Liebe Gemeinde!
Heute hält in der Martinskirche und in der Gnadenkirche LP Joachim Riemann die Gottesdienste.
Für Sie hat er diesen Gottesdienst als Lesegottesdienst zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.

In der Kirche wird während des Gottesdienstes Orgelmusik zu hören sein. Für Sie habe ich wieder einige Lieder zum Lesen, Singen oder Hören ausgesucht.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.
Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Begrüßung
Christus spricht: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Mit diesem Wort aus dem Matthäusevangelium begrüße ich Sie herzlich zum Gottesdienst. Der heutige 13. Sonntag nach Trinitatis wird manchmal auch der „Diakonie-Sonntag“ genannt. Er verweist uns auf das Doppelgebot der Liebe. Die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten sind in der Tat untrennbar, gleichsam zwei Seiten einer Medaille. Darum gehören Verkündigung und Diakonie zu den elementaren Aufgaben der Kirche. Ich wünsche uns einen Gottesdienst, der uns in dieser Überzeugung festigt und stärkt.
Guten Morgen liebe Gemeinde, ich wünsche Ihnen einen guten Sonntag.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
…der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen, lesen oder hören Sie: Er weckt mich alle Morgen (EG 452)

Psalm

 Wir beten mit Worten aus Psalm 112:

Gut steht es um den, der barmherzig ist und anderen etwas leiht.
Vor Gericht wird er sein Recht behaupten können.
Ja, niemals wird er ins Stolpern geraten;
in ewig guter Erinnerung  wird der bleiben, der nach Gottes Willen lebt.
Vor einem schlimmen Gerücht hat er keine Angst;
sein Herz ist zuversichtlich, voll Vertrauen auf den Herrn.
Gefestigt ist sein Herz, er fürchtet sich nicht –
bis er schließlich herabblicken darf auf alle, die ihn angegriffen haben.
Er teilt mit vollen Händen aus und beschenkt die Bedürftigen;
das Gute, das er tut, hat für immer Bestand.
Er behauptet sich und genießt hohes Ansehen.
(Psalm 112, 5-9 / Neue Genfer Übersetzung)


Kyriegebet:

Herr, unser Gott.
Du lässt uns deine Güte
und Freundlichkeit erfahren –
jeden Tag.
Wir nehmen deine Gaben in Empfang,
aber wir sind nur selten bereit,
sie mit anderen zu teilen.
Im Umgang miteinander
bringen wir die Geduld nicht auf,
die du immer wieder mit uns hast.
Wir geben die Liebe nicht weiter,
die du uns zuwendest.

Wir bitten dich:
Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns. .


Gnadenzuspruch:
Gott gibt uns nicht auf.
Er wendet zum Guten,
was wir versäumt haben.
Seine Liebe ist größer als unsere Schuld.
Darum können wir uns freuen und sprechen:
Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht,
was er dir Gutes getan hat!


Tagesgebet:
Barmherziger Gott,
du bist Ursprung und Ziel unseres Lobens und Preisens,
und wenn wir dir recht dienen, ist es dein Werk:
Hilf uns zu tun, was du geboten hast,
und überwinde, was uns daran hindert.
Durch unsern Herrn Jesus Christus, deinen Sohn,
der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und verherrlicht wird
von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.


Singen oder hören Sie: EG  666 Selig seid ihr

 

Evangelium
Lesen wir das Evangelium für den heutigen 13. Sonntag nach Trinitatis:
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter
Es steht bei Lukas im 10. Kapitel, die Verse 25-37

Ein Gesetzeslehrer wollte Jesus auf die Probe stellen. „Meister“, fragte er, „was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?“ Jesus entgegnete: „Was steht im Gesetz? Was liest du dort?“ Er antwortete:“Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand!“ Und: „Du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst“ – „Du hast richtig geantwortet“, sagte Jesus. „Tu das, und du wirst leben.“
Der Gesetzeslehrer wollte sich verteidigen, deshalb fragte er: „Und wer ist mein Mitmensch?“
Daraufhin erzählte Jesus folgende Geschichte:
„Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinunter. Unterwegs wurde er von Wegelagerern überfallen. Sie plünderten ihn bis aufs Hemd aus, schlugen ihn zusammen und Ließen ihn halbtot liegen; dann machten sie sich davon. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab. Er sah den Mann liegen, machte einen Bogen um ihn und ging weiter. Genauso verhielt sich ein Levit, der dort vorbeikam u den Mann liegen sah; auch er machte einen Bogen um ihn und ging weiter. Schließlich kam ein Reisender aus Samarien dort vorbei. Als er den Mann sah, hatte er Mitleid mit ihm. Er ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn ein Gasthaus und versorgte ihn mit allem Nötigen. Am nächsten Morgen nahm er zwei Denare aus seinem Beutel und gab sie dem Wirt. „Sorge für ihn!“, sagte er. „Und sollte das Geld nicht ausreichen, werde ich dir den Rest bezahlen, wenn ich auf der Rückreise hier vorbeikomme.“
„Was meinst du?“, fragte Jesus den Gesetzeslehrer. „Wer von den dreien hat an dem, der den Wegelagerern in die Hände fiel, als Mitmensch gehandelt?“ Er antwortete: „Der, der Erbarmen mit ihm hatte und ihm geholfen hat“. Da sagte Jesus zu ihm: “Dann geht und mach es ebenso!“

Halleluja
Selig sind die Barmherzigen;
denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Halleluja


Apostolisches Glaubensbekenntnis

Hören oder Singen Sie: EG 139 – Gelobet sei der Herr

PREDIGT zu Apostelgeschichte 6, 1-7

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Liebe Gemeinde.
Von den Anfängen der christlichen Kirche haben wir zumeist ideale Vorstellungen. Die Gläubigen zwar noch relativ gering an Zahl, aber dafür voller Glaubenseifer und missionarischer Kraft. Einer half dem anderen, sei es ideell, sei es materiell; die Christen standen füreinander ein und waren ein Herz und eine Seele. Die Urkirche – ja, das waren noch Zeiten!

Im Vergleich dazu scheint die Gegenwart eher trist. Das gesellschaftliche Ansehen der Kirche schwindet. Die Mitgliederzahlen befinden sich im Sturzflug. Die Kirchensteuereinnahmen gehen zurück. Sorgen bereiten aber nicht nur die äußeren Rahmenbedingungen, sondern auch das Innenleben der Gemeinden. Abseits der bunten Kirchentage ist von Dynamik und Aufbruch zumeist nur wenig zu spüren. Das Feuer des Glaubens brennt nicht, es glimmt allenfalls vor sich hin. Da überrascht es nicht, dass sich manche Gläubige nach den Anfängen der Kirche zurücksehnen, als alles vermeintlich so viel besser war als heute.

Aber stimmt diese Einschätzung wirklich, liebe Gemeinde? Damals alles Gold, heute alles Blech? Ich melde Zweifel an, und zwar aufgrund der neutestamentlichen Dokumente selbst. Wenn man sie aufmerksam liest, dann merkt man sehr schnell, dass von einer goldenen Frühzeit des Christentums gar nicht die Rede sein kann. Gewiss wohnte, um mit Hermann Hesse zu sprechen, dem Anfang ein gewisser Zauber inne. Aber dieser Zauber verflog sehr rasch und machte handfesten Herausforderungen Platz. So stimmt es zum Beispiel nicht, dass die Atmosphäre innerhalb der Gemeinden nur von gegenseitiger Aufmerksamkeit und Fürsorge geprägt war. Bereits in der Urgemeinde von Jerusalem brachen recht schnell erste Konflikte auf. Einen Eindruck davon vermittelt uns ein Abschnitt aus dem sechsten Kapitel der Apostelgeschichte des Lukas.

 

In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jünger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebräischen, weil ihre Witwen übersehen wurden bei der täglichen Versorgung. Da riefen die Zwölf die Menge der Jünger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und zu Tische dienen. Darum, liebe Brüder, seht euch um nach sieben Männern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll Geistes und Weisheit sind, die wollen wir bestellen zu diesem Dienst. Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben. Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Proselyten aus Antiochia. Diese stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten ihnen die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger wurde sehr groß in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam.

Um den Konflikt, den Lukas hier beschreibt, richtig einordnen zu können, müssen wir uns Folgendes vor Augen halten: Anfänglich ist das Christentum noch keine eigene Religion, sondern ein Zweig des antiken Judentums. Und ebenso wie das Judentum ist auch das junge Christentum kein homogenes Gebilde. In den Synagogengemeinden wie auch in der Christengemeinde gibt es uransässige Juden, die Hebräisch bzw. Aramäisch sprechen. Und es gibt andere Gläubige, die sich auf Griechisch verständigen, der Sprache des Mittelmeerraumes. Zu dieser Gruppe der Hellenisten gehören zum Beispiel Händler und Gelehrte, aber nicht zuletzt auch alte Männer und Frauen, die ihr Leben lang in Kleinasien oder Griechenland als Juden gelebt haben und nun kurz vor ihrem Tod in das Land ihrer Vorfahren zurückgekehrt sind, um dort ihre letzte Ruhestätte zu finden. Diese „Griechen“, wie ich sie der Einfachheit halber nennen möchte, haben nicht nur eine andere Sprache, sondern pflegen auch andere Umgangsformen und Lebensgewohnheiten als die „Hebräer“. Mit dem aufwändigen Tempel- und Opferkult in Jerusalem haben sie wenig im Sinn. Dementsprechend sind sie bei den Hebräern nicht gut gelitten.

Dieser jüdische Sprach- und Kulturkonflikt holt recht bald auch die junge Christengemeinde ein. Es ist alles andere als zufällig, dass er sich am Unterhalt für die griechischen Witwen entzündet. Denn von ihnen gibt es in Jerusalem überproportional viele. Anders als heute müssen sie ohne Rentenanspruch und Altersversorgung zurechtkommen. Oft sind sie auf Almosen angewiesen. Für die Christengemeinde ist die Witwenfürsorge eigentlich Ehrensache. Aber immer wieder gehen einige Witwen leer aus und zwar stets die griechischen. Das bringt die Hellenisten auf die Palme. Eine Gemeindeversammlung wird abgehalten, aus der heraus ein siebenköpfiges Gremium gebildet wird. Alle sieben tragen griechische Namen. Diese sieben Griechen sollen künftig die Armenversorgung regeln, damit sich die hebräischen Apostel weiterhin allein auf die Verkündigung konzentrieren können. Denn der Verkündigungsauftrag erscheint zu wichtig, als dass er sich mit anderen Aufgaben vereinbaren lasse. Nebenbei bemerkt: Dass die griechischen Diakone nicht zuletzt auch ein kirchenpolitisches Gegengewicht zu den hebräischen Aposteln bilden sollen, liegt auf der Hand. Am Ende jedenfalls sind alle Beteiligten zufrieden. Der Interessenkonflikt ist gelöst.

Nun gelingt es leider nicht immer und überall, dass sich Interessenkonflikte gütlich beilegen lassen. Wir erleben zurzeit wieder einmal hautnah, dass Interessen und Positionen unversöhnlich aufeinanderprallen. Zehntausende haben am vergangenen Wochenende in Berlin gegen die Corona-Auflagen demonstriert. Die meisten Demonstranten, darunter auch Familien mit Kindern, verhielten sich friedlich. Mitunter eskalierte die Lage jedoch, weil Rechtsextreme und sog. Reichsbürger sie für gezielte Provokationen nutzten, bis hin zu tätlichen Angriffen auf Polizisten und zu dem Versuch, den Reichstag zu stürmen. Hunderte von Festnahmen waren die Folge. Das Bundesverfassungsgericht hat nun sicherheitshalber ein geplantes Protestcamp auf der Straße des 17. Juni untersagt.

Die Ereignisse von Berlin bilden aber nur die Spitze des Eisbergs. Bei einer Veranstaltung in Bergisch-Gladbach wurde Gesundheitsminister Jens Spahn von Corona-Gegnern angepöbelt und angespuckt. In Bottrop gab es wütende Pfeifkonzerte und Sprechchöre gegen ihn. Streiten, so meine ich, muss in einer Demokratie erlaubt sein, ja, es ist sogar notwendig. Aber dazu gehört immer auch eine gewisse Streit-Kultur, die beim Ringen um zukunftsfähige Lösungen den Andersdenkenden achtet und respektiert. Diese Kultur droht zunehmend verloren zu gehen. Und das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung.

Gerade vor diesem Hintergrund hoffe ich, dass unserer Kirche solche Grabenkämpfe erspart bleiben, auch wenn es in ihr ebenfalls sehr unterschiedliche Meinungen über ihre zukünftige Ausrichtung und Gestalt gibt. Erst kürzlich hat die Evangelische Kirche in Deutschland, kurz EKD, ein strittiges Positionspapier herausgebracht. Von einem reformfreudigen Zukunftsteam, dem unter anderem der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und die Präses der Synode Irmgard Schwaetzer angehören, werden elf Leitsätze formuliert, wie Kirche mit schwindender Bindungskraft und schrumpfenden Ressourcen gestaltet werden kann. In dem Papier ist immer wieder von Sprachfähigkeit und Dialog die Rede. Zu den Stichworten „Frömmigkeit“ und „Mission“ jedoch hat das Papier überraschend wenig zu sagen. Stattdessen wird angeregt, die alten Strukturen von Ortsgemeinden aufzulösen zugunsten einem, wie es heißt, „dynamischen und vielgestaltigen Miteinander wechselseitiger Ergänzung“. Außerdem sei die Bedeutung des traditionellen Sonntagsgottesdienstes „in Relation zu setzen zu den vielen gelingenden Alternativen gottesdienstlicher Feiern“. Das Papier wird die Synode der EKD in zwei Monaten beschäftigen. Dabei dürfte es aller Voraussicht nach hoch hergehen. Folgt man seinem Tenor, dann könnten in der Tat viele Ortskirchengemeinden und Sonntagsgottesdienste bald Vergangenheit sein, auch hier in Drensteinfurt oder Ascheberg?. Dabei ist das Bedürfnis nach Religion in unserer Gesellschaft nach wie vor vorhanden, und sei es auch noch so diffus. Dies lehrte mich eine Begebenheit aus den letzten Tagen. In einer Krankenhauskapelle fand ich ein aufgeschlagenes Heft, in das Patienten und Besucher ihre Gedanken und Sorgen hineinschreiben können. An einem Eintrag blieb ich hängen. Da schrieb jemand: „Morgen werde ich operiert. Und ich habe Angst. Mein Opa hat mir geraten, doch mal beim lieben Gott anzuklopfen. Ich weiß zwar nicht, was ich von dem ganzen Gedöns um Kirche, Glauben und Gott halten soll. Aber jetzt sitze ich hier und warte, was passiert. Irgendwie ist es schon gut, dass es im Krankenhaus einen stillen Ort wie diesen hier gibt.“

Das Bedürfnis nach Religion, nach Trost und Halt im Glauben existiert nach wie vor. Darum sind unsere Kirchen und Kapellen vor Ort so wichtig. Darum ist, möchte ich ergänzen, auch die Verkündigung so wichtig. Neben der Diakonie bildet sie die zentrale Säule allen kirchlichen Tuns. Das lehrt schon der alte Bericht aus der Apostelgeschichte des Lukas. Deshalb sollte man die Kirche meiner Meinung nach im wahrsten Sinne des Wortes im Dorf lassen. Kirche muss nahe bei den Menschen sein, so wie Christus nahe bei den Menschen war. Wo immer sie von ihm spricht und in seinem Namen liebt und handelt, da erfüllt sie seinen Willen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Singen oder hören Sie: EG 659 – Ins Wasser fällt ein Stein

Abkündigungen

Schrittweise fangen die Gemeindeveranstaltungen wieder an.
Die Umsetzung der Schutzverordnungen erfordert eine Menge Zeit und noch einige organisatorische Feinheiten, aber in 1 – 2 Wochen sollte alles gut funktionieren.
Ich hoffe, dass unsere Schutzmaßnahmen alle Menschen in unserer Gemeinde gut schützen und wir keine Infektionskette auslösen. Deshalb sind wir auch sehr konsequent mit der Umsetzung.

Neben den Gottesdiensten und der Konfirmandenarbeit beginnen langsam auch wieder Veranstaltungen der Erwachsenenbildung.

Besonders möchte ich schon mal auf die Ausstellung: Heilend. Belebend. Nährend. Pflanzen der Bibel, 41 textile Kunstwerke hinweisen.
Am 1. Oktoberwochenende in Ascheberg und am 2. Oktoberwochenende in Drensteinfurt. Wir werden die Bilder weit auseinanderstellen und gut lüften, so dass jede und jeder für sich dort in sicherem Abstand unterwegs sein kann.
Die genauen Uhrzeiten werde ich ab nächster Woche bekannt geben.

Wenn Sie Fragen zu den Gemeindeveranstaltungen oder unserem Schutzkonzept haben, dann melden Sie sich gerne bei mir, Pfarrerin Angelika Ludwig.


Fürbittengebet

Guter Gott, du gehst mit uns durch die Zeit und rufst uns in deinen Dienst. Als deine Gemeinde stehen wir vor dir und bitten dich heute besonders

Für alle Menschen, die sich in einer persönlichen Notsituation befinden. Lass sie Hilfe und Beistand erfahren.

Für alle Menschen, die alt, krank und einsam sind und leicht übersehen werden. Schenke ihnen Trost und Hoffnung, auch durch uns.

Für alle Menschen, die sich in diesen schwierigen Zeiten um Bedürftige kümmern. Stärke sie in ihrem Bemühen.

Für alle Menschen, die sich in unserer Gesellschaft für Recht, Frieden und Verständigung einsetzen. Segne ihre Anstrengungen.

Für alle Menschen, die in ganz unterschiedlicher Weise unter den Auswirkungen der Corona-Krise zu leiden haben. Lass sie den Mut nicht verlieren.

Für alle Menschen, die sich in unseren Gemeinden engagieren. Lass ihr Tun Früchte bringen.

Für unsere Kirche, die in eine unsichere Zukunft blickt. Lass sie auch weiterhin in Verkündigung und Diakonie ihren eigentlichen Auftrag erkennen und auf dem Weg bleiben, den du ihr gewiesen hast.

Guter Gott, du gehst mit uns durch die Zeit und rufst uns in deinen Dienst. Wir danken dir, dass wir im Licht deiner Liebe leben dürfen – jetzt und in Ewigkeit.

(Lasst uns auch an dieser Stelle in Gedanken bei den Angehörigen unserer Verstorbenen n.n. sein:
Wir wünschen ihren Angehörigen und allen, die um sie trauern, die Gewissheit unseres Glaubens, dass wir am Ende durch die Dunkelheit des Todes in Gottes Licht des neuen Lebens gerufen werden.)

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser
im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen
Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.
Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.


Hören oder Singen Sie: EG 608 – Erleuchte und bewege uns

 


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von LP Joachim Riemann
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Liebe Gemeinde!

Für den 12. Sonntag nach Trinitatis hat Pfarrer Thomas Böhme den Lesegottesdienst gestaltet.
Herzlichen Dank dafür!
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Zeit mit dem Lesegottesdienst.
Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Einstimmung
Vieles bedrückt uns Menschen, kann uns die Kraft und den Mut nehmen, aufrecht zu stehen und zu gehen. Gott richtet Menschen auf. Er tröstet uns. Er macht Taube hörend, den Sprachlosen gibt er eine Stimme. Gott wandelt die Verhältnisse. Und er stellt uns und unser Leben auf festen Grund. Davon erzählen die Texte des heutigen Sonntags.

Singen, lesen oder hören Sie: Er weckt mich alle Morgen (EG 452)

Wochenspruch
„Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.“                                         (Jes 42,3)


Votum
Der Herr sei mit euch
         und mit deinem Geist.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

 

Wochenpsalm

Lobet den Herrn! Denn unsern Gott loben, das ist ein köstlich Ding,
ihn loben ist lieblich und schön.
Der Herr baut Jerusalem auf
und bringt zusammen die Verstreuten Israels.
Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind,
und verbindet ihre Wunden.
Er zählt die Sterne
und nennt sie alle mit Namen.
Unser Herr ist groß und von großer Kraft,
und unermesslich ist seine Weisheit.
Der Herr richtet die Elenden auf
und stößt die Frevler zu Boden.
Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten,
die auf seine Güte hoffen.
                                                (Psalm 147, 1-6.11)


Wir wollen Gott loben, indem wir sprechen:

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Lasst uns vor Gott treten und daran denken, was uns bedrückt und belastet und wofür wir Verantwortung tragen:

Gott, Grund des Lebens.
Du sorgst dich,
du zerbrichst das geknickte Rohr nicht.
Wir bitten für alle,
die unter Schmerzen leiden,
die Abschied nehmen und trauern.
Wir bitten dich für die, die geknickt sind
und keine Kraft mehr haben.
Gott, du tröstest,
du heilst, du rettest.
Tröste, heile, rette deine Menschen.
Erbarme dich unser.

Wir bitten um Gottes Erbarmen:
Kyrie eleison                                    Herr, erbarme dich
Christe eleison                                 Christe, erbarme dich
Kyrie eleison                                    Herr, erbarme dich über uns


Gnadenspruch
Der HERR ist gnädig und gerecht, und unser Gott ist barmherzig.
Wenn ich schwach bin, so hilft er mir. Sei nun wieder zufrieden, meine Seele; denn der HERR tut dir Gutes.                                       (Psalm 116,5.6b-7)


Lasst uns beten:
Jesus Christus,
du gibst uns Halt und richtest uns auf.
Deine Liebe ist der Grund,
auf dem wir stehen und leben können.
Wir bitten Dich:
Öffne uns Herzen und Sinne für die Liebe.
Lass uns das Richtige tun, dass wir einander Schwestern und Brüder sind und bleiben.
Amen.


Lesung aus dem Alten Testament

Der Prophet Jesaja erwartete eine Veränderung der Verhältnisse. Seine Worte haben bis heute ihre Bedeutung nicht verloren:

Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden, und was jetzt fruchtbares Land ist, soll wie ein Wald werden. Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; und die Elenden werden wieder Freude haben am Herrn, und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels. Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten, welche die Leute schuldig sprechen vor Gericht und stellen dem nach, der sie zurechtweist im Tor, und beugen durch Lügen das Recht des Unschuldigen. Darum spricht der Herr, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen. Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände – ihre Kinder – in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten. Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.
                                                                          (Jesaja 29,17-24)

Halleluja.
Ich will den Herrn loben allezeit;
sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Halleluja
                                                                         (Psalm 34,1)

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Singen, lesen oder hören Sie: Nun lob, mein Seel, den Herren (EG 289)

Predigt zu 1. Kor. 3,9-17
„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ (1. Kor. 1,3)

  1. Hinführung

Festen Grund unter den Füßen zu haben, etwas, das mir Halt gibt, woran ich mich halten und orientieren kann: Wir sehr brauchen Menschen, brauchen wir, brauche ich das!

Der heutige Predigttext aus dem ersten Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth lässt mich daran denken. Im Mittelpunkt des Predigttextes stehen kraftvolle Worte: „Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“

Und der Text lässt mich fragen, was von unserem, von meinem Tun ist so fest gegründet, dass es Bestand hat.

Ich lese die Verse 9-17 aus dem dritten Kapitel des ersten Briefes an die Korinther:

  1. Lesung: 1. Kor. 3,9-17

Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld und Gottes Bau. Nach Gottes Gnade, die mir gegeben ist, habe ich den Grund gelegt als ein weiser Baumeister; ein anderer baut darauf. Ein jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.

Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wird es ans Licht bringen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen. Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer hindurch. Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes zerstört, den wird Gott zerstören, denn der Tempel Gottes ist heilig – der seid ihr.

  1.  

Paulus erinnert seine Leser, erinnert uns: Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene, ist der Grund, auf dem wir alle stehen, der uns gründet und Halt gibt.

Halt soll dieses schwer zu begreifende Paradox des Kreuzes geben… Paulus spricht an einer anderen Stelle von der „Torheit des Kreuzes“: Der, der gelitten hat, der gestorben ist, ist der Grund der Hoffnung.

Am Ende seines Briefes wird Paulus sogar schreiben: „‘Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?‘ ((Jesaja 25,8; Hosea 13,14) Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“

4.

Dieser Sieg ist der eine Grund, der gelegt ist. Auf ihm baut alles auf. Gott verwandelt die äußerste Schwäche in äußerste Stärke. Gott greift nicht ein, als sein Sohn hingerichtet wird. Aber ein paar Tage später lässt er uns wissen, dass die Kraft des Todes versagt hat. Christus lebt und sagt es allen: Ich lebe und ihr sollt auch leben (Joh. 14,19).

Der gelegte Grund ist Gottes Werk. Wir haben dazu nichts getan. Wir können nur staunen. Und Gott über alle Dinge fürchten, ihn lieben und ihm vertrauen.

Wenn es denn so einfach wäre.

5.

Es gibt Vieles, was mir festen Boden unter den Füßen wegziehen kann und mich schwanken und unsicher werden lässt:

  • Der Mensch, den ich liebe, stirbt, ich bleibe allein zurück mit meinem Leben.
  • Ich werde krank und spüre, wie begrenzt meine Kräfte und Möglichkeiten sind.
  • Ich scheitere im Beruf, auch wenn ich mir alle erdenkliche Mühe gegeben habe.
  • Der Mensch, mit dem ich viele Jahre verbunden war und mit dem ich mein Leben geteilt habe, verlässt mich.
  • Ich weiß nicht, wer mein Vater oder meine Mutter ist und ich bleibe auf der Suche nach meinen Wurzeln.

Aber es können nicht nur mein persönliches Leben betreffende Ereignisse und Erfahrungen sein, die mich unsicher machen, die mich zweifeln und schwanken lassen. Es können auch Ereignisse, die uns alle betreffen, sein:

  • Die Sorge um unsere Natur, um das Klima und die bange Frage, was in 30 oder 40 Jahren sein wird, wenn ich vermutlich nicht mehr hier sein werde, wohl aber unsere Enkel.
  • Die Corona-Pandemie zeigt die Grenzen menschlicher Möglichkeiten. Auch nach einem halben Jahr wissen wir nur wenig über diese Erkrankung. Das macht Angst und verunsichert.
  • Unsicher macht mich, wie mit der Wahrheit gespielt wird. Sie wird verdreht, gedehnt, verschleiert, ins Gegenteil verkehrt. Dabei geht es aber gar nicht um die Wahrheit. Es geht darum, Wirklichkeiten so zu verschleiern, dass eine Wahrheit gar nicht mehr gefunden werden kann. Man behauptet so lange anderes oder das Gegenteil, bis niemand mehr in der Lage ist, einen Durchblick oder Überblick zu finden.

All das lässt mich unsicher werden und mich fragen, wie fest der Grund ist, auf dem ich stehe. Wenn es denn so einfach wäre, darauf zu vertrauen, dass da ein fester Grund ist, der uns trägt: Jesus Christus.

6.

Einfacher ist das Hoffen auf Stärke, die eigene oder die Stärke anderer. Stark sein wollen viele, immer wieder Sieger. Beim Spiel, in der Liebe, bei der Arbeit.

Manche machen sich darum fest an Menschen, die Stärke demonstrieren, in der Politik z.B. Wir sehen und hören immer wieder davon. Oder machen sich fest an Behauptungen und „einfachen Wahrheiten“, die es leider nicht gibt. Auch die Botschaft von Jesus Christus, auch das Evangelium, ist keine einfache Wahrheit, sondern will und muss immer wieder neu verstanden und auf das eigene Leben bezogen werden.

Damals, in Korinth, scheinen die Menschen ebenfalls unsicher gewesen zu sein, woran sie sich orientieren können und sollen. So bildeten sich Gruppen, Parteiungen innerhalb der Gemeinde, die sich auf „starke Männer“ beriefen, auf Paulus auf der einen Seite, auf Apollos, einen seiner Mitarbeiter, auf Petrus, den Jünger Jesu und vermutlich noch auf andere, die Paulus nicht erwähnt hat. Paulus spricht gleich zu Beginn seines Briefes von Spaltungen in der Gemeinde in Korinth. Jede dieser Gruppen versuchte vermutlich das letzte Wort zu haben.

Vielleicht ist das immer wieder so: Wer den Boden, der trägt, unter den Füßen verliert, der muss sich an etwas oder jemanden festhalten, das oder der Gewissheit und Sicherheit verspricht. Und dieses gegen alles andere mit Macht verteidigen. Das letzte Wort haben und die Oberhand behalten.

Paulus erinnert die Korinther daran, dass keine der Gruppen und keiner der Menschen, auf die sie sich berufen, einen festen Halt geben können. Es gibt nur einen Grund. Der ist schon gelegt. Auf dem können wir bauen. 

7.

Der Grund, der schon gelegt ist durch Gottes Handeln am Ostermorgen, zeigt andere Perspektive jenseits von Sieg oder Niederlage, von Oberhand haben wollen: Nicht jede Niederlage ist ein Verlust. Oft ist ein Nichtgewinn ein großer Gewinn an Erfahrung. Das will ich nicht unterschätzen. Manche Niederlage, mancher Verlust hat mich reifer gemacht – nachdenklicher, besonnener, behutsamer. Das schätze ich heute sehr. Ich verliere nicht gern, das gebe ich zu. Aber ich bin dankbar für die gemachten Erfahrungen und fürchte mich weniger vor den Niederlagen.

8.

Gott will nicht siegen, sondern gewinnen. Die Liebe will nicht siegen, sondern gewinnen. Möglichst einvernehmlich mit allen beteiligten Gruppen. Das ist der eine Grund, der schon gelegt ist. Auch Gegner sollen sich wiederfinden können. Entweder in der Einsicht, dass Siegen längst nicht alles ist – oder im gemeinsamen Jubel über die Liebe.

Wenn wir so handeln, wie es seiner Liebe entspricht und wie Gott den Grund gelegt hat, dann wird unser Tun Bestand haben und die Prüfung überstehen.

Amen.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.                  (Phil. 4,7)

Singen, lesen oder hören Sie: EG 648 – Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Lasst uns beten:

Gott,
das geknickte Rohr zerbrichst du nicht,
den glimmenden Docht löschst du nicht aus.
Im Vertrauen auf deine Liebe und Menschenfreundlichkeit kommen wir zu dir mit unseren Bitten für uns und andere, für diese Welt.

Wir bitten:
Mach dem Hass und der Gewalt gegen Fremde, mach dem Rassismus ein Ende. Gib uns Mut und Kraft, dagegen etwas zu sagen und zu tun.

Beende die Kriege in Afrika, in Syrien und in vielen anderen Ländern dieser Erde.

Lass Menschen für gerechten Lohn und unter gerechten Arbeitsbedingungen arbeiten, bei Amazon, bei DHL, in der Fleischindustrie, in den Fabriken Chinas oder Rumäniens, an den ungezählten Orten dieser Welt.

Gib Kranken Mut und ihren Angehörigen Kraft, das Schwere mit ihnen zu tragen.

Tröste die, die einen geliebten Menschen verloren haben. Wir bitten für die Angehörigen der Verstorbenen in unserer Gemeinde.

Wir bitten für uns: Gib du uns Halt und Orientierung und einen festen Grund unter den Füßen, so dass wir aufrecht gehen und das Rechte tun.
Dabei vertrauen wir darauf:
das geknickte Rohr zerbrichst du nicht,
den glimmenden Docht löschst du nicht aus.

Alles was wir erbitten für uns, für andere und für diese Welt legen wir in das Gebet, das auch Jesus gebetet hat:

Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen oder hören Sie: EG 580 – Segne und behüte uns

Segen
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
                                                                        (4.Mose 6, 24-26)


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer Thomas Böhme
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung
Ich begrüße Sie zu diesem Gottesdienst“ mit dem Thema „Was uns trösten kann“.

In diesen Zeiten brauchen wir mehr Trost als sonst in unserem Alltag.
Deshalb stehen die Gottesdienste und die Lesung in der Gnadenkirche heute Abend unter diesem Thema.
Zu der Lesung in den Abkündigungen Näheres.

In der Bibel, im Alten, wie im Neuen Testament, ist immer wieder vom Gott des Trostes die Rede. Vom Gott, der uns trösten will.
Dieser Gedanke soll uns heute in unseren Gebeten und Texten begleiten.

In der Zusage, dass Gott uns trösten will, wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind,
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Lesen oder singen Sie: EG 366,1-2.5-7 – Wenn wir in höchsten Nöten sein


Psalm
Die Psalmen verbinden uns seit Jahrtausenden mit den Betern aus dem Alten Testament in Israel.
Auch sie haben erfahren, dass Gott sie tröstet.


Wir beten mit Worten aus Psalm 91 (in Auszügen):

Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt
und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 
der spricht zu dem Herrn:
Meine Zuversicht und meine Burg,
mein Gott, auf den ich hoffe. 

Er wird dich mit seinen Fittichen decken,
und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln.
Seine Wahrheit ist Schirm und Schild, 
dass du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht,
vor den Pfeilen, die des Tages fliegen.

Denn der Herr ist deine Zuversicht,
der Höchste ist deine Zuflucht. 

Es wird dir kein Übel begegnen,
und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. 
Denn er hat seinen Engeln befohlen,
dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, 
dass sie dich auf den Händen tragen
und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. 

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war am Anfang, so auch jetzt und allezeit in Ewigkeit. Amen.


Kyriegebet

Du Gott allen Trostes,
dein Wort ist meines Fußes Leuchte 
und ein Licht auf meinem Wege.
Und doch erlebe ich Trübsal.
Dann fällt es mir oft schwer, dein Licht zu sehen.
Dann kann ich deinen Trost nicht spüren.
Darum rufe ich bittend:

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich


Gnadenzusage
Gott spricht: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott.
Ich stärke dich, ich helfe dir auch,
ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.
(Jesaja 41,10)

Hören oder lesen Sie: Lege deine Sorgen nieder (von Sefora Nelson)

Lege deine Sorgen nieder
Leg sie ab in meiner Hand
Du brauchst mir nichts zu erklären
Denn ich hab dich längst erkannt

Lege sie nieder in meiner Hand
Komm leg sie nieder, lass sie los in meiner Hand
Lege sie nieder, lass einfach los
Lass alles falln, nichts ist für deinen Gott zu groß

Lege deine Ängste nieder
Die Gedanken in der Nacht
Frieden gebe ich dir wieder
Frieden hab ich dir gebracht

Lege deine Sünde nieder
Gib sie mir mit deiner Scham
Du brauchst sie nicht länger tragen
Denn ich hab für sie bezahlt

Lege deine Zweifel nieder
Dafür bin ich viel zu groß
Hoffnung gebe ich dir wieder
Lass die Zweifel einfach los


Gebet
Guter Gott,
wir suchen Trost.
Deshalb feiern wir Gottesdienst, verbunden mit den Christen nah und fern.
Wir bitten dich: Schenke uns deinen Trost durch dein Wort,
damit wir aufblühen und es uns leicht ums Herz wird.
Amen!

 

Lesung

Auch Paulus brauchte in seinem Leben oft Trost, weil er in Not, Leid und Trübsal geraten war.
Dazu schreibt er im 2. Brief an die christliche Gemeinde in Korinth (Kapitel 1, Vers 3-7 in der Neuen Genfer Übersetzung):

3 Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! Denn er ist ein Vater, der sich erbarmt, und ein Gott, der auf jede erdenkliche Weise tröstet und ermutigt. 4 In allen unseren Nöten kommt er uns mit Trost und Ermutigung zu Hilfe, und deshalb können wir dann auch anderen Mut machen, die sich ebenfalls in irgendeiner Not befinden: Wir geben ihnen den Trost und die Ermutigung weiter, die wir selbst von Gott bekommen. 5 Genauso nämlich, wie wir in ganz besonderem Maß an den Leiden von Christus teilhaben, erleben wir durch Christus auch Trost und Ermutigung in ganz besonderem Maß. 6 Wenn wir also Nöte durchmachen, geschieht das, damit ihr die mutmachende und rettende Kraft Gottes erlebt. Und wenn wir getröstet und ermutigt werden, bedeutet das auch für euch Trost und Ermutigung; es hilft euch, standhaft die gleichen Leiden zu ertragen wie wir.
Amen!

Halleluja.
Gott ist unsre Zuversicht und Stärke,
eine Hilfe in den großen Nöten,
die uns getroffen haben.
Psalm 46,2
Halleluja.


Glaubensbekenntnis
Wenn Sie mögen, sprechen Sie hier das Apostolische Glaubensbekenntnis oder ein anderes Glaubensbekenntnis.

Lesen oder singen Sie: Befiehl Du deine Wege (EG 361,1+2)


Predigt

Liebe Gemeinde,
was kann uns Trost geben in diesen Zeiten, die geprägt sind von Einschränkungen, Distanz, Einsamkeit.
Geprägt von der Angst, dass jemand, den man kennt erkrankt, an Corona oder einer anderen Krankheit; der Angst, dass es uns selbst trifft.
Sie sagen vielleicht: Im Gottesdienst kann ich Trost finden.
Die brennende Osterkerze auf dem Tisch erinnert mich an Jesus Christus. Ich habe ein Kreuz daneben liegen, wenn ich zu Hause Gottesdienst feiere. Dazu Musik, die meinen Glauben stärkt.
Dann weiß ich mich verbunden mit allen, die ich heute nicht sehen kann, die aber zu Hause Gottesdienst feiern.
Aber wie lange trägt die Erinnerung.
Wann sehe und spüre ich wieder die lebendige Gemeinschaft Jesu Christi?
Wenn ich sonntags in einer unserer Kirchen stehe, dann vermisse ich viele bekannte Gesichter und kann doch so gut verstehen, dass es im Moment sicherer ist, zu Hause Gottesdienst zu feiern.
Es ist eigenartig. Von allen äußeren Umständen her müsste es dieser Lese-Gottesdienst schwer haben, Kraft zu entfalten. Aber es ist nicht so. Es ist Kraft da.
So erkläre ich mir wenigstens die vielen positiven Rückmeldungen auf die Lesegottesdienste.
Und vielleicht sind es genau diese Zeiten jetzt, die uns miteinander diese Kraft spüren lassen.
Mit dem Corona-Virus ist etwas über uns gekommen, dass unser Leben in so kurzer Zeit so radikal verändert hat, dass die Seele kaum nachzukommen weiß.
Gerade jetzt gibt es Momente, in denen wir Trost brauchen, wahrscheinlich mehr als sonst.

Was kann uns in dieser Zeit so trösten, dass wir die Freude am Leben behalten. Damit wir das Leben wert schätzen, trotz der Einschränkungen.

Paulus gibt auf diese Frage im 2. Brief an die Korinther folgende Antwort (Kapitel 1,3+4)

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,
der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“
Diese Verse hat Paulus an die Gemeinde in Korinth geschrieben. Auch er hatte Trübsal hinter sich.

Trübsal: Das griechische Wort, das Luther mit Trübsal übersetzt, bedeutet ursprünglich: Beengung, Bedrängnis.
Manchmal fühlt es sich an, als würde einem der Boden unter den Füßen weggezogen.
Trübsal steht für Not und Bedrängnis.
Das können Nöte sein, wie sie der Paulus in seinem Leben als Christ erleiden musste: Hunger, Verfolgung, Gefängnis. Für uns aber auch Krankheit, Arbeitslosigkeit, Armut, Trauer.
Auch innere Nöte wie Furcht, Angst und Einsamkeit können uns in Bedrängnis bringen.
Solche Trübsal erleben wir heute, in dieser Zeit, in der wir uns nicht unbeschwert bewegen können. In der unser Leben eingeschränkt und beengt sein muss, um einander zu schützen.

Aber Trost ist möglich. Auch in diesen Zeiten.
Laut Wikipedia ist Trost: Eine Handlung, Geste oder Gegebenheit, die zur Linderung von (psychischen oder physischen) Schmerzen beiträgt.
Was also kann uns trösten?
Kinder lassen sich oft von ihrem geliebten Kuscheltier trösten. Das können sie anfassen, in den Arm nehmen und mit ihm sprechen – laut oder in Gedanken.
Wenn wir älter werden, funktioniert das mit dem Kuscheltier nur noch selten, in der Arbeit mit Demenzerkrankten wird es inzwischen aber oft eingesetzt.

Das macht deutlich: Um uns trösten zu lassen brauchen wir ein Gegenüber, das uns tröstet. Sich selbst trösten geht nicht, ich kann es aber schaffen, mich selbst in eine tröstliche Situation zu bringen

Shakespeare hat es einmal sehr schön formuliert: „Sprich’, gib’ Worte deinem Schmerz, denn nicht ausgesprochenes Leid bedrängt das Herz bis das es bricht.“

Reden hilft. Reden tröstet.
Wenn da jemand ist, der zuhört und antwortet. Durch ein tröstendes Wort, eine Umarmung, eine liebevolle Geste oder Situation.
Dann kann man die Welt und die Trübsal für einige Momente vergessen.
Leib und Seele können Lebensenergie tanken.
Menschen können ein Trost sein, wenn sie da sind. Einfach nur da sind ohne zu drängen und ohne zu fragen. Wenn sie zuhören können, ohne gleich Ratschläge zu geben. Wenn sie reden, wo Worte gebraucht werden. Wenn sie immer wiederkommen und so lange bleiben, wie es gut tut oder es braucht. Und mit ihrer puren Anwesenheit trösten, solange bis dann, irgendwann, kein Trost mehr nötig ist.
Aber der größte Tröster, von dem Paulus, von dem die Bibel berichtet, ist Gott.
Gott – der Gott allen Trostes.
Er kennt uns am besten und Er weiß auch am besten, wie wir getröstet werden können.
Gott hört zu.
Im Gebet kann ich mich gedanklich fallen lassen. Ich kann mich emotional in Gottes Arme fallen lassen.
Alle Trübsal, alle Not und Bedrängnis kann ich ihm sagen:
vertrauensvoll, wütend oder klagend, verzweifelt und fragend.
Das kann mich entlasten.

Beim Lesen eines Bibeltextes oder Liedes aus dem Gesangbuch.
Dann kann ich vielleicht spüren:
Ich bin nicht alleine! Gott ist da! Er geht mit mir da durch! Er verlässt mich nicht! Ich kann nicht tiefer fallen als in Seine Hand!!
Der Gott allen Trostes möchte uns trösten.

Und wenn wir selber getröstet worden sind, dann erhalten wir eine Aufgabe:

„… der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“ (V 4)

Gott tröstet uns, damit wir dann wieder andere trösten können.
Die Bibel verwendet ja immer wieder das Bild vom Leib und den vielen einzelnen Gliedern für die Gemeinde. Wir alle gehören in Christus zusammen.
Und da ist es nicht egal, ob es einem Glied gut und dem anderen schlecht geht.
„Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.“, schreibt Paulus in seinem 1. Brief an die Korinther (1. Kor 12, 26).

Wir sollen deshalb Anteil nehmen aneinander, uns gegenseitig helfen, ermutigen, unterstützen und trösten.
Wir sollen Anteil nehmen an unserer Gesundheit und dem Schutz der Gesundheit aller Menschen.
Und da, wo ich von anderen – oder von Gott – Hilfe, Ermutigung, Unterstützung und Trost erfahren habe, soll ich das weitergeben.

„Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes,
der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können, die in allerlei Trübsal sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.“

Gott ist die Quelle allen Trostes, zu Ihm dürfen wir kommen und Ihn im Gebet um Seinen Trost bitten.
Wir müssen als Christen unsere Sorgen und Nöte nicht alleine tragen. Wir sind eingebunden in Seine Gemeinde, inmitten von Brüdern und Schwestern, die mit uns auf dem Weg sind.
Amen!

Lesen oder Hören Sie: In dieser schweren Zeit (von Norbert Becker)


In dieser schweren Zeit, versinkt die Welt in Dunkelheit.
Hab keine Angst trotz aller Fragen.
So spricht dein Gott in diesen Tagen:
Ich bin bei dir alle Tage.
Glaube und vertraue mir.
Höre, was ich zu dir sage.
Meinen Segen schenk ich dir.
Niemals lass ich dich im Stich,
du hast mein Wort:
„Fürchte dich nicht.“


Abkündigungen

Gottesdienste:
Die Teilnehmerzahl in unseren Gottesdiensten dürfen wir nun auf 30 Personen erhöhen. Es bleibt aufgrund unserer kleinen Räume bei der Pflicht Nase-Mund-Schutz zu tragen und wir dürfen weiterhin nicht singen.

Gemeindeveranstaltungen bis Weihnachten:
Ich nehme nun nach und nach mit den Gruppenleitungen Kontakt auf.
Mit jeder einzelnen Gruppenleitung bespreche ich, wie diese Gruppe im Rahmen des Schutzkonzeptes wieder mit der Gruppenarbeit beginnen kann.
Hier müssen wir die Regeln für die Personenzahl der NRW-Verordnung einhalten.
Gesprächsgruppen haben andere Regeln als Sportgruppen, Chor hat andere Regeln als Posaunenchor usw.

Jede/r Gruppenleiter/in muss dann unterschreiben, dass das Schutzkonzept eingehalten wird und er/ sie verantwortlich für die Einhaltung ist.
Die Gesundheitsämter machen unangekündigte Kontrollen. Sobald eine gruppe gegen die Vorschriften verstößt schließen sie auch ganze Gemeindehäuser, so die Information der Landeskirche.
So übernimmt jede Gruppe Verantwortung für die ganze Gemeinde.

Da viele kleinere Gruppen nun auch unsere Säle brauchen, um die Abstandsregeln einzuhalten, kommt es zu Raumkollisionen, wo alle betroffenen Gruppen Kompromisse eingehen werden müssen.
Ich hoffe, dass ich in der nächsten Woche alles so organisieren kann, dass die ersten Gruppen starten können.

Schritt für Schritt planen wir wieder besondere Veranstaltungen, die auch im Rahmen des Corona-Schutzkonzeptes möglich sind.

Hier ein kleiner Vorausblick.
Genaueres erfahren Sie immer hier in den Abkündigungen, in der Tagespresse und auf unserer Homepage.

Sonntag, 23.08.2020, 19.00 Uhr „Was uns trösten kann“
Eine Lesung für Erwachsene mit dem Titel „Was uns trösten kann“ im Rahmen der Aktion „Eine Gemeinde liest“ von Ascheberg Marketing.
Die Lesung findet nach Möglichkeit auf dem Kirchplatz Hoveloh 1, Ascheberg statt; bei schlechtem Wetter im Gemeindehaus, Hoveloh 1, Ascheberg.
Es lesen: Renate Hamann und Angelika Ludwig

3./4. Oktober und 10./11. Oktober „Pflanzen in der Bibel“
Eine Patchworkausstellung mit 41 Ausstellungsstücken, die im Abstand von 2 Metern aufgestellt werden dürfen. Das passt so gerade in unsere Kirchen und Gemeindehäuser. Samstags von 15.00 – 21.00 Uhr; sonntags 13.00 – 18.00 Uhr.

Am 3./4. Oktober zeige ich die Ausstellung in Ascheberg, am 10./11. Oktober in Drensteinfurt.
Es werden noch Ehrenamtliche gesucht, die Ausstellung mit zu begleiten.
Aufgrund des Schutzkonzeptes brauchen wir immer 3 Personen, die die Ausstellung betreuen.
Ein „Einsatz“ wären immer 3 ½ Stunden. Je mehr Freiwillige sich melden, desto länger können wir die Ausstellung öffnen.
Bitte melden Sie sich bei mir, wenn Sie mithelfen können und wollen.

31.10. / 01.11. Kirche wird zum Escape-Room in der Gnadenkirche Ascheberg
Rund um Martin Luther und den Reformationstag wird die Kirche sich zum Escape-Room verwandeln.
Eine Aktion für Konfirmandinnen und Konfirmanden, Jugendliche und Erwachsen.
Nähere Informationen wird es Anfang Oktober geben.


Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet

Gott allen Trostes, wir bitten dich:
Schenke uns deinen Trost, damit unser Herz ruhig wird und wir deine Nähe spüren.

Wir denken an die Menschen, die unter ihrer ganz persönlichen Corona-Situation leiden.
Schenke ihnen deinen Trost.

Wir denken an die Menschen,
die immer wieder das Leid und den Tod von erkrankten und Sterbenden Menschen aushalten müssen: die Angehörigen,
die Pflegerinnen und Pfleger, die Ärzte, viele andere mehr.
Schenke ihnen deinen Trost.

Wir denken an die Menschen,
die in ihrem Leben Verletzungen in der Begegnung mit anderen Menschen ertragen mussten.
Schenke ihnen deinen Trost.

Schenke uns die Fähigkeit, allen Menschen so zu begegnen,
dass sie auch durch uns deine Liebe und deinen Trost spüren können.

Bleibe bei uns, du Gott allen Trostes,
mit deinem Wort und deiner Barmherzigkeit.
Amen.

So wollen wir Gott loben mit dem Gebet, das Jesus Christus uns gelehrt hat, dass uns mit allen Christen auf der ganzen Welt verbindet und das uns mit Gott verbindet:

 
Vater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
         wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
        sondern erlöse uns von dem Bösen.
        Denn dein ist das Reich und die Kraft,
        und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                                                                            Amen.

Hören oder Singen Sie: EG 170,1-4 – Komm Herr segne uns


Segensgebet aus Iona

         Gott segne uns.
         Gott umsorge uns in heiligem Geist
         Und leite unser Leben mit Liebe.

         Christi Herzlichkeit
         Leuchte aus unserem Inneren
         Und Christi eigener Friede herrsche
         An diesem Tag und alle Tage,
         bis das größere Leben ruft.
         Amen.


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu diesem Lesegottesdienst.

In der vergangenen Woche hat die Schule wieder begonnen. Viele von Ihnen sind davon nicht direkt betroffen, andere haben vielleicht ein Kind oder Enkelkind eingeschult. Für viele Familien ist wieder ein bisschen „Normalität“ eingekehrt nach der langen Zeit der Schulschließungen.

Viele Kinder, die in die 1. oder 5. Klasse gekommen sind, haben den ersten Tag nach der Schule mit einem Gottesdienst begonnen. Die meisten Kinder und Jugendlichen, Lehrer und Lehrerinnen, Eltern und Großeltern, für die jetzt ein neues Schuljahr beginnt, haben dies nicht tun können. Aber gerade angesichts der Corona-Zeit und der Unsicherheiten, die die Schulöffnungen mit sich bringen, wollen wir den Schuljahresbeginn heute in unserer Kirchengemeinde mit einem Gottesdienst bedenken.

Wir feiern heute in unseren Kirchen „Kirche mit Kindern“. Dieser Lesegottesdienst nimmt die Texte und Gedanken auf und ich habe versucht, die „Aktionen“ für die „Live“-Gottesdienste für diesen Lesegottesdienst schriftlich umzusetzen.

Nun wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind.

Wir feiern unseren Gottesdienst im Namen Gottes,
der uns schützt wie ein Haus
(mit den Armen ein Dach über dem Kopf formen),

der uns trägt, wie fester Boden unter den Füßen
(mit den Füßen ein paar feste Schritte auf dem Platz machen),

der uns miteinander verbindet und nahe ist wie Menschen, die wir lieben
(Hände aufs Herz legen).
Amen.

Singen oder hören Sie: EG 578 – Wo zwei oder drei

Wir beten mit Worten aus Psalm 139 in einer Übertragung für Kinder:

Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll.
HERR, du kennst mich ganz genau.
Ob ich sitze, stehe, gehe oder liege, Du verstehst mich.
Du weißt, wohin ich gehen und was ich sagen will.
Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll.
Du führst mich an der Hand. Du zeigst mir den Weg.
Du hältst deine Hand über mich wie einen Schirm .
Du bist um mich wie ein warmer Mantel .
Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll.
Manchmal möchte ich mich verstecken, aber Du bist trotzdem bei mir.
Auch wenn ich ganz weit weg bin, spüre ich Dich.
Vor vielen Dingen habe ich Angst, doch durch Dich kann ich fröhlich sein.
Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll

Du hast mich einzigartig gemacht.
Ich bin dankbar, dass Du immer für mich da bist.
Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll


Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gebet                                                                         
Guter Gott,
das Schuljahr hat begonnen. In diesem Jahr wissen wir noch nicht, wie das genau werden wird, weil durch Corona vieles anders sein muss.
Deshalb sind wir heute hier, um uns deiner Nähe zu versichern. Hier bei uns, besonders aber bei den Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und allen, die in der Schule tätig sind.
So wollen wir auf Dein Wort hören und dich um deinen Segen bitten.
Dein heiliger Geist sei mitten unter uns und gebe Raum auch all den anderen Sorgen und Freuden, die jetzt mit uns und durch uns in diesem Gottesdienst in unseren Herzen sind. Amen

Singen oder hören Sie: Das wünsch ich sehr              

Text:
Das wünsch ich sehr,
dass immer einer bei DIR wär,
der lacht und spricht,
fürchte dich nicht.

Das wünsch ich sehr,
dass immer einer bei MIR wär,
der lacht und spricht,
fürchte dich nicht.

Aktion        Gemeinsam auf dem Weg …
                      zur Schule, zur Arbeit, zur Kirche, …

Viele Wege gehen wir ohne uns rechts uns links umschauen, weil wir ein Ziel vor Augen haben. Kinder kommen manchmal zu spät zur Schule, weil sie „getrödelt“ haben. Sie sehen etwas auf dem Weg, was sie neugierig macht. Sie entdecken etwas, das sie sich ansehen wollen. Sie entdecken etwas in Gottes guter Schöpfung, was sie fasziniert.

Was haben Sie in letzter Zeit auf Ihren Wegen gesehen und entdeckt? Wann haben Sie das letzte Mal angehalten, weil sie etwas Besonderes entdeckt haben? Und was für Gedanken kommen Ihnen unterwegs?

Schauen Sie auf dem Hinweg genauer hin oder vielleicht auf dem Rückweg?
Begleiten Sie andere Gedanken, wenn es wieder nach Hause geht?

Was werden die Kinder im Gottesdienst wohl antworten?
Ein Schmetterling? Ein Krabbeltier? Begleitet sie Vorfreude auf die Schule oder ein mulmiges Gefühl? Dauert der Schulweg länger, weil die Pfützen einladen, in die Pfützen hineinzuspringen?

Auf einem meiner Wege im vergangenen Winter habe ich sogar einmal eine Autofahrt unterbrochen, um einen Moment auszusteigen und innezuhalten, um die Ruhe, die Luft und den Glanz von frischem Schnee zu genießen.
Kaum vorstellbar bei dieser Hitze.
Und vor kurzem habe ich den Weg unterbrochen, weil ich ganz überraschend eine Freundin in Münster getroffen habe, die in Aachen wohnt. Glücklicherweise war der Termin im Kreiskirchenamt vorbei und ich hatte etwas Zeit, den Heimweg noch etwas auszudehnen.

Haben Sie auch eine Erinnerung an so eine überraschende Unterbrechung? An etwas, was sie hat anhalten lassen?


Ansprache          Gemeinsam auf dem Weg … mit Jesus         

Jesus war während seiner Wirksamkeit viel unterwegs. Er hat seinen Weg immer wieder unterbrochen. Bei ihm waren es die Menschen, denen er begegnet ist, die ihn zu diesen Unterbrechungen motiviert haben.
Er hat rechts und links geschaut. Er hat auf die Menschen gesehen, die ihm auf seinen Wegen begegnet sind.

Einiges, was er auf seinen Wegen gesehen hat, wollen wir jetzt sehen und hören.

Jesus trifft die Fischer auf dem See, zu denen auch Jesus gehört.
Aus dieser Begegnung wächst Vertrauen und Freundschaft, weil die Fischer bereit sind Jesus kennenzulernen.

Da ist Zachäus, ein Zöllner, der auf den Baum klettert, um Jesus besser sehen zu können. Aber er hätte nie damit gerechnet, dass Jesus ihn entdeckt.
Aber Jesus geht mit offenen Augen durch die Welt und entdeckt Zachäus im Baum und ruft ihn herunter. Er geht sogar mit ihm und besucht ihn zu Hause, um ihm helfen zu können.

Jesus hält an, als der blinde Bettler Bartimäus nach ihm ruft. Jesus spricht mit Bartimäus. Er sorgt dafür, dass Bartimäus nicht mehr allein und ausgeschlossen bleibt, sondern in der Gemeinschaft mit anderen Menschen leben kann.

Jesus sieht die vielen Boote und Schiffe auf dem See Genezareth. Ein ziemlich großer See.
Er fährt selbst manchmal mit einem Boot über den See.
Für ihn ist das ein guter Ort, um auch einmal eine Pause mit seinen Freunden zu machen.

Oft essen sie Brot und Fische. Sie haben nicht besonders viel Geld. Aber fischen können sie und Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das es überall gibt. Kartoffeln, Reis oder Nudeln kennen sie noch nicht. Sie essen viel Brot.

Und eines Tages sitzt Jesus mit seinen Freunden auf einem Platz im Dorf.
Plötzlich hören sie viele, viele Kinder.

Deshalb sagt Jesus: „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran.“
Da dürfen die Kinder zu Jesus laufen. Die ganz kleinen Kinder werden von ihren Eltern zu Jeus getragen.
Jesus nimmt die Kinder, jedes einzelne in den Arm, und segnet sie.

Aber was ist das eigentlich? „Segnen“?
Ein schweres Wort. Ich versuche mal es zu erklären.
Gott wünscht uns Gutes. Er verspricht bei uns immer bei uns zu sein, auch wenn es uns mal nicht gut geht. Wenn wir krank sind oder in der Schule nicht alles klappt. Er ist immer bei uns, auch wenn wir ihn nicht sehen. Er gibt uns Kraft und Mut für die schweren Zeiten und Spaß und Freude für die guten Zeiten.

Deshalb ist es gut sich auch heute zu vergewissern: Gottes Segen begleitet uns auf unseren Wegen. Er sieht uns auf unseren Wegen, so wie Jesus die Menschen auf seinem Weg gesehen hat.
Er sieht, ob wir fröhlich sind oder traurig, ob wir gesund sind oder krank. Immer ist er bei uns.

HERR, du kennst mich ganz genau.
Ob ich sitze, stehe, gehe oder liege, Du verstehst mich.
Du weißt, wohin ich gehen und was ich sagen will.
Du führst mich an der Hand. Du zeigst mir den Weg.
Du hältst deine Hand über mich wie einen Schirm.
Du bist um mich wie ein warmer Mantel.
Manchmal möchte ich mich verstecken, aber Du bist trotzdem bei mir.
Auch wenn ich ganz weit weg bin, spüre ich Dich.
Vor vielen Dingen habe ich Angst, doch durch Dich kann ich fröhlich sein.
Du hast mich einzigartig gemacht.
Ich bin dankbar, dass Du immer für mich da bist.
Zeige mir, Gott den Weg – den ich gehen soll


Amen!

Wir singen oder hören: EG 209 – Ich möchte, dass einer mit mir geht

Glaubensbekenntnis (EG 814)
Eine/r:        Ich glaube an Gott, den Vater.
Alle:            Er hat Himmel und Erde und uns alle erschaffen.
Eine/r:        Ich glaube an seinen Sohn Jesus Christus.
Alle:            Er ist für mich geboren.
                    Er ist für mich gestorben.
                    Er ist für mich von den Toten auferstanden.
Eine/r:        Ich glaube an den Heiligen Geist.
Alle:            Gott lässt uns nicht allein.
                    Er begleitet uns mit seinem heiligen Geist.
                   Durch ihn gehören wir alle zusammen.
                   Amen.

Wir singen oder hören:
Kindergesangbuch Nr. 193 Hallelu, hallelu, halleluja, Preiset den Herrn

Abkündigungen

Gemeindeveranstaltungen bis Weihnachten:
In unserer Kirchengemeinde gehen die Planungen weiter, wie auch wir wieder mit Gemeindeveranstaltungen beginnen können. Nach der Presbyteriumssitzung am 17. August kann ich dazu mehr sagen.
Aber wir verfolgen natürlich auch weiterhin die Infektionszahlen und die Empfehlungen der Landeskirche und des Robert-Koch-Institutes.
Deshalb suchen wir nach Lösungen, die wir möglichst kurzfristig immer wieder an die aktuelle Situation anpassen können.

Schritt für Schritt planen wir wieder besondere Veranstaltungen, die auch im Rahmen des Corona-Schutzkonzeptes möglich sind.

Hier ein kleiner Vorausblick.
Genaueres erfahren Sie immer hier in den Abkündigungen, in der Tagespresse und auf unserer Homepage.

Sonntag, 23.08.2020, 19.00 Uhr „Was uns trösten kann“
Eine Lesung für Erwachsene mit dem Titel „Was uns trösten kann“ im Rahmen der Aktion „Eine Gemeinde liest“ von Ascheberg Marketing.
Die Lesung findet nach Möglichkeit auf dem Kirchplatz Hoveloh 1 in Ascheberg statt (bei schlechtem Wetter im Gemeindehaus).
Es lesen: Renate Hamann und Angelika Ludwig

3./4. Oktober und 10./11. Oktober „Pflanzen in der Bibel“
Eine Patchworkausstellung mit 41 Ausstellungsstücken, die im Abstand von 2 Metern aufgestellt werden dürfen. Das passt so gerade in unsere Kirchen und Gemeindehäuser.
Am 3./4. Oktober zeige ich die Ausstellung in Ascheberg, am 10./11. Oktober in Drensteinfurt.
Es werden noch Ehrenamtliche gesucht, die Ausstellung mit zu begleiten.
Aufgrund des Schutzkonzeptes brauchen wir immer 3 Personen, die die Ausstellung betreuen.
Ein „Einsatz“ wären immer 3 Stunden. Je mehr Freiwillige sich melden, desto länger können wir die Ausstellung öffnen.
Bitte melden Sie sich bei mir, wenn Sie mithelfen können und wollen.

31.10. / 01.11. Kirche wird zum Escape-Room in der Gnadenkirche Ascheberg
Rund um Martin Luther und den Reformationstag wird die Kirche sich zum Escape-Room verwandeln.
Eine Aktion für Konfirmandinnen und Konfirmanden, Jugendliche und Erwachsen.
Nähere Informationen wird es Anfang Oktober geben.

Nochmal der Hinweis von der vergangenen Woche zu den Lesegottesdiensten:
Ich habe eine Weile gebraucht, bis ich einige CDs gefunden habe, auf denen in wirklich guter Qualität eine schöne Auswahl von Liedern aus unserem Gesangbuch zu hören ist. Diesen „Fund“ möchte ich Ihnen empfehlen, wenn Sie beim Lesegottesdienst gerne Lieder aus dem Gesangbuch hören möchten und lieber eine CD einlegen, als YouTube anzumachen.
Titel 1: Lobe den Herren, den mächtigen König. Die 30 beliebtesten Gottesdienstlieder. Verlag: Gerth Medien GmbH, 2013.
Titel 2: Nun danket alle Gott. Die 30 beliebtesten Gottesdienstlieder. Verlag: Gerth Medien GmbH.
Beziehen können Sie diese CDs im Buchhandel Ihres Vertrauens, also auch in unseren Buchhandlungen vor Ort.

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet
Gott, wir danken dir, dass wir atmen,
dass wir leben, dass wir lachen, laufen und lernen können.
Gott, wir bitten dich:
Öffne unsere Augen für die vielen schönen Dinge auf der Welt!
Öffne unsere Ohren für alles, was wir erfahren können!
Öffne unsere Hände, damit wir sie den anderen reichen können!
Öffne unsere Herzen für deine wunderbare Welt!
Schütze alle Kinder und ihre Eltern,
schütze die Lehrerinnen und Lehrer,
schütze deine Welt!
Gemeinsam sprechen wir mit den Worten Jesu: 

             Vater unser im Himmel,
             geheiligt werde dein Name.
            Dein Reich komme.
            Dein Wille geschehe,
            wie im Himmel, so auf Erden.
            Unser tägliches Brot gib uns heute.
            Und vergib uns unsere Schuld,
                        wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
            Und führe uns nicht in Versuchung;
                        sondern erlöse uns von dem Bösen.
            Denn dein ist das Reich und die Kraft,
                        und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
            Amen.

Wir singen oder hören: Möge die Straße, uns zusammenführen

 

Segen (Arme zu Beginn nach oben)
Gott, dein Segen komme auf mich wie Tau am Morgen, benetze mich, (Hände am Körper nach unten gleiten lassen)
umhülle mich, (sich umarmen)
öffne mich, (Arme ausbreiten)
erfülle mich, (Arme nach vorn strecken, Hände zu einer Schale formen)
brauche mich, (Hände nach vorn strecken)
und verbinde mich mit anderen (Hände aufs Herz legen)
Amen! 🙂

 


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Gottesdienst zum Schuljahresbeginn am 16.August 2020

Am kommenden Sonntag, 16.08.2020 feiern wir Gottesdienst als Kirche mit Kindern um 10.00 Uhr in der Martinskirche Drensteinfurt und um 11.15 Uhr in der Gnadenkirche Ascheberg.
Dazu laden wir alle Familien mit Kindern besonders herzlich ein.
Der Gottesdienst steht unter dem Motto „Gemeinsam unterwegs“. Damit wollen wir auch in unserer Kirchengemeinde den Beginn des neuen Schuljahres, gerade unter den besonderen Bedingungen dieses Jahres bedenken.

Wenn das Wetter es zulässt und jeweils 30 Minuten vor Gottesdienstbeginn genug Ehrenamtliche da sind, die Stühle u.a. hinaustragen können, dann können wir die Gottesdienste Open Air feiern, sonst werden wir in den Kirchen Gottesdienst feiern.

Bitte Nase-Mund-Masken mitbringen.

Weitere Neuigkeiten aus der Gemeinde:

Am 17. August 2020 werden wir im Presbyterium ein Corona-Rahmenschutzkonzept für Gemeindeveranstaltungen beschließen, welches selbstverständlich die NRW-Verordnungen und die kirchlichen Vereinbarungen beachten muss. Es muss dann eine Information für die Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen geben, in der die Umsetzung des Rahmen-Schutz-Konzeptes für die jeweilige Gruppe festgelegt wird. Danach können Veranstaltungen im Gemeindehaus wieder stattfinden.

Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen, die möglichst bald wieder mit Ihren Gemeindegruppen beginnen möchten, melden sich bitte bei Pfarrerin Angelika Ludwig.

 

Begrüßung

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu diesem Lesegottesdienst.

Am heutigen 9.Sonntag nach Trinitatis geht es im Evangelium um ein Gleichnis Jesu: „Vom Schatz im Acker“, einem Gleichnis, dass uns auch zu der Frage führt, was die Schätze in unserem Leben sind und wie wir damit umgehen.
Dazu schreibt Lukas einen Vers, der der Spruch für den heutigen Sonntag und die kommende Woche ist:
Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen;
und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.
(Lk 12,48b)

Nun wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind,
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen oder hören Sie: EG 166 Tut mir auf die schöne Pforte

Psalm

Die Bibel hat uns Worte von Menschen überliefert, die wie wir die Vielfalt des Lebens kennen gelernt haben.
Lob und Dank, Klage und Bitte, Jubel und Verzweiflung, Gewissheit und Vertrauen, Traurigkeit und Hoffnung.
Sie alle haben erfahren:
Gott begleitet uns und hält uns mit seiner Hand.

Wir beten mit Worten aus Psalm 63,2-9:
Gott, du bist mein Gott, den ich suche.
Es dürstet meine Seele nach dir,

mein ganzer Leib verlangt nach dir
aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.

So schaue ich aus nach dir in deinem Heiligtum,
wollte gerne sehen deine Macht und Herrlichkeit. 

Denn deine Güte ist besser als Leben;
meine Lippen preisen dich.

So will ich dich loben mein Leben lang
und meine Hände in deinem Namen aufheben.

Das ist meines Herzens Freude und Wonne,
wenn ich dich mit fröhlichem Munde loben kann;

wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich,
wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach. 

Denn du bist mein Helfer,
und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich. 

Meine Seele hängt an dir;
deine rechte Hand hält mich.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Singen oder hören Sie: EG 317 Lobe den Herren

Kyrie
Christus, du Begleiter unseres Lebens:
Wir leben in einer ungewissen Zeit.
Noch immer wissen wir wenig über das Corona-Virus.
Noch immer gibt es Kriege überall in der Welt.
Gerade jetzt entwickeln sich die politischen Machtverhältnisse in vielen Ländern,
so dass Frieden, Freiheit und Demokratie gefährdet werden.

Viele Stimmen reden auf uns ein – werden wir deine Stimme hören?
Viele Wege tun sich vor uns auf – werden wir deinen Weg einschlagen?
Viele Menschen behaupten, sie hätten die Wahrheit für die Welt,
werden wir deiner Wahrheit folgen?
Kyrie eleison – Herr, erbarme dich.

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich


Gnadenzuspruch
Gott schenkt uns sein Erbarmen. Er wendet sich uns freundlich zu.
Seinen Sohn hat er zu uns in die Welt gesandt. Christus spricht: Wenn ihr bei mir bleibt, so seid ihr wahrhaftig meine Freunde und ihr werdet die Wahrheit erkennen – die Wahrheit über euch selbst und die Wahrheit über Gott – und diese Wahrheit wird euch frei machen und euch die Augen öffnen für alles, was euch Gott schenkt. Darum loben wir Gott!

Gebet
Guter Gott,
wir leben aus deiner Kraft und der Fülle Deiner Gaben.
Gib uns Gedanken nach deinem Sinn,
damit wir auf Dein Wort hören und handeln, wie es dir gefällt.
Gib uns Anteil an der Fülle deiner Gerechtigkeit,
dass wir das Leben gewinnen durch Jesus Christus.
Amen!

Hören oder singen Sie: EG 139 Gelobet sei der Herr


Einleitung zum Evangelium
Das Evangelium für den heutigen Sonntag sind zwei ganz kurze Gleichnisse, die Jesus seinen Jüngern erzählt. Mit diesen Gleichnissen möchte er ihnen erklären, was das Reich Gottes ist.

Lesung      Matthäus 13,44-46

44 Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker,
den ein Mensch fand und verbarg;
und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte,
und kaufte den Acker. 
45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann,
der gute Perlen suchte, 
46 und als er eine kostbare Perle fand,
ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.

Halleluja
Lass deiner sich freuen und fröhlich sein alle, die nach dir fragen; und die dein Heil lieben, lass allewege sagen: Der Herr sei hoch gelobt! (Ps 40,17)
Halleluja


Glaubensbekenntnis
Wenn Sie mögen, sprechen Sie hier das Apostolische Glaubensbekenntnis oder ein anderes Glaubensbekenntnis.


Singen oder hören Sie: EG 182  Halleluja – Suchet zuerst Gottes Reich in dieser Welt


Predigt über Matthäus
13,44-46

Liebe Gemeinde,
haben Sie schon einmal einen Schatz gefunden?
Als erstes fallen mir da die Schatzsuchen von Kindergeburtstagen und Freizeiten ein. Da war die Schatzsuche oft einer der Höhepunkte.
Wie schwer ist es, Schätze zu finden, die man sucht? Mit der Land- und Schatzkarte vor Augen mustert man Wege und Strecken, Zweck und Ziel der Suche im Blick.
Wie spannend, wenn man die kleine Schatztruhe gefunden hat. Was ist da wohl drin?
Vor einigen Jahren kam dann die Schatzsuche für Erwachsene: Geocaching.
Viele Jugendliche und Erwachsene suchten mit Hilfe von Smartphones kleine Schätze anhand von Landkarten und Koordinaten. Abenteuersuche, Neugier, der Wunsch etwas ganz Besonderes zu finden.
Und manchmal sind wir einfach auf der Suche nach dem Schatz für unser Leben. Etwas Besonderes, Wertvolles, Überraschendes für unser Leben.
Beim Lesen des Textes vom Schatz im Acker fiel mir eine Andacht ein, die ich mit den Jugendlichen in der Schulseelsorge gefeiert habe.

Es geht darum, was die Schätze für unser Leben sind.
Mir kam dabei der Gedanke, dass es gerade in diesen schwierigen Zeiten gut ist, sich darauf zu besinnen, was die Schätze in unserem Leben sind.
Dazu habe ich eine Aktion der Süddeutschen Zeitung aufgegriffen, die vor vielen Jahren die Menschen einmal aufforderte, aufzuschreiben:
„Warum es sich zu leben lohnt!“
Erstaunlicherweise ging es in den Antworten der Leserinnen und Leser nicht um die großen Oberbegriffe wie Liebe, Familie und Freundschaft, sondern um die vielen kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen …
Hier einige Antworten aus der Zeitung:

Ein Tag am Meer
Ein Milchkaffee in meinem Lieblingskaffee
Ein gutes Buch lesen
Das Lachen eines Kindes
Draußen in der Natur sein
In den Dünen liegen und Ronja Räubertochter vorgelesen zu bekommen
Statt zu weinen zu lachen
Schokoladen-Eis
Mit der Oma am See sitzen und über Opa sprechen
Den verstorbenen Freund immer im Herzen zu haben
Sich ohne Worte zu verstehen
Ausgeschlafen aufzuwachen
Seinen Frust gegen Hoffnung eintauschen und damit gut leben
Meine blaue Baumwollsteppdecke
Ein tröstendes Wort
Gespräche über Gott und die Welt
Die Hoffnung, dass morgen vielleicht doch noch ein Wunder geschieht

Vielleicht mögen Sie sich einen Moment Zeit nehmen und einmal darüber nachdenken, was Sie antworten würden.
Diese Antworten können vielleicht helfen, noch weiter durchzuhalten in Zeiten wie diesen, die uns Geduld und Einschränkungen abverlangen.

Aber kommen wir nochmal auf den Schatz im Acker zurück.

Besonders schön ist es dann, wenn man zweckfrei und unerwartet einen Schatz findet.

So ergeht es dem Menschen, von dem Jesus uns in dem heutigen Evangelium erzählt. In seiner Freude handelt er klug: verkauft was er hat, um den Schatz nicht wieder zu verlieren.

Um welchen „Schatz“ geht es in dem Gleichnis von Jesus?

Es geht um das „Himmelreich“, um das „Reich Gottes“, um den „Schatz des Evangeliums“.
Es geht um Gottes lebensdienliche Herrschaft mitten in dieser Welt, mitten unter den Menschen in dieser Welt. Und es geht darum, Freude und Klugheit miteinander zu verbinden, damit der Schatz nicht wieder verloren geht.
Die Perspektive des ‚Himmelreiches’, die Jesus als Perspektive des Evangeliums aufzeigt, verändert den Blick auf das, was ist.
Öffnet den Blick für nicht erprobte Möglichkeiten. Nichts muss mehr so bleiben, wie es ist. Das können kleine Begegnungen im Alltag sein, auch im Alltag der Schule. Der gelungene Umgang mit schwierigen Situationen. Nicht spektakulär. Nicht spekulativ. Sondern lebensdienlich im direkten Kontakt. Als Schatz zu entdecken – mitten im Alltag. In Freude und mit Klugheit zu bewahren.
Denn: „Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“        Amen!

Singen oder hören wir: Lobe den Herrn meine Seele


Abkündigungen
Heute ist der letzte Sonntag in den Schulferien.
In der kommenden Woche werden viele Kinder eingeschult. In die ersten Klassen und auf den weiterführenden Schulen in den 5. Klassen.
Am kommenden Sonntag feiern wir in Drensteinfurt und Ascheberg Familiengottesdienste, die diese besondere Situation in Zeiten der Corona-Krise in den Blick nehmen.

Jetzt noch ein kleiner Hinweis für die Lesegottesdienste.
Ich habe eine Weile gebraucht bis ich einige CDs gefunden habe auf denen in wirklich guter Qualität eine schöne Auswahl von Liedern aus unserem Gesangbuch zu hören ist. Diesen „Fund“ möchte ich Ihnen empfehlen, wenn Sie beim Lesegottesdienst gerne Lieder aus dem Gesangbuch hören möchten und lieber eine CD einlegen als YouTube anzumachen.

Titel 1: Lobe den Herren, den mächtigen König. Die 30 beliebtesten Gottesdienstlieder. Verlag: Gerth Medien GmbH, 2013.

Titel 2: Nun danket alle Gott. Die 30 beliebtesten Gottesdienstlieder. Verlag: Gerth Medien GmbH.

Beziehen können Sie diese CDs im Buchhandel Ihres Vertrauens, also auch in unseren Buchhandlungen vor Ort.

In unserer Kirchengemeinde gehen die Planungen weiter, wie auch wir wieder mit Gemeindeveranstaltungen beginnen können. Nach der Presbyteriumssitzung am 17.August kann ich dazu mehr sagen.
Aber wir verfolgen natürlich auch weiterhin die Infektionszahlen und die Empfehlungen der Landeskirche und des Robert-Koch-Institutes.
Deshalb suchen wir nach Lösungen, die wir möglichst kurzfristig immer wieder an die aktuelle Situation anpassen können.

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet
Herr Jesus Christus, deine Worte klingen in uns nach.
Wir bitten dich: hilf uns, dass wir gerne mit bauen an deinem Reich, das du unter uns beginnen lässt und in der Zukunft vollenden wirst.
Zeige uns, wie wir auf deinen Wegen wandeln können.

Du hast gesagt: Bittet, so wird euch gegeben,
und so wollen wir bitten für die Menschen in dieser Welt, die Verantwortung tragen in Politik und Wirtschaft: Lass sie erkennen, was in der Corona-Krise notwendig und angemessen ist.
Lass sie bei Ihren Entscheidungen den Schutz des Nächsten immer wieder im Blick behalten, sowie die Belastungsgrenzen all derer, die sich um die Erkrankten aufopfernd kümmern.

Wir bitten dich um Hilfe für die Menschen, die durch Krieg in Not geraten sind. Sei bei denen, die ihre Heimat verloren haben oder auf der Flucht sind. Dränge die Verantwortlichen, dem Krieg ein Ende zu machen und den Menschen Heimat und Geborgenheit zurück zu geben.
Besonders bitten wir dich für die Menschen in Beirut, die aufgrund menschlicher Unvernunft Angehörige verloren haben, schwer verletzt wurden, ihr zu Hause verloren haben und denen das so wichtige Getreide genommen wurde.

Wir bitten dich für die, die jetzt auch noch Opfer von Naturkatastrophen geworden sind, dass sie wieder neu anfangen können mit deiner Hilfe.
Hilf uns, dass wir verantwortlich mit unserer Umwelt umgehen und alles tun, damit unsere Welt auch für unsere Kinder noch bewohnbar bleibt.

Wir bitten dich für die Kranken und Einsamen. Sende Menschen zu ihnen, die an ihrer Seite verweilen, wenn sie es brauchen. Gebrauche du uns, damit deutlich wird, dass wir Gemeinde Jesu Christi sind.

So loben wir dich mit dem Gebet, dass uns miteinander und mit dir verbindet:

Vater unser im Himmel …

­

Singen oder hören Sie: EG 580 – Segne und behüte uns


Segensgebet aus Iona

         Gott segne uns.
         Gott umsorge uns in heiligem Geist
         Und leite unser Leben mit Liebe.

         Christi Herzlichkeit
         Leuchte aus unserem Inneren
         Und Christi eigener Friede herrsche
         An diesem Tag und alle Tage,
         bis das größere Leben ruft.
         Amen.


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung
Ich begrüße Sie zu diesem Gottesdienst am 8. Sonntag nach Trinitatis mit dem Wochenspruch aus dem Epheserbrief (5,8b.9):
Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit.

Wir hören / lesen heute das Evangelium für den heutigen Sonntag in dem Jesus uns, jedem einzelnen von uns, zusagt, dass wir Salz der Erde und Licht der Welt sind.

In dieser Zusage wissen wir uns verbunden mit allen Christen, die heute in ihren Kirchen Gottesdienst feiern und mit den Christen in unserer Gemeinde, die heute zu Hause mit uns Gottesdienst feiern und im Gebet mit uns verbunden sind,
im Namen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen oder hören Sie: EG 577 Kommt herbei, singt dem Herrn

Psalm
Die Psalmen verbinden uns seit Jahrtausenden mit den Betern aus dem Alten Testament in Israel.
Für Sie war der Tempel auf dem Berg in Jerusalem ihre zentrale Gottesdienststätte.
Dort beteten Sie zu Gott, den sie auch Herrn Zebaoth nannten.


Wir beten mit Worten aus Psalm 48 (Verse 2-3a):

Groß ist der Herr und hoch zu rühmen in der Stadt unsres Gottes, auf seinem heiligen Berge. 
         Schön ragt empor sein Gipfel,
         daran sich freut die ganze Welt.
Wie wir es gehört haben, so sehen wir es
an der Stadt des Herrn Zebaoth,
         an der Stadt unsres Gottes:
         Gott erhält sie ewiglich.

Kyriegebet
Christus, du traust uns zu, das Licht der Welt zu sein
Du traust uns mehr zu als wir uns selbst zutrauen.
Wir denken an vieles, was wir falsch machen.
Das verstellt uns oft den Blick für die Begabungen, die uns geschenkt sind.
Gemeinsam rufen wir zu dir:

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich

Gnadenzusage
Christus spricht: Ihr seid das Licht der Welt. So lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Matthäus 5,14.16

Gebet
Jesus Christus, du hast deine Gemeinde berufen, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein.
Wir bitten dich:
Erwecke uns aus aller Trägheit und mach uns bereit,
dir zu dienen und deinen Namen zu bezeugen.
Der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und regierst von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

Hören oder Singen Sie: Du bist das Licht der Welt

 

Einleitung zum Evangelium

Eine Stadt, die auf dem Berg liegt, kann man von überall her sehen. Licht, das wir anzünden oder einschalten, soll uns das Leben erleichtern. Wie das Licht, so soll unser Glaube anderen Menschen helfen. Jesus sagt: Lasst euer Licht, euren Glauben leuchten. Versteckt euch nicht.
Wir hören / lesen das Evangelium aus der Bergpredigt bei Matthäus im 5.Kapitel.


Lesung
      Matthäus 5,13-16       

Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten.
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.
Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind.
So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

Halleluja.
Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, um deiner Gnade und treue willen!   (Psalm 115,1)
Halleluja.


G
laubensbekenntnis
Wenn Sie mögen, sprechen Sie hier das Apostolische Glaubensbekenntnis oder ein anderes Glaubensbekenntnis.

Hören oder Singen Sie: Ihr seid das Salz der Erde

Predigt zu Joh 9,1-7

Lesen Sie den Predigttext für den heutigen Sonntag aus dem Johannesevangelium im 9. Kapitel:

1 Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war.  2 Und seine Jünger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?  3 Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.  4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.  5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.  6 Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden.  7 Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah — das heißt übersetzt: gesandt — und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder. 
(Johannes 9,1-7)

Liebe Gemeinde!

Jesus ist auf dem Weg. Er kommt direkt aus dem Tempel in Jerusalem, wo er intensive theologische Diskussionen geführt hat.
Und nun führt ihn sein Weg wieder direkt zu den Menschen vor den Toren des Tempels in Jerusalem.
Menschen wie Du und ich. Mit all ihren alltäglichen Freuden. Aber vor allem mit ihren alltäglichen Sorgen und Nöten.
Denn das ist immer wieder seine Botschaft an uns:
Betet zusammen. Hört und lest die Worte der Heiligen Schrift – was zu Jesu Zeit das Alte Testament war.
Denkt gemeinsam darüber nach, was Gott für unser Leben und besonders für das Leben unserer Mitmenschen von uns will.
Und dann geht zu den Menschen, besonders zu den Armen und Kranken, den Kindern und Alten, kümmert Euch um sie und schützt sie. Helft ihnen, wo ihr helfen könnt und bewahrt sie vor Not und Krankheit, wo es an Euch liegt.

Denn damals wie heute gehören Menschen, die seelisch oder körperlich krank sind in unsere Gemeinschaft. Menschen, die keinem Beruf nachgehen konnten – aus verschiedenen Gründen gehörten damals wie heute in unsere Mitte.

Was aber heißt das in Zeiten von Corona – wo wir Abstand halten müssen. Seit einigen Tagen nehmen die Warnungen des Robert-Koch-Institutes ja wieder gewaltig zu.
Wie können wir Menschen helfen, uns kümmern, für sie da sein, wenn wir auf der anderen Seite strenge Hygienekonzepte erstellen müssen, Gemeindehäuser wochenlang schließen sollen?

Eine ambivalente, eine widersprüchliche Situation. Und genauso sind die Reaktionen auf diese Regeln. Die einen finden sie gut, die anderen viel zu eng. Die einen unangemessen, fühlen sich bevormundet und die anderen tragen sie mit breiter Zustimmung und Unterstützung mit.
Das Presbyterium unserer Kirchengemeinde – zu dem ich ja auch gehöre – bekommt das auch zu spüren. Durch viel positive Zustimmung und Unterstützung, aber auch durch viel Unmut, Ärger und Gegenwehr.
Wir können es nicht jedem Recht machen.

Und damit sind wir aufgehoben bei Jesus.
Auch er hat durch sein Handeln gezeigt, dass die Sorge und Fürsorge für die Kranken und Schwachen Menschen, die manches Mal auch das Umdenken und Zurückstecken der eigenen Interessen erfordert, oft aneckt und zu Unverständnis sorgt.

Jesus wendet sich dem Menschen zu, der blind geboren war und deshalb am Straßenrand saß. Seine Anwesenheit störte die Menschen aus vielerlei Gründen.
Einer der Gründe mag sein: Der blinde Bettler erinnerte sie daran wie zerbrechlich menschliches Leben ist.
Wie schnell könnte es uns treffen.
Sie erinnern uns daran, wie zerbrechlich menschliches Leben ist. Wie schnell der Absturz kommen kann. Und dass es vielleicht auch uns treffen könnte.
Ein anderer Grund ist vielleicht genau das Gegenteil: Mir kann das doch nicht passieren. Das ist alles so weit von mir weg.

Das führt die Jünger zu der Frage an Jesu:
„Wer ist schuld daran, er oder seine Eltern?“
Diese Frage nach der Schuld von Krankheit kommt uns so antiquiert vor, dass wir es ebenfalls gerne weit von uns weisen würden. Dabei stellen wir sie uns unbewusst doch selbst immer wieder, wenn wir Krankheit und Leid begegnen.
Wie konnte das passieren? Was hat der oder die falsch gemacht? Wir stellen uns diese Frage deshalb, weil es uns dann möglich ist, das alles weit von uns zu weisen und unsere eigene Angst in Schach zu halten.

„Warum hat der Krebs? Der hatte ja mit Schadstoffen zu tun, das kann mir nicht passieren.“
Warum hatte die einen Herzinfarkt? Na, kein Wunder, sie hat sich ja auch nie bewegt.“
Warum haben die Streit in der Familie? Na, die haben sich ja auch nicht um ihre Kinder gekümmert, klar, dass das schief geht.“
Die Reihe lässt sich fortsetzen.
Wir stellen uns diese Frage nicht, weil wir so hartherzig wären. Sondern weil wir Angst haben.
Mit einfachen Antworten lassen sich Ängste manchmal bannen. Bis wir ihnen wieder begegnen.

Die Jünger haben Angst. Auch sie leben von der Hand in den Mund und am Rand der Gesellschaft. Deshalb fragen sie.
Auch die Fragen nach der Schuld der Eltern ist uns durchaus vertraut.
Spätestens seit Siegmund Freud, beim aufmerksamen Lesen des Alten Testamentes aber schon sehr viel früher, wissen wir, dass sich schlimme und unverarbeitete Erfahrungen über Generationen hin ihren Weg bahnen: Bis ins dritte und vierte Glied, so heißt es in der Bibel.
Und in der Aufarbeitung des zweiten Weltkrieges gibt viel Literatur, die sich mit Kriegskindern und Kriegsenkeln befassen.
Denn natürlich haben traumatische Erfahrungen Auswirkungen auf unser Leben bis ins hohe Alter.

Ja, wer ist schuld?
Wir fragen so. Wir dürfen so fragen und unsre eigene Vergangenheit unter diesem Blickwinkel betrachten. Aber Jesus sagt auch: Es geht nicht darum, wie eine Person oder eine ganze Gesellschaft oder Kirchengemeinde in eine bestimmte Lage gekommen ist.
Er versucht den Menschen zu sagen, zieht einen Schlussstrich und schaut, wie ihr heute mit den Menschen umgeht, den Schwachen und den Kranken. Nicht denen die stark sind.
Aber so, dass keiner zu Schaden kommt.

Jesus hilft. Er heilt. Er bringt Licht in die Welt. Nicht nur in die Welt dieses Blinden. Sondern in unser aller Welt. Jesus bringt Licht in die Welt, weil er selbst das Licht ist. Er richtet uns und unsere Fragen ganz neu aus.
Nicht mehr die Frage: Was hat mich krank gemacht?
Sondern die Frage: Was macht mich gesund, was hält mich gesund. Was brauche ich, was hilft mir, um gesund zu leben?

Vieles mag uns da einfallen. Ein mit anderen fühlendes Herz gehört sicherlich dazu. Einem Bettler ein Geldstück hinwerfen ist wohl ein erster Schritt. Ihn dabei ansehen ein zweiter.
Vielleicht den vielen Künstlern, die jetzt auf den Straßen in den Städten versuchen etwas Geld zu verdienen zuhören und zusehen und nicht gleich weiter rennen. Ein Dritter Schritt.
Und wahrnehmen, dass wir hier ebenfalls beschenkt werden, ein vierter.
Die Begegnung mit einem bittenden Menschen nicht als Hinabsehen auf jemanden empfinden, sondern auf Augenhöhe.

Das ist der Unterschied, den Jesus macht. Er sieht nicht auf Menschen herab, er sieht Menschen an. Dann ist Heilung möglich. Nicht nur der Blinde wird sehend. Auch die Jünger werden es. Sie begreifen neu, sie sehen. Wir sehen.
Das ist das ganz Besondere an Jesus: Er lehrt uns, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
Was hält mich gesund? Eine wichtige Frage in diesen Tagen.
Was brauche ich, über Vorsicht und Abstand hinaus, um gesund zu bleiben?
Ich brauche den neuen Blick auf meine Mitmenschen. Die Fürsorge füreinander. Ein Anruf, ein Brief, vielleicht auch finanzielle Hilfe, Mitgefühl. Ich brauche die Dankbarkeit dafür, wie gut mir das selbst tut.
Und ich brauche es, mein Leben in Gottes Hand zu legen.

Gott kann mir und allen Menschen helfen, dass wir lernen zu sehen, worauf es ankommt. Gott, kann und heil werden lassen mit meinen berechtigten Ängsten. Mit meiner durch die Krankheit erzwungenen Lebensumstellung und vielleicht auch Einsamkeit.
Wer ist schuld an Corona? Wer hat gesündigt? Wir oder unsere Eltern? Bringt uns diese Frage weiter?
Stellen wir die Frage anders: Wer oder was heilt uns. Wie können wir miteinander leben heute und in Zukunft?
Als Presbyterium stellen wir uns diese Frage derzeit Woche für Woche. Und wir machen uns die Antwort nicht leicht. Sicherlich nicht im Sinne aller, aber – wie wir meinen – zum Wohle aller,
so wie es in den Corona-Empfehlungen der Evangelischen Kirche in Deutschland heißt:
„Der Schutz des Nächsten ist eine dem Glauben an den dreieinigen Gott innewohnende Forderung; „.
AMEN

Singen oder hören Sie: EG 264 Sonne der Gerechtigkeit


Abkündigungen
Nach meinem Urlaub geht die Planung für unsere Kirchengemeinde nun weiter.

Noch immer erfordert die Corona-Krise Maßnahmen zu unser aller Schutz.

Aber wir arbeiten im Presbyterium nun an der Möglichkeit unsere Gemeindehäuser für Veranstaltungen wieder zu öffnen.
Dazu werden wir am 17. August im Presbyterium ein Rahmenschutzkonzept für Gemeindeveranstaltungen beschließen – nach Vorgaben von EKD, Landeskirche und Kirchenkreis.
Dieses Rahmenkonzept wird dann für jede Gemeindegruppe konkretisiert.
Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen werden gebeten an dieser Konkretisierung mitzuarbeiten.

Alles natürlich immer im Rahmen der aktuellen NRW-Corona-Verordnungen und der Vorgaben der Kreise und Kommunen.

Besonders wird uns dabei die Konfirmandenarbeit beschäftigen. Durch die plötzliche Unterbrechung im März und die Verschiebung der Konfirmationen planen wir derzeit für 9 verschiedene Gruppen wie es mit der Konfirmandenarbeit weitergehen kann. Kein ganz leichtes Unterfangen. Wer sich vorstellen kann uns in der Konfirmandenarbeit zu unterstützen, damit wir die Hygienekonzepte umsetzen können, der meldet sich bitte bei unserem Gemeindepädagogen kevin.stuckenschnieder@ev-kirchenkreis-muenster.de

Am kommenden Sonntag feiern wir Gottesdienst in der Martinskirche in Drensteinfurt.
In der Gnadenkirche Ascheberg wird in 14 Tagen wieder Gottesdienst sein.

Lesegottesdienste wird es erst weiterhin geben.

Und nun wollen wir in der Verbundenheit mit unserer Gemeinde und den Christen in der Welt still werden und Gott bitten:


Fürbittengebet

Gott wir denken an die Menschen in unserer Gemeinde und in aller Welt.
Wir bitten Dich:
Schenke uns ein waches Gewissen,
und ein offenes, ruhiges Herz,
damit wir die Sorgen und Nöte der Menschen wahrnehmen und verstehen.

Schenke uns immer wieder neu Energie und Geduld,
damit wir in unserer Hilfsbereitschaft nicht nachlassen
und den Mut, um deine Wahrheit zu ringen nicht verlieren.

Schenke uns die Fähigkeit, allen Menschen so zu begegnen,
dass sie auch durch uns Gottes Liebe erfahren.

Wir bitten dich für unsere Kirchengemeinde und die ganze Christenheit,
dass sie über alles Trennende hinweg eins werde im Glauben und im Tun.

Wir bitten dich schenke uns das Notwendige Durchhaltevermögen in dieser schwierigen Corona-Situation, damit sie die Menschen durch unterschiedliche Einschätzungen der Situation nicht trennt, sondern verbindet.

Wir bitten dich für die Menschen, die jetzt von den wieder steigenden Corona-Zahlen betroffen sind:

Die Kranken, die Pflegerinnen und Pfleger, die Ärzte, die Mitarbeiter in Gesundheitsämtern und Ordnungsämtern und viele andere mehr.

Bleibe bei uns, Gott,
mit deinem Wort und den Gaben deiner Güte.
Darum bitten wir dich im Glauben an Jesus Christus, unsern Herrn.
Amen.

So wollen wir Gott loben mit dem Gebet, das Jesus Christus uns gelehrt hat, dass uns mit allen Christen auf der ganzen Welt verbindet und das uns mit Gott verbindet:

 
V
ater unser
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
         wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
         sondern erlöse uns von dem Bösen.
         Denn dein ist das Reich und die Kraft,
         und die Herrlichkeit in Ewigkeit.                                                                            Amen.

Hören oder Singen Sie: Komm Herr segne uns


Segensgebet aus Iona

         Gott segne uns.
         Gott umsorge uns in heiligem Geist
         Und leite unser Leben mit Liebe.

         Christi Herzlichkeit
         Leuchte aus unserem Inneren
         Und Christi eigener Friede herrsche
         An diesem Tag und alle Tage,
         bis das größere Leben ruft.
         Amen.

 


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Angelika Ludwig
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Liebe Gemeinde,

für diesen Sonntag hat Pfarrerin Annika Hilker aus Senden den Gottesdienst für Sie geschrieben.
Im Predigttext geht es ums Essen, aber mehr noch um Gastfreundschaft – und wie wichtig das für uns alle ist.

Herzliche Grüße und eine weiterhin behütete Sommerzeit
wünscht Ihre Evangelische Kirchengemeinde.


Orgelvorspiel

Begrüßung
„So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge,
sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen.“
Heute geht es thematisch ganz ums Essen. Nicht einfach ums Frühstück oder ums Mittagessen, bei dem wir in Gedanken vielleicht schon sind oder noch. Es geht um das gemeinsame Essen. Jesus hat das oft und gerne getan. Meistens in nicht gern gesehener Gesellschaft. Und bis heute feiern wir miteinander Abendmahl. Sogar in Coronazeiten versuchen wir, miteinander Abendmahl zu feiern ohne uns wirklich nah zu sein.
Denn gemeinsam Essen ist nicht nur miteinander Nahrung zu sich nehmen, es ist viel mehr. Es ist Nähe, Geselligkeit und wenn wir miteinander im Namen Gottes essen, dann ist es auch ein Stück Gottesdienst.

Liturgische Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes
          Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
          der Himmel und Erde gemacht hat
Der Herr sei mit euch
           und mit deinem Geiste

Eingangslied: Herr, ich komme zu dir

Psalm 107
1 Danket dem HERRN; denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich.
2 So sollen sagen, die erlöst sind durch den HERRN,
die er aus der Not erlöst hat,
3 die er aus den Ländern zusammengebracht hat
von Osten und Westen, von Norden und Süden.
4 Die irregingen in der Wüste, auf ungebahntem Wege,
und fanden keine Stadt, in der sie wohnen konnten,
5 die hungrig und durstig waren
und deren Seele verschmachtete,
6 die dann zum HERRN riefen in ihrer Not
und er errettete sie aus ihren Ängsten
7 und führte sie den richtigen Weg,
dass sie kamen zur Stadt, in der sie wohnen konnten:
8 Die sollen dem HERRN danken für seine Güte / und für seine Wunder,
die er an den Menschenkindern tut,
9 dass er sättigt die durstige Seele
und die Hungrigen füllt mit Gutem.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.


Kyriegebet

Gott, ich bin da, bin in dein Haus
und vor dein Angesicht gekommen.
Mein Leben bringe ich dir,
die Geschichten der vergangenen Woche,
die gelungenen und die verkorksten,
die notwendigen und die überflüssigen.
Meine Geschichte bringe ich dir,
die Geschichte meines Lebens,
die mich zu dem gemacht hat,
der ich heute bin.
Gott, ich bin da, sieh mich an;
mein Leben will ich stellen
ins Licht deiner Barmherzigkeit,
und meine verletzliche Seele bescheinen lassen
von deiner wunderbaren Güte.

Liturg:   Kyrie eleison Gemeinde:    Herr erbarme dich
Liturg:   Christe eleison Gemeinde:    Christus erbarme dich
Liturg:   Kyrie eleison Gemeinde:    Herr erbarme dich

Gnadenzuspruch
Der gute Gott erbarmt sich unser, er lässt uns nicht los, denn so steht es
geschrieben: Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.

Musik Klavier/Orgel Anitras Tanz aus Peer Gynt von Edward Grieg


Lesung des Evangeliums Johannes 6,1-15
1 Bald darauf kam Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias genannt wird.
2 Eine große Menschenmenge folgte ihm. Denn sie hatten die Zeichen gesehen, die er an den Kranken vollbrachte.
3 Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort hin – zusammen mit seinen Jüngern.
4 Es war kurz vor dem Passafest, dem großen Fest der Juden.
5 Jesus blickte auf und sah, dass die große Menschenmenge zu ihm kam.
Da sagte er zu Philippus: »Wo können wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben?«
6 Das sagte er aber nur, um Philippus auf die Probe zu stellen. Er selbst wusste längst, was er tun wollte.
7 Philippus antwortete ihm: »Nicht einmal Brot für 200 Silberstücke reicht aus, dass jeder auch nur ein kleines Stück bekommt!«
8 Einer seiner Jünger – Andreas, der Bruder von Simon Petrus – sagte:
9 »Hier ist ein kleines Kind. Es hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische.
Aber was ist das schon für so viele Menschen!«
10 Jesus erwiderte: »Sorgt dafür, dass die Menschen sich niederlassen.«
Der Ort war dicht mit Gras bewachsen. Sie ließen sich nieder.
Es waren ungefähr 5000 Männer.
11 Jesus nahm die Brote. Er sprach das Dankgebet und verteilte sie an die Leute, die dort saßen. Genauso machte er es mit den Fischen. Alle bekamen, so viel sie wollten.
12 Als sie satt waren, sagte Jesus zu seinen Jüngern: »Sammelt die Reste ein,
damit nichts verdirbt.«
13 Das taten sie. Sie füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die
nach dem Essen von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben waren.
14 Als die Leute sahen, was für ein Zeichen Jesus getan hatte, sagten sie:
»Er ist wirklich der Prophet, der in diese Welt kommen soll!«
15 Jesus merkte, dass sie ihn in ihre Gewalt bringen wollten.
Denn sie wollten ihn zu ihrem König machen. Darum zog er sich wieder auf
den Berg zurück – er ganz allein.

Halleluja
Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn
Halleluja


Apostolisches Glaubensbekenntnis

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.

Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.

Amen.

Musik: Ich glaube an den Vater



Predigt zum 7. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Gemeinde,
der Predigttext ist heute kurz, knapp und bündig, aber hören Sie selbst:
Hebräer 13,1-3
Die Liebe zu den Brüdern und Schwestern soll bestehen bleiben. Vergesst aber auch die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.
Denkt an die Gefangenen, als ob ihr mit ihnen im Gefängnis währt. Denkt an die Misshandelten, denn auch ihr lebt noch in eurem Körper.

Ein kurzer, prägnanter Text. Eine klare Anweisung. Was will man mehr als
Predigttext!
Es handelt sich um die Anweisungen von einem nicht näher benannten Autor, vermutlich ein Christ, immerhin geht es darin ums Christentum. Und eigentlich ist es auch kein Brief, sondern eine Predigt über dieses, jenes und sonstiges. Und jetzt diese Aufzählung: untereinander möge man sich bitte mögen. Eine schwierige Forderung, aber vermutlich im Großen und ganzen umsetzbar. Zumindest wenn wir uns darauf einigen, dass „die Liebe soll bestehen bleiben“ auch mit „lebt miteinander in Frieden und Freundlichkeit“ übersetzt werden darf.

Aber danach wird es richtig spannend: Vergesst die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.

Kennen Sie die berühmte Geschichte von dem Mann, der Gott zu Gast hatte? Ein Mann bat Gott im Gebet darum, dass er bei ihm zum Essen vorbeikäme. Am nächsten Tag bereitete er allerhand vor: Ein feines Essen, ein gedeckter Tisch, die guten Servietten, das gute Geschirr von der Oma, all so etwas. Und dann wartete er ganz ungeduldig auf seinen Gast.
Es klingelte pünktlich zum Mittagessen.
Der Mann machte auf und draußen stand ein fremder Mann, offensichtlich
Ausländer, dunkle Haare, dunkler Bart. Der Mann – normalerweise hatte er nichts gegen Besuch und auch immer mal eine milde Gabe übrig – schickte ihn ungeduldig weg. Immerhin erwartete er großen Besuch!!
Also wartete er weiter. Eine Stunde später klingelte es erneut. Der Mann dachte: Endlich ist er da! Und ging zur Tür. Diesmal stand eine Frau draußen, zahnlos, einfach gekleidet, offensichtlich hungrig.
Der Mann schickte auch sie weg. Ärgerte sich etwas, das Essen würde noch kalt werden!  Und noch eine Stunde wartete er. Dann klingelte es erneut. Diesmal stand ein Obdachloser vor ihm. Völlig verwahrlost, ein gewisser Geruch nach ungewaschenen Haaren und Kleidern und auch nach Alkohol umgab ihn. Der Mann schickte den Obdachlosen schnell weg – immerhin gab es ja noch die Chance, dass sein Gast endlich käme. Es wurde Abend. Das gute Essen wurde kalt, der Mann stellte es resigniert in die
Ecke. Vor dem Schlafengehen betete er zu Gott. Und er sagt: Gott, warum bist du denn nicht gekommen??? Und Gott antwortete ihm: 3x habe ich bei dir angeklopft und du hast mich nicht hereingelassen!

Diese Geschichte ist die längere Version des Bibeltextes. Vergesst aber auch die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.

Der Mann war durchaus gastfreundlich. Und vermutlich auch kein schlechter Mensch. Aber doch hat er in seinem Eifer Gott nicht erkannt, als er vor ihm stand. Natürlich ist das nur eine Metapher. Aber durchaus eine mit wahrem Kern. Gastfreundlich sollen wir sein. Nicht, weil wir unbedingt Gott treffen wollen, auch nicht, weil wir dann beliebt sind im Ort, auch nicht, weil es sich so gehört. Sondern, weil wir auf diese Weise durchaus Engel als Gäste aufnehmen, ohne es zu wissen.

Dazu müssen wir kurz klären, was ein Engel ist. Das Wort kommt aus dem
Griechischen. angelos heißt es da. Und das heißt erstmal Bote, Gesandter. Daraus wurde der Engel. Und welche Aufgabe hat so ein Engel? Botschaften von Gott überbringen. Manchmal auch für das Gute kämpfen.
Denken Sie mal an Maria und den Engel, der ihr die Geburt ihres künftigen Sohnes Jesus verkündet. Denken Sie an die Engel, die an Josefs Himmelsleiter auftauchen. Engel gibt’s häufig in der Bibel. Und meistens kommen sie ihrem Auftrag nach und überbringen Botschaften. Und manchmal werden sie auch nicht erkannt. Abraham trifft vor einem Zelt drei Männer. Das waren Engel, aber das merkt er erst später. Selten haben Engel nämlich Flügel, Harfen und barocke Körperformen. Ein Engel kann als jemand sein, der mir eine Botschaft von Gott überbringt und der
muss nicht aussehen wie ein pausbäckiger kleiner Junge. Engel können auch Engelinnen sein. Ich gendere ungern, aber hier ist es mal
angebracht.

Das Schöne an Engeln ist, dass man sie nicht sofort erkennt. Und das Schwierige an Engeln ist, dass man sie nicht sofort erkennt.

Es bleibt uns also nur, was der Text uns hier sagt: Vergesst aber auch die
Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.
Jeder, der ungefragt oder unangekündigt vorbeikommt, könnte ein Engel sein. Auch jeder, der angekündigt kommt, übrigens.

Aber Gastfreundschaft soll nicht nur aus Kalkül geschehen. Nach dem Motto: Gut, wenn jederzeit ein Bote Gottes vorbeikommen kann, dann lade ich täglich Leute ein und umwerbe alle, dass sie zu mir kommen. Und dann ist hoffentlich ein Bote Gottes unter ihnen.

Aber andersrum geht’s: Bei allen Menschen, die man so einlädt, gibt es immer welche, die man einladen muss. Weil es sich so schickt, weil die Tante sonst auf Jahre nicht mit uns reden würde, obwohl sie den ganzen Abend nur rummeckern wird. Brautpaare kennen das Problem, wo bei den Einladungen Schluss ist. Bei der ungeliebten Schwiegermutter, bei der schrulligen Großtante, bei der missionierenden veganen Freundin – vielleicht sollten wir uns immer diesen Bibelvers in Erinnerung rufen.
Vergesst aber auch die Gastfreundschaft nicht. Denn auf diese Weise haben schon manche, ohne es zu wissen, Engel als Gäste aufgenommen.
Auch die wollen uns vielleicht ein Stück Gott näherbringen. Und wenn es nur bedeutet, die von Gott geschaffene Verschiedenheit zu ertragen.

Und manchmal hat man Leute zu Gast, die einen auf ihre Art ganz unerwartet verzaubern.

Auf jeden Fall treffen wir Gott, wenn wir die Türen offen halten. Und wenn wir Gäste nicht abweisen.
Denn
a) Essen ist Gemeinschaft, das sehen wir etwas beim Abendmahl, beim Kirchkaffee, beim Festessen. Und Essen führt uns zusammen. Nicht umsonst heißt es im Volksmund: Essen hält Leib und Seele zusammen.
b) Offenheit in alle Richtungen heißt zwar auch, dass man nicht ganz dicht ist, aber dass man ständig Neues erleben kann.
Wenn ich meine Tür offen habe für andere und mich von ihnen auch nicht
abschrecken lasse, dann erst kann ich Gott in der Welt sehen. Dann erst kann ich sehen, was es über ihn zu hören und zu erleben gibt.

Gut, heute kommen selten Fremde vorbei, die gerne mal was essen möchten. Aber trotzdem.
Ich schlage Folgendes vor: Überlegen Sie mal, wen Sie mal wieder zum Essen einladen müssten. Eine gute Freundin, die im Stress ist? Die Schwiegermutter, um mal wieder nett zu plaudern? Die netten Nachbarn von rechts, weil man sich zwar ständig sieht, aber nie so richtig? Oder den Kollegen, um Danke zu sagen für die tägliche Zusammenarbeit?

Manchmal mutete es komisch an, einfach so, anlasslos, Leute einzuladen. Aber vermutlich sind die Leute eher erfreut als erschreckt.
Und vielleicht kommt Ihnen Gott dabei näher. Nicht in seiner großen Herrlichkeit, sondern in seiner Schlichtheit. Im gemeinsamen Essen und Trinken, im Zusammensein und vielleicht auch in der neugewonnenen Erkenntnis von ihm. Denn jeder von uns hat eine Botschaft Gottes in sich. In jedem von uns kann er sich zeigen.
Amen.

Musik: Eingeladen zum Fest des Glaubens


Fürbitten

Guter Gott,
du führst uns zusammen als deine Gemeinde, du lässt uns Gemeinschaft erleben und bist unter uns.
Vor dich bringen wir unsere Bitten und Wünsche, für uns und für andere:

So viele Menschen sind einsam, haben niemanden, trauen sich nicht, auf andere zuzugehen, fühlen sich allein.
Schick du ihnen Menschen und Begegnungen und zeige du dich ihnen, damit sie ihre Einsamkeit überwinden können.

So viele Menschen haben nicht genug zu Essen, müssen jeden Tag aufs Neue ums Überleben kämpfen. Gib du ihnen Hoffnung und mach sie satt, innerlich wie äußerlich.

So viele Menschen sehnen sich nach Nähe, danach wieder berührt, besucht und gebraucht zu werden. In Coronazeiten haben wir es alle schwerer als sonst. So viel Abstand treibt uns auseinander. Sei du bei allen, die in diesen Zeiten besonders leiden und steh ihnen bei.

Wir denken an unsere Verstorbenen, mit denen wir in diesem Leben nicht mehr vereint werden können.
Wir denken auch an die Angehörigen und Freunde, die um ihre Lieben trauern. Nimm du sie auf in dein ewiges Reich und sei bei den Angehörigen, lass sie in deiner Liebe Trost und Ruhe finden.

Alles, was uns belastet, was uns auf der Seele liegt, allen Dank und alles
Ungesagte, das legen wir in die Worte, die Jesus Christus uns zu beten gelehrt hat:


Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen

Segenslied



Segen
Der Herr segne euch und behüte euch, der Herr lasse leuchten sein Angesicht über
euch, der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch seinen Frieden.

Orgelnachspiel


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin Annika Hilker
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung

Liebe Gemeinde,
für diesen Sonntag hat Laienprediger Joachim Riemann den Gottesdienst für Sie geschrieben.
Herzliche Grüße (stellvertretend auch von Angelika Ludwig)

Kevin Stuckenschnieder


Einstimmung

„So spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1) Was hier dem Volk Israel zugesprochen wird, das ist ein beliebter Taufspruch. In der Taufe erfahren wir Gottes Zuwendung. Was die Taufe für unser Leben bedeutet, bedenken wir in diesem Gottesdienst und feiern Gottes Liebe, die uns durch Jesus Christus im Heiligen Geist nahekommt.
Guten Morgen liebe Gemeinde, herzlich willkommen zum Gottesdienst am 6. Sonntag nach Trinitatis. Ich wünsche Ihnen allen einen guten Tag.

Wir beginnen diesen Gottesdienst
im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
…der Himmel und Erde gemacht hat.

Psalm
Wir beten mit Worten aus Psalm 139 (:

 Wisst ihr nicht,
dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind,
die sind in seinen Tod getauft?
So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod,
auf dass, wie Christus auferweckt ist von den Toten
durch die Herrlichkeit des Vaters,
so auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Denn wenn wir mit ihm zusammengewachsen sind,
ihm gleich geworden in seinem Tod,
so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein.
Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mit ihm gekreuzigt ist,
damit der Leib der Sünde vernichtet werde,
sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
Sind wir aber mit Christus gestorben,
so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.
Und wir wissen, dass Christus, von den Toten erweckt,
hinfort nicht stirbt;
der Tod wird hinfort nicht über ihn herrschen.
Denn was er gestorben ist,
das ist er der Sünde gestorben ein für alle Mal:
was er aber lebt, das lebt er Gott.
So auch ihr:
Haltet euch für Menschen, die der Sünde gestorben sind
und für Gott leben in Christus Jesus.
(Psalm 139, 1-11)


Kyriegebet:

Die Kirche erinnert uns heute an die Taufe.
Wir sind getauft,
aber wir wollen nicht,
dass du, Gott, unser Leben änderst.
Hilf, dass wir in der Gewissheit leben:
Wir gehören zu dir.

Wir bitten dich:

Kyrie eleison -Herr, erbarme dich.
Christi eleison Christus, erbarme dich.
Kyrie eleison Herr, erbarme dich über uns.


Gnadenzuspruch:

Gott sagt zu uns:
Fürchte dich nicht,
denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
du bist mein!
(Jes. 43, 1)


Tagesgebet:

Lieber himmlischer Vater,
du hast uns durch die Taufe neu geboren zu Kindern des Lichtes:
Erhalte uns im Glanz deiner Wahrheit
und verdränge alles Dunkel.
Das bitten wir durch Jesus Christus,
deinen lieben Sohn, unsern Herrn.
Amen.


Evangelium

Lesen wir das Evangelium für den heutigen 6. Sonntag nach Trinitatis:
Der Missionsbefehl
Es steht bei Matthäus im 28. Kapitel

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg,
wohin Jesus sie beschieden hatte.
Und als sie ihn sahen, fielen sie vor ihm niede;
einige aber zweifelten.
Und Jesus trat herzu, redete mit ihnen ihnen und sprach:
Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.
Darum gehet hin und lehret alle Völker:
Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes
und lehret sie halten alles, eas ich euch befohlen habe.
Und siehe, ich bin bei euch alle Tage
bis an der Welt Ende.
(Matthäus 28, 16-20)

 

Halleluja
Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern,
ich will dich in der Gemeinde rühmen.
Halleluja

Apostolisches Glaubensbekenntnis


PREDIGT
Predigttext:  5. Mose 7,6-12
(Predigttext im Verlauf der Predigt)

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus.

Liebe Gemeinde.
So richtig spannend war die Wahl in Polen am letzten Wochenende. Bis Montag früh war noch nicht entschieden, wer künftig polnischer Präsident sein würde. Der eher liberale Herausforderer Trzaskowski konnte fast 49 % der Stimmen erreichen und lag damit nur knapp hinter dem nationalkonservativen Duda. Somit bleibt der bisherige Präsident Duda im Amt, und der europakritische und national orientierte Kurs Polens wird wohl fortgesetzt werden. Mich erschreckt, wie in vielen europäischen Ländern neuer Nationalstolz wächst. Neben Polen vor allem in Ungarn, aber auch in Großbritannien und anderen Ländern.

Selbstverständlich: Jeder darf seine Heimat lieben und sich über die eigenen Leistungen freuen, doch meistens geht solcher Stolz einher mit der Abwertung von Menschen, die anders sind. In Polen etwa geht man auf Distanz zur EU, und im eigenen Land werden Menschen mit anderen Lebensformen benachteiligt. Fast überall geht der Stolz auf das eigene Land einher mit der Abwehr von Flüchtlingen.

Das ist ja auch bei uns in Deutschland nicht anders. Da betonen manche lautstark, dass sie stolz sind, Deutsche zu sein. Was mir Angst macht: Dass das meist verbunden ist damit, Angst vor Überfremdung zu schüren. Wer in diesem Sinn nicht deutsch ist, wird ausgegrenzt: Muslime, Flüchtlinge, Menschen mit Migrationshintergrund, manchmal auch Menschen, die nur andere Ansichten oder Lebensformen haben.

In den USA bekommt solch nationales Selbstbewusstsein teilweise fast religiösen Charakter. Dass Amerika „God‘s own country“ – Gottes eigenes Land – sei, das musste Trump nicht erfinden. Er konnte daran anknüpfen, dass viele konservative religiöse Amerikaner sich als Gottes auserwähltes Volk empfinden; nach ihren Werten sollte sich die ganze Welt richten. Immer wieder hat dieses Selbstbewusstsein zu Abgrenzung und Gewalt gegenüber anderen Menschen und Völkern geführt.

Gottes auserwähltes Volk zu sein: Das ist eine Vorstellung, die sich bereits in der Bibel findet. Da geht es freilich nicht um Amerika oder Polen oder Deutschland, das Volk Israel wird als Gottes auserwähltes Volk beschrieben. Das hat im Laufe der Geschichte auch immer wieder zu Abgrenzung und Gewalt gegenüber Andersdenkenden geführt, und noch in der gegenwärtigen Siedlungspolitik Israels findet sich solches Selbstbewusstsein. Nicht anders ist das in der Geschichte des Christentums, wo man sich als auserwähltes Volk empfand und andere mit Wort und Tat abgewertet hat. Auch heutzutage meinen ja manche, das christliche Abendland verteidigen zu müssen. Für mich sind das wirklich schwierige Punkte in unserer jüdisch-christlichen Tradition.

Darum lohnt es sich, genauer hinzuschauen, was denn da nun eigentlich in der Bibel zu lesen ist. Im Abschnitt aus dem ersten Testament, der für den heutigen Gottesdienst vorgeschlagen ist, geht es ganz zentral um diese Frage: Was bedeutet das denn eigentlich, Gottes auserwähltes Volk zu sein? Ich lese aus dem 5. Buch Mose (7,6-12):

Du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott. Dich hat der Herr, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die auf Erden sind. Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat. Darum hat der Herr euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten. So sollst du nun wissen, dass der Herr, dein Gott, allein Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten, und vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen. So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust. Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und danach tut, so wird der Herr, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie er deinen Vätern geschworen hat.

Dieser Abschnitt aus der Bibel hört sich selbst schon an wie eine Predigt, und in gewisser Weise ist er es auch. Das 5. Buch Mose ist nämlich insgesamt gestaltet als eine letzte große Rede, die Mose in der Wüste an das Volk Israel gerichtet hat. Bevor das Volk Israel in das Gelobte Land eingezogen ist, fasst Mose noch einmal alles zusammen, was für den Glauben dieses Volkes wichtig ist. Die Befreiung aus Ägypten; das Bekenntnis zu Gott, das jeden Tag gesprochen wird; die Zehn Gebote und weitere Regeln für das Zusammenleben. Aufgeschrieben wurde das erst viele Jahrhunderte später, inzwischen hatten die Menschen Heimat gefunden in Israel und Juda, in Jerusalem wurde der Tempel gebaut. Später wurde das Land von den Babyloniern erobert und viele wurden in die Verbannung geschickt. Als man nach der Exilszeit wieder im Land leben konnte, erinnerte man sich an die Vergangenheit und an die Geschichte Gottes mit seinem Volk. Bescheidene Neuanfänge waren das damals mehr als 500 Jahre vor Christi Geburt – wirtschaftlich, politisch und religiös musste man alles neu aufbauen. Da tat es gut, sich an die Vergangenheit zu erinnern und an die Geschichte Gottes mit seinem Volk. Darum erzählte man sich das, was wir heute im 5. Buch Mose lesen.

Die entscheidende Botschaft war: Auch wenn hier vieles armselig und bescheiden erscheint: Ihr seid schon immer Gottes auserwähltes Volk gewesen – und ihr bleibt es auch: „Nicht hat euch der Herr angenommen und euch erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker – denn du bist das kleinste unter allen Völkern –, sondern weil er euch geliebt hat.“

Das ist etwas ganz anderes, als das nationalistische Erwählungsbewusstsein unserer Tage. Erwählt zu sein, bedeutet eben nicht, besonders gut, stark oder eindrucksvoll zu sein. Das alles konnte das Volk Israel damals nicht vorweisen. Es gibt nur einen Grund der Erwählung: Gott liebt sein Volk. Darum hat er die Menschen aus Ägypten befreit, darum hat er die Zehn Gebote gegeben, darum ist er bei den Menschen im Auf und Ab der Zeitläufe. Allein Gottes Liebe und Treue machen Israel zum erwählten Volk – keine Stärke, Kraft, Größe, Schönheit oder Intelligenz. Auf all das kann das Volk nicht bauen, sondern allein auf das Wissen um Gottes Liebe.

Darum kann die Erwählung auch keinen Anlass dazu geben, auf andere verächtlich herabzuschauen. Sich geliebt zu wissen, macht einen ja nicht stolz, sondern öffnet das Herz auch für andere. Der jüdische Religionswissenschaftler Pinchas Lapide hat daher sehr treffend gesagt, es gehe bei der Erwählung „nicht um eine Gabe, sondern um eine Aufgabe; … nicht um Würde, sondern um eine Bürde.“ Dementsprechend folgt aus der Erwählung im 5. Buch Mose der Auftrag: „So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust.“

Diese besondere Liebe Gottes gilt nach dem 5. Buch Mose dem Volk Israel. Israel ist und bleibt Gottes auserwähltes Volk. Doch durch Jesus Christus haben auch wir Teil an dieser Liebe Gottes. Wir gehören zu dem Volk, das Gott in seiner Liebe erwählt hat.

Die Taufe ist das sichtbare untrügliche Zeichen dafür: Gott sagt Ja zu uns, er ist bei uns in seiner Liebe. Nicht weil wir etwas Besonderes wären, liebt er uns. Sondern: Weil wir von ihm geliebt sind, sind wir wer.

Auch für uns kann das kein Grund sein, überheblich zu werden, und sich als etwas Besseres zu fühlen. Es tut gut, sich von Gott geliebt und angesehen zu wissen. Doch damit können wir uns nicht über andere stellen und sie abwerten, im Gegenteil: Das Wissen um Gottes Liebe kann unsere Herzen öffnen für die Menschen um uns.

Kein Mensch ist besser, weil er Pole oder Ungar oder US-Bürger oder Deutscher ist. Kein Mensch ist besser, weil er etwas besser kann oder weiß, oder weil er mehr Geld hat. Wir sind nur etwas durch Gottes Liebe. Wie viel friedlicher könnte es auf der Erde sein, wenn dieser Glaube uns stark machen würde.

Darum hilft es zum Leben, wenn wir uns daran erinnern: Wir sind getauft. So wie es von Martin Luther erzählt wird: Wenn er sich seiner selbst nicht sicher war, hat er mit Kreide auf seinen Tisch geschrieben: „Ich bin getauft.“ Das hat ihm Kraft und Mut gegeben.

So können wir es uns auch vor Augen halten: Ja, ich bin getauft, und das heißt: Ich bin von Gott geliebt. So, wie es in dem Tauflied aus dem Gesangbuch heißt, das viele Ältere früher einmal auswendig gelernt haben (EG 200,1): „Ich bin getauft auf deinen Namen, Gott Vater, Sohn und Heilger Geist; ich bin gezählt zu deinem Samen, zum Volk, das dir geheiligt heißt.“ Amen.

Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.


Fürbittengebet

Mit deiner Liebe kommst du uns nah, guter Gott, in der Taufe lässt du uns leben in der Gemeinschaft Jesu Christi, im Heiligen Geist lässt du uns deine Kinder sein. Dafür danken wir dir und wir kommen zu dir mit unseren Bitten.

Wir denken vor dir an alle, die sich für etwas Besseres halten – aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Nationalität oder ihrer Leistungen: Lehre sie, auf dich zu schauen und alles von dir zu erwarten. Zeige ihnen Wege in die Gemeinschaft mit anderen Menschen, auf dass sich alle als Geschwister in dir verstehen können.

Wir denken vor dir an die Menschen, die Opfer geworden sind von Ausgrenzung, Rassismus und Gewalt; wir denken an die Flüchtlinge, die in unserem Land leben, und an die Menschen jüdischen und muslimischen Glaubens: Lass ihnen Recht und Gerechtigkeit widerfahren, dass sie gleichberechtigt und voll Hoffnung in unserem Land leben können.

Wir denken vor dir an die Menschen, die sich verlassen fühlen, die einsam sind oder unter Krankheit leiden – zu Hause oder im Pflegeheim; Menschen, die keine Perspektive mehr haben für ihr Leben: Schenke ihnen Zeichen deiner Gegenwart und deiner Liebe, lass sie Menschen begegnen, die ihnen nahe sind, dass sie neue Hoffnung gewinnen können.

Wir denken vor dir auch an uns, deine Kirche hier und in aller Welt, die wir oft matt geworden sind in unserem Glauben und in unserer Liebe: Dass wir uns daran erinnern: Wir sind getauft in deinem Namen, wir können sichtbare Zeugen deiner Liebe und Gnade sein für die Menschen in unserer Nähe und alle, die unsere Hilfe brauchen.

Zusammen beten wir mit den Worten Jesu:

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gebe uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.


Segen

Der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, bewahre eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus.

Das gewähre euch der dreieinige Gott: der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von LP J. Riemann
©2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung

Liebe Gemeinde,

für diesen Sonntag hat Pfarrer Thomas Böhme den Gottesdienst für Sie geschrieben.

Wie im letzten Lesegottesdienst angekündigt ist Angelika Ludwig im Sommerurlaub, weshalb ich Sie an dieser Stelle begrüßen darf. Einige haben mich vielleicht schon beim Open-Air Gottesdienst in Ascheberg kennenlernen dürfen, andere haben mich vielleicht schon in den Lokalzeitungen gefunden. Ich freue mich auf diese neue Aufgabe in der Mirjam-Kirchengemeinde und hoffe auf ein baldiges persönliches Kennenlernen.
Herzliche Grüße (stellvertretend auch von Angelika Ludwig)

Kevin Stuckenschnieder


Einstimmung

Es erfordert Mut und Vertrauen, etwas Neues zu beginnen. Simon und seine beiden Gefährten Jakobus und Johannes lassen sich auf etwas Neues ein. So wie Abram seine Heimat verlässt und sich auf den Weg macht in ein neues Land. Niemand kann ihnen Sicherheit geben, dass alles so wird, wie sie es erwarten. Sie wagen Neues allein im Vertrauen auf Gottes Verheißung.

Singen oder hören Sie: Lied EG 445Gott des Himmels und der Erden

Wochenspruch
„Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Eph 2,8

Votum
Der Herr sei mit euch
und mit deinem Geist.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.


Psalm

Wir beten mit Worten aus Psalm 73, 23-26.28 (EG 734)
Dennoch bleibe ich stets an dir;
denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,
du leitest mich nach deinem Rat
und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Wenn ich nur dich habe,
so frage ich nichts nach Himmel und Erde.
Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,
so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.
Aber das ist meine Freude, dass ich mich zu Gott halte
und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn,
dass ich verkündige all dein Tun.

Wir wollen Gott loben, indem wir sprechen:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Kyriegebet
Lasst uns vor Gott treten und daran denken, was uns bedrückt und belastet und wofür wir Verantwortung tragen:
Wir kommen zu dir, Gott,
mit den Bildern und Nachrichten der vergangenen Tage.
Wir beklagen den Tod von Menschen, die aus Not, vor Gewalt und Armut fliehen,
wir beklagen unsere Hilflosigkeit und unsere Zögerlichkeit,
wir beklagen das berechnende Kalkül mit dem gefragt wird, wem zu helfen sei und wem nicht.
Wir beklagen die zunehmende Gewalt gegen Fremde, die Vorurteile und den daraus wachsenden Hass.
Wir bitten,
gib uns den Mut, gegen Unrecht anzugehen,
öffne unsere Augen und Herzen, dass wir nicht achtlos an Notleidenden vorübergehen.
Lass uns das Richtige tun.
Wir rufen zu dir:
Erbarme dich unser.

Wir bitten um Gottes Erbarmen
Kyrie eleison
          Herr, erbarme dich
Christe eleison
          Christe, erbarme dich
Kyrie eleison
          Herr, erbarme dich über uns

Gnadenspruch
Gottes Worte an Josua sind Worte über alles Zeiten hinaus und gelten auch uns:
Sei getrost und unverzagt. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.
(Josua 1,9)

Gebet
Gott,
von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir.
So beschützt
kann ich immer wieder aufbrechen
und es wagen, Neues zu beginnen.
Behütet von Deiner Hand
kann ich zur Ruhe kommen
und mich öffnen für dein Wort
und deine alltägliche, oft unscheinbare Nähe.
Amen.

Lesung 1.Mose 12,1-4
In diesen Wochen und Monaten spüren wir: Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält. Immer wieder sind Menschen in eine ungewisse Zukunft aufgebrochen. Lasst uns hören, was Gott dem Stammvater des Volkes Israel, Abram, in dieser Situation sagt: 

Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden. Da zog Abram aus, wie der Herr zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war fünfundsiebzig Jahre alt, als er aus Haran zog.

Halleluja.
Der Herr lässt sein Heil verkündigen;
vor den Völkern macht er seine Gerechtigkeit offenbar.
Halleluja.
(Psalm 98,2)

Apostolisches Glaubensbekenntnis

Singen oder hören Sie: EG 241 – Wach auf, du Geist der ersten Zeugen

 

 Predigt zu Lukas 5,1-11

„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ (1. Kor. 1,3)

  1. Lesung: Lukas 5, 1-11

1 Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drängte, zu hören das Wort Gottes, da stand er am See Genezareth. 2 Und er sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. 3 Da stieg er in eines der Boote, das Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

4 Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! 5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen. 6 Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen. 7 Und sie winkten ihren Gefährten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und ihnen ziehen helfen. Und sie kamen und füllten beide Boote voll, sodass sie fast sanken. 8 Da Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sündiger Mensch. 9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfasst und alle, die mit ihm waren, über diesen Fang, den sie miteinander getan hatten, 10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, Simons Gefährten. Und Jesus sprach zu Simon: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen. 11 Und sie brachten die Boote ans Land und verließen alles und folgten ihm nach.

2.

Liebe Gemeinde,

die Geschichte, die Lukas erzählt, erzählt eigentlich nicht von einem wunderbaren Fischfang zur Zeit Jesu. Die Geschichte erzählt von einer späteren Zeit, die Zeit der entstehenden Kirche, in der es darum ging, Menschen zu gewinnen, auf christliche Weise an Gott zu glauben. Was kann man tun und was führt zum Erfolg? Das ist eine Frage, auf die die Geschichte eine Antwort gibt.  Schließlich ist es eine Geschichte auch über uns, unsere Kirche heute.

Im Mittelpunkt steht der Fischer Simon, später Petrus, der „Fels“ genannt, und seine Kollegen. Lukas nutzt die Berufssituation der Fischer in dieser Geschichte als Bild. In der Nacht fahren sie hinaus, um zu fischen, in den frühen Morgenstunden kommen sie zurück. In dieser Nacht war ihre Arbeit vergeblich, sie haben nichts gefangen. Müde sind sie, erschöpft, vielleicht resigniert und in Sorge um ihren Lebensunterhalt.

Was Lukas über diesen erfolglosen Fischfang erzählt, kann ich ohne große Mühe auf die Situation der Kirche heute übertragen. So viele Menschen wie nie sind im vergangenen Jahr aus der Kirche ausgetreten. Prognosen über die Zukunft der Kirche und unserer Gemeinden für die nächsten Jahre zeichnen ein düsteres Bild. Die Evangelische Kirche richtet sich auf einen Sparkurs für die die kommenden Jahre bis 2030 ein.

Was wird werden, fragen manche. Müde sind viele, erschöpft. Manche vielleicht auch resigniert. Manche machen sich Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Durch die Corona-Situation werden die Aussichten nicht besser, nein, schlechter. So geht es nicht wenigen Menschen: Erschöpft sind sie, voller Sorge um die Zukunft.

3.

Ich hatte zu Anfang gesagt: Die Geschichte, die Lukas erzählt, ist eine Geschichte der Gemeinde, der beginnenden Kirche. Erfolgslosigkeit gehörte anscheinend von Anfang an zu den Erfahrungen, die  Christen gemacht haben und machen.

Aber das ist nur der Anfang der Geschichte, die Lukas erzählt. Im Weiteren nimmt sie eine andere Wendung. Ich frage: Was brachte die Wende? Was motiviert die Fischer, erneut zu fahren? Ich werfe einen Blick auf das, was Lukas von Christus erzählt.

Jesus lehrt, erzählt Lukas. In seinem Fall heißt das: Jesus erzählt in einfachen und verständlichen Worten von Gott. Etwas daran bewegt die Menschen, rührt sie an, nimmt sie gefangen. Und auch Simon und seine Fischerkollegen lassen sich gefangen nehmen von dem, was Jesus erzählt. Petrus sagt nach kurzem Zögern, er würde noch einmal hinausfahren, es noch einmal versuchen: „Auf dein Wort hin will ich die Netze auswerfen.“

Später, Petrus ist inzwischen schon eine Weile mit Jesus zusammen gewesen, wird er sagen: „Du hast Worte des ewigen Lebens“ (Johannes 6,68). Worte des ewigen Lebens, haben sie ihn  viellecht schon bei der ertsen Begegnung mit Jesus bewogen, es erneut zu versuchen?

„Worte des ewigen Lebens“: An welche Worte Christi mag man dabei denken? Wenn ich mir diese Frage stelle, dann fällt mir dabei ein Wort, ein Satz Jesu ein. „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“ (Mt. 11,28) Nicht ohne Grund nennt man diesen Satz den „Heilandsruf“.

4.

Kommt her zu mir alle… Ich kann zu Gott kommen, so wie ich bin: mit meiner Erschöpfung; mit meiner Enttäuschung; mit den Verlusten, die ich erlebt habe; mit meiner Unvollkommenheit, die mich schmerzt und mich manchmal an mir selbst zweifeln lässt. Ich kann zu Gott kommen, mühselig und beladen und mit Sorgen, nicht nur um mich, sondern auch um andere, um unseren Enkel und die Sorge, in welche Welt er hineinwächst. So kann ich zu Gott kommen.

Kommt her zu mir, ALLE… Christus sagt und zeigt: Bei Gott gibt es keine Grenzen. Kein Grenzzaun hält die Menschen ab, kein Meer hindert sie. Bei Gott gibt es keine Agentur „Frontex“. Alle dürfen kommen: die wenig Angesehenen, diejenigen, die sich etwas haben zu Schulden kommen lassen wie auch die Rechtschaffenden, die arme Witwe wie der korrupte Zollbeamte. Der Reiche darf kommen, den Jesus, wie es heißt „liebgewinnt“, und über den Jesus traurig wird, weil er an seinem Reichtum festhält und nicht loslassen kann. Die Frau aus Samaria, aus dem verhassten Nachbarvolk, darf kommen, in Sorge um ihre Tochter. Jesus will ihr erst nicht helfen. Aber dann überwindet sie die Grenze indem sie sagt, dass ja sogar die Hunde die Brocken unter dem Tisch bekommen. Jesus lässt sich von ihrem Mut und ihrem Vertrauen berühren und hilft ihrer Tochter.

„Kommt her zu mir alle…“ Gott berührt uns und er lässt sich berühren von unserer Mühsal und unserem Leid. Für mich sind das Worte ewigen Lebens. Worte, in denen ich mich und wir alle uns bergen können. 

5.

In dem, was die Bibel von Christus erzählt, geht es nicht nur um gesprochene Worte. All sein Handeln, sein Tun ist Reden ohne Worte. Christus geht hin zu den Menschen, spricht mit ihnen und noch wichtiger, er hört ihnen zu. Er sitzt mit ihnen am Tisch, isst und trinkt mit den so Verschiedenen.

Gott handelt, er berührt und lässt sich berühren, er geht hinein in die Häuser, er kommt zu den Menschen, wo sie gepflegt werden, hat keine Scheu vor dem Kontakt mit Erkrankten. Er kommt zu den Menschen an ihren Arbeitsplätzen und sucht sie dort auf. Jesus sucht Simon und seine Kollegen dort auf, wo sie arbeiten: am Ufer des Sees. Es ist ihr Arbeitsplatz.

„Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“: Ich frage mich, was diese Worte an einem Arbeitsplatz in der Fleischindustrie oder wo auch immer Menschen mit Werkverträgen arbeiten, bedeuten könnte. Und was solche Worte dort bewirken würden.

Worte ewigen Lebens: Für uns, für seine Gemeinde, seine Kirche sind sie Einladung und Auftrag zugleich. Wie auch Simon und seine Kollegen Jakobus und Johannes einen Auftrag erhalten: In Zukunft sollen sie Menschen fangen.

Jünger als Menschenfänger? Das darf man nicht missverstehen. Darum erinnere ich noch einmal daran, durch was Menschen sich von Gott gefangen nehmen lassen: Dadurch, dass er Menschen berührt, sie zu sich kommen lässt und ihnen Ruhe und Kraft in ihrer Mühsal verschafft, und darin ein Freund aller Menschen ist. 

Ich kann nicht umhin, bei der Geschichte vom Fischzug, bei dem Boote so voll werden, dass sie fast sinken, an die aktuelle Situation im Mittelmeer zu denken. „Das Boot ist voll.“ Darum müssten wir Grenzen aufrichten oder vorhandene Grenzen verstärken, hört man immer wieder. Menschen verlieren im Mittelmeer ihr Leben – sie gehen verloren. Mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Deutschland, vielen Gemeinden, kirchlichen und nichtkirchlichen Institutionen wurde ein Schiff erworben, dass in wenigen Wochen unter dem Namen „Sea-Watch 4“ ins Mittelmeer auslaufen wird, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Damit niemand verloren geht. Informationen finden sie im Internet (https://sea-watch.org/das-projekt/sea-watch-4/).

  1.  

Ich habe am Anfang gesagt, die Geschichte vom Fischzug, die Lukas erzählt, ist eine Geschichte über die Kirche und wie sich Menschen berühren, gefangen nehmen lassen. Sie ist eine Geschichte davon, was zu tun ist und was erfolgreich ist.

Ich glaube fest daran, dass Worte und Taten ewigen Lebens Menschen, also auch sie und mich, berühren können und immer wieder berühren werden.

Wo die Worte Christi „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ Zu hören sind und Taten daraus folgen, lassen sich Menschen von Gott berühren und von ihm gefangen nehmen.
Amen.

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
(Phil. 4,7)


Singen oder hören Sie: Da wohnt ein Sehnen tief in uns (Lieder zwischen Himmel und Erde, 209)

 

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu
sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

1. Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott.

2. Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott.

3. Um Heilung, um Ganzsein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod – sei da, sei uns nahe, Gott.

4. Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich – sei da, sei uns nahe, Gott.


Gebet
Gott,
dein Sohn ruft uns zu:
„Kommt her alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“
So kommen wir zu dir mit. Dem, was uns Sorgen und Mühsal bereitet, mit unseren Bitten für uns und andere, für diese Welt.
Wir bitten:
Mach dem Hass und der Gewalt gegen Fremde in unserem Land und in anderen Ländern ein Ende.
Schenke Frieden den Menschen, die unter Krieg, Verfolgung und Not leiden.
Lass Menschen für gerechten Lohn und unter gerechten Arbeitsbedingungen arbeiten, nicht nur in anderen, sondern auch in unserem eigenen Land.
Gib Kranken Mut und ihren Angehörigen Kraft, das Schwere mit ihnen zu tragen.
Tröste die, die einen geliebten Menschen verloren haben. Wir bitten für die Angehörigen der Verstorbenen in unserer Gemeinde.
Gott, wir bitten dich für uns: stärke und ermutige uns, wenn wir mühselig sind und beladen. Gib uns Mut und Kraft, zu tun, was dein Sohn uns aufträgt.
Dabei hören wir auf das, was Christ uns sagt:
„Kommt her alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“
Alles was wir erbitten für uns, für andere und für diese Welt legen wir in das Gebet, das auch Jesus gebetet hat:

Vater unser… 
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen oder hören Sie: EG171 – Bewahre uns Gott, behüte uns Gott


Segen
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
(4.Mose 6, 24-26)

 

Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrer Thomas Böhme
© Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt