. Darum bin ich auch froh und dankbar, dass ein anderer es mit seinen Worten getan hat. Ezechiel nimmt mir Worte aus dem Mund. Und er geht noch weiter, als ich es zu sage wage.

Am Ende aber, so sagt Ezechiel, wird es sich zum Guten wenden. Gott wird es in den Hand nehmen. Wir sollen seine Herde sein, er wird der Hirte sein. Trotz aller Ratlosigkeit erwartet Ezechiel ein gutes Ende. Kaum zu glauben – vielleicht.

Und bis dahin?

Gott handelt. Bis wir am Ziel sein werden handelt Gott in und durch Menschen. Ein für alle Mal und immer wieder. Sein Wort ward Fleisch, heißt es im neuen Testament. Sein Worte sind nicht abstrakt. Sie haben Gestalt gewonnen in einem handelnden Menschen, in Jesus von Nazareth, dem Christus. In ihm, in seinem Handeln können wir die Barmherzigkeit Gottes erkennen. Wir können in ihm erkennen, was uns allen bitter Not tut. Jesus geht zu den Menschen. Er überwindet Grenzen zwischen Armen und Reichen, Kranken und Gesunden, zwischen Männern und Frauen, zwischen Menschen seines Volkes und Menschen aus anderen Nationen. Er öffnet sein Herz für die Menschen, er lässt sich durch sie anrühren und nimmt sich ihrer an.
Das ist in dieser Zeit doppelt schwer: Ohne Berührung sich anrühren zu lassen.

Gott, der uns ein Hirte ist, handelt durch Jesus Christus und zeigt in ihm seine Barmherzigkeit. Gott handelt in und durch Menschen, mag sein auch darin, dass die, die Verantwortung tragen, sich ihr Handeln bewusst machen, Fehler eingestehen und um Entschuldigung bitten können. Gott handelt in denen, die täglich, auch jetzt, in Heimen, in Krankenhäusern, in den Familien die Not anderer zu Herzen gehen lassen und sich ihrer Annehmen und für sie da sind.

Die Erde ist voll der Barmherzigkeit des Herrn – manchmal kaum zu glauben, aber wahr.
Amen

 

Fürbitten:

Du begleitest uns, Gott,
mit deiner Güte und Barmherzigkeit,
bei Tag und bei Nacht,
auf grünen Wiesen und in finsteren Tälern,
wie ein Hirte seine Herde begleitet.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Heute denken wir an die Menschen, die ohne unsere Begleitung in den Monaten der Pandemie von uns gegangen sind. Dir vertrauen wir sie an und legen alles in deine Hand.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Wir denken an die Menschen in Heimen und Krankenhäusern, die sich um Menschen kümmern, die sich von deren Not im Herzen berühren lassen, die zugleich dem Risiko einer Infektion ausgesetzt sind.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Wir denken an die Menschen Schulen und Bildungseinrichtungen, an Unterrichtende, an Schülerinnen und Schüler, Auszubildende, die unter erschwerten Bedingungen lehren und lernen müssen.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Wir denken an Menschen, die in irgendeiner Weise von der Pandemie betroffen sind, durch Kurzarbeit, durch Arbeitslosigkeit. Sie brauchen unsere Solidarität und Unterstützung.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Wir denken an die, die Verantwortung tragen in dieser schwierigen Zeit. Stärke sie in diesen Herausforderungen Lass sie tun, was Menschen dient.
Wir bitten: Herr, erbarme dich.

Für uns bitten wir: lass uns darauf vertrauen, dass die Erde voll Deiner Barmherzigkeit ist, damit wir selber barmherzig sind und bleiben.
Alles, was wir erbitten, nehmen wir in das Gebet, das Jesus gebetet hat:

Vater unser…

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name,
dein Reich komme,
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Lied: 171 Bewahre uns Gott, behüte uns Gott

SEGEN

Der Herr, Jesus Christus, der Auferstandene, segnet dich.
Er segnet dich mit seiner Gegenwart und mit seinem Frieden.
Er segnet dich mit neuer Gewissheit und mit neuer Freude.
Er ist mit dir auf deinem Weg.
Amen!


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer Thomas Böhme
© 2021 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Aufgrund der drastisch ansteigenden Infektionszahlen sagen wir den Präsenzgottesdienst für morgen, 18.04.2021 ab. Ausführliche Informationen folgen nächste Woche über unsere sozialen Medien.
Den Gottesdienst für morgen finden Sie als Lesegottesdienst auf unserer Homepage.

Begrüßung

Der Herr ist auferstanden!
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Mit diesem Ostergruß begrüße ich Sie heute Morgen.
Dieser Ostergruß begleitet uns nicht nur am Ostersonntag, sondern durch die ganze Osterzeit, die vor uns liegt.

Der Predigttext nimmt uns heute mit hinein in diese nachösterliche Zeit.
Ein paar Tage nach der Auferstehung Jesu haben es die Jüngerinnen und Jünger um Jesu langsam verstanden: Jesus ist nicht tot. Er ist auferstanden. Er lebt. Das hat ihr Leben verändert.

In diese Gewissheit nimmt uns auch der Spruch für die heute beginnende Woche mit hinein:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. (1. Petr 1, 3)

Dieser Zuspruch gibt und Zuversicht in dieser schweren Zeit, in der wir uns im Gebet verbunden wissen.

So feiern wir diesen Gottesdienst

P.:     Im Namen Gottesn
          des Vaters  und des Sohnes
          und des Heiligen Geistes.
G.:     Amen.
P.:     Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
G.:     der Himmel und Erde gemacht hat.

Lied: EG 116 – Er ist erstanden Halleluja!

Psalm
Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung:
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Wir beten mit Worten aus Psalm 116:
(EG 750.1  oder Psalm 116,1-10 hier in einer Übertragung)

I        Ich liebe meinen Gott, denn Gott hört mir zu,
         wenn ich mit ihm rede.
II       Ein offenes Ohr hat er mir geschenkt.
         Deshalb will ich mein Leben lang mit ihm reden.
I        Manchmal habe ich Angst, bin traurig oder in Not.
II       Dann rufe ich Gott beim Namen: Gott, bitte hilf mir!
I        Wie gnädig ist Gott! Was er verspricht, das hält er auch.
         Unser Gott ist voller Erbarmen.
II       Gott beschützt alle, die seine Hilfe brauchen.
         Er nimmt meinen Kummer
         und schenkt mir neuen Mut.
         Denn Gott kümmert sich um mich.
I        Er hat mir geholfen.
         Ich höre auf zu weinen.
         Ich spüre wieder festen Boden unter den Füßen.
II       So kann ich meinen Weg gehen im Vertrauen auf Gott.
I        Auch wenn ich nicht mehr weiter weiß,
         kann ich Gott Vertrauen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.


Kyrie-Gebet

Ostern ist eine Woche her.
Jesus, wie jedes Jahr haben wir von deiner Auferstehung gehört.
Doch manchmal fällt es uns schwer daran zu glauben.
Es gibt so viel in der Welt, bei dem wir nichts vom Schein deiner Auferstehung sehen:
Viele Menschen sind vom Corona-Virus betroffen.
Viele Menschen sterben,
die Situation in vielen Krankenhäusern dieser Welt sind katastrophal.
Immer noch gibt es Krieg und Gewalt.
Menschen müssen auch in dieser schweren Zeit ihre Heimat verlassen müssen.
Die Zustände in den Flüchtlingslagern sind in Corona-Zeiten noch unzumutbarer als sie es sowieso schon sind.
Manchmal trifft uns die Angst, dass wir in diesen Zeiten allein im Krankenhaus sein müssen.
Manchmal verlieren wir den Mut.
Manchmal zweifeln wir an dem Licht,
dass deine Osterbotschaft in die Welt bringt.
Dann fällt es uns schwer für andere Menschen Licht zu sein.
Lass uns nicht allein mit unseren Fragen!
Mach unserer Mutlosigkeit ein Ende.

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich.

Hören Sie als Kyrie-Lied: Euer Herz erschrecke nicht!

 

Gnadenzuspruch
Der auferstandene Christus erbarmt sicher über uns und ruft uns zu: »Ich lebe, und ihr sollt auch leben.«

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.

Hören Sie: Osterlied (Keith Green / Heizmann)

Tagesgebet
Guter Gott, wir erinnern uns noch gut an das Osterfest am vergangenen Sonntag.
Gott, wir haben Jesus nicht mit eigenen Augen gesehen, wir konnten ihn nicht anfassen. Aber doch wagen wir an ihn zu glauben.
Hilf, dass die österliche Freude in Erinnerung bleibt und wir etwas von dieser Freude in die ganze Welt ausstrahlen können.
Wir bitten dich schenke uns dazu deine Kraft, wenn wir heute auf dein Wort hören und uns noch einmal an Ostern erinnern. Amen.

Lied: EG 100 Wir wollen alle fröhlich sein

Lesung aus dem Evangelium (Joh 20,19–29) 

19 Es war am Abend jenes ersten Tages der neuen Woche. Die Jünger hatten solche Angst vor den Juden, dass sie die Türen des Raumes, in dem sie beisammen waren, verschlossen hielten. Mit einem Mal kam Jesus, trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« 20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, wurden sie froh. 21 »Friede sei mit euch!«, sagte Jesus noch einmal zu ihnen. »Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich jetzt euch.« 22 Und er hauchte sie an und sagte: »Empfangt ´den` Heiligen Geist! 23 Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr sie nicht vergebt, dem sind sie nicht vergeben.« 24 Thomas, auch Didymus genannt, einer der Zwölf, war nicht dabei gewesen, als Jesus zu den Jüngern gekommen war. 25 Die anderen erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas erwiderte: »Erst muss ich seine von den Nägeln durchbohrten Hände sehen; ich muss meinen Finger auf die durchbohrten Stellen und meine Hand in seine durchbohrte Seite legen. Vorher glaube ich es nicht.« 26 Acht Tage später waren die Jünger wieder beisammen; diesmal war auch Thomas dabei. Mit einem Mal kam Jesus, obwohl die Türen verschlossen waren, zu ihnen herein. Er trat in ihre Mitte und grüßte sie mit den Worten: »Friede sei mit euch!« 27 Dann wandte er sich Thomas zu. »Leg deinen Finger auf diese Stelle hier und sieh dir meine Hände an!«, forderte er ihn auf. »Reich deine Hand her und leg sie in meine Seite! Und sei nicht mehr ungläubig, sondern glaube!« 28 Thomas sagte zu ihm: »Mein Herr und mein Gott!« 29 Jesus erwiderte: »Jetzt, wo du mich gesehen hast, glaubst du. Glücklich zu nennen sind die, die nicht sehen und trotzdem glauben.«
(Bibeltext der Neuen Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen)

Halleluja.
Der Herr hat Großes an uns getan, des sind wir fröhlich.
Halleluja.    (Ps 126.3)
Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Lied: EG 117 – Der schöne Ostertag

Predigt

Schalom! Friede sei mit euch!“
Diese Worte klangen am Karfreitag in meiner Predigt schon kurz an.

Karfreitag haben wir auf die Worte des Propheten Jesaja gehört, der uns verheißen hat:
Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen … auf dass wir Frieden hätten … und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Heute spricht uns Jesus selbst zu: Friede sei mit euch.

Johannes nimmt uns in seinem Evangelium, das wir gerade als Lesung gehört haben mit hinein in die nachösterliche Zeit der Jünger Jesu.
Die Jünger trafen sich hinter verschlossenen Türen und fragten sich, wie es jetzt wohl weiter gehen soll.

Wie oft haben wir uns diese Frage im vergangenen Jahr wohl angesichts der Corona-Pandemie gestellt.

Natürlich ist die Situation der Jünger nicht eins zu eins mit unserer Situation heute vergleichbar.
Aber was uns mit den Jüngern von damals verbindet, ist die Angst vor dem, was vor uns liegt. Der Ausblick auf die Zukunft ist verstellt, Hoffnungen und Pläne sind zerstört. Gewohnheiten, Selbstverständlichkeiten, vieles, was einfach ganz alltäglich zu uns und unserem Lebensalltag gehörte, ist uns genommen.
Sicherheiten sind zerbrochen. Was wir noch nie erlebt haben und uns auch nicht wirklich ausdenken konnten, ist bei uns und weltweit hereineingebrochen.

Die Jünger: Aus Furcht und Angst vor der ungewissen Zukunft, ohne Jesus an ihrer Seite, haben sie sich eingeschlossen.
Sie befürchteten, dass sie möglicherweise dasselbe Schicksal erleiden müssten wie er: Ablehnung, Verspottung, Verurteilung und schließlich der Tod.
Sie erlebten eine tiefe Krise, auch eine Glaubenskrise: Jesus auf den sie sich verlassen hatten, auf den sie ihr Leben ihr Leben in den zurückliegenden Jahren aufgebaut hatten war ihnen genommen worden.
Sie hatten die Türen geschlossen, lebten zurückgezogen.
Sie fühlten sich schwach und ohnmächtig.
Mitten in die verzweifelte und hoffnungslose Situation hinein wurde den Jüngern eine Erfahrung zuteil, die sie verwandelte und befreite.
Jesus kam noch einmal zu ihnen und sprach zu ihnen: Friede sei mit Euch! Ich bin und bleibe bei euch.
Wie tröstlich wäre es auch für uns heute, wenn Jesus selbst plötzlich vor uns stünde und uns zusagen würde: Friede sei mit euch. Ich bin und bleibe bei euch.

Die Jünger hatten so ihre Schwierigkeiten damit, an etwas zu glauben, was sie nicht sehen konnten. Jesu Auferstehung.
Das fällt auch heute immer mehr Menschen schwer. Diese wunderbare Osterbotschaft, die Leben verändern kann und die in letzter Konsequenz unsere Welt verändern und verbessern könnte, wird in einer Zeit in der wissenschaftliche Erkenntnisse zum Maßstab gemacht werden immer öfter angezweifelt.

Wie überzeugend wäre es auch für uns heute, wenn Jesus selbst plötzlich vor uns stünde und uns zurufen würde: Schalom! Friede sei mit euch.
Aber wir können nur auf das vertrauen und glauben, was die Jünger in Jesu Auftrag weitererzählt haben und nach ihnen noch viele andere Menschen – bis heute.

Schalom! Friede sei mit euch.
Diese Zusage kann gerade in der Pandemie-Situation so tröstlich sein.

Aber das hebräische Wort Schalom entspricht nicht unbedingt dem deutschen Wort Friede.

In seiner Urbedeutung meint das hebräische Wort Schalom >Vervollständigung.<
Wo Schalom ist, finden sich nicht nur Sicherheit und Ruhe, sondern auch Gesundheit und Freude.
Im Hebräischen fragt man einen Menschen, wenn man ihn trifft: Ma schlomech – was ist dein Schalom?
Man erkundigt sich nach dem Wohlbefinden der Person und wünscht ihr, was für sie wertvoll ist.
Schalom ist mehr als Friede, es ist Zufriedenheit – Zu-Frieden-heit.
Und es ist nicht der Zustand der Zufriedenheit, sondern der Weg dahin.
Aber in der jüdischen Tradition, in der ja Jesus mit seinem Schalom stand, weiß man auch, dass Friede oft nur einen Augenblick dauert und labil ist, sowohl bei jedem einzelnen Menschen als auch in der Gesellschaft.
Es ist wichtig immer wieder zu schauen: was braucht der einzelne, was braucht die Gemeinschaft zum Schalom?
Denn Schalom ist nicht mit Konfliktvermeidung zu verwechseln. Das weiß man aus den alttestamentlichen Rechtstexten.Das weiß auch Jesus, dass es in der Gemeinschaft immer wieder Konflikte gibt. Das ist menschlich.
Und das Alte Testament lässt keinen Zweifel daran, dass wir uns selbst immer wieder um den Frieden bemühen müssen.
Schalom kommt nicht von selber. Wir müssen uns ständig aktiv um ihn bemühen.
Leider ist der Weg, um den Schalom zu erreichen nicht immer klar und eindeutig.
Das ist gleichzeitig Risiko und Chance. Das Risiko Fehler auf dem Weg zu machen und die Chance diese Welt zu gestalten und zu ändern.
Jeder Mensch soll etwas in der Welt anders machen, schöner machen. Das ist die Idee des Schalom. Jeder Erwachsene und auch jedes Kind.

Friede sei mit euch!
Wie klingt das nun? Zuspruch oder Auftrag?
Beides!

In dem Zuspruch klingt auch ein Auftrag mit: Geht den Weg, der Schalom schafft. Auch in einer so schweren Zeit, wie in einer Pandemie, schaut was jede und jeder einzelne braucht, schaut, was die Gesellschaft braucht. Aber es ist auch klar: es gibt nicht den einen richtigen Weg, Es ist immer wieder ein Ringen darum, was der richtige Weg ist.

Das kann uns gnädig stimmen mit den manchmal schwer auszuhaltenden immer wieder neuen Corona-Regeln.
Das zeigt aber auch: wir müssen selbst aktiv alles tun, um zu helfen, dass wir wieder Hoffnung auf eine Zukunft mit mehr Freiheit und mehr Möglichkeiten haben.
Wir alle müssen mithelfen am Schalom.
Denn Jesus möchte uns Mut machen. Er wünscht uns Schalom!

Für uns als Christen ist das die Motivation zu den Menschen zugewandtem Handeln.
Wir werden getragen Geist des Auferstandenen, der der Anwalt des Gottes ist, der alles Leben begründet.
Es ist der Geist der Geschwisterlichkeit, der Geist der Versöhnung und der Gerechtigkeit, der Geist des Trostes, des Vergebens und des Heilens, der Geist des Teilens und des Helfens.
Es ist eine geistliche Kraft, geschenkt von Gott und übertragen von Mensch zu Mensch.

Als christliche Gemeinde sind wir eine Erinnerungs-und Erzählgemeinschaft. Wir sind eine Gebetsgemeinschaft und Hilfsgemeinschaft.

Als getaufte Christen haben wir den Auftrag an Gottes Schalom zu arbeiten. Gottes Nähe, Zuwendung und Liebe auch dann verkünden, wenn die eigene Glaubenskraft vielleicht einmal nicht ausreicht.
Denn Jesus Zusage gilt uns bis heute: Ich bin bei euch alle Tage.
Geht mit mir an die Orte, an die ich gegangen bin, wo Menschen in Leid und Not, Hoffnungs- und Trostlosigkeit leben. Begleitet sie, steht ihnen bei und helft ihnen.
So kann sich Gottes Schalom unter den Menschen ausbreiten.
Amen!

Lied: EG 560, 4+5 – O herrlicher Tag


Fürbittengebet

Ostern – mit der Osterkerze kommt Licht in die Dunkelheit.

Trotzdem stehen manche Menschen in Dunkelheit und Traurigkeit.
Sie können das Licht deiner Auferstehung nicht sehen oder fühlen.

Gott wir denken vor dir an die Trauernden.
Schenke ihnen Trost, damit sie weiter leben können.

Gott wir denken an die Menschen an die Menschen, die an und durch das Corona-Virus leiden; durch Erkrankung und Tod, durch existentielle Sorgen, durch psychische Belastungen und Ängste.
Schenke ihnen Menschen, die ihnen beistehen und ihnen Kraft und Hoffnung zum Durchhalten geben.

Gott wir denken an Menschen, die Krieg, Gewalt oder Terror erleben mussten,
Schenke ihnen wir ihnen Zuversicht ohne Angst weiterleben zu können.

Gott wir denken an die Christen in der Welt, die ihren Glauben nicht in Freiheit leben können.
Schenke ihnen immer wieder die Kraft ihren Glauben in der österlichen Freude leben zu können.

Gott wir denken an die Menschen, die Verantwortung tragen in Politik, Gesellschaft und Kirche.
Schenke ihnen in diesen schweren Zeiten, die Weisheit gute Entscheidungen zu treffen.

Gott wir denken an die Menschen, denen es schwer fällt zu glauben, was sie nicht sehen können:
Hilf ihnen und uns zu begreifen, dass die Auferstehung für jede und jeden von uns ganz persönlich geschehen ist und schenke ihnen deinen Frieden.

Hilf uns die Botschaft der Auferstehung mutig in die Welt zu tragen, damit die Welt sich verändern kann.

In dieser Hoffnung stimmen wir in in das Gebet, das Jesus uns gegeben hat:


Vater unser
      Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
      Dein Reich komme.
      Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
      Unser tägliches Brot gib uns heute.
      Und vergib uns unsere Schuld,
             wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
      Und führe uns nicht in Versuchung;
             sondern erlöse uns von dem Bösen.
      Denn dein ist das Reich und die Kraft,
             und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                                                                       Amen.

SEGEN
Der Herr, Jesus Christus, der Auferstandene, segnet dich.
Er segnet dich mit seiner Gegenwart und mit seinem Frieden.
Er segnet dich mit neuer Gewissheit und mit neuer Freude.
Er ist mit dir auf deinem Weg.
Amen!

Lied: EG 99 – Christ ist erstanden


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© 2021 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Ostergruß
Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Begrüßung                                    

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu diesem Lesegottesdienst.
Im vergangenen Jahr durften wir keine Ostergottesdienste feiern.
In diesem Jahr dürfen und werden wir – unter Einhaltung der Corona-Regeln – nach einer langen Winterpause wieder Gottesdienste am Osterfest feiern.
In unserer Kirchengemeinde werden wir Open Air feiern.
Zumindest ist das der Stand der Dinge am Tag, an dem dieser Lesegottesdienst gedruckt wird.
Aber die Situation in der Pandemie ist immer noch so, dass Abstand und Kontaktreduktion wichtig sind. Deshalb möchte ich auch an diesem Osterfest für alle, die Ostern lieber noch zu Hause bleiben diesen Lesegottesdienst für Sie gestalten, der mit der Ostertüte und der Osterkerze zu Ihnen kommt.

Vorab einige Anmerkungen zum Gottesdienst und die Abkündigungen, heute zu Beginn des Gottesdienstes.

Die Predigt bezieht sich auf die beiliegende Geschichte: Wie aus dem Ei ein Osterei wurde.
Sie können die Geschichte im Rahmen des Gottesdienstes lesen.
Sie werden der Predigt aber auch folgen können, wenn Sie diese Geschichte nicht gelesen haben.

Konfirmationen:
Ende April, Anfang Mai werden in unserer Kirchengemeinde die Jugendlichen konfirmiert, die eigentlich letztes Jahr konfirmiert worden wären.
Einige Jugendliche möchten auf eigenen Wunsch ihre Konfirmation noch einmal verschieben, in den Sommer oder ins nächste Jahr, damit z.B. die Großeltern mitfeiern können. Diesem Wunsch werde ich aufgrund der aktuellen Situation entsprechen. Wie das genau organisiert werden kann, muss ich mir noch überlegen.
Wir werden im Frühjahr 6 Konfirmationsgottesdienste haben.
Ab Mitte Mai mache ich dann erst einmal Urlaub.

Für die Lesegottesdienste bedeutet das:
Von Ende April – Anfang Juni werden die Lesegottesdienste in unregelmäßigen Abständen, nicht wöchentlich, erscheinen.

Wenn Sie einen Lesegottesdienst haben möchten und ihn bis jetzt noch nicht von irgendjemand nach Hause gebracht bekommen, dann können Sie entweder: eine Mail an das Drensteinfurter Gemeindebüro (drensteinfurt@mirjam-kirche.de) schreiben und bekommen die Lesegottesdienste dann nach Erscheinen gemailt, oder: Sie rufen im Drensteinfurter Gemeindebüro an (02508-984014), dass Sie informiert werden möchten, wenn ein neuer Lesegottesdienst erscheint, aber keine Mail-Adresse haben.
So kommen Sie nicht umsonst zur Kirche, um nachzusehen, ob ein Lesegottesdienst ausliegt.
Auf unserer Homepage (hier) werden die Lesegottesdienste auch weiterhin erscheinen.

Kollekte
Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen auch finanziell in große Notlagen gekommen. Viele Spenden sind weggebrochen – auch weil Kollekten fehlen.
Die Bahnhofsmission hat durch den Rückgang der Reisenden auch weniger Unterstützung bekommen, ist aber gerade auch in dieser Zeit eine wesentliche diakonische Einrichtung, weil viele Obdachlose, die nun im Winter keine Unterkünfte hatten, dort eine warmes Getränk, ein tröstendes Wort oder auch mal ein paar Stunden in der Wärme bekommen konnten.

Deshalb ist die heutige Kollekte für die Bahnhofsmission gedacht.

Kontonummer:
Verein zur Förderung der Bahnhofsmissionen in Deutschland e.V.
IBAN: DE58 5206 0410 0005 0159 95
BIC:   GENODEF1EK1

Nun wollen wir uns einstimmen lassen in diesen Ostergottesdienst:

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden.

Dieser schon sehr alte Ostergruß ist auch ein ganz kurzes Glaubensbekenntnis, das unseren Glauben und unsere Hoffnung ausdrückt. Damit beginnen wir das älteste Fest der Christenheit.

Jesus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Joh 8,12)

Die Osterkerze erinnert uns an das Licht, das mit Jesus in unsere Welt gekommen ist.
Gerade in einer Zeit der Krise ist Ostern das Fest, das uns Hoffnung und Zuversicht schenkt.

In dieser Hoffnung feiern wir
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

 Lied: EG 560 – O herrlicher Tag

Psalm 118, 14-24
Jedes Jahr am Osterfest stimmen wir ein in das Gebet des Psalmbeters,
das uns in Psalm 118 überliefert wird:

14Der Herr ist meine Macht und mein Psalm und ist mein Heil.
15Man singt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten: Die Rechte des Herrn behält den Sieg!
16Die Rechte des Herrn ist erhöht; die Rechte des Herrn behält den Sieg!
17Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen.
18Der Herr züchtigt mich schwer; aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
19Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.
20Das ist das Tor des Herrn; die Gerechten werden dort einziehen.
21Ich danke dir, dass du mich erhört hast und hast mir geholfen.
22Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
23Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unsern Augen.
24Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang,
jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Kyrie-Gebet      
Christus, du bist das Licht der Welt. 
Wir sind berufen, weiterzugeben
die Wärme und die Helligkeit, die von dir ausgeht. 
Aber gemessen an dieser Aufgabe
erscheinen unsere Arme zu kurz,
unsere Füße zu schwerfällig,
unsere Worte zu gedankenlos
und unsere Gedanken zu festgefahren. 
Weil wir uns ändern wollen, rufen wir:

Herr, erbarme dich!
Christus, erbarme dich!
Herr, erbarme dich über uns!

Gnadenzusage
Der auferstandene Christus verspricht uns:
»Ich lebe, und ihr sollt auch leben.«
Amen!

Lied: EG 103  -Gelobt sei Gott im höchsten Thron

Tagesgebet
Du Gott des Lichts,

du hast die Dunkelheit unserer Welt
 durchbrochen
an jenem Ostermorgen.

Du hast einen neuen Anfang gemacht
als alle nur auf das Ende blickten.

Versteinertes hast du ins Rollen gebracht,
Erstarrtes in Bewegung.
Schatten der Angst hast du weggewischt
.
Lass dein Licht an diesem Ostermorgen

auch unser Herz ergreifen und unsere Welt erleuchten.
Schenke uns Mut, das Unfassbare zu glauben,
dass auch wir dereinst auferstehen.

Amen.


Lesung
     Evangelium des Johannes Kapitel 20,11-18

11Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12und sieht zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. 13Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
14Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass es Jesus ist. 15Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hingelegt? Dann will ich ihn holen. 16Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister!
17Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18Maria Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe. Amen!

Halleluja.
Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
Halleluja.
Der Herr ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden.
Halleluja.


Glaubensbekenntnis
(von Kurt Marti)

Ich glaube an Gott,
der die Liebe ist,
den Schöpfer des Himmels und der Erde

Ich glaube an Jesus
sein menschgewordenes Wort
den Messias der Bedrängten und Unterdrückten
der das Reich Gottes verkündet hat
und gekreuzigt wurde,
ausgeliefert wie wir der Macht des Todes
aber am dritten Tag auferstanden,
um weiterzuwirken für unsere Befreiung
bis dass Gott alles in allem sein wird.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
der uns zu Mitstreitern des Auferstandenen macht,
zu Brüdern und Schwestern derer
die für Gerechtigkeit kämpfen und leiden

Ich glaube an die Gemeinschaft der weltweiten Kirche,
an die Vergebung der Sünden,
an den Frieden auf Erden,
für den zu arbeiten Sinn hat,
und an eine Erfüllung des Lebens
über unser Leben hinaus.

Aus: Kurt Marti, Werkauswahl in 5 Bänden,
Namenszug mit Mond. Gedichte, © 1996 Verlag Nagel & Kimche AG, Zürich)


Lied: EG 116

 

Geschichte: “Wie aus dem Ei das Osterei wurde”

Die Geschichte hier als Download.

 Lied: EG 116 (Posaunenchor)


Predigt
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott unserm Vater und dem Herrn Jesus Christus! [Phil 1,2]   Amen!

Die Geschichte, die Sie vielleicht gerade gelesen haben, ist eine Legende, die der Autor Willi Fährmann geschrieben hat. Eine Legende – ein Versuch etwas Unerklärliches doch zu erklären; etwas was man nicht sehen kann, doch anschaulich zu machen.

Um zwei Aspekte geht es uns bei dieser Legende.

  1. Wie aus dem Ei das Osterei wurde oder vielmehr: warum am Osterfest die Kinder Ostereier suchen und auch für uns Erwachsene Ostereier, gekocht und gefärbt oder aus Schokolade zum Osterfest dazu gehören.

Diese Legende ist eine der schönsten Legenden, die ich kenne, um uns den Brauch der Ostereier zu erklären. Die Geschichte stellt eine Verbindung der Ostereiersuche mit dem christlichen Osterfest her – auch wenn diese Geschichte sicher nicht historisch, nicht wirklich stattgefunden hat.

  1. Wie aus dem Ei das Osterei wurde, das ist auch der Versuch, uns Menschen das unbegreifliche, unfassbare Wunder der Auferstehung Jesu nahe zu bringen.

Nicht nur der Kaiser Maxentius (eine der Hauptfiguren der Geschichte) hatte zunächst seine Schwierigkeiten mit dem Glauben an die Auferstehung. Gerade in unserer heutigen Zeit, die voll ist von Erfolgen der Wissenschaft und Technik, in der es immer wieder neue archäologische Funde gibt, fällt es den Menschen schwer, an die Auferstehung Jesu Christi zu glauben und auf unsere eigene Auferstehung zu vertrauen.

Und wenn wir ehrlich zu uns sind – wer hat nicht schon einmal an der Güte Gottes gezweifelt, wen hat nicht schon einmal der Zweifel gepackt, ob das mit Jesus von Nazareth alles wirklich so war wie es in der Bibel steht!?

Heutzutage, wo wir alles erklären, alles sehen, anfassen und begreifen können und wollen, wie soll da die Auferstehung, die wir nicht sehen, nicht beweisen, sondern eben nur glauben können, verstehbar werden.

Die Geschichte von Katharina, dem Kaiser Maxentius und dem Osterei ist da ein guter Versuch das neue Leben, das nach dem Tod sein wird, anschaulich zu machen. Denn der Zweifel an der Auferstehung Christi ist so alt wie die Auferstehung selbst.
Erinnern wir uns noch einmal an das Evangelium, das wir heute gehört haben.
Maria Magdalena steht vor dem Grab Jesu und ist sehr traurig, denn Jesus ist nicht mehr da. Sie weiß nicht wo er ist. Sie kann es sich nicht anders erklären, als dass jemand Jesus weggebracht hat, an einen Ort, den sie nicht kennt. Sie ist traurig, denn sie kann nun nicht mehr zu Jesu Grab gehen und dort, wo er begraben ist, um ihn trauern.
Doch als sie sich umdreht, sieht sie plötzlich Jesus vor sich. Sie erkennt ihn erst nicht. Sie hält ihn für den Gärtner.
Erst als Jesus sie anspricht, erkennt sie ihn. Sie sieht ihn als den Auferstandenen. Nun ist sie von ihrer Traurigkeit befreit und kann zu den Jüngern Jesu laufen und ihnen erzählen was sie gesehen hat.

Heute, fast 2000 Jahre später, können wir Jesus nicht mehr sehen. Nicht lebend und nicht auferstanden. Aber er kann uns noch in unseren Herzen ansprechen.
Wir können nur auf die Erzählungen der Evangelisten vertrauen, auf die Zusage Jesu, dass er bei uns bleiben wird bis an der Welt Ende und an seine Verheißung, dass er in Wort und Sakrament, d.h. in Taufe und Abendmahl, immer bei uns sein wird.

Aber oft möchten wir doch fragen: was geschah denn wirklich? Wir haben nur die Berichte der Evangelien, in denen in unterschiedlicher Weise aufgeschrieben wurde, was die Frauen damals erlebt und erzählt haben.
Wir kennen das. Bitten Sie 5 Personen, die gemeinsam etwas erlebt haben, Ihnen davon zu berichten.
Sie werden 5 unterschiedliche Geschichten über ein und dasselbe Ereignis bekommen. Jede und jeder erzählt ein bisschen anders, weil anderes wichtig war, weil unterschiedliche Gefühle ausgelöst wurden. Und doch erzählt jede Geschichte wahrheitsgemäß das Erlebte.
So war das auch bei den Evangelisten.

Wenn wir also fragen, was wirklich geschah, fragen wir nach der Wahrheit der Auferstehung Jesu Christi. Und darin sind sich alle Evangelisten einig: Das was die Frauen erlebt haben, weist über sie selbst hinaus:

„Gehet hin und verkündigt es meinen Brüdern (und Schwestern), dass sie nach Galiläa gehen, dort werden sie mich sehen“ (28, 10).
Zu Zeugen werden die Jünger in der Begegnung mit dem Auferstandenen selbst. Aus der Gemeinschaft der Osterzeugen, Frauen und Männern, entsteht die Kirche.

Und im Mittelpunkt steht ein Auftrag: Die Sendung! Die Frauen, die das leere Grab entdeckt haben werden von Jesus zu den Jüngern gesandt. Sie sollen den Jüngern sagen, dass sie nach Galiläa gehen sollen. Das machen die Jünger. Voller Hoffnung, vielleicht aber auch unsicher oder sogar skeptisch, machen sich auf den Weg. Dort sehen sie tatsächlich noch einmal den Auferstandenen Jesus Christus- Sie bekommen einen Auftrag und werden in die Welt gesandt: „Gehet hin in alle Welt. Lehrt die Menschen halten, was ich gesagt habe und tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes.“

Die Auferstehung Jesu Christi sprengt unsere Erfahrungen und Weltbilder auf. Sie ist eine Wahrheit des Glaubens. Sicher hängt dieser Glaube am Zeugnis der ersten Zeugen. Es geht um den Glauben der Kirche. Und es geht auch um meinen Glauben.

Um die Wahrheit zu sehen, muss Gott uns die Augen öffnen. Begegnung mit dem Auferstandenen: sie ereignet sich heute für uns anders als für die Frauen, für Petrus, alle Jünger.
Aber im Glauben weiß ich, dass er der Auferstandene, unser Herr ist, der für uns und unsere Schuld gestorben ist. In dieser Gewissheit ist Jesus selbst anwesend.
So hat es gerade Martin Luther gelehrt. Glaube ist Begegnung mit Jesus. Sie kann mir plötzlich geschenkt werden, sie kann langsam wachsen und reifen. Vielleicht geht das Einstimmen in den Glauben der Kirche der eigenen Gewissheit voraus. Aber immer wird auch heute zum Glauben gehören, dass ich erfahre, Christus hat mir einen Auftrag gegeben. Auch ich bin gerufen, Zeuge des Wunders der Auferstehung in unserer Welt zu sein.

Christus ist auferstanden! – Er ist wahrhaftig auferstanden!

Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.      Amen!


Lied: EG 117 – Der schöne Ostertag


Fürbittengebet

Gott, wir danken dir für die Zeichen und Wunder der Auferstehung deines Sohnes Jesus Christus – überall um uns her.

Besonders der Frühling erinnert uns an das Neue Leben, das du uns schenkst:     
das Singen der Vögel, Sonnenstrahlen, die gut tun
und eine Luft, die aufatmen lässt.
Wir bitten dich für diese Erde,
öffne uns die Augen dafür,
dass wir deine Schöpfung bewahren und schützen,
damit die Auferstehung wahr wird
und wir bewahren, was das Leben so schön macht.

Aber in diesem Frühling denken wir auch in besonderer Weise an das Leid in der Welt.
Die Corona-Pandemie bestimmt immer noch unser Leben.
Das Osterfest erinnert uns daran: Du begleitest uns auch in den schweren Zeiten des Lebens.
Wir bitten dich, schenke uns die Kraft weiter durchzuhalten, um die Pandemie zu stoppen und den Menschen zu helfen, die an die Grenze ihrer Kraft kommen.

In besonderer Weise denken wir an Menschen,
die Angehörige, Freundinnen oder Freunde im Zusammenhang der Corona-Pandemie  oder durch andere Erkrankungen oder Unfälle verloren haben und darum traurig sind.

Lass uns ihnen zur Seite stehen und ihnen helfen neue Lebensfreude zu entdecken.
Öffne uns die Augen dafür,
wo unsere Hilfe gebraucht wird,
damit die Auferstehung wahr wird
und wir bewahren, was das Leben so schön macht.

Wir denken an die Menschen, die durch die Pandemie in existentielle Nöte gekommen sind.
Wir denken an die Menschen, die arbeitslos sind, hier bei uns und in vielen Ländern dieser Erde.
In vielen Ländern müssen Menschen verhungern, obwohl es genug zu essen gibt und bei uns Nahrung sogar vernichtet wird.
Wir bitten dich für das Miteinander in unserem Land und auf der Erde.
Öffne uns die Augen für die Ungerechtigkeit in unserer Welt und hilf uns diese Ungerechtigkeit zu verringern,
damit die Auferstehung wahr wird
und wir bewahren, was das Leben so schön macht.

Lass uns heute, an dem Tag,
an dem wir die Auferstehung Christi feiern,
in besonderer Weise begreifen,
wie du Leben behütest und bewahrst.
Und hilf uns zu erkennen, wo es auf uns und
unsere Mitverantwortung ankommt,
damit wir Zeichen und Wunder deiner Auferstehung in unserem täglichen Leben wahrnehmen.
AMEN!


Vater unser
      Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
      Dein Reich komme.
      Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
      Unser tägliches Brot gib uns heute.
      Und vergib uns unsere Schuld,
             wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
      Und führe uns nicht in Versuchung;
             sondern erlöse uns von dem Bösen.
      Denn dein ist das Reich und die Kraft,
             und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                                                                       Amen.


Segen

Gottes Segen leuchte Dir
wie das Licht am Ostermorgen.
Gottes Friede begleite Dich.
Gottes Liebe begleite Dich.
Gottes Freude tröste Dich.
Gottes Geist erfülle Dich.
Gottes Segen stärke Dich.

Der Herr ist auferstanden.
Er ist wahrhaftig auferstanden!

Lied: EG 99

Mirjam´s Online-Ostereisuche: Ostereisuche mal anders, suchen Sie auf unseren Webseiten die goldenen Ostereier. Hier geht es zur Anleitung.


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© 2021 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Liebe Gemeindemitglieder,
am Gründonnerstag denken wir in besonderer Weise an das Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Er hat das Abendmahl an diesem Abend eingesetzt und uns gesagt, dass wir immer wieder gemeinsam Abendmahl feiern sollen, um uns an ihn zu erinnern. Deshalb feiern wir am Gründonnerstag als Erinnerung an die Einsetzung des Abendmahls durch Jesus das Abendmahl oft in einer besonderen Form: dem Tischabendmahl. Dieses Jahr dürfen wir
das Tischabendmahl nicht in unseren Kirchen feiern, deshalb lade ich Sie ein zu Hause ein Tischabendmahl zu feiern.

Hier können Sie sich das Begleitheft als PDF-Herunterladen.

Unser Palmsonntag Jugendgottesdienst ist heute um 18 Uhr Online.

 


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Kevin Stuckenschnieder
© 2021 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Wir können unsere Kar- und Ostergottesdienste wie geplant durchführen: Open-Air-Gottesdiente, dank einer Leihgabe haben wir nun einige wenige Stühle.

Karfreitag:
10.00 Uhr vor der Gnadenkirche Ascheberg
15.00 Uhr vor der Martinskirche Drensteinfurt

Ostersonntag: FAMILIENGOTTESDIENST
10.00 Uhr vor der Gnadenkirche Ascheberg
11.15 Uhr vor der Martinskirche Drensteinfurt
Für die Ostergottesdienste muss man sich telefonisch anmelden unter 02508-1239 und dort seinen Namen angeben und an welchem Ort man zum Gottesdienst gehen möchte.

Um die Tage von Gründonnerstag bis Ostersonntag zu Hause zu gestalten sind noch einige Ostertüten für Erwachsene und Ostertüten für Familien vorhanden. Sie können zu den üblichen Bürozeiten in Drensteinfurt und Ascheberg abgeholt werden.
Darüber hinaus gibt es Angebote für Jugendliche, Kinder und Erwachsene auf unserer Internetseite, z.B. auch eine digitale Ostereiersuche.

Pfarrerin
Angelika Ludwig