„Wir haben seinen Stern gesehen …“ (Mt 2,2)

Ich möchte eine Idee der evangelischen Nordkirche aufgreifen.
„#hoffnungsleuchten“.

So wie mit dem Weihnachtsstern ein Zeichen der Hoffnung in die Welt kam,
so können wir in diesen schweren Zeiten ein Zeichen der Hoffnung setzen.

Ich lade Sie und Euch ein Sterne zu basteln als Zeichen der Hoffnung.

Ich würde mich freuen, wenn Sie / Ihr diese Sterne in den Vorgärten unserer Kirche aufhängen würdet.

Vor der Gnadenkirche können die Sterne in und an den großen Baum gehängt werden.
Vor der Martinskirche können die Sterne in und an den Baum auf dem Rasen gehängt werden.

Sterne aus Papier (Transparentpapier hält auch Regen aus), aus Holz oder was immer Ihnen und Euch einfällt.

Fotos von den Sternen können auch in der Facebook-Gruppe #hoffnungsleuchten veröffentlicht werden (oder einfach mit dem Hashtag: #hoffnungsleuchten ).

Foto: Pastorin Stefanie Elkmann, Elias-Gemeinde in Dortmund

Ich freue mich auf Ihre und Eure Sterne,

Angelika Ludwig

Begrüßung

Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer.
Sach 9,9

Zum ersten Advent grüße ich die ganze Gemeinde. Welche Gedanken verbinden wir mit dem Wort „Advent“?
Was fällt uns ein, wenn wir Advent hören?
Fällt uns ein, dass Advent Ankunft heißt?
Nicht Ankunft von Weihnachten, sondern Ankunft Jesu Christi?
Fällt uns ein, dass Advent nur mit Jesus Christus zu tun hat?
Das muss uns einfallen und auffallen, sonst fallen wir von der Wahrheit ab.
Wir wünschen uns, dass wir deshalb heute zusammengekommen sind, weil uns das wieder eingefallen ist: Jesus Christus will auch zu uns kommen.


Eingangswort

Gott ist uns ein zärtlicher Vater und eine liebevolle Mutter. Jesus Christus ist uns ein sorgender Bruder und ein verlässlicher Freund. Gottes Geist ist uns eine Quelle der Kraft und Grund der Hoffnung. Darum beginnen wir unseren Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.
Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird  nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.


Psalm 24

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Die Erde ist des Herrn.
Er hat Pflanzen und Tiere geschaffen.
Er hat Menschen das Leben geschenkt.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Er gibt Gerechtigkeit allen, die ohne Schuld sind.
Er freut sich mit jedem, der die Wahrheit liebt.
Er segnet den, der ein reines Herz hat.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!
Wer ist der König der Ehre?
Es ist unser Gott, der allen Streit beendet.
Er will bei uns Wohnung nehmen.
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch,
dass der König der Ehre einziehe!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.

 Singen, lesen oder hören wir: EG 1 Macht hoch die Tür

 
Gebet

Herr, bald können wir Weihnachten feiern. Darauf freuen wir uns. Wir haben Pläne und Wünsche. Wir bereiten alles vor. Das ist spannend und schön. Wir danken dir, dass du uns diese Zeit schenkst.
So ist es immer gewesen, Jahr für Jahr. So sollte es auch in diesem Jahr sei. Und nun macht und Covid19 eine Strich durch die Rechnung. Und doch, die Verheißung des Advent behält Gültigkeit – vielleicht in diesem Jahr mehr denn je.
So sollten wir dir danken, wenn wir diese Tage gesund und voller Erwartung erleben können. Oft haben wir nur noch unsere Gedanken im Kopf. Wie mag das alles weitergehen? Und manche Menschen wissen gar nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht.
Lasst uns gerade jetzt nicht vergessen, worum es zu Weihnachten geht. Weihnachten will uns an die Geburt Jesu erinnern. Das soll uns wichtig werden. Hilf uns dazu. Amen.

Herr erbarme dich
Christus erbarme dich
Herr erbarme dich


Evangelium Mt 21,1-9

1 Kurz vor Jerusalem kamen sie zu der Ortschaft Betfage am Ölberg.
Dort schickte Jesus zwei Jünger fort
2 mit dem Auftrag: »Geht in das Dorf da drüben! Gleich am Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges angebunden. Bindet beide los und bringt sie zu mir!
3 Und wenn jemand etwas sagt, dann antwortet: ‚Der Herr braucht sie.‘ Dann wird man sie euch sofort geben.«
4 Damit sollte in Erfüllung gehen, was der Prophet angekündigt hatte:
5 »Sagt der Zionsstadt:
Dein König kommt jetzt zu dir!
Er verzichtet auf Gewalt.
Er reitet auf einem Esel
und auf einem Eselsfohlen,
dem Jungen eines Lasttiers.«
6 Die beiden Jünger gingen hin und taten, was Jesus ihnen befohlen hatte.
7 Sie brachten die Eselin und ihr Junges und legten ihre Kleider darüber, und Jesus setzte sich darauf.
8 Viele Menschen aus der Menge breiteten ihre Kleider als Teppich auf die Straße, andere rissen Zweige von den Bäumen und legten sie auf den Weg.
9 Die Menschenmenge, die Jesus vorauslief und ihm folgte, rief immer wieder: »Hosianna dem Sohn Davids! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn! Hosianna in der Höhe!«


Bekenntnis                  –                 Gottes zärtliche Berührung

Ich glaube an Gott, der dich und mich gemacht hat, die Welt und alles, was darin ist. Der das All gemacht hat. Er ist immerdar. Bei ihm fühl ich mich wohl und geborgen.

Ich glaube an Jesus Christus, unseren Freund und Bruder. Mensch, wie wir Menschen. Der für Liebe und Güte gekreuzigt wurde aus Angst und Hass. Der wieder aufstand vom Tode. Ein Aufstand für die Hoffnung. Ein Aufstand für das Leben.

Ich glaube an den Heiligen Geist, Gottes zärtliche Berührung,  die uns verbindet. Manchmal ist er wie ein kräftiger Hauch,  er lässt mich sehen was andere brauchen.  Oder auch wie eine starke Brise,  die mir einen Ruck gibt  und Mut zum ersten Schritt.

Singen, lesen oder hören wir: EG 11 Wie soll ich dich empfangen

 
Ansprache         –        Was bedeutet Advent und Weihnachten?

1.1    Viermal Advent
Auch Corona wird nichts daran geändert haben. Der Adventskranz schmückt die Zimmer. Seit gut hundert jahren hat er seinen Siegeszug in den deutschen Familien angetreten und ist heute nicht mehr wegzudenken. Vier Kerzen schmücken ihn. Kinder singen: „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier. Dann steht das Christkind vor der Tür.“ Haben es gelernt von den Müttern, im Kindergarten und in der Schule. Wenn wir auf den Kalender blicken, dann stimmt es ja auch: Vier Adventssonntage gehen dem Christfest voraus. So könnte es scheinen, als ob die Ad­ventszeit die Einleitung auf die Christfestzeit oder die Vorbereitungs­zeit auf das Christfest sei. Nun, das ist sie landläufig geworden. Ur­sprünglich war sie das nicht.

Warten – Hoffen – Harren
Advent heißt Ankunft. Adventszeit ist Wartezeit. Zeit des Wartens auf die Ankunft Jesu Christi. Was liegt zunächst näher als zu sagen: Warte­zeit auf die Ankunft Jesu Christi eben am Christfest. Aber damit wäre das Warten sehr vordergründig verstanden. Warten und Hoffen und Harren gehören zum Christsein überhaupt dazu und sind nicht nur ein möglichst schnell hinter sich zu bringendes notwendiges Übel vor dem Christfest. „Hoffen und Harren macht manchen zum Narren“, sagt das Sprichwort. Das trifft für Christen nicht zu. Im Gegenteil: Ein Christ ohne Warten und Hoffen und Harren ist kein Christ mehr. Aber: Warten auf was? Warten auf wen? In der alten Kirche, deutlich heute noch in der katholischen und orthodoxen Kirche, ist Buße das Kennzeichen der Adventszeit. Diese vor dem Christfest liegende Bußzeit entspricht der Bußzeit vor Passion und Ostern. Im Rahmen dieser Bußzeit wollte man sich für Jesus Christus bereit machen, wollte man Zeit und Kraft für Jesus Christus frei haben, wollte man seine Gedanken ganz auf Jesus Christus hinlenken – ganz unabhängig vom Christfest. Also:
Warten auf die Ankunft Jesu Christi immer und nicht nur vor dem Christ­fest.

Vier Adventssonntage  Dem Christfest gehen also immer die vier Adventssonntage voraus. Dies ist keine beliebige Aneinanderreihung von Sonntagen. Vielmehr hat jeder Sonntag, seit vielen Jahrhunderten, sein ihm eigenes Ge­wicht und Gesicht, seine Bedeutung, sein Thema.

Der erste Advent – Das Evangelium dieses Sonntags handelt vom Ein­zug Jesu in Jerusalem, wie am Palmsonntag. Jesus reitet in Jerusalem ein. „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer“ steht Sacharja 9, und wir hören dahinter das Rufen der Menge: „Ho­sianna!“ In Jesaja 53 steht: „Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen“, und wir hören das „Kreuzige ihn!“ der aufgestachelten Menge. Jesus kommt nach Jerusalem, um das zu erlei­den, was Johannes sagt: „Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Er kommt nach Jerusalem, um am Ort seines Sterbens einen neuen Anfang zu machen, um neues Leben in die Welt des Todes zu bringen, um an Ostern den Tod zu besiegen. Die Königs­psalmen im Alten Testament singen den Sieg des Messias: „Alle Kö­nige müssen ihm huldigen, alle Völker müssen ihm dienen“ (Psalm 72). Die Christengemeinde sieht diese alten Messias-Weissagungen in Je­sus erfüllt. Sie bedenkt am ersten Advent, daß Jesus in die Fremde ge­kommen ist.

Der zweite Advent – Das Evangelium dieses zweiten Sonntags handelt vom letzten Kommen Jesu zu seiner Gemeinde. Es gab vor Jesu Ge­burt keine Völker und keine Religionen auf dieser Erde, die nicht auf einen zukünftigen Retter gewartet hätten, der ihnen Angst und Schuld und Tod wegnehmen sollte. Auch im Alten Testament ist bei Daniel von diesem Menschensohn die Rede, der in den Wolken des Himmels kommen wird, um zu richten und das Reich des Friedens aufzurichten. Unser Leben ist heute, obwohl Jesus gekommen ist und obwohl Ostern hinter uns liegt, immer noch von Angst und Schuld und Tod bestimmt. Wo Angst und Schuld und Tod sind, da fehlt der Schalom, der Friede, der alles in Ordnung bringt. Die Christengemeinde rechnet damit, dass Jesus sein Reich des Friedens einst aufrichten wird. Sie bedenkt am zweiten Advent, dass Jesus gekommen ist und kommen wird, um Frie­den zu stiften.

Der dritte Advent – Das Evangelium des dritten Sonntags hat seit jeher als Inhalt die Gestalt Johannes des Täufers, den man den Vor­läufer Jesu nennt. Man kann nun, wenn man die Adventssonntage nur auf das Christfest bezieht, die Geburt des Johannes als Hinweis auf die Geburt Jesu sehen. Dies würde aber nicht dem eigentlichen Tagesthema entsprechen. Johannes kam, um Jesus in seinen Dienst einzu­führen. Johannes taufte Jesus. Damit begann Jesu Wirken. Er begann, „den Gefangenen die Freiheit zu predigen“. Und wenn wir das Leben Jesu genau betrachten, dann werden wir unschwer die Freiheit als Grundeinstellung Jesu erkennen können: Freiheit vom Gesetz, von Schuld, von Vorurteilen, von Angst und vom Tod. Die Christengemein­de rechnet damit, dass Jesus zur Befreiung des Menschen gekommen ist. Sie bedenkt am dritten Advent, dass Jesus gekommen ist, um Frei­heit zu schaffen.

Der vierte Advent – Das Evangelium des vierten Sonntags ist die An­kündigung der Geburt Jesu. Sie wird in einer Zeit angekündigt, in der der römische Kaiser Augustus (der „Anbetungswürdige“) an der Macht ist. Seine Geburt war, Jahrzehnte vor Jesu Geburt, von Himmelszei­chen, Träumen und Horoskopen angekündigt. Als Gott in Menschengestalt wurde er verehrt. 9 Jahre vor Jesu Geburt schließlich wurde beschlossen, den Geburtstag des Augustus zum Neujahrstag zu erhe­ben. In dieser Verlautbarung heißt es u. a.: „Die Freudenbotschaft von der Menschwerdung des Gottes Augustus aber war für die Welt das erste von ihm ausgehende Evangelium.“ In diese religiös geschwän­gerte Zeit hinein kommt die Ankündigung des Lukas: „Siehe, ich ver­kündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr!“ Und uns entgeht sicher nicht, wie hier deutlich werden soll: „Hier ist mehr als Augustus! Hier ist der wahre Gesalbte (= Messias = Christus)! Hier ist der wahre Retter (Heiland) und Kyrios         (= Herr)! Hier ist das wahre Evangelium euangelion = Frohbotschaft)!“ Die Christengemeinde rechnet damit, dass die wahre Freude in Jesus Christus gegeben ist. Sie bedenkt am vierten Advent, dass Jesus gekommen ist, um Freude zu bringen.

Adventszeit, der Anfang des Kirchenjahres – Die alle Jahre wiederkehrende Adventszeit zeigt uns: Wir müssen im­mer über den ersten Adventssonntag in das Kirchenjahr hinein, immer über Karfreitag und Ostern. Wir kommen also am ersten Advent nicht vorbei. So ist alles, auch und gerade die Geburtsgeschichte Jesu, nicht ohne Karfreitag und Ostern zu verstehen. Der, den wir erwarten, war schon da. Warten hat also Sinn. Es ist kein Warten auf Zufälle. Viel­mehr drückt sich darin die ganze Spannung aus, die sich in jedem Christen zeigt: glauben wollen und nicht glauben können, Hoffnung und Erfüllung, schon und     noch-nicht.

Die Adventszeit hilft uns das Christfest verstehen und begehen. Sie bewahrt uns vor der Täuschung: „Alle Jahre wieder kommt das Chri­stuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.“ Sie bewahrt uns vor der Meinung, das Christfest sei nur etwas für Kinder, weil es ja in der Geburtsgeschichte um ein Kind gehe. (Wir wissen, dass niemand von der Geburt Jesu erzählen würde, wenn nicht Karfreitag und Ostern gewesen wären!) Sie bewahrt uns vor der Notwendigkeit, unseren Kindern den Zusammenhang von Jesus, dem Herrn, und dem „Christ­kind“ mühsam erklären zu müssen. Er, dessen Geburtstag wir feiern am Christfest, ist der, der in die Fremde kam, um Frieden zu stiften, Freiheit zu schaffen und Freude zu bringen. Oder umgekehrt: Weil Jesus in die Fremde kam, um uns Frieden zu bringen und frei und froh zu machen, darum feiern wir seinen Geburtstag.

Adventszeit ist die ausführliche Inhaltsangabe des Kirchenjahrs, das dann allerdings mit der Geburt Jesu beginnt, aber über Karfreitag und Ostern führt und mit dem Ewigkeitssonntag endet. Weil das alles so ist, lohnt sich das Christfest.

Singen, lesen oder hören wir: EG 4 Nun Komm der Heiden Heiland

 

Abkündigungen (von Pfarrerin Ludwig)

Mitte Dezember wird ein Gemeindebrief erscheinen.
Ich hoffe, dass sich genug Gemeindemitglieder finden, die die Gemeindebriefe zu Ihnen nach Hause bringen. Sonst werden wir über die Tagespresse ankündigen, wo sie ausliegen werden.
Ebenfalls wird ein kleines ökumenisches Heft (in Zusammenarbeit mit der kath. Kirchengemeinde St. Regina in Drensteinfurt) mit Ideen für eine kleine Andacht zu Hause erscheinen. In der evangelischen Version wird sie neben der Liturgie auch eine Predigt enthalten.
Weitere Informationen dann im Gemeindebrief.

Zur Zeit der Drucklegung dieses Lesegottesdienstes sind die NRW-Corona-Verordnungen und die daraus resultierenden Informationen der Landeskirche noch nicht veröffentlicht.
Wir müssen aber davon ausgehen, dass bis zum 20. Dezember keine Veranstaltungen außer den Sonntagsgottesdiensten und eventuell den Schulgottesdiensten stattfinden werden.
Was das für unsere Gottesdienste an Heilig Abend und Weihnachten bedeutet kann ich noch nicht absehen.

***

Schlussgebet

Wir beten:
Herr, unser Gott! Kinder und Erwachsene sind darauf angewiesen, dass du sie liebst.
Herr, wir danken Dir.
Wir leben davon, dass wir füreinander aufgeschlossen sind und offene Herzen füreinander haben. Lass uns so leben.
Erhöre uns, Herr, und lass uns dir gehorchen.
Die ganze Welt wartet auf Heil und Frieden. Gib, dass sie bereit ist, Heil und Frieden von dir zu erwarten.
Erhöre uns, Herr, und lass uns dir gehorchen.
Die ganze Welt wartet auf Heil und Frieden. Gib, dass wir bereit sind, Heil und Frieden zu schaffen.
Erhöre uns, Herr, und lass uns dir gehorchen.
Kranke, Alte, Einsame, Verlassene erwarten Liebe und Fürsorge. Mach uns zum Tun bereit.
Erhöre uns, Herr, und lass uns dir gehorchen.
Die nächsten Wochen werden unruhige Wochen sein. Gib uns Kraft dazu, Stunden der Besinnung und des Nachdenkens auszusparen.
Erhöre uns, Herr, und lass uns dir gehorchen.
Herr, lass die Lichter des Advent unseren Alltag hell machen, weil sie auf dich hinweisen, den Herrn der Welt.
Herr, mach uns zu Lichtern in der Welt. Amen.


Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Sendwort
Geht nun als solche, die Gott die Ehre geben mit dem, was sie sagen und tun. Geht als solche, die sich den Frieden Gottes gefallen lassen und den Frieden auf Erden schaffen. Geht als solche, denen die Zusage gilt: An euch hat Gott Wohlgefallen! Euch hat Gott lieb.

Segenswort
Der Herr segnet euch mit dem Licht des Advents.
Der Herr behütet euch, weil er an euch Wohlgefallen hat.
Der Herr sieht auf euch und hat das mit dem Kommen Jesu bewiesen.
Der Herr ist euch gnädig, darum ist Jesus der Retter.
Der Herr gibt Frieden und schickt euch auf den Weg des Friedens.

Singen, lesen oder hören wir: EG 13 Tochter Zion


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig
© 2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Es gilt weiterhin unser Corona-Schutzkonzept mit Abstandsregel, Nase-Mund-Masken-Pflicht und begrenzter Platzzahl. Wenn Sie sicher sein möchten, dass Sie einen Platz bekommen, dann melden Sie sich weiterhin freitags im jeweiligen Gemeindebüro an.

  1. Advent (29.11.2020)
    10.00 Martinskirche / 11.15 Gnadenkirche
  2. Advent (06.12.2020)
    10.00 Martinskirche / 11.15 Gnadenkirche
  3. Advent (13.12.2020)
    11.15 Uhr Gnadenkirche (70 Jahre Gnadenkirche)
  4. Advent (20.12.2020)
    10.00 Uhr Martinskirche

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels ist noch völlig unklar, welche Möglichkeiten für Gottesdienste die Corona-Schutzverordnung an Heilig Abend und den Weihnachtsfeiertagen ermöglicht. 

So wie dieses ganze Jahr schon sehr speziell und anders ist als wir es gewohnt sind, werden auch Advents- und Weihnachtszeit dieses Jahr anders als gewohnt ablaufen. Statt traurig und betrübt in diese Zeit zu starten, die ja auch der Beginn des Kirchenjahres ist. Möchte ich, zwar anders als gewohnt,  trotzdem mit Freude und Zuversicht, in diese besondere Zeit gehen.

Aktuell arbeiten wir an einem Gemeindebrief, der voraussichtlich am 15.12.2020 erscheinen wird. Es wird auch Lesegottesdienste auf unser Webseite geben.

A. Ludwig

Begrüßung

Liebe Gemeinde,
ich begrüße Sie zu diesem Lesegottesdienst, den Pfarrer Thomas Böhme heute für Sie erarbeitet hat und in der Martinskirche halten wird.
Herzlichen Dank dafür.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Gottesdienst.

Ihre Pfarrerin Angelika Ludwig


Einstimmung

Der „Countdown“ für das Ende des Kirchenjahres beginnt mit diesem Sonntag, dem drittletzten, wie er heißt. Die Wochen des Novembers erinnern an die Begrenztheit unseres Lebens. Mag sein, diese Wochen haben in diesem Jahr für manche eine besondere Bedeutung. Immer wieder fragen Menschen, wann es ein Ende haben wird mit der Pandemie. Von dem Wunsch, dass Schwere möge schon bald hinter uns liegen und eine neue, leichte Zeit möge anbrechen, erzählen auch die Texte des heutigen Gottesdienstes.

Wochenspruch
„Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“
           (Mt. 5,9)

Singen, lesen oder hören Sie: EG 153, 1-3 Der Himmel, der ist

Votum
Der Herr sei mit euch
         und mit deinem Geist.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.


Wochenpsalm
Könnte ich doch hören,
was Gott der HERR redet, dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen, damit sie nicht in Torheit geraten.
Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserm Lande Ehre wohne;
dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;
dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;
dass uns auch der HERR Gutes tue
und unser Land seine Frucht gebe;
dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.
             (Psalm 85,9-14) 

Wir wollen Gott loben, indem wir sprechen:
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und alle Zeit und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen

Kyrie-Gebet
Lasst uns vor Gott treten und daran denken, was uns bedrückt und belastet und wofür wir Verantwortung tragen:
Gott, Kinder des Lichtes und Kinder des Tages sollten und könnten wir sein. Vor dir bekennen wir: Wir Menschen sind nicht die, die wir sein sollten und sein könnten.
Wir, deine Menschen, schweigen und reden nicht, wo zu reden nötig wäre, aus Scham, aus Angst, weil uns der Mut fehlt.
Wir, deine Menschen, greifen nicht ein und sehen tatenlos zu, wenn andere Hilfe brauchen.
Wir, deine Menschen, führen Kriege und bringen Leid über andere, über Kinder, Eltern, Familien.
Wir, deine Menschen, nehmen uns, was wir brauchen, ohne deine Schöpfung, Pflanzen und Tiere, zu achten.
Gott, wir bekennen: Wir sind nicht die, die wir sein sollten und sein könnten.
Wir rufen zu Dir:
Kyrie eleison                Herr, erbarme dich
Christe eleison             Christe, erbarme dich
Kyrie eleison                Herr, erbarme dich über uns

Gnadenspruch
Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
          (Jer 29,11)

Lasst uns beten:
Gott,
hier sind wir,
wir, deine Gemeinde.
Wir sind versammelt als deine Gemeinschaft,
versammelt um dich herum.
versammelt, um dein Wort
So wollen wir in unserem Denken und Fühlen sammeln.
Alles in uns und um uns soll still werden,
damit wir hören und damit wir deine oft unscheinbare und alltägliche Nähe wahrnehmen können.
Im Vertrauen auf Jesus Christus, unseren Bruder, und deinen Geist der Liebe und des Friedens. Amen.


Lesung
Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man’s beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch. Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da!, oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.
          (Lukas 17, 20-24)

Halleluja.    Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten, dass in unserm Lande Ehre wohne. (Psalm 85,10)
Halleluja

Apostolisches Glaubensbekenntnis
Wir bekennen unseren christlichen Glauben und sind somit verbunden mit den Christen vor Ort und auch weltweit:

Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,‘
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Singen, lesen oder hören Sie:  EG 152, 1+2 Wir warten dein, o Gottes Sohn

Predigt zu 1. Thessalonicher 5,1-11
„Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“ (1. Kor. 1,3)

1.
Am vergangenen Wochenende, also unmittelbar vor dem Wirksamwerden der neuen Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie, konnte man in der Zeitung den Satz des Wirtschaftsexperten Michael Hüther, Direkor des Instituts der deutschen Wirtschaft, lesen: „Unsicherheit ist das größte Gift, das die Wirtschaft haben kann.“ Der Bundesregierung fehle eine langfristige Strategie angesichts der Corona-Pandemie.

Wie anders ist dagegen das Bild, das der heutige Predigttext entwirft. Wie lässt sich leben angesichts einer fehlenden, langfristigen Sicherheit? Ich denke, diese Frage könnte passen zu dem, was Paulus in seinem Brief an die Menschen in der Gemeinde von Thessaloniki schreibt. Ich lese aus dem 5. Kapitel des ersten Briefes an die Thessalonicher:

2. Lesung
Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entrinnen. Ihr aber seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis. So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein. Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da betrunken sind, die sind des Nachts betrunken. Wir aber, die wir Kinder des Tages sind, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil. Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, die Seligkeit zu besitzen durch unsern Herrn Jesus Christus, der für uns gestorben ist, damit, ob wir wachen oder schlafen, wir zugleich mit ihm leben. Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern, wie ihr auch tut.

3. 
Die Situation der Menschen damals, etwa um das Jahr 50 war natürlich eine völlig andere als unsere heutige im Jahr 2020 im Angesicht einer weltweiten Pandemie. Die Christen damals in der ältesten Gemeinde in Europa scheinen Gewissheit und Sicherheit für sich, für ihr Leben, für die Zukunft dieser Welt gehabt zu haben. Mit der Botschaft von der Auferstehung Christi verband sich für soe die sichere Erwartung, dass der Tag des Herrn und damit das Ende all dessen, was bisher gewesen ist, unmittelbar bevorsteghen würde. In dieser Situation hieß es für die Menschen, nur noch eine kleine Weile durchzuhalten. Aber bald, schon sehr bald würde sich ja alles änder Alles würde anders sein, Menschen würden sich frei bewegen können, Gefangene frei werden, Kranke geheilt. Es würde die Menschen kein Leid und keine Krankheit mehr ereilen, Schmerz und Tod würden nicht mehr sein.

Vielleicht erwarteten die Christen in Thessaloniki das, was ein Späterer, Johannes, in der Offenbarung, dem abschließenden Buch der Bibel, so formuliert hat: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und Gott sprach: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,3-5)

4.
Aber was ist bis dahin? Wie lässt sich das Leben bis dahin gestalten?

Zuerst einmal machten die Menschen in Thessaloniki und mit ihnen Paulus, der die gleiche Erwartung des nahen Neuanfangs hatte, die Erfahrung: Die Jahre vergingen. Und es war bisher nicht eingetreten, was man sich erhofft hat. Das Neue ist noch nicht gekommen.

Manche meinten anscheinend, in dem, was sich ereignet, ablesen zu können, wie nah oder wie fern der Moment sein würde, in dem alles neu wird. So wie auch heute immer wieder spekuliert wird. Wird es einen Impfstoff geben? Nur einen oder mehrere? Und wann werden alle oder zumindest viele geimpft sein? Wird die Impfung helfen, die Pandemie endgültig zu stoppen? Oder erwartet uns eine neue, ganz andere Normalität? Wir wissen es nicht und fragen unsicher und voller Erwartung, dass die Pandemie irgendwann überwunden sein möge. Aber: von den Zeiten und Stunden lässt sich nichts sagen.

Es sind solche sehnsüchtigen Fragen, die viele stellen. Leider gibt es auch heute Stimmen, die jetzt wieder „Friede und Sicherheit“ rufen. „Sicher werden wir einen Impfstoff haben, schon bald, vielleicht schon in wenigen Wochen“, sagen solche Stimmen. Und dann, dann soll alles wieder so sein wie vorher. Manche, die so reden, verbinden nicht selten eigene Interessen damit. Aber sie werden damit keinen Bestand, keine langfristige Scherheit haben. Der Satz des Paulus macht angesichts der Stimmen falscher Porpheten Mut: „Wenn sie sagen: »Friede und Sicherheit«, dann überfällt sie das Verderben, und sie werden nicht entrinnen.“

5.
Das angekündigte Ende kommt, so sagt Paulus, wie ein Dieb in der Nacht. Es lässt sich nicht berechnen. Es lässt sich nicht planen. Es gibt keine langfristige Strategie und nicht die gewünschte Sicherheit, die viele wünschen und die das Lebenselixier für die Wirtschaft zu sein scheint.

Was also bleibt? Erst einmal die Zusage des Paulus: Wir sind Kinder des Lichtes und des Tages. Wir leben nicht im Dunkeln. Darauf können wir vertrauen.

Und Paulus bringt eine neue Blickrichtung ins Gespräch: Es kommt nicht so sehr darauf an, nach dem Ende und Ausgang von allem zu fragen, sondern darauf, wie Menschen im Vertrauen darauf hier und jetzt leben, schon jetzt leben und nicht erst dann, wenn alles, was Menschen beschränkt, aufgehoben wäre.

Paulus bringt diese neue Blickrichtung ins Gespräch: „Wir, die Kinder des Tages, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.“

Nüchtern sein heißt, mit Überlegung und Realismus unsere derzeitige Situation zu betrachten. Nüchtern betrachtet ist die derzeitige Situation kein „Lockdown“, nicht mal ein teilweiser. Das Wort Lockdown bezieht sich auf die Situation in Gefängnissen, wenn z.B. in einer Gefahrensituation alle Gefangenen in ihren Zellen eingeschlossen werden. Niemand hat mich und meine Frau in unserem Haus eingeschlossen und die Tür erst wieder geöffnet, als er die Gefahr als überwunden betrachtet hat. Nüchtern betrachtet leben wir in einer Zeit der Kontaktbeschränkungen – die schmerzhaft genug sind – um Schlimmeres zu verhindern. Ich wünschte mir, so würde öfter öffentlich darüber gesprochen.

6.
Und sonst, was können wir sonst tun? Wir können füreinander da sein, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Wir können teilen. In dieser Woche feiern wir den Martinstag. In diesem Jahr ebenfalls anders als zu anderen Zeiten, ohne Umzug. Bischof Martin von Tours: Was von ihm erzählt wird, ist ein Bild für das, was Menschen füreinander tun können. Bevor er Bischof wurde, war er als junger Mann berittener Soldat. Man erzählt, er sei in Amiens an einem Wintertag einem spärlich bekleideten Bettler begegnet. Er teilte seinen Mantel und gab dem Bettler die Hälfte. Dafür hatte er sich später wegen Beschädigung von militärischem Eigentum zu verantworten.

Martin teilt. In einem kleinen Moment der Weltgeschichte ist er für einen anderen Menschen da. Dieser kleine Moment im Jahr 333, 334 oder 335 ist ein großer Augenblick für die Menschheit, unvergessen bis heute. Martin schützt den Bettler vor Krankheit und Leid. So wie wir einander mit kleinen Dingen wie Abstand und einer Gesichtsmaske vor Krankheit und Leid schützen.  Nüchtern betrachtet sind dies kleine Dinge im Unterschied dazu, welche Folgen eine Erkrankung haben kann. Das können wir füreinander tun und so die Herausforderungen durch die Pandemie gemeinsam tragen und teilen. 

Der Tag des Herrn kommt. Leid und Schmerz und Tod werden überwunden werden. Bis dahin lasst uns füreinander da sein, lasst uns untereinander trösten und einer den andern erbauen.
Amen

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus.
          (Phil. 4,7)

Singen, lesen oder hören Sie:  EG 426, 1+2 Es wird sein in den letzten Tagen


Abkündigungen
Im Rahmen des Teil-Lockdowns der Corona-Schutzverordnung dürfen Gottesdienste (dazu gehören auch Trauerfeiern) weiterhin stattfinden. Natürlich gelten: Abstandsregel, Nase-Mundmaske, kein Gesang, Handesinfektion, kein Kirchenkaffe.
Taufen, Trauungen, Schulgottesdienste finden nicht statt.
Alle anderen Gemeindeveranstaltungen fallen bis 30.November aus.

Wie es danach weitergeht werden wir wohl erst Ende November erfahren.


Lasst uns beten:
Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde!
Wir danken dir für Licht und Kraft deines Wortes.

Im Vertrauen darauf bitten wir dich um dein Erbarmen:
für deine bedrohte Erde,
für Luft und Wasser und Boden und Wälder,
für Tiere und Pflanzen.
Wir bitten dich,
dass die Zerstörung der Schöpfung aufhört,
wir bitten dich um Mut und Fantasie,
dass wir nach Alternativen suchen,
dass wir selbst von Umkehr nicht nur reden,
sondern tatkräftig mit der Änderung in unserem Lebens beginnen

Wir bitten dich
für alle Menschen,
die schwierige Entscheidungen treffen müssen,
in der Politik,
in der Wirtschaft,
an Gerichten, an Hochschulen,
in den Medien;
lass alle der Wahrheit
der Gerechtigkeit und dem Frieden dienen.

Wir bitten dich für uns selbst,
dass wir selbstkritisch bleiben in aller Versuchung,
dass wir nicht selbstgerecht werden gegenüber anderen,
dass wir nicht zynisch werden in unserer Enttäuschung,
dass wir leben in der Hoffnung auf dein kommendes Reich,
dass wir untereinander trösten und einander aufbauen.

In aller Not rufen wir dich um Hilfe an.
In allem Glück danken wir für deinen Segen.
Mit jedem Atemzug loben wir
deinen herrlichen Namen,
dich, den ewigen und allmächtigen Gott,
den Vater und den Sohn und den Heiligen Geist.


Vater unser…
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung;
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft,
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 171 Bewahre uns Gott


Segen
Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.
          (4.Mose 6, 24-26)


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig
© 2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt

Begrüßung

Liebe Gemeinde,
heute am Reformationssonntag begrüße Sie mit dem Spruch für den Reformationstag aus dem 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth:

Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. (1. Kor 3,11)

Am 31. Oktober 1517, heftete Martin Luther seine 95 Thesen zu Buße und Ablass an die Schlosskirche zu Wittenberg, so sagt es die Überlieferung.
Man weiß nicht genau, ob die Zettel mit den theologisch-akademischen Gedankenanstößen des jungen Augustinermönchs tatsächlich mit Hammerschlägen an die Schlosskirchen-Tür angebracht wurden, jedenfalls sind sie als „Die 95 Thesen“ weltweit bekannt geworden, und sie haben seinerzeit gewirkt wie Hammerschläge, die die ganze Kirche erschütterten und das Mittelalter beendeten.
Die Reformation, also  die  Erneuerung der Kirche, nahm von hier aus ihren Lauf.

Aber wir denken auch daran, dass wir in einer zunehmend säkularisierten Welt nur in der ökumenischen Gemeinschaft aller christlichen Kirchen weltweit, den christlichen Glauben verkünden können.
Der Glaube, der uns weltweit verbindet mit den Christinnen und Christen, die heute in ihren Kirchen oder zu Hause Gottesdienste feiern,

der Glaube an den einen Gott,
den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Amen!
Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 341 – Nun freut euch, lieben Christen g’mein

 

Meditation zu Psalm 46

Gott ist wie eine feste Burg,
er gibt uns Zuversicht und Stärke
in den Nöten, die uns getroffen haben.
Selbst wenn die Welt aus den Fugen gerät,
die Berge zerfallen oder das Meer die Küsten unterspült,
stehen wir nicht vor dem abgrund des Todes.
Wir müssen uns nicht vor der Gefahr fürchten.
Gott ist bei uns und lässt uns nicht untergehen.
Gott hilft uns am Morgen und am Abend.
Der den Erdkreis regiert
Und den Königreichen ein Ende setzt,
ist sich nicht zu schade, bei uns zu sein.
Der den Bogen der Krieger zerbricht und ihre Wagen mit Feuer verbrennt,
ist uns Schutz und Schild,
eine Burg, in der wir sicher wohnen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Kyrie-Gebet

Manchmal bin ich ängstlich und verzagt.
Wenn ich an die Zeit denke, die vor mir liegt:
Die Corona-Krise wird mir
und allen Menschen auf der Welt
noch viel Geduld und Rücksichtnahme abverlangen.
Wie soll ich diese Krise überstehen?
Manchmal holt mich die Angst und die Einsamkeit ein.
Andere Schwierigkeiten, andere Traurigkeiten in meinem Leben sind durch die aktuelle Krise nicht von mir genommen.
Manchmal fühle ich mich erdrückt.
Ich sehne mich verzweifelt nach Zuversicht und Stärke,
Hoffnung, die mir Kraft gibt,
Hoffnung, die mich den Boden unter den Füßen spüren lässt.
Komm Gott, und stärke mich:

Herr, erbarme dich.
Christus, erbarme dich.
Herr, erbarme dich über uns.

                                              

Gnadenzuspruch

Jesus spricht uns zu:
Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Amen!

Hören Sie: Jesus bleibet meine Freude von J.S. Bach:

 

Kollektengebet

Gott,
wir danken dir,
dass wir hier sein können –
gemeinsam in deinem Haus.
Du bist da
und schenkst uns deine Gegenwart.
Lass uns immer wieder neu deine Kirche sein
zusammen mit Menschen aus allen Völkern und Nationen.
Lass uns dein Wort erfahren
und deinen Segen leben.
Amen. 

 Singen, lesen oder hören Sie: EG 362, 1-4 – Ein feste Burg ist unser Gott
(traditionell)

(moderne Fassung)

 

 


Schriftlesung
Das Evangelium für den Reformationstag steht im Mathäusevangelium Kapitel 5,1-10:

Die Seligpreisungen

1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg und setzte sich; und seine Jünger traten zu ihm.
2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind,  die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.

Halleluja.
“Gott, der Herr, ist Sonne und Schild, der Herr gibt Gnade und Ehre. Er wird kein Gutes mangeln lassen den Frommen.” (Psalm 84,12)
Halleluja


Glaubensbekenntnis
                  

Singen, lesen oder hören Sie: EG 262 / 263 – Sonne der Gerechtigkeit

Predigt zu Römer 3,28

Welchen Feiertag feiern wir am 31. Oktober ?
Diese Frage stelle ich – zum passenden Zeitpunkt – allen (neuen) Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Natürlich kenne ich die Antwort, die dann kommt: Halloween.
Erst nach einigem Nachfragen melden sich dann zögerlich einige Jugendliche, die schon mal gehört haben, dass das der Reformationstag ist.
Aber das werden von Jahr zu Jahr weniger Jugendliche.
Für Jugendliche hat der 31.Oktober erst mal keine persönliche Bedeutung mehr.
Nur weil wir am 31.Oktober oder am darauffolgenden Sonntag, so wie heute, den Reformationstag feiern, werden wir ihnen den Reformationstag und das Reformationsgeschehen auch nicht näher bringen.

Jugendliche müssen erst einmal den Sinn und die Bedeutung der reformatorischen Gedanken von Luther begreifen. Erst dann können sie ermessen, was diese Gedanken auch heute noch für ihr persönliches Leben bedeuten können. Erst dann können sie verstehen, was es heißt, evangelisch zu sein.

Wie können Jugendliche diese reformatorischen Gedanken aber in der heutigen Zeit mit Kopf und Herz begreifen und erleben?
Ich habe das mit dem Begreifen mal wörtlich genommen, so kam ich im vergangenen Jahr auf die Idee für die Jugendlichen einen Escape-Room zu Luther und der Reformation zu bauen.
Die Umsetzung eines solchen Projektes dauert immer etwas länger, aber zusammen mit unserem Gemeindepädagogen Kevin Stuckenschnieder konnte ich das Projekt dieses Jahr in die Tat umsetzen.

Ein Escape-Room ist ein Raum voller Rätsel.
Wir haben ihn in der Gnadenkirche aufgebaut.
So lernen die Jugendlichen in Kleingruppen spielerisch Luther und die Reformation kennen:

Luthers 95 Thesen,
die Bedeutung des Jahres 1517,
die Lutherrose,
Luthers Unterstützer und Freunde,
die Bedeutung des Buchdrucks für die Verbreitung von Luthers Bibelübersetzung in die deutsche Sprache.
Sie entdecken verschiedene Bibeltexte.
Sie drucken den Vers aus dem Brief an die christliche Gemeinde in Rom Kapitel 3,28, der für Luthers reformatorische Erkenntnis ganz bedeutend war.
In diesem Bibelvers heißt es:
„So halten wir dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“

Verständlicher ist die Übersetzung in der modernen Übersetzung „Gute Nachricht Bibel“. Dort wird übersetzt:
„Denn für mich (Paulus) steht fest: Allein aufgrund des Glaubens nimmt Gott Menschen an und lässt sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen. Er fragt dabei nicht nach Leistungen, wie das Gesetz sie fordert.“

Das war eine der wichtigen Erkenntnisse Luthers.
Seine Wiederentdeckung dessen, was Paulus schon 1500 Jahre vor ihm erkannt hat.

Paulus bezog sich in seinem Brief auf das jüdische Gesetz, in dem viele religiöse Vorschriften zu befolgen waren.
Paulus hat durch die Berichte über Jesu Handeln und Jesu Gleichnisse begriffen, dass das Einhalten dieser Gesetze nicht vor Gott gerecht machen kann, sondern einzig und allein der Glaube.

Diese Erkenntnis übertrug Martin Luther nun auf die Gesetze, Regeln und Vorschriften der römischen Kirche des Mittelalters.
Für Martin Luther wurde deutlich: Wenn seine Erkenntnis stimmt, dann läuft in der römischen Kirche, zu der er ja als Mönch auch gehörte, einiges schief.

Im Mittelalter wurden von außen Erwartungen an die Menschen herangetragen. Damals waren es vor allem Erwartungen der Kirche. Es wurde den Menschen gesagt: ihr müsst viele Regeln und Gesetze unserer Kirche einhalten, ihr müsst viele Werke tun, um vor Gott gerecht zu sein. Nur dann ist Gott Euch gnädig.

Diese Erwartungen der Kirche waren hoch. Die hohen Ansprüche, die kaum jemand einhalten konnte, machten den Menschen Angst. So ging es auch Martin Luther.

Die römische Kirche bot eine einfache Lösung an: Ablassbriefe kaufen. Geld bezahlen, damit die Seele in den Himmel kommt. Dann spielen die irdischen Verfehlungen keine Rolle mehr.

Auch Luther kannte diese Angst. Er war mit dieser Angst groß geworden, hatte die Hoffnung, dass er als Mönch von dieser Angst befreit würde.
Aber das hat nicht funktioniert.

Und dann las er diesen Satz:
„Denn für mich (Paulus) steht fest: Allein aufgrund des Glaubens nimmt Gott Menschen an und lässt sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen. Er fragt dabei nicht nach Leistungen, wie das Gesetz sie fordert.“

Für Luther war das eine wegweisende Erkenntnis.

Er wollte die Missstände, die er erkannte öffentlich diskutieren und natürlich auch abschaffen.
Und er wollte, dass alle Menschen die Bibel lesen können, damit sie diese Erkenntnisse auch selbst entdecken können.
Er übersetzte deshalb die Bibel in die deutsche Sprache und legte die Wurzeln für unser Bildungssystem, weil er wollte, dass alle Menschen lesen und schreiben lernen.

Heute sind es andere Erwartungen, die uns Angst machen, die uns unter Druck setzen.
Oft sind es die Erwartungen, die wir uns selbst stellen und hinter denen man zurückbleibt.
Dabei ertappe ich mich selbst auch.

Aber oft sind es die Erwartungen, der Druck, der von außen kommt:
Der Chef, die Arbeit, die Familie, die Lehrer, die schulischen Herausforderungen, die Eltern, die Kinder – alle haben Erwartungen.
Es kommen Zwänge von außen auf uns zu, von der Gesellschaft, die alles optimieren will. Von dem Druck: schneller, besser, billiger. Von dem Druck immer das Neuste haben zu müssen. Die besten Leistungen zu bringen. Und daneben privat alles bestens im Griff zu haben: Haushalt, Familie, Sozialkontakte, ehrenamtliches Engagement. Dabei noch die Nächstenliebe nicht vergessen.
All diese Erwartungen können Stress machen, der Ängste auslöst.

Manchmal auch die Frage: wenn ich das alles nicht schaffe, werde ich dann vor Gott Gnade finden?
Ja, denn Gott meint es gut mit uns.
Er weiß, dass wir diesen vielen Erwartungen nicht gerecht werden können.

Deshalb stellt er keine Forderungen, sondern er macht uns ein Angebot: Glaube!
Er macht uns das Angebot, uns auf den Glauben an Gott einzulassen. Dieser Glaube ist eine Kraft, eine innere Kraft, die uns hilft den äußeren Erwartungen stand zu halten.

Wenn dich die täglichen Forderungen bombardieren:
Du sollst, du sollst nicht, du musst aber und du merkst, dass du diesen Forderungen nicht gerecht werden kannst oder willst, dann konzentriere dich auf deine innere Kraft, den Glauben, der uns auf Christus hinweist.
Denn die Erwartungen und äußeren Zwänge sind ja durch den Glauben nicht plötzlich weg.

Aber: Christus hat alle Forderungen für dich erfüllt.
Deshalb kannst Du dich von Christus leiten lassen zu einem Gott wohlgefälligen Leben.
Denn der christliche Glaube, der setzt sein Vertrauen in Gott und gestaltet in diesem Vertrauen sein Leben.

„Denn für mich (Paulus) steht fest: Allein aufgrund des Glaubens nimmt Gott Menschen an und lässt sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen. Er fragt dabei nicht nach Leistungen, wie das Gesetz sie fordert.“

Diese Erkenntnis erschafft uns Freiheit. Diese sog. „Protestantische Freiheit“, die eng mit der Reformation verbunden ist, heißt nicht, dass ich in meinem Leben tun und lassen kann, was ich will.

Vielmehr bedeutet sie:
Nie mehr wird es christlichen Glauben geben, ohne ihn lesend zu prüfen in seiner Quelle, der Bibel.
Nie mehr wird es die Herrschaft von Mächtigen über das Gewissen geben ohne das Wissen einer freien, mündigen Entscheidung.

Evangelische Freiheit fühlt sich Jesus Christus, und wie er im in der Bibel verkündigt wird, verpflichtet.
Aber selbst das heißt nicht, dass wir weltliches Recht ignorieren. Ganz im Gegenteil. Die Bibel kennt die Spannung in der wir leben.

Vielmehr meint protestantische Freiheit:
Nie mehr Herrschaft über das Gewissen, nie mehr gegen eigene Bedenken glauben müssen unter lehramtlicher Kontrolle!
Im Jahre 1934 wurde deshalb in der Barmer theologischen Erklärung der folgende Satz verabschiedet:
Jesus Christus, wie er uns in der Heiligen Schrift bezeugt wird, ist das eine Wort Gottes, das wir zu hören, dem wir im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen haben.“


Diese Freiheit, die die reformatorische Erkenntnis Luthers uns verschafft, dass ich mein Vertrauen in Gott setze, die ermöglicht mir, mein Handeln und meine Entscheidungen gegenüber vor Gott zu verantworten. Dann lasse ich mich in meinem Leben von der Liebe zu Gott und der Liebe zu meinem Nächsten leiten. Dann stelle ich meine eigenen Interessen auch mal zurück, weil ich der Sorge und Fürsorge für meinen Nächsten verantwortlich bin, wie es Jesus im Gleichnis vom barmherzigen Samariter erzählt.

Diese Sorge für den Nächsten sollte uns gerade in diesen schwierigen Zeiten leiten, in denen die Corona-Pandemie viel Sorge und Fürsorge für den Nächsten erfordert.
Dies können wir in aller Freiheit des Gewissens tun.
Denn es ist schwer, in allen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. Alle Details kann auch eine Corona-Schutz-Verordnung nicht regeln.
Handeln wir also in bestem Wissen und Gewissen, weil wir auf Gottes Gnade und Güte vertrauen dürfen.

Amen!

Singen, lesen oder hören Sie: Du bist mein Zufluchtsort (in: Lieder zwischen Himmel und Erde)

Text: Du bist mein Zufluchtsort. Ich berge mich in Deiner Hand, denn Du schützt mich, Herr. Wann immer mich Angst befällt, traue ich auf Dich. Ja, ich trau auf Dich, und ich sage: „Ich bin stark in der Kraft meines Herrn.“

 

Abkündigungen

Die Lesegottesdienste werden von nun an erst am Sonntag ab 10.00 Uhr ausliegen.
Ab dem 2. November gilt in NRW, sowie in allen anderen Bundesländern, eine neue Corona-Schutzverordnung.
Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Lesegottesdienstes ist diese noch nicht veröffentlicht.

Deshalb kann ich Ihnen hier noch nicht mitteilen, was das für unsere Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen bedeutet.

Die Gottesdienstteilnehmerzahl wurde ja bereits Mitte Oktober wieder reduziert. Auch gilt jetzt in jedem Fall Maskenpflicht.

Falls die neue Verordnung weitere Auswirkungen auf unsere Gottesdienste hat, werden wir das in der Tagespresse und auf unserer Homepage veröffentlichen.
Wenn die Gottesdienste wie bisher stattfinden können, werde ich Ihnen alles weitere am kommenden Sonntag mitteilen.
Alles weitere werde ich hoffentlich am kommenden Sonntag mitteilen können.

Singen, lesen oder hören Sie: EG 360 – Die ganze Welt hast du uns überlassen


Fürbittengebet

Gott,
wir lesen in der Bibel: Zur Freiheit hat uns Christus berufen.
Gerade in der jetzigen Krisenzeit fühlen sich viele Menschen ihrer Freiheit beschnitten.

Gott,
wir vergessen aber häufig, dass Du eine ganz andere Freiheit meinst: die Freiheit, dass wir gerecht vor dir sind ohne uns deine Gnade verdienen zu müssen.
Du meinst die Freiheit, dass der Glaube sichtbar und tätig wird durch die Nächstenliebe.

Wir bitten dich für die Menschen, die am Corona-Virus erkrankt sind.
Schenke ihnen deine Kraft und Stärke, um diese Erkrankung zu überstehen.

Wir bitten dich für die Menschen, die um einen Menschen trauern, besonders für die vielen Menschen, denen Menschen durch den Corona-Virus genommen wurden.
Schenke Ihnen auch in dieser Zeit Menschen, die ihnen in ihrer Trauer beistehen können.

Wir bitten dich für die Menschen, denen es schwer fällt mit Einschränkungen zu leben. Gib ihnen Geduld und Einsicht in ihre Herzen.

Wir denken an die vielen Menschen auf der Welt, denen es durch Krieg, Gewalt, Naturkatastrophen und das Corona-Virus so viel schlechter geht als uns.
Lass uns demütig und dankbar werden, dass wir nur wenige Einschränkungen erleben.
Lass uns unseren Glauben sichtbar werden in tätiger Nächstenliebe an den Menschen, die durch diese Krise in seelsische und / oder existentielle Nöte geraten sind.

Wir bitten dich, Gott, für unsere Kirche
Hilf, dass sie zu einem Ort wird,
an dem dein Wort und deine Liebe lebendig werden.

Wir bitten für uns selbst,
dass wir weder falschen Idealen nachlaufen noch resignieren.
Gib uns durch Dein Wort Weisung und stärke uns auf dem Weg des Glaubens.

Vater unser im Himmel,
       geheiligt werde dein Name.
       Dein Reich komme.
       Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
       Unser tägliches Brot gib uns heute.
       Und vergib uns unsere Schuld,
         wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
       Und führe uns nicht in Versuchung;
         sondern erlöse uns von dem Bösen.
       Denn dein ist das Reich und die Kraft,
         und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
                                               Amen.

Segen

Der Herr mache hell deine Tage.
Er lenke einen Sonnenstrahl in dein Herz,
wenn das Dunkel dich ängstigt.
Er lenke einen Sonnenstrahl in deine Seele,
wenn die Nacht dich umfängt.
Überall und auf allen Wegen
möge dich sein strahlendes Licht
führen und begleiten. Amen.


Singen, lesen oder hören Sie: EG 347 – Ach bleib mit deiner Gnade


Der Gottesdienst wurde zusammengestellt von Pfarrerin A. Ludwig
© 2020 Evangelische Mirjam-Kirchengemeinde Ascheberg Drensteinfurt